Thyra Hamann-Hartmann

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Thyra Hamann-Hartmann (* 30. Oktober 1910 in Posen als Thyra Petersen; † 8. Februar 2005 in Berlin) war eine deutsche Textilkünstlerin, Professorin und Bildwirkerin.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hamann-Hartmann besuchte die Höhere Fachschule für Textil in Berlin 1938 nach dem Tod des ersten Ehemannes Kurt Hamann († 1937).[1] Sie wechselte anschließend mit einem Stipendium an die Krefelder Textilschule. Dort prägte sie der ehemalige Bauhaus-Lehrer Georg Muche. Von 1940 bis 1942 war sie seine Assistentin. Ferner lernte sie bei dem Maler Oskar Moll.

In der Nachkriegszeit gehörte sie zu den führenden Textilkünstlerinnen im Westen Deutschlands, mehr als 80 Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen verzeichnet ihre künstlerische Biografie. Ab 1950 leitete sie in Bielefeld die Textilklasse an der Werkkunstschule. Sie verließ den Lehrbetrieb im Jahr 1976 und widmete sich fortan in Berlin der Bildwirkerei.

Der Bauhaus-Einfluss zeigte sich im grafisch-farbigen Flächen- und Strukturaufbau ihrer Stoffe, später kamen freie Formen, Natur- und Landschaftsmotive hinzu.

Am Webstuhl arbeitete sie nur nach Kompositionsskizzen, nicht nach vorgemaltem Entwurf. Thyra Hamann-Hartmann beschrieb ihre Kunst einst so: Meine Bildteppiche sind durchweg großformatig und in Beziehung auf Raum und Wand konzipiert.

Ihr Werknachlass befindet sich im Bauhaus-Museum Weimar, im Bauhaus-Archiv in Berlin[2] sowie im Historischen Museum Bielefeld.[3]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christina Wittler: Die Fäden in der Hand halten. Die Textilkünstlerin Thyra Hamann-Hartmann (1910–2005) in: Bärbel Sunderbrink (Hrsg.): Frauen in der Bielefelder Geschichte, Bielefeld, 2010, S. 321–327. ISBN 978-3-89534-795-5
  • Claudia Selheim: Die Fachklasse für Textilberufe, in: Andreas Beaugrand, Gerhard Renda (Hrsg.): werkkunst. Kunst und Gestaltung in Bielefeld 1907–2007, Bielefeld, 2007, S. 268–285. Digitalisat
  • Jutta Beder: „Blümchen und Picasso“ Textildesign der fünfziger Jahre in Westdeutschland. Münster, 2002. S. 165, 166.
  • Helga und Walter Kambartel: Texte und Kontexte zur Ausstellung. Hommage an Thyra Hamann-Hartmann, Universität Bielefeld, 2001.
  • Magdalene Droste: Thyra Hamann-Hartmann – das Gewebe eines Lebens. Faltblatt zur Ausstellung des Deutschen Werkbundes e.V. in Berlin, 2000.
  • International Union of Women Architects (IUWA), Vorbereitungsgruppe Architektinnen-Historie (Hrsg.): Architektinnenhistorie : zur Geschichte der Architektinnen und Designerinnen im 20. Jahrhundert ; eine erste Zusammenstellung, Selbstverlag, Berlin, 1986, S. 43, 56.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hamann-Hartmann, Thyra, in: Internetportal „Westfälische Geschichte“, abgerufen am 7. Juni 2023.
  2. Manfred Strecker: Werknachlass Thyra Hamann-Hartmann im Bauhaus-Museum Weimar, Neue Westfälische, 18. Februar 2005
  3. Sammlung: Bielefelder Künstler ( Historisches Museum Bielefeld ), abgerufen am 8. Juni 2023.