Tschechische Philharmonie

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Česká filharmonie
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Rechtsform contributory organization
Gründung 1896
Sitz Prag
Website www.ceskafilharmonie.cz
Die Tschechische Philharmonie in Japan 1982 unter Václav Neumann

Die Tschechische Philharmonie (tschechisch Česká filharmonie) ist ein international anerkanntes Orchester Tschechiens. Bei einer für die Oktoberausgabe 2006 von der französischen Musikzeitschrift Le Monde de la musique[1] durchgeführten Umfrage unter Musikkritikern wurde die Tschechische Philharmonie unter die zehn besten Orchester Europas gewählt, 2008 in der Dezemberausgabe der britischen Zeitschrift „Gramophone“ unter die 20 besten Orchester weltweit.

Als typisches Charakteristikum des Orchesters gilt sein „weicher Klang“, nahezu sämtliche Referenzaufnahmen mit Musik tschechischer Komponisten entstanden mit der Tschechischen Philharmonie.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tschechische Philharmonie entstand aus Mitgliedern des Orchesters des Prager Nationaltheaters und gab ihr erstes Konzert unter dem jetzigen Namen am 4. Januar 1896, dieses Konzert wurde von Antonín Dvořák geleitet, der eigene Kompositionen dirigierte. Es dauerte jedoch bis 1901, bis das Orchester vollkommen unabhängig wurde. 1908 dirigierte Gustav Mahler die Uraufführung seiner 7. Sinfonie. International bekannt wurde das Orchester unter der Leitung von Václav Talich, der es von 1919 bis 1931 und dann erneut von 1933 bis 1941 als Chefdirigent leitete.[2]

Das Rudolfinum in Prag, Sitz der Tschechischen Philharmonie
Dvořák-Saal im Rudolfinum

Von 2003 bis 2007 war der tschechische Dirigent Zdeněk Mácal Chefdirigent des Orchesters, erklärte jedoch im September 2007, angeblich wegen schlechter Kritiken in den Feuilletons tschechischer Zeitungen aufgrund zu konservativer Programmgestaltung, seinen Rücktritt. Auf Eliahu Inbal (2009–2012) folgte von Herbst 2012 bis zu seinem Tod 2017 Jiří Bělohlávek als Chefdirigent, der das Orchester schon 1990 bis 1992 leitete. Einer der häufig mit dem Orchester auftretenden Gastdirigenten ist Semjon Bytschkow, der ab der Saison 2018/2019 für fünf Jahre der Chefdirigent der Philharmonie wurde.

Im Amt des Ersten Gastdirigenten waren u. a. Sir Charles Mackerras und ab 2008 der Österreicher Manfred Honeck tätig. Seit 2018 wirkt in dieser Position Jakub Hrůša.[3]

Das Orchester begleitet die australische Band Silverchair zu einigen Liedern auf deren fünftem Album, Young Modern.

Wiener Flötenuhr 1971

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tschechische Philharmonie gewann zehn Grand Prix du Disque der Akademie Charles Cros, 5 Grand Prix du Disque de l’Académie Française und mehrere Cannes Classical Awards (zuletzt 2003). 2005 war die Tschechische Philharmonie für den Grammy Award nominiert (Symphonien 3 und 4 von Bohuslav Martinů unter Jiří Bělohlávek). Sie gewann außerdem zweimal die „Wiener Flötenuhr“ für herausragende Interpretationen eines Werkes von Mozart.

Chefdirigenten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. The Top Ten European Orchestras (Memento vom 9. Juli 2016 im Internet Archive)
  2. History of the Czech Philharmonic. In: www.ceskafilharmonie.cz/en. 2010, abgerufen am 1. Oktober 2020.
  3. a b Czech Philharmonic – Conductors