Triergau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Triergau (lat.: pagus treverensis) war eine mittelalterliche Gaugrafschaft, die als Verwaltungsbezirk das rechte Saar- und Moselufer von Merzig bis Wintrich und anschließendem Hochwald umfasste.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

König Ludwig das Kind gab in einer Urkunde vom 9. September 902 dem Trierer Erzbischof Radbod den Triergau in Besitz und verlieh ihm volle gräfliche Gewalt über dieses Territorium.[2] Aus dem Triergau entstand der spätere Kurstaat Trier.

Orte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptort und Verwaltungssitz des Triergaus war die Stadt Trier. Ein Hauptbezirk des Triergaues war im Talbereich der Ruwer die Ruwerhundertschaft mit den Orten Kell, Ober- und Niederzerf mit Heddert und Greimerath, Hentern, Lampaden, Krettnach, Pluwig, Osburg, Thomm, Waldrach, Ollmuth und Kasel.

Grafen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grafen im Triergau[3] waren:

  • Arbogast, 472
  • Adelard, 853 u. 80
  • Odacer, 898
  • Wigerich, 899 bezeugt, † vor 919, 902 Graf im Triergau, 909 Graf im Bidgau, 19. Januar 916 Pfalzgraf von Lothringen, begraben in der Abtei Hastière;

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Roland Puhl: Die Gaue und Grafschaften des frühen Mittelalters im Saar-Mosel-Raum: Philologisch-onomastische Studien zur frühmittelalterlichen Raumorganisation ... und der mit ihren spezifizierten Ortsnamen, Saarländische Druckerei und Verlag, 1999, ISBN 393084348X
  • Otto Curs: Deutschlands Gaue im 10. Jahrhundert. Nachweisungen und Erörterungen zu einer historischen Karte „Deutschlands Gaue um das Jahr 1000 nach den Königsurkunden“. Göttingen 1910.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Georg Christian Joannis, Johann Philipp Crollius: Kalender Arbeiten: Die Geschichte des Herzogth. Zweybrücken, 1825, Seiten 301, 302, 304 und 306
  2. Fritz Glutting: Die Entwicklung Nunkirchen. I. Unter der Herrschaft des Erzbistums Trier (900 bis 1794). In: Heimatjahrbuch 1992. Gemeinde Nunkirchen, abgerufen am 11. März 2022.
  3. Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien