Thomas Sättele

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Thomas Sättele (* 7. März 1808 in Wollmatingen; † 29. April 1880 ebenda) war ein badischer Lehrer, Bürgermeister und Freiheitskämpfer im Rahmen der Badischen Revolution von 1848.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sättele, ursprünglich Lehrer, wie sein Vater, wird mit 33 Jahren Ratschreiber in der knapp 2000-Seelengemeinde Wollmatingen unweit von Konstanz am Bodensee. 1845 wird er Bürgermeister. Als Friedrich Hecker mit seinen Ideen für eine Republik im Frankfurter Vorparlament scheitert, sucht er den Kampf. Thomas Sättele wirbt für ihn 50 Freiwillige, darüber wirbt er in den umliegenden Gemeinden. In Bürgermeisterversammlungen wirbt er für die Demokratie und kritisiert in Konstanz die Zurückhaltung des dortigen Stadtrats. Widerstand erfährt er von seiner Frau. Sie ist mit dem 6. Kind schwanger und will nicht, dass er in den Krieg zieht. Als sie ihm das Schwert versteckt, holt sich Sättele das Schwert der Paulus-Figur aus der Kirche. Sein Allensbacher Kollege kommt dem Wunsch Sätteles nach und schickt bewaffnete Bauern nach Hegne. Dort treffen sie sich mit Thomas Sättele und ziehen unter seiner Führung am 17. April 1848 zur Kundgebung nach Konstanz.

Am 6. Mai 1848 wird Sättele vorübergehend wegen Aufhetzung von Bürgern und Ausstattung mit Waffen verhaftet.[1] Er bleibt aber noch im Amt. Am 20. Juni bewilligt der Gemeinderat unter Vorsitz von Thomas Sättele noch nachträglichen Sold, die nächste Sitzung am 21. Oktober leitet Bürgermeister Stadelhofer. Thomas Sättele wird wohl aufgrund der allgemeinen Seekreis-Verordnung vom 14. Juli 1849 endgültig suspendiert, wie alle des Hochverrat Verdächtigen. Erst 1869 darf er mit Genehmigung des Bezirksamtes wieder der Wahl seiner Mitbürger zum Bürgermeister nachgeben. Er amtiert bis 1877 und stirbt 1880.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg widmete ihm 1998/99 eine Erinnerungstafel an der St.-Martinskirche im Rahmen der Aktion Wege der Revolutionäre. Wollmatingen benannte 1995 eine Straße nach ihm.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Unterlagen des Großherz. Justizministerium vom 23. November 1848
  2. Freie Grüne Liste Konstanz: Schreiben bezüglich Thomas-Sättele-Strasse in Wollmatingen (PDF; 8 kB), 11. März 2008, Zugriff am 17. Dezember 2010

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]