Tiefenbach (Hunsrück)

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Wappen Deutschlandkarte
Tiefenbach (Hunsrück)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Tiefenbach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 56′ N, 7° 33′ OKoordinaten: 49° 56′ N, 7° 33′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Simmern-Rheinböllen
Höhe: 361 m ü. NHN
Fläche: 5,78 km2
Einwohner: 759 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 131 Einwohner je km2
Postleitzahl: 55471
Vorwahl: 06761
Kfz-Kennzeichen: SIM, GOA
Gemeindeschlüssel: 07 1 40 150
Adresse der Verbandsverwaltung: Brühlstraße 2
55469 Simmern/Hunsrück
Website: www.tiefenbach-hunsrueck.de
Ortsbürgermeisterin: Julie Kaiser-Girard
Lage der Ortsgemeinde Tiefenbach im Rhein-Hunsrück-Kreis
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Karte

Tiefenbach ist eine Ortsgemeinde im Hunsrück im Rhein-Hunsrück-Kreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen an. Tiefenbach ist aus den Ortsteilen Unter- und Obertiefenbach zusammengewachsen.

Sicht aus Richtung Soonwald
Dorfzentrum am Brühlbach
Dorfstraße
Impressionen am Dorfrand

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiefenbach liegt inmitten des Hunsrücks im Tal des Brühlbaches an der Nordseite des Soonwaldes.

Nachbargemeinden
Wimmersbacher Hof Holzbach Riesweiler
Belgweiler Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt der Soonwald
Sargenroth und Mengerschied

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Frühgeschichte Tiefenbachs ist verbunden mit der Wildburg, die 1253 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Später war das am nördlichen Fuß des Soonwaldes gelegene Tiefenbach Teil von Pfalz-Simmern, das 1556 die Reformation einführte. 1673 kam der Ort zur Kurpfalz und wurde mit der Besetzung des linken Rheinufers 1794 durch französische Revolutionstruppen Teil von Frankreich. 1815 wurde er auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. 1912 wurde eine katholische Kapelle erbaute. Nach dem Ersten Weltkrieg war der Ort zeitweise wieder französisch besetzt. In den 1930er Jahren wurde die örtliche Erzgrube Märkerei stillgelegt. Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. 1961 wurde die evangelische Kirche errichtet.[2]:11

Im Jahr 1921 erhielt Tiefenbach einen Bahnanschluss mit Stationsgebäude, diese Bahnstrecke Simmern–Gemünden (Hunsrück) wurde 1963 stillgelegt, bis 1965 wurden alle Gleise entfernt. Bis 2006 war von der Strecke noch ein Viadukt vorhanden, das dann wegen Baufälligkeit gesprengt wurde. Der Bahndamm ist nordöstlich von Tiefenbach noch erhalten.[3] Die letzte Straßenunterführung des Damms wurde im August 2009 abgerissen.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Tiefenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl FWG WGS Gesamt
2019[4] 9 3 12 Sitze
2014[5] 8 4 12 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Tiefenbach e. V.
  • WGS = Wählergruppe Schuch

Ortsbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Julie Kaiser-Girard wurde im Sommer 2021 Ortsbürgermeisterin von Tiefenbach.[6] Bei der durch die Amtsniederlegung ihres Vorgängers erforderlich gewordenen Direktwahl am 4. Juli 2021 war sie mit einem Stimmenanteil von 73,35 % gewählt worden.[7]

Kaiser-Girards Vorgänger waren Thorsten Fuchs (FWG), der das im Sommer 2019 angetretene Amt aus beruflichen Gründen mit Wirkung zum 30. Juni 2021 niedergelegt hatte, und zuvor Klaus Imig, der 2019 nicht erneut kandidiert hatte.[8][9]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wappen zeigt oben auf dem Rautenmuster der Kurpfalz Hammer und Schlägel für das frühere Eisenbergwerk. Der Pfälzer Löwe in der unteren, rechten Ecke verweist ebenfalls auf die frühere Herrschaft der Kurpfalz. Die silberne Bandschnalle in der rechten Hälfte steht für die Freiherren der Schmidtburg, die im Dorf mehrere Hofstellen hatten. Das Wappen wurde am 22. September 1980 von der damaligen Bezirksregierung Koblenz genehmigt.[2]:10

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katholische Kirche St. Franz Xaver
  • Marienfigur im Hang
  • Altes Erzbergwerk
  • Wildburg

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Tiefenbach

Dorfleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wildburghalle wurde als Mehrzweckhalle im Jahre 1988 errichtet. Mehrere Vereine, unter anderem ein Männergesangverein (ältester Ortsverein, gegründet 1903), ein Sportverein, ein Motorsportverein und die Freiwillige Feuerwehr, gestalten geselliges und kulturelles Leben im Dorf. Außerdem gibt es einen kommunalen Kindergarten.

Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Schinderhannes-Soonwald-Radweg von Gemünden nach Simmern verläuft durch den Ort. In weiterer Entfernung liegt der neu angelegte Wanderweg „Soonwaldsteig“.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Freiwillige Feuerwehr Tiefenbach sorgt für den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf örtlicher Ebene.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Tiefenbach – Sammlung von Bildern

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fritz Schellack: Chronik Tiefenbach. Hrsg.: Ortsgemeinde Tiefenbach. Tiefenbach/Simmern 2007.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Fritz Schellack: Chronik Tiefenbach. Hrsg.: Ortsgemeinde Tiefenbach. Tiefenbach/Simmern 2007.
  3. Die Strecke Simmern–Gemünden: Teil 2 – Betrieb, Niedergang und Abbau. In: Hunsrückerquerbahn. Archiv Eisenbahnfreunde Simmern e. V., archiviert vom Original am 15. Juni 2017; abgerufen am 8. Juni 2018.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Tiefenbach. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. Ortsgemeinderat der Ortsgemeinde Tiefenbach. In: Rats- und Bürgerinfosystem. Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen, 24. September 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. September 2021; abgerufen am 26. September 2021.
  7. Heinz-Peter Knebel: Ortsbürgermeisterwahl in Tiefenbach am 04.07.2021. Verbandsgemeinde Simmern-Rheinböllen, 5. Juli 2021, abgerufen am 9. Juli 2021.
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Simmern-Rheinböllen, Verbandsgemeinde, 44. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. Oktober 2019.
  9. Thorsten Fuchs: Rücktritt als Ortsbürgermeister von Tiefenbach. Ortsgemeinde Tiefenbach, 24. Februar 2021, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Mai 2021; abgerufen am 24. Mai 2021.