Torsten Münchow

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Torsten Münchow auf der Gala des ZMF 2016 in Freiburg

Torsten Lennie Münchow (* 15. Dezember 1965 in Berlin) ist ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher und Synchronregisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Torsten Münchow wurde vor seinen Geschwistern Christian und Birthe Münchow als erster Sohn des Schriftstellerehepaares Heinz Münchow (* 26. Mai 1929; Pseudonym: Torsten Koesselin) und Vera Münchow, geborene Ziske, geboren.[1] Er lernte an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Saarbrücken, an der Berufsfachschule für Schauspiel und Musical in Hamburg und war Gast an der State University of New York at Purchase. Danach spielte er an vielen deutschsprachigen Bühnen, unter anderem an den Kammerspielen Hamburg unter Ida Ehre, am Saarländischen Staatstheater, am Landestheater Schwaben, am Ernst Deutsch Theater, am Theater am Neumarkt, an den Theater Lübeck und dem Theater in der Josefstadt. Nach dem Fall der Mauer ging er in die DDR und inszenierte Liebestoll von Sam Shepard an der Vorpommersche Landesbühne in Anklam.[2] 1997/98 leitete er das Space Dream Musical Theater/Berlin-Tempelhof. Von 2004 bis 2019 spielte er über 800 mal in der Erfolgskomödie Ladies Night den Norman am Fritz Rémond Theater/Frankfurt, an der Komödie im Bayerischen Hof/München, im Theater am Dom/Köln, Theater im Rathaus/Essen und in der Komödie Winterhuder Fährhaus/Hamburg. 2005 gründete er, zusammen mit Stefan Feiler, die jährlich wiederkehrenden Salzachfestspiele in Laufen und inszenierte 2007 Was ihr wollt und 2008 Jedermann The King. 2008 wurde am Rhein-Main-Theater in Niedernhausen auch das Michael Hirte – Singspiel Ein Wintermärchen aufgeführt, bei dem Münchow Buch und Regie verantwortete. 2009 übernahm er im Bayerischen Hof die Rolle des Flugkapitäns Helmut in der Komödie Männerhort von Kristof Magnusson. 2014 inszenierte Münchow am Theater am Schiffbauerdamm Sommer 14 von Rolf Hochhuth. 2016 verkörperte Münchow Ernest Hemingway in Hochhuths Einakter Tod eines Jägers, welcher seine Premiere am Wybrzeze Teatr in Danzig – zur deutschen Woche 2016 – hatte. 2017 inszeniert Münchow in seiner neuen Wahlheimat in Pommern in Polen Biedermann und die Brandstifter von Max Frisch am Nowy Teatr im. Witkacego w Słupsku/Stolp.

Neben seiner Bühnentätigkeit steht Münchow auch für Film und Fernsehen vor der Kamera, so etwa für die Kinofilme Keep on running, Schattenspiel, Der Film Deines Lebens, Dirty Sky von Claude-Oliver Rudolph und Fernsehserien wie Der Alte, Derrick, Tatort und Der Landarzt. Bekanntheit beim deutschsprachigen Fernsehpublikum erlangte Münchow Mitte der 1990er Jahre in der Rolle des bösen LKW-Fahrers Cash Ransbeck in der Fernsehserie Anna Maria – Eine Frau geht ihren Weg mit Uschi Glas in der Titelrolle. Daneben ist Münchow als Synchronsprecher von Brendan Fraser, Ice-T und Antonio Banderas tätig. Aufgrund der hohen Stimmähnlichkeit zu Manfred Lehmann wurde Münchow 2014 auf Gérard Depardieu in Welcome to New York besetzt. 2004 erschien sein erstes Kinder-Hörbuch Pfifferling und Schummelmeier nach einem Kinderbuch seiner Eltern Heinz und Vera Münchow. Er hat über 40 Hörspiele (unter anderem Die wundersame Lord Atherton, Sherlock Holmes, Pater Brown und DANGER-Zeitzonen) und die Biografie Licht und Schatten von Abi Ofarim eingelesen. Von 2009/10 arbeitete Münchow auch als Talkmaster in der BR-alpha Talkshow alpha FORUM.

Münchow hat drei Kinder. Benjamin und Antonia (seine Kinder mit Sylvia Krupicka) sind ebenfalls als Schauspieler tätig.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Synchronrollen (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Raymond Cruz

Philip Seymour Hoffman

Antonio Banderas

Brendan Fraser

Filme

Serien

Videospiele

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Torsten Münchow – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vgl. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 874 (Münchow, Heinz).
  2. Rodeo im Wilden Osten - SPIEGEL-Reporter Matthias Matussek über das Provinztheater in Anklam, DDR, Der Spiegel, Nr. 22, 1990