Togo

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Republik Togo
République Togolaise
Flagge Wappen
Wahlspruch: « Travail, liberté, patrie »
frz., „Arbeit, Freiheit, Vaterland“
ÄgyptenTunesienLibyenAlgerienMarokkoMauretanienSenegalGambiaGuinea-BissauGuineaSierra LeoneLiberiaElfenbeinküsteGhanaTogoBeninNigeriaÄquatorialguineaKamerunGabunRepublik KongoAngolaDemokratische Republik KongoNamibiaSüdafrikaLesothoEswatiniMosambikTansaniaKeniaSomaliaDschibutiEritreaSudanRuandaUgandaBurundiSambiaMalawiSimbabweBotswanaÄthiopienSüdsudanZentralafrikanische RepublikTschadNigerMaliBurkina FasoJemenOmanVereinigte Arabische EmirateSaudi-ArabienIrakIranKuwaitKatarBahrainIsraelSyrienLibanonJordanienRepublik ZypernTürkeiAfghanistanTurkmenistanPakistanGriechenlandItalienMaltaFrankreichPortugalPortugal (Madeira)SpanienSpanien (Kanarische Inseln))Kap VerdeMauritiusFrankreich (Réunion)Frankreich (Mayotte)KomorenSeychellenFrankreich (Îles Éparses)MadagaskarSão Tomé und PríncipeSri LankaIndienIndonesienBangladeschVolksrepublik ChinaNepalBhutanMyanmarAntarktikaVereinigtes Königreich (Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln)ParaguayUruguayArgentinienBolivienBrasilienFrankreich (Französisch-Guayana)SurinameGuyanaKolumbienKanadaKönigreich Dänemark (Grönland)IslandMongoleiNorwegenSchwedenFinnlandIrlandVereinigtes KönigreichNiederlandeBarbadosBelgienDänemarkSchweizÖsterreichDeutschlandSlowenienKroatienTschechienSlowakeiUngarnPolenRusslandLitauenLettlandEstlandBelarusRepublik MoldauUkraineNordmazedonienAlbanienMontenegroBosnien und HerzegowinaSerbienBulgarienRumänienGeorgienAserbaidschanArmenienKasachstanUsbekistanTadschikistanKirgisistanRussland
Amtssprache Französisch
Nationalsprachen: Ewe und Kabiyé
Hauptstadt Lomé
Staats- und Regierungsform Präsidentielle Republik
Staatsoberhaupt Präsident
Faure Gnassingbé
Regierungschef Premierministerin
Victoire Tomegah Dogbé
Fläche 56.785 km²
Einwohnerzahl 8,5 Millionen (110.) (2021; Schätzung)[1]
Bevölkerungsdichte 152 Einwohner pro km²
Bevölkerungs­entwicklung +2,4 % (Schätzung für das Jahr 2021)[2]
Bruttoinlandsprodukt
  • Total (nominal)
  • Total (KKP)
  • BIP/Einw. (nom.)
  • BIP/Einw. (KKP)
2022[3]
Index der menschlichen Entwicklung 0,539 (162.) (2021)[4]
Währung CFA-Franc BCEAO (XOF)
Unabhängigkeit 27. April 1960
(von Frankreich)
National­hymne Salut à toi, pays de nos aïeux
Nationalfeiertag 27. April
Zeitzone UTC±0
Kfz-Kennzeichen RT
ISO 3166 TG, TGO, 768
Internet-TLD .tg
Telefonvorwahl +228
Vorlage:Infobox Staat/Wartung/NAME-DEUTSCH

Togo (deutsch [ˈtʰoːgo], französisch [tɔˈgo]) ist ein Staat in Westafrika, am Golf von Guinea gelegen, und grenzt an Ghana im Westen, Benin im Osten und Burkina Faso im Norden. Hauptstadt und Regierungssitz ist Lomé.

Das Staatsgebiet von Togo umfasst den östlichen Teil der von 1884 bis 1916 bestehenden deutschen Kolonie Togo. Von 1916 bis 1960 war Togo Mandatsgebiet des Völkerbunds bzw. Treuhandgebiet der Vereinten Nationen unter französischer Verwaltung. Der autokratisch regierende Präsident Gnassingbé Eyadéma prägte das Land fast 40 Jahre lang. Nach dessen Tod 2005 ernannte die Armee seinen Sohn Faure Gnassingbé unter Missachtung der Verfassung zum neuen Präsidenten. Internationaler Druck und Unruhen im Lande führten nicht zur Rückkehr verfassungsgemäßer Zustände. Die folgenden Wahlen konnte Gnassingbé für sich entscheiden, wobei ihm die Opposition und auch die Europäische Union massiven Wahlbetrug vorwarfen. Nach wie vor befinden sich mehrere tausend Flüchtlinge im Ausland. Seit 2022 ist Togo Mitglied des Commonwealth of Nations.

Die Bezeichnung der Staatsangehörigen von Togo ist laut dem Ständigen Ausschuss für geographische Namen Togoer bzw. Togoerin.[5] Der Duden verzeichnet aber auch die gebräuchliche Form Togolese bzw. Togolesin.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topographie Togos

Togo hat eine Landesfläche von 56.785 km² und ist für afrikanische Verhältnisse ein Kleinstaat: Nur wenige Länder Afrikas haben eine noch kleinere Staatsfläche. Es hat eine langgestreckte, schmale Form mit einer Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung von etwa 550 km, in West-Ost-Richtung aber nur 50 bis 140 km. Davon sind 16 % bewaldet, 25 % Ackerland und 3,5 % Weideland.

Das Land liegt in Westafrika bei 8 Grad nördlicher Breite und 1° 10′ östlicher Länge. Es ist in die fünf Regionen Maritime, Plateaux, Centre, Kara und Savanes aufgeteilt. Die Landesgrenze hat eine Länge von 1647 km. Davon entfallen 644 km auf die Grenze zu Benin, 126 km auf die Grenze zu Burkina Faso und 877 km auf die Grenze zu Ghana.

Von den palmengesäumten Lagunen und Sandstränden der 56 km langen Küste erstreckt sich das Ouatchi-Plateau bis ins höhere Tafelland. Das im Südwesten des Landesinneren bewaldete Togo-Atakora-Gebirge verläuft nordostwärts bis nach Benin. In den niederen Lagen im Norden und Süden herrscht eine Savanne mit Antilopen und Elefanten vor.

Der höchste Berg des Landes ist der Mont Agou mit 986 m Höhe über dem Meeresspiegel. Der längste Fluss ist der Mono mit 467 km Länge. Er verläuft von Nord nach Süd und ist auf 50 km als Wasserstraße nutzbar.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Klimadiagramm von Lomé

Das Klima ist ganzjährig tropisch-feucht mit durchschnittlichen Temperaturen von 30 °C im Norden und 27 °C an der Küste im Süden. Nachts findet nur eine geringe Abkühlung statt. Im Norden herrscht fast schon Savannenklima. Am heißesten wird es im Februar und März. Im Dezember und Januar weht der staubführende Harmattan aus dem Norden.

Im Norden gibt es eine Regenzeit von Mai bis Oktober des westafrikanischen Monsuns, der seine stärkste Intensität im August erreicht. Dieser ist mit Mittagstemperaturen von etwa 30 °C auch der kühlste Monat. Der Januar ist am trockensten, die Luftfeuchtigkeit beträgt dann etwa 22 %. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen dann bei etwa 35 °C, wobei im März zur Mittagszeit ca. 39 °C erreicht werden.

Im Süden kommt es zu zwei Regenzeiten, von April bis Juni und von September bis November. Die regenreichsten Monate sind der Juni und der Oktober. Die Luftfeuchtigkeit beträgt im Juni etwa 80 Prozent. Der trockenste Monat ist der Dezember. Am wärmsten ist es im März mit Mittagstemperaturen um die 32 °C. Der kühlste Monat ist der August mit Temperaturen von etwa 27 °C.

Hydrologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Togo ist grob in zwei Haupteinzugsgebiete aufgeteilt. Der Norden entwässert über den Oti (38 % der Landesfläche) in das Volta-System. Der Süden entwässert über den Zio und vor allem über den Mono.

Humangeografie – Regionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Staat gliedert sich in fünf Regionen. Die Regionen sind in 39 Präfekturen und die Hauptstadt Lomé weiter untergliedert (Stand 2020).

Regionen Togos
Name Hauptstadt Einwohner 2010[6]
Savanes Dapaong 0828.224
Kara Kara 0769.940
Centrale Sokodé 0617.871
Plateaux Atakpamé 1.375.165
Maritime Lomé 2.599.955
Togo Lomé 6.191.155

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Demografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung in Millionen Einwohnern[7]
Bevölkerungspyramide Togos (2020)

Togo hatte 2021 8,5 Millionen Einwohner.[8] Das jährliche Bevölkerungswachstum betrug +2,4 %. Zum Bevölkerungswachstum trug ein Geburtenüberschuss (Geburtenziffer: 32,3 pro 1000 Einwohner[9] vs. Sterbeziffer: 8,2 pro 1000 Einwohner[10]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2020 statistisch bei 4,2, die der Region West- und Zentral-Afrika betrug 5,0.[11] Die Lebenserwartung der Einwohner Togos ab der Geburt lag 2020 bei 61,3 Jahren[12] (Frauen: 62,2,[13] Männer: 60,4[14]). Der Median des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2020 bei 19,4 Jahren.[15]

Volksgruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anteil Volk
40,1 % Ewe
23,1 % Temba-Kabre
13,2 % Akebu
9,7 % Gurma
12,8 % afrikanische Minderheiten
0,99 % andere Ethnien

Togo ist ein Vielvölkerstaat, der aus beinahe ebenso vielen Ethnien wie Sprachgruppen heterogen zusammengesetzt ist. Die Bevölkerungszahl der unterschiedlichen Ethnien reicht von einigen hundert bis zu einigen Millionen Menschen. Das Zugehörigkeitsgefühl zur eigenen Ethnie hat seit der Unabhängigkeit zugenommen, aber auch immer wieder zu Spannungen geführt.[16]

Die wichtigsten ethnischen Gruppen sind die Ewe (rund 40 %) im Süden und die Kabiye (16 %) in der Mitte und im Norden. Die Ewe dominierten bereits in der deutschen Kolonialzeit das Staatssystem, und viele Beamte, Fachkräfte und Geschäftsmänner waren Ewe. Ab 1967 endete diese Dominanz und es wurde auch der zweitgrößten Volksgruppe des Landes, den Kabiye, eine gehobenere Position verschafft, da während der Diktatur Gnassingbé Eyadémas nun viele Militärangehörige und Sicherheitskräfte aus den Reihen der Kabiye rekrutiert wurden.[17]

Minderheiten sind die Tem, die „Togo-Restvölker“ wie die Akebu (13,2 %) sowie Gurma (9,7 %) und Yoruba (6,8 %). Etwa 0,99 % der Bevölkerung stammen aus Europa oder sind anderer ethnischer Herkunft. Zu der hier genannten Gruppe der togoischen Minderheiten gehören neben kleineren Volksgruppen Togos auch andere afrikanische Minderheiten, die im Wesentlichen aus den Nachbarländern Togos stammen. Im Jahre 2017 waren 3,6 % der Bevölkerung im Ausland geboren.[18]

Sprachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprache Sprecher[19]
Ewe 862.000
Kabiyé 700.000
Waci/Gbe 366.000
Tem 204.000
(Kotokoli: 300.500)
Gen/Mina 201.000
Moba 189.000

Nationalsprachen Togos sind Ewe und Kabiyé, alleinige Amtssprache ist allerdings Französisch, das ein Erbe der französischen Kolonialherrschaft darstellt.

Neben Ewe, Kabiye und verschiedenen Kwa- und Gur-Sprachen wird auch die Amtssprache Französisch gesprochen. Dazu kommen noch die „Togo-Restsprachen“, wie etwa das Akebu und einige weitere. Deren Zugehörigkeit zu unterschiedlichen Sprachfamilien ist nicht restlos geklärt.

Im Land werden 39 lebende Sprachen gesprochen. Neben diesen Sprachen werden aufgrund von Handelskontakten zu den umliegenden Ländern sowie Migrationsbewegungen Sprachen, darunter Akan aus Ghana und Yoruba (Nigeria), aus den Nachbarstaaten oder anderen westafrikanischen Staaten von kleineren Minderheiten gesprochen. In Togo hat sich keine eigenständige Gehörlosensprache entwickelt, daher wird in Togo die französische Gebärdensprache verwendet. Etwa 100.000 Personen sprechen Deutsch als Fremdsprache.[20]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neue und Große Moschee in Sokodé

Es besteht Religionsfreiheit. Fast die Hälfte der Bevölkerung bekennt sich zu den traditionellen Religionen – vor allem zur Religion der Ga und zur Religion der Yoruba. Daneben hat auch die Voodoo-Religion große Bedeutung. Innerhalb der Volksgruppengesellschaften üben Geheimbünde, vor allem die der Ewe, großen Einfluss aus.

Die rund 26 % Christen gehören der römisch-katholischen Kirche an, etwa 9 % der Bevölkerung sind Protestanten.[21] Dem Islam sunnitischer Richtung gehören ca. 20 % der Bevölkerung an, unter anderem Fulbe und Hausa. In den Küstenregionen gibt es einige kleine jüdische Gemeinden.[22]

Urbanisierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2021 lebten 43 % der Einwohner Togos in Städten.[23] Es gibt eine ausgeprägte Wanderungsbewegung vom Land in die Städte. Dort besteht allerdings eine immer höher werdende Arbeitslosigkeit gerade unter jungen Menschen. Vor allem junge Männer wandern daher ins Ausland aus, mit dem Ziel, in Europa oder Nordamerika Arbeit zu finden.

Die größten Städte sind laut Berechnung des togoischen Statistikamtes für 2020: Lomé 2.174.000 Einwohner, Kara 115.000 Einwohner, Sokodé 109.000 Einwohner, Kpalimé 90.000 Einwohner und Atakpamé 81.000 Einwohner.[24] Insgesamt lebten 2019 42 % der Bevölkerung in Städten – Tendenz steigend.[25]

Gesundheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsdaten (2019)[26]
Geburtenrate 32,7 je 1000 Einwohner
Fruchtbarkeitsrate 4,26 Kinder pro Frau
Kindersterblichkeit 72 je 1000 Geburten
Bevölkerungswachstum 2,4 %
Bevölkerung unter 15 Jahren 41,0 %
Bevölkerung über 65 Jahren 2,9 %

Die Lebenserwartung der Einwohner Togos ab der Geburt lag 2020 bei 61,3 Jahren[27] (Frauen: 62,2,[28] Männer: 60,4[29]). Die hohe Kindersterblichkeit von 72 pro Tausend Lebendgeborenen ist ein wesentlicher Faktor für den vergleichsweise niedrigen Wert der Lebenserwartung.[30]

Die Bevölkerungsstruktur stellt die klassische Bevölkerungspyramide dar. 41 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt. Das Medianalter lag 2020 bei geschätzten 19,4 Jahren.[31]

Die weltweite COVID-19-Pandemie erreichte Togo erstmals am 6. März 2020 mit einer Patientin, die vorher Deutschland und Frankreich bereiste.[32]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Schulpflicht beträgt sechs Jahre,[33] der Besuch der Grundschule ist gebührenfrei.[34] Das Bildungswesen leidet unter Lehrermangel, geringerer Qualität im ländlichen Raum sowie hohen Wiederholungs- und Abbruchraten.[33]

Schulangebot und Schulbesuch weisen ein erhebliches Nord-Süd- sowie Stadt-Land-Gefälle auf, wobei vor allem in den Städten des Südens die Menschen höhere Bildung haben; das unzureichende Bildungsangebot wird vor allem durch zahlreiche Missionsschulen ergänzt. Im Norden sind Koranschulen im Kommen. Die Analphabetenquote betrug 2020 noch 36,3 %. Dies liegt auch an der bisher geringen Schulbesuchsdauer der über 25-Jährigen von durchschnittlich 4,9 Jahren. Die heranwachsende Generation hat dagegen eine erwartete Schulbesuchsdauer von 12,7 Jahren.[35]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1958 gewann Sylvanus Olympio, ein Ewe aus dem Süden, die ersten allgemeinen Wahlen. Am 27. April 1960 wurde er mit der Unabhängigkeitserklärung von Frankreich der erste Präsident Togos. Bei einem Aufstand von Offizieren wurde er am 13. Januar 1963 ermordet. Es folgte eine instabile Mehrparteienregierung unter Präsident Grunitzky. Vom 13. Januar 1967 bis Anfang Februar 2005 beherrschte Präsident Gnassingbé Eyadéma das Land. Er gehörte zur Ethnie der Kabiyé aus dem Norden. Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen haben viele Menschen ins Exil gezwungen.

Nach dem Tod von Gnassingbé Eyadéma am 5. Februar 2005 ernannte die Armee des Landes seinen Sohn Faure Gnassingbé, bis dahin Minister für Telekommunikation, zum neuen Präsidenten. Die Afrikanische Union spricht von einem verfassungswidrigen Militärputsch. Die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS suspendierte am 19. Februar als Reaktion auf die verfassungswidrige Machtergreifung die Mitgliedschaft Togos. Neben weiteren Sanktionen verhängte die ECOWAS unter anderem auch ein Waffenembargo.

Am 25. Februar trat Faure Gnassingbé aufgrund des internationalen Druckes und des Widerstandes der Opposition zurück. Die ECOWAS hob daraufhin die Sanktionen auf. Interimistisch wurde der Parlamentspräsident Abass Bonfoh Staatspräsident. Der neue Staatschef sollte innerhalb von 2 Monaten gewählt werden, was am 24. April geschah.

Die Opposition (Spitzenkandidat war der 74-jährige Emmanuel Bob-Akitani) warnte jedoch bereits vor dem Wahltag vor organisiertem Betrug und bezeichnete die Wahlen – unter anderem mit Verweis auf Unregelmäßigkeiten bei der Ausstellung von Wahlscheinen – deswegen schon am 23. April als nichtig. Auch ausländische Wahlbeobachter berichteten von massiven Unregelmäßigkeiten. Wahlurnen wurden vernichtet, Wahlbeobachtern die Überwachung der Auszählung verwehrt und anderes mehr.

Am 26. April wurde Faure Gnassingbé mit angeblich 60,22 % der Stimmen zum Wahlsieger erklärt. Auch der Oppositionskandidat Emmanuel Bob-Akitani rief sich aber zum Wahlsieger aus und erkannte das Wahlergebnis nicht an. Vorwürfe wegen Wahlbetrugs erhob auch der Oppositionsführer Gilchrist Olympio, der nicht zur Wahl antreten durfte. Während der Wahlen wurden etliche Wahlurnen mit Stimmzetteln gestohlen und Oppositionswähler verfolgt. In den der Wahl folgenden Tagen kam es zu Straßenkämpfen mit bis zu etwa 500 Toten und zahlreichen Verletzten, so die der Weltöffentlichkeit berichteten Zahlen. Unbestätigten Berichten zufolge fanden vor der Wahl auf dem Lande Massaker an Süd-Togolesen statt. Aus der nordtogoischen Heimat des Präsidenten sollen Soldaten und einfache Bauern mit Waffen dorthin beordert worden sein. Auch schon vorher im Süden ansässige Nord-Togoer wurden angeblich für diese Zwecke an ihren direkten Nachbarn eingespannt. Um die 35.000 Menschen aus Südtogo flohen in den folgenden Wochen vor allem in die Nachbarländer Benin und Ghana.

Im Verlauf der Unruhen wurde am 29. April 2005 auch das Goethe-Institut in Lomé nach einer Vorankündigung von (vermutlich regierungsnahen) Personen beschossen, gestürmt und teilweise in Brand gesteckt. Niemand wurde verletzt. Die Regierung von Togo wirft Deutschland vor, auf der Seite der Opposition zu stehen. Das deutsche Auswärtige Amt verurteilte den Anschlag. Der damalige Bundesaußenminister Joschka Fischer forderte ein Ende der antideutschen Hetze. Am 30. April 2005 folgten die ersten Deutschen dem Aufruf des Auswärtigen Amtes, Togo zu verlassen.

Am 10. Juni 2005 ernannte Präsident Faure Gnassingbé, der wegen seiner umstrittenen Wahl bis heute von der EU nicht anerkannt wird, den Anführer der gemäßigten Oppositionspartei Patriotic Pan-African Party Edem Kodjo zum Premierminister. Kodjo war bereits unter Gnassingbes Vater von 1994 bis 1996 Premierminister, davor von 1978 bis 1984 Generalsekretär der damaligen Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), heute Afrikanische Union. Vor der Wahl hatte Kodjo die Einrichtung einer Wahrheits- und Versöhnungskommission nach dem Modell Südafrikas vorgeschlagen. (Literatur zu diesen Gegensätzen und der Rolle der Bundesrepublik Deutschland sowie Frankreichs dabei siehe Geschichte Togos).

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Politisches System[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Amtierender Präsident Togos: Faure Gnassingbé am 29. November 2006

Togo ist laut der Verfassung von 2002 eine präsidentielle Republik. Der Präsident ist Staatsoberhaupt und Oberbefehlshaber der Streitkräfte und wird alle fünf Jahre direkt gewählt.

Nach dem Tod des langjährigen Diktators Gnassingbé Eyadéma wurde dessen Sohn Faure Gnassingbé 2005 durch das Militär zum Präsidenten bestimmt. Anschließende Wahlen sollten seine Macht demokratisch legitimieren. Während die Wahlen im Jahr 2005 und 2010 von Unruhen begleitet wurden, verliefen die Wahlen 2015 weitgehend friedlich. Bei der Wahl am 25. April 2015 fielen laut der nationalen unabhängigen Wahlkommission CENI 58,75 Prozent der Stimmen auf den bisherigen Präsidenten. Jean-Pierre Fabre, der bekannteste Oppositionskandidat, bekam 34,95 Prozent. Im Mai 2019 wurde mit einer Verfassungsänderung die Amtszeit des Präsidenten auf zweimal fünf Jahre beschränkt. Die Regelung gilt nicht rückwirkend, so dass Amtsinhaber Faure Gnassingbé 2020 und 2025 erneut kandidieren kann.[36] Am 23. Februar 2020 wurde er mit 72 % der Stimmen im Amt bestätigt.[37]

Der Präsident verfügt über weit reichende Befugnisse, wie das Recht den Premierminister zu ernennen. Dieser muss jedoch der Mehrheitsfraktion im Parlament (Assemblée Nationale du Togo) angehören.

Premierminister der Republik Togo (seit 2005)
Premierminister Amtszeit
Edem Kodjo Juni 2005 bis September 2006
Yawovi Agboyibo September 2006 bis Dezember 2007
Komlan Mally Dezember 2007 bis September 2008
Gilbert Houngbo September 2008 bis Juli 2012
Kwesi Ahoomey-Zunu Juli 2012 bis Juni 2015
Komi Sélom Klassou Juni 2015 bis September 2020
Victoire Tomegah Dogbé September 2020

Das Parlament hat 91 Mitglieder und wird ebenfalls alle fünf Jahre nach Verhältniswahlrecht in Mehrpersonenwahlkreisen neu gewählt. Laut Verfassung sollte es neben der Nationalversammlung noch einen Senat geben, der aber nie eingerichtet wurde.

Aus der Parlamentswahl vom 14. Oktober 2007 ging die Rassemblement du peuple togolais (RPT) mit 50 von damals noch 81 Sitzen als Sieger hervor. 27 Sitze gingen an die Union des Forces du Changement (UFC) sowie 4 Sitze an die Comité d’Action pour le Renouveau.

Die ursprünglich für Oktober 2012 vorgesehenen Parlamentswahlen mussten aufgrund von Protesten der Opposition auf den 25. Juli 2013 verschoben werden. Laut Wahlbeobachtern verlief die Abstimmung frei und fair. Die Regierungspartei Union pour la République (UNIR) gewann die Wahlen deutlich. Die Partei um Staatspräsident Faure Gnassingbé errang 62 der 91 Sitze. Die Koalition Collectif Sauvons le Togo (CST) des Oppositionsführers Jean-Pierre Fabre kam auf 19 Sitze. Die Union des Forces du Changement (UFC) um Gilchrist Olympio kann nur noch drei Abgeordnete stellen.

Bei den Parlamentswahlen am 20. Dezember 2018 erhielt Gnassingbés UNIR 59 Sitze (−3 im Vergleich zu 2013). Zweitstärkste Partei wurde die UFC mit 7 Sitzen (+4). Darüber hinaus zogen vier weitere Parteien sowie 18 unabhängige Kandidaten ins Parlament ein.

Frauenwahlrecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer Volksabstimmung 1956, an der Frauen sich beteiligen konnten, wurde das Gebiet unter britischer Verwaltung 1957 Teil des unabhängigen Staates Ghana und übernahm deshalb das allgemeine Wahlrecht für Erwachsene.[38]

In den französischen Landesteilen hatten die meisten Frauen seit 1951 an den Wahlen zum lokalen gesetzgebenden Gremium (Conseil de Circonscription) teilgenommen.[38] Das aktive Frauenwahlrecht für die Wahl zum französischen Parlament wurde am 22. August 1945 eingeführt.[39][40] 1946 stimmten Frauen bei den Wahlen zur ersten gesetzgebenden Versammlung mit ab, nachdem Togos Bewerbung um das allgemeine Wahlrecht abgeschlossen und das französische Dekret vom 22. August 1945 in Kraft getreten war.[39] Ab 1956 ermöglichte den Frauen die loi-cadre Defferre, sich an den Wahlen zur gesetzgebenden Versammlung vor Ort zu beteiligen.[39] 1958 wurde das allgemeine Wahlrecht für Erwachsene eingeführt.[38] Das allgemeine Wahlrecht wurde bestätigt.[39]

Politische Indizes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Nichtregierungsorganisationen herausgegebene politische Indizes
Name des Index Indexwert Weltweiter Rang Interpretationshilfe Jahr
Fragile States Index 85,1 von 120 38 von 179 Stabilität des Landes: große Warnung
0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend
Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land
2021[41]
Demokratieindex 2,80 von 10 136 von 167 Autoritäres Regime
0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie
2021[42]
Freedom in the World Index 42 von 100 Freiheitsstatus: teilweise frei
0 = unfrei / 100 = frei
2022[43]
Rangliste der Pressefreiheit 57,2 von 100 100 von 180 Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit
100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage
2022[44]
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) 30 von 100 128 von 180 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber 2021[45]

Außenpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Togo ist Mitglied bei den Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union, der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft, der Westafrikanischen Wirtschafts- und Währungsunion, der Gemeinschaft der Sahel-Sahara-Staaten, der Zone d’Alliance et de Coprospérité[46] und des Commonwealth of Nations.[47]

Menschenrechte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Menschenhandel, besonders der Handel mit Kindern, ist ein ernstzunehmendes Problem in Togo. Togo verkauft Kinder nach Nigeria, Benin, Kamerun, Liberia oder Gabun, wo sie sehr oft als Zwangsarbeiter enden. Andere Länder beuten schätzungsweise über 300.000 togoische Kinder im Alter zwischen 5 und 15 Jahren als Arbeitskräfte aus. Als Drehkreuz des internationalen Handels mit Kindersklaven gilt die Stadt Lomé.[48] Schätzungsweise beträgt die Anzahl arbeitender Kinder zwischen 5 und 14 Jahren in Togo insgesamt 32,7 % (Jungen: 33,7 %, Mädchen: 31,6 %).[49]

Amnesty International beanstandete für das Jahr 2008, dass es zu Misshandlungen von Häftlingen gekommen sei, und stufte die Haftbedingungen selbst als unmenschlich ein. Im Jahr 2009 sollen mehrere Menschen in Polizeigewahrsam an Folter oder Misshandlung gestorben sein. Seit Juni 2009 ist die Todesstrafe für alle Straftaten abgeschafft.[50]

Am 25. Mai 2015 kam es in der Ortschaft Gléi, 160 km nördlich von Lomé, bei einer Kundgebung zu Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Angehörige der Armee schossen mit scharfer Munition auf die Demonstranten und verletzten dabei mindestens 30 Menschen. Bei Demonstrationen in der Stadt Sansanné-Mango töteten Sicherheitskräfte im November 2015 sieben Menschen und verletzten mindestens 117 weitere, darunter auch viele Kinder und schwangere Frauen; sie folterten Personen in Polizeigewahrsam nach Informationen von Amnesty International und misshandelten sie auf andere Weise, um „Geständnisse“ zu erpressen; man verweigerte Gefangenen auch rechtzeitige medizinische Behandlung.

Das Recht auf freie Meinungsäußerung gilt als bedroht. Journalisten misshandelt man gezielt. Nichtstaatliche (NGOs) und Non-Profit-Organisationen wie Amnesty International berichten jedes Jahr von Einschränkungen der Versammlungsfreiheit.[51]

Das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland informiert darüber, dass sich die Menschenrechtslage seit 2006 zwar gebessert hat, aber Homosexualität in der Öffentlichkeit weiterhin verfolgt und mit Gefängnisstrafen von bis zu drei Jahren und Geldstrafen geahndet werden kann.[52]

Militär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Streitkräfte Togos (franz. Forces armées togolaises) haben eine Stärke von etwa 8550 Mann. Für sie gab das Land 2017 knapp 1,6 Prozent seiner Wirtschaftsleistung oder 88 Millionen US-Dollar aus.[53][54]

Die Streitkräfte teilen sich auf in Heer (Armée de terre togolaise), Marine (Marine Nationale Togolaise) und Luftwaffe (Force Aérienne Togolaise). Zudem gibt es die (paramilitärische) nationale Polizeitruppe (Gendarmerie Nationale) (Stand 2008).

Das Militär war in den vergangenen Jahrzehnten keine reine Verteidigungsstreitkraft, sondern auch stark in die Politik des Landes involviert. So konnte sich Gnassingbé Eyadéma gerade auch wegen verschiedener Militärputsche und militärischer Interventionen 40 Jahre an der Macht des Landes halten. Menschenrechtsorganisationen nennen das Militär Togos im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen im Land.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Togo ist hauptsächlich ein tropisches, regenabhängiges Agrarland. Fast zwei Drittel der Erwerbstätigen sind in der Landwirtschaft tätig. Zu den angebauten Grundnahrungsmitteln zählen Yams, Maniok, Mais, Hirse, Erdnüsse und Sorghum (Sorgho).

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Togos betrug im Jahr 2015 3734 Mio. EUR. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf betrug im selben Jahr 520 EUR.[55] Die Inflation lag 2015 bei 1,9 Prozent. Togo hat in den letzten Jahren einen beachtlichen Wirtschaftsaufschwung erfahren. Die Armut im Land ist jedoch immer noch groß. Etwa 40 Prozent der Bevölkerung Togos verfügen über weniger als 1,25 US-Dollar und ungefähr 70 Prozent über weniger als 2 US-Dollar am Tag. Die Arbeitslosenquote lag im Jahr 2016 bei 6,9 %, allerdings sind viele Beschäftigungsverhältnisse informeller Natur und Unterbeschäftigung ist weit verbreitet. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 2,6 Millionen geschätzt; davon sind 49,2 % Frauen.[56][57] 2015 waren 11,5 % der Bevölkerung unterernährt. Im Jahr 2000 lag der Anteil bei 30,4 %.[58]

Kennzahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle BIP-Werte sind in US-Dollar (Kaufkraftparität) angegeben.[59]

Jahr BIP
(Kaufkraftparität)
BIP pro Kopf
(Kaufkraftparität)
BIP Wachstum
(real)
Inflation
(in Prozent)
Staatsverschuldung
(in Prozent des BIP)
1980 02,13 Mrd. 0897 −2,2 % 12,3 %
1985 02,67 Mrd. 0844 3,7 % −1,8 %
1990 03,80 Mrd. 1.037 5,9 % 1,1 %
1995 04,71 Mrd. 1.153 19,7 % 15,8 %
2000 05,07 Mrd. 1.058 −1,0 % 1,9 %
2005 06,00 Mrd. 1.111 −4,7 % 6,8 %
2006 06,36 Mrd. 1.149 2,7 % 2,2 % 91 %
2007 06,44 Mrd. 1.075 −1,8 % 0,9 % 102 %
2008 06,84 Mrd. 1.110 4,0 % 8,7 % 92 %
2009 07,28 Mrd. 1.149 5,5 % 3,7 % 81 %
2010 07,81 Mrd. 1.202 6,1 % 1,4 % 47 %
2011 08,49 Mrd. 1.270 6,4 % 3,6 % 47 %
2012 09,21 Mrd. 1.342 6,5 % 2,6 % 47 %
2013 09,93 Mrd. 1.410 6,1 % 1,8 % 56 %
2014 10,70 Mrd. 1.481 5,9 % 0,2 % 60 %
2015 11,44 Mrd. 1.543 5,7 % 1,8 % 72 %
2016 12,18 Mrd. 1.601 5,1 % 0,9 % 82 %
2017 12,94 Mrd. 1.659 4,4 % −0,7 % 79 %

Außenhandel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Phosphatabbau durch die Société Nouvelle des Phosphates du Togo, der 1985 noch 8,4 % zum BSP beigetragen hat, kam 2001 nur noch auf einen Anteil von 2,2 %. Importiert werden Industriegüter, Maschinen, Fahrzeuge, Nahrungsmittel und Brennstoffe. Die wichtigsten Exportgüter sind Calciumphosphat, verarbeitete Baumwolle (27 %), Kaffee (10 %), Tee und Kakao.

Weitere wirtschaftliche Anreize wurden durch die Schaffung einer Freihandelszone gegeben.

Togo ist Mitglied der Internationale Kakao-Organisation.

Staatshaushalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Staatshaushalt umfasste 2016 Ausgaben von umgerechnet 1377 Mio. US-Dollar, dem standen Einnahmen von umgerechnet 1140 Mio. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein Haushaltsdefizit in Höhe von 5,3 % des BIP.[60] Die Staatsverschuldung betrug 2016 79,1 % des BIP.[61]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Personenzug Ende Februar 1990

Das Schienennetz Togos ist auf derzeit 517 km, das Straßennetz auf 7250 km, davon 2376 km befestigt, ausgebaut. Vor wenigen Jahren wurde der Bahnverkehr eingestellt. Lomé besitzt den einzigen Hochseehafen des Landes, über den fast der gesamte Im- und Export abgewickelt wird.

Togo verfügt über zwei internationale Flughäfen: Flughafen Lomé (IATA-Code LFW) und Niamtougou/Lama Kara (IATA-Code LRL).

Im Jahr 2020 nutzten 24 Prozent der Einwohner Togos das Internet.[62]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Traditioneller Nationalsport Togos ist der Ringkampf, ebenfalls eine bedeutende Rolle kommt dem Fußball zu. Die togoische Fußballnationalmannschaft nahm bereits mehrmals an Afrikameisterschaften teil, kam jedoch nur einmal, im Jahr 2013, ins Viertelfinale. 2006 konnte sich die togoische Mannschaft für die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland qualifizieren. Sie hatte ihre Unterkunft in Wangen im Allgäu und scheiterte als Außenseiter in der Vorrunde. Auch für die Fußball-Afrikameisterschaft 2010 in Angola konnte sich Togo qualifizieren, doch zog es seine Teilnahme zurück, da zwei Tage vor Beginn des Turniers, am 8. Januar 2010, der Mannschaftsbus angegriffen wurde. Drei Delegierte starben und weitere Personen, darunter auch Spieler, verletzten sich bei dem von der Frente para a Libertação do Enclave de Cabinda veranlassten Anschlag bei Cabinda. Auf Grund dieses Rückzugs vom Afrika-Cup wurde die Nationalmannschaft Togos vom Afrikanischen Fußballverband CAF zunächst für die nächsten zwei Turniere gesperrt. Diese Sperre wurde jedoch ein paar Monate später wieder aufgehoben.

Die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2008 in Peking war die achte togoischer Sportler. Benjamin Boukpeti konnte hier mit einer Bronzemedaille im Kanuslalomfahren die erste olympische Medaille für Togo gewinnen.

Special Olympics Togo wurde 1991 gegründet und nahm mehrmals an Special Olympics Weltspielen teil. Der Verband hat seine Teilnahme an den Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin angekündigt. Die Delegation wird vor den Spielen im Rahmen des Host Town Programs von Coburg und dem Landkreis Coburg betreut.[63][64]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jonas Bakoubayi Billy: Musterkolonie des Rassenstaats: Togo in der kolonialpolitischen Propaganda und Planung Deutschlands 1919–1943. J. H. Röll-Verlag, Dettelbach 2011, ISBN 978-3-89754-377-5.
  • Samuel Decalo: Historical Dictionary of Togo. 3. Auflage, Scarecrow Press, Lanham (Maryland) 1996, ISBN 978-0810830738.
  • Norbert Eder: Togo – inklusive Saharadurchquerung. 2. Auflage. M. Velbinger Verlag, Seefeld 2009.
  • Rebekka Habermas: Skandal in Togo. Ein Kapitel deutscher Kolonialherrschaft. Fischer, Frankfurt am Main 2016, ISBN 978-3-10-397229-0.
  • Margret Kopp: Beim Baobab rechts runter. 2. Auflage. Verlag Togo-Contact, Maisach 2012, ISBN 978-3-00-040570-9 (Persönliche Erlebnisse aus über 30 Jahren Entwicklungshilfe in Togo und Wissenswertes über das Land).
  • Jürgen Runge. Republik Togo. Geographische Einblicke zwischen dem Golf von Guinea und der Sudanzone in Westafrika. Shaker Verlag, Aachen 2013, ISBN 978-3-8440-1709-0.
  • Kleiner Deutscher Kolonialatlas. 3. Auflage hrsg. von der Deutschen Kolonialgesellschaft im Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1899, mit Bemerkungen zu den Karten (Beschreibung der Kolonialgebiete). Ausgabe 2002 der Verlagsgruppe Weltbild GmbH in Augsburg, ISBN 3-8289-0526-9.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Togo – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Togo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Togo – geographische und historische Karten
Wikisource: Kolonialismus – Quellen und Volltexte
Wikivoyage: Togo – Reiseführer

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  2. Population growth (annual %). In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2021, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  3. World Economic Outlook Database October 2023. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2022, abgerufen am 22. Oktober 2023 (englisch).
  4. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2021/2022. United Nations Development Programme, New York 2022, ISBN 978-92-1001640-7, S. 274 (englisch, undp.org [PDF]).
  5. Verzeichnis der Staatennamen für den amtlichen Gebrauch in der Bundesrepublik Deutschland. Auswärtiges Amt, Stand 2. Juni 2018.
  6. Togo: Regionen & Städte – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 10. Dezember 2017.
  7. World Population Prospects – Population Division – United Nations
  8. Population, total. In: World Economic Outlook Database. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  9. Birth rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  10. Death rate, crude (per 1,000 people). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  11. Fertility rate, total (births per woman). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  12. Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  13. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  14. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  15. World Population Prospects 2019 – Population Dynamics – Download Files. Hauptabteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen, 2020, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  16. Rashid Oladoja Lasisi: Language, Culture, Ethnicity and National Integration: The Togo Experience since 1900. African Study Monographs, 14, 1, Juni 1993 (PDF-Datei; 614 kB)
  17. Background Note: Togo. U.S. Department of State.
  18. Migration Report 2017. (PDF) UN, abgerufen am 30. September 2018 (englisch).
  19. ethnologue.com: Ethnologue report for Togo, abgerufen am 11. April 2011.
  20. auswaertiges-amt.de.
  21. Auswärtiges Amt – Togo – Übersicht, zuletzt abgerufen am 23. November 2019.
  22. Meyers Großes Länderlexikon. Meyers Lexikonverlag, Mannheim 2004.
  23. Urban population (% of total population). Weltbank, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  24. Togo: Regionen & Städte – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 9. Januar 2021.
  25. Togo – urbanization 2006–2019 | Statistic. Abgerufen am 9. Januar 2021 (englisch).
  26. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
  27. Life expectancy at birth, total (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  28. Life expectancy at birth, female (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  29. Life expectancy at birth, male (years). In: World Bank Open Data. Weltbank, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  30. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
  31. World Population Prospects 2019, Volume II: Demographic Profiles. (PDF) United Nations, Department of Economic and Social Affairs, Population Division, abgerufen am 24. Januar 2021.
  32. Togo confirms first case of coronavirus. In: Reuters. 6. März 2020 (reuters.com [abgerufen am 19. April 2020]).
  33. a b Togo. (Memento vom 28. Februar 2014 im Internet Archive).
  34. unicef.org.
  35. Human Developement Reports. Abgerufen am 4. Januar 2021 (englisch).
  36. Dirke Köpp: Kommentar: Opposition in Togo ohne Weitblick. In: dw.com, 10. Mai 2019, abgerufen am 30. Dezember 2019.
  37. Togo: Präsident Faure Gnassingbé wiedergewählt. In: Spiegel.de. Abgerufen am 24. Februar 2020.
  38. a b c June Hannam, Mitzi Auchterlonie, Katherine Holden: International Encyclopedia of Women’s Suffrage. ABC-Clio, Santa Barbara, Denver, Oxford 2000, ISBN 1-57607-064-6, S. 10.
  39. a b c d New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. 22. August 1945, abgerufen am 7. Oktober 2018 (englisch).
  40. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 380.
  41. Fragile States Index: Global Data. Fund for Peace, 2021, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  42. The Economist Intelligence Unit’s Democracy Index. The Economist Intelligence Unit, 2021, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  43. Countries and Territories. Freedom House, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  44. 2022 World Press Freedom Index. Reporter ohne Grenzen, 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  45. CPI 2021: Tabellarische Rangliste. Transparency International Deutschland e. V., 2022, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  46. Togo: Außenpolitik. In: auswaertiges-amt.de, 1. Juli 2019, abgerufen am 30. Dezember 2019.
  47. Gabon and Togo join the Commonwealth. The Commonwealth, 25. Juli 2022, abgerufen am 26. Juni 2022 (englisch).
  48. Togo. In: aktiv-gegen-kinderarbeit.de, abgerufen am 30. Dezember 2019.
  49. Bericht von 2007 des U.S. Department of Labor. (PDF-Datei; 7,5 MB). Findings on the worst forms of child labor (in englischer Sprache).
  50. Jahresbericht 2010 von Amnesty International für Togo. Abgerufen am 30. Dezember 2010.
  51. Togo. Amnesty International, Stand 31. Dezember 2014.
  52. Togo: Reise- und Sicherheitshinweise. Auswärtiges Amt, Stand 20. Juni 2017.
  53. Military expenditure by country as percentage of gross domestic product 2001–2017. (PDF) SIPRI, abgerufen am 17. Juli 2018.
  54. Military expenditure by country in US$ 2001–2017. (PDF) SIPRI, abgerufen am 17. Juli 2018.
  55. Auswärtiges Amt – Togo – Übersicht, zuletzt abgerufen am 14. Oktober 2016.
  56. The World Factbook – Central Intelligence Agency. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. August 2016; abgerufen am 6. August 2018 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
  57. Auswärtiges Amt – Togo – Wirtschaft, zuletzt abgerufen am 14. Oktober 2016.
  58. Prevalence of undernourishment (% of population). In: data.worldbank.org. Abgerufen am 19. Mai 2018 (amerikanisches Englisch).
  59. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 28. August 2018 (amerikanisches Englisch).
  60. The World Factbook (Memento des Originals vom 31. August 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cia.gov
  61. Report for Selected Countries and Subjects. Abgerufen am 21. Juli 2017 (amerikanisches Englisch).
  62. Individuals using the Internet (% of population). Weltbank, abgerufen am 6. November 2022 (englisch).
  63. Host Town Program. Abgerufen am 13. Mai 2023.
  64. Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 13. Mai 2023.

Koordinaten: 8° N, 1° O