Tschammerpokal 1942

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Der Tschammerpokal 1942 war der achte Wettbewerb um den deutschen Fußballpokal.

Auch beim achten Wettbewerb blieb der Modus der vergangenen Jahre unverändert. Allerdings wurde die Phase der Gaugruppenspiele erneut ausgeweitet, da mit den Sportgauen Wartheland, Generalgouvernement, Köln-Aachen, Westmark und Moselland fünf neue Gauligen gebildet worden waren. Trotzdem hatte sich die Zahl der teilnehmenden Mannschaften verringert, da insbesondere die Kreisklassemannschaften unter dem Kriegsdienst ihrer Spieler zu leiden hatten und sich deshalb vom Spielbetrieb zurückgezogen hatten. Um den kriegsbedingten Reisebeschränkungen Rechnung zu tragen, wurden bis einschließlich Achtelfinale die Spielansetzungen nach regionalen Gesichtspunkten vorgenommen. Erst danach kehrte man zum üblichen Auslosungsverfahren zurück.

Das achte Endspiel um den Tschammerpokal gewann der TSV 1860 München nach einem 2:0-Sieg über den FC Schalke 04, der in seinem fünften Pokalendspiel zum vierten Mal verlor.

Gaugruppen – Hauptrunden 1 bis 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden vom 2. Mai bis 12. Juli 1942 statt.

Gaugruppe Ostpreußen/Pommern/Danzig-Westpreußen/Wartheland
Gaugruppe Oberschlesien/Niederschlesien/Generalgouvernement
Gaugruppe Sachsen/Brandenburg/Sudetenland
Gaugruppe Nordmark/Niedersachsen/Westfalen
Gaugruppe Niederrhein/Köln-Aachen/Kurhessen
Gaugruppe Moselland/Hessen-Nassau/Westmark
Gaugruppe Baden/Württemberg/Elsaß
Gaugruppe Mitte/Bayern/Donau-Alpenland

1. Schlussrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am 19. Juli 1942 statt.

Ergebnis
Arminia Bielefeld 4:0 LSV Gütersloh
VfB Stuttgart 6:1 TSG 1861 Ludwigshafen
VfB Königsberg 6:0 MTV Ponarth
SV Neufahrwasser 3:2 LSV Heiligenbeil
HUS Marienwerder 1:2 LSV Stettin
Stettiner SC 1:2 LSV Pütnitz
Blau-Weiß 90 Berlin 3:0 Lufthansa SG Berlin
Hallescher FV Sportfreunde 1:2 SC Minerva Berlin
SpVgg Breslau 02 12:30 LSV Görlitz
LSV Boelcke Krakau 2:5 TuS Lipine
LSV Reinecke Brieg 3:1 LSV Olmütz
Germania Königshütte 3:5 LSV Adler Deblin
NSTG Falkenau 3:1 Planitzer SC
Döbelner SC 4:1 NSTG Prag
SV Dessau 05 2:0 Eintracht Braunschweig
Werder Bremen 5:1 SC Victoria Hamburg
Hamburger SV 6:0 Eimsbütteler TV
Hannover 96 3:3 n. V. Fortuna Leipzig
Reichsbahn SG Borussia Fulda 1:6 Westende Hamborn
SV Schwarz-Weiß 07 Esch 2:5 FV Stadt Düdelingen
SV Victoria Köln 2:3 SpVgg 07 Sülz
Hamborn 07 0:2 FC Schalke 04
FC Hanau 93 2:1 1. FC Schweinfurt 05
SV Waldhof Mannheim 3:1 VfR Mannheim
1. FC Kaiserslautern 2:3 Kickers Offenbach
Borussia Neunkirchen 4:5 SG SS Straßburg
Rot-Weiss Essen 2:5 VfL Köln 1899
FC Mülhausen 93 2:1 RSC Straßburg
SG Böblingen 2:3 Stuttgarter Kickers
Eintracht Frankfurt 4:1 SpVgg Fürth
TSV 1860 München 5:3 SK Rapid Wien
Wiener AC 1:2 First Vienna FC 1894

Wiederholungsspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Spiel fand am 26. Juli 1942 statt.

Ergebnis
Fortuna Leipzig 4:2 Hannover 96

2. Schlussrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partie SV Dessau 05 – Döbelner SC fand am 2. August statt. Die Spiele SV Fortuna Leipzig – Blau-Weiß 90 Berlin und SC Minerva Berlin – Hamburger SV wurden am 16. August ausgetragen, die anderen Spiele am 9. August 1942

Ergebnis
SV Dessau 05 5:3 Döbelner SC
Westende Hamborn 1:0 DSC Arminia Bielefeld
FC Mülhausen 93 0:2 VfB Stuttgart
LSV Stettin 4:1 VfB Königsberg
LSV Pütnitz 3:2 SV Neufahrwasser
TuS Lipine 4:0 SpVgg Breslau 02
LSV Adler Deblin 7:1 LSV Reinecke Brieg
FC Schalke 04 16:01 Eintracht Frankfurt
VfL 99 Köln 1:2 SV Werder Bremen
Kickers Offenbach 3:1 FC Hanau 93
SG SS Straßburg 5:4 n. V. SV Waldhof Mannheim
Stuttgarter Kickers 1:3 TSV 1860 München
FV Stadt Düdelingen 2:0 SpVgg 07 Sülz
NSTG Falkenau 4:0 First Vienna FC 1894
SV Fortuna Leipzig 0:3 Blau-Weiß 90 Berlin
SC Minerva Berlin 0:2 Hamburger SV
1 
Das Spiel fand in Kassel statt.

Achtelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partie Blau-Weiß 90 Berlin gegen NSTG Falkenau fand am 13. September, die anderen Spiele am 30. August 1942 statt.

Ergebnis
LSV Stettin 4:1 LSV Pütnitz
TuS Lipine 4:1 LSV Adler Deblin
SV Werder Bremen 6:1 Kickers Offenbach
FC Schalke 04 4:1 Westende Hamborn
TSV 1860 München 15:10 SG SS Straßburg
VfB Stuttgart 0:2 FV Stadt Düdelingen
Hamburger SV 3:4 SV Dessau 05
Blau-Weiß 90 Berlin 4:1 NSTG Falkenau

Viertelfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am 27. September und 4. Oktober 1942 statt.

Ergebnis
SV Dessau 05 0:4 FC Schalke 04
FV Stadt Düdelingen 0:7 TSV 1860 München
TuS Lipine 4:1 Blau-Weiß 90 Berlin (4.10.)
SV Werder Bremen 4:1 LSV Stettin (4.10.)

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Spiele fanden am 25. Oktober 1942 statt.

Ergebnis
TSV 1860 München 6:0 TuS Lipine
FC Schalke 04 2:0 SV Werder Bremen

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

TSV 1860 München FC Schalke 04
TSV 1860 München
Sonntag, 15. November 1942 um 14:00 Uhr in Berlin (Olympiastadion)
Ergebnis: 2:0 (0:0)
Zuschauer: 80.000
Schiedsrichter: Albert Multer (Landau in der Pfalz)
FC Schalke 04


Hans KeisGeorg Pledl (C)ein weißes C in blauem Kreis, Franz SchmeiserJosef Rockinger, Georg Bayerer, Rolf KanitzMartin Schiller, Ludwig Janda, Heinz Krückeberg, Ernst Willimowski, Engelbert Schmidhuber
Cheftrainer: Max Schäfer
Heinz FlothoHeinz Hinz, Otto SchweisfurthHans Bornemann, Otto Tibulski, Walter BergErnst Kalwitzki, Fritz Szepan, Hermann Eppenhoff, Ernst Kuzorra (C)ein weißes C in blauem Kreis, Adolf Urban
Cheftrainer: Otto Faist
1:0 Willimowski (80.)
2:0 Schmidhuber (88.)

Erfolgreichste Torschützen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(1. Schlussrunde bis Finale)

Spieler Verein Tore
Ernst Willimowski München 1860 14
Gerhard Graf Blau-Weiß Berlin 8
Ludwig Janda München 1860 8
Heinz Krückeberg München 1860 7

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthias Weinrich, Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 6: Deutsche Pokalgeschichte seit 1935. Bilder, Statistiken, Geschichten, Aufstellungen. Agon-Sportverlag, Kassel 2000, ISBN 3-89784-146-0, S. 82–90.