Thiais

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Thiais
Thiais (Frankreich)
Thiais (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Île-de-France
Département (Nr.) Val-de-Marne (94)
Arrondissement L’Haÿ-les-Roses
Kanton Thiais (Hauptort)
Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und
Grand-Orly Seine Bièvre
Koordinaten 48° 46′ N, 2° 23′ OKoordinaten: 48° 46′ N, 2° 23′ O
Höhe 41–96 m
Fläche 6,43 km²
Einwohner 31.097 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 4.836 Einw./km²
Postleitzahl 94320
INSEE-Code
Website https://www.ville-thiais.fr/

Académie des arts in Thiais

Thiais [tjɛ] ist eine französische Gemeinde mit 31.097 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Val-de-Marne in der Region Île-de-France; sie gehört zum Arrondissement L’Haÿ-les-Roses und zum Kanton Thiais.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde liegt sieben Kilometer südsüdöstlich von Paris.

Ortsteile von Thiais sind (außer dem Zentrum): Les Grands champs, Grignon, Perruchet und Moulin Vert.

Nachbargemeinden von Thiais sind: Vitry-sur-Seine im Norden, Choisy-le-Roi im Osten, Rungis und Chevilly-Larue im Westen, Orly und Paray-Vieille-Poste im Süden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Thiais im Département Val-de-Marne
Kirche Saint-Leu-Saint-Gilles

Im Deutsch-Französischen Krieg wurde während der Belagerung von Paris (1870–1871) am 30. September 1870 ein Ausfall durch die in Paris eingeschlossenen Truppen versucht. Im Gefecht bei Chevilly, das auch auf dem Gebiet von Thiais geführt wurde, wurden die Französischen Einheiten aufgehalten und zurückgeschlagen. Die Gemeinden Chevilly und Thiais wurden bei diesen Kämpfen weitgehend zerstört.

Die Grande Mosquée de Paris erlangte 1957 von der Pariser Stadtverwaltung die Berechtigung, mehrere Divisionen des Cimetière parisien de Thiais als muslimischen Friedhof zu nutzen.[1]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2011
Einwohner 15.116 22.481 27.298 26.637 27.515 28.232 29.315 29.229

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zug des RER C im Bahnhof Pont de Rungis – Aéroport d’Orly

Thiais ist am Bahnhof Pont de Rungis – Aéroport d’Orly, am südwestlichen Rand des Stadtgebiets gelegen, über die Schnellbahnlinie C des Réseau express régional d’Île-de-France (RER) an das Nahverkehrsnetz des Großraums Paris angebunden. Unweit der östlichen Stadtgrenze liegt zudem in geringer Entfernung der Bahnhof Choisy-le-Roi, ebenfalls Station des RER C. Am westlichen Stadtrand befindet sich an der Avenue de Fontainebleau die Haltestelle La Belle Épine der Linie 7 der Pariser Straßenbahn.

Die Autoroute A 86, eine Ringautobahn um Paris, führt durch das Gebiet der Gemeinde. In der Nähe beginnt auch die Autoroute A 6 (Autoroute du Soleil) in den Süden Frankreichs bzw. führt die A 6b ins Zentrum der Hauptstadt. Auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Orly befindet sich der Flughafen Paris-Orly.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Thiais

  • Die Kirche Saint-Leu-Saint-Gilles wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist ein Monument historique.
  • Der Cimetière parisien de Thiais ist ein Friedhof, der 103 Hektar der Gemeindefläche beansprucht.

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einbeck in Niedersachsen (Deutschland) ist seit 1962 Partnerstadt von Thiais. Der Oberkreisdirektor des Landkreises Einbeck Walter Schaefer wurde wegen seiner Verdienste um die deutsch-französischen Beziehungen zum Ehrenbürger von Thiais ernannt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Stadt:

Personen mit Beziehung zur Stadt

  • René Panhard (1841–1908), Ingenieur und Geschäftsmann, Automobilpionier, Mitbegründer des Automobilherstellers Panhard & Levassor, lange Zeit Bürgermeister von Thiais
  • Bernard Dorival (1914–2003), Kunsthistoriker und Kunstkritiker, in Thiais verstorben

Auf dem Cimetière parisien de Thiais begraben:

  • Paul Celan (1920–1970), deutschsprachiger Lyriker
  • Kurt Gerstein (1905–1945) deutscher Kriegsverbrecher (Grab unauffindbar)[2]
  • Alice Prin (1901–1953), französische Sängerin, Schauspielerin, Modell und Malerin (Grab aufgehoben)[1]
  • Joseph Roth (1894–1939), österreichischer Schriftsteller und Journalist
  • Jewgeni Samjatin (1884–1937), russischer Schriftsteller
  • Lew Sedow (1906–1938), russischer Politiker, Sohn von Leo Trotzki
  • Franz Stock (1904–1948), deutscher römisch-katholischer Priester und Seelsorger; Umbettung nach Chartres am 15./16. Juni 1963
  • Zogu I. (1895–1961), albanischer König
  • Farhad Mehrad (1944–2002), persischer Musiker

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes du Val-de-Marne. 2. Auflage. Flohic Editions, Charenton-le-Pont 1994, ISBN 2-908958-94-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Thiais – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Marc Faudot: Les Cimetières: Des lieux de vie et d’histoires inattendues. Éditions Armand Collin (Dunod Éditeur), Malakoff 2023, ISBN 978-2-200-63547-3, S. 88, 193 f.
  2. Der Spion im Lager der Mörder