Ulrike Bahr

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Ulrike Bahr (2020)
Unterschrift von Ulrike Bahr
Unterschrift von Ulrike Bahr

Ulrike Renate Martina Bahr (* 25. April 1964 in Nördlingen) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und seit 2013 Mitglied des Deutschen Bundestages. Dort ist sie dem linken Parteiflügel der SPD, der Parlamentarischen Linken zugehörig.[1] Seit 2021 ist sie Vorsitzende des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahr wuchs in Wemding auf und besuchte von 1970 bis 1974 die dortige Grundschule, an der ihr Vater als Lehrer tätig war. 1974 wechselte sie an das Theodor-Heuss-Gymnasium in Nördlingen, wo sie 1983 das Abitur erlangte. Anschließend studierte sie an der Universität Augsburg Lehramt für Hauptschulen mit den Fächern Englisch, Geschichte, Deutsch und Musik. 1989 erlangte sie das Erste Staatsexamen und wurde Lehramtsanwärterin in Wemding. Sie absolvierte das Studium 1991 mit dem Zweiten Staatsexamen. Anschließend war sie von 1991 bis 1993 als Hauptschullehrerin in Monheim und Wemding tätig. Seit 1993 war sie an unterschiedlichen Schulen in Augsburg als Lehrkraft eingesetzt.[3] Zuletzt unterrichtete Bahr an der Goethe-Mittelschule in Augsburg.

Privat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulrike Bahr ist verheiratet und gehört der römisch-katholischen Konfession an.

Politischer Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1986 wurde Bahr Mitglied der SPD. Von 2002 bis 2012 saß sie im Rat der Stadt Augsburg. Ab 2008 war sie stellvertretende Fraktionsvorsitzende und bildungs- und personalpolitische Sprecherin der Rathausfraktion. Von 2009 bis 2012 war sie Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Jakobervorstadt/Bleich. Sie war von 2010 bis 2021 Vorsitzende der SPD Augsburg.[4][5] Bereits im Jahr 2012 wurde bekannt, dass sie sich als Kandidatin für den Deutschen Bundestag zur Verfügung stellen würde.[6] Bei ihrer Nominierung als SPD-Bundestagskandidatin gab sie bekannt, dass sie nach einer erfolgreichen Wahl ihr Mandat im Stadtrat abgeben werde, da sie kein Doppelmandat anstrebe.[7] Von 2013 bis 2017 war sie stellvertretende Vorsitzende und seitdem ist sie Vorsitzende der SPD Schwaben.[8] Ebenfalls ist sie Mitglied im Landesvorstand der SPD Bayern. Als Kommunalpolitikerin gründete sie das SPD-Fachforum Migration. Sie kandidierte bei der Bundestagswahl 2013 im Bundestagswahlkreis Augsburg-Stadt und zog über die Landesliste (Listenplatz 16) ihrer Partei in den Bundestag ein.[9][10] Bei der Bundestagswahl 2017 (Listenplatz 4)[11] und der Bundestagswahl 2021 (Listenplatz 16)[12] zog sie über die Landesliste erneut in den Bundestag ein.

Sie ist seit 2013 ordentliches Mitglied im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Dort ist sie Berichterstatterin ihrer Fraktion für die Kinder- und Jugendhilfe, im Speziellen für die Reform des SGB 8,[13] für Mehrgenerationenhäuser und Seniorenpolitik. Im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement beschäftigte sie sich mit der Unterstützung von freiwilligem Engagement. Von Februar 2019 bis September 2021 war sie außerdem ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.[14] Dort war sie Berichterstatterin für die Weiter- und Fortbildung (unter anderem „Aufstiegs-BAFöG“). Darüber hinaus war Bahr ordentliches Mitglied im Ausschuss für Bürgerliches Engagement und stellvertretendes Mitglied in der Kinderkommission (Kommission zur Wahrnehmung der Belange der Kinder). Mit Beginn der 20. Legislaturperiode wurde Bahr zur Vorsitzenden des Ausschusses für Familien, Senioren, Frauen und Jugend gewählt,[15] in dem sie auch ordentliches Mitglied ist. Weiterhin ist sie seit 2017 stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Gesundheit.

Außerdem ist sie Mitglied in den Parlamentariergruppen USA und Israel.

Politische Positionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der 20. Legislaturperiode stimmte sie mehrfach als eine von wenigen SPD-Abgeordneten im Bundestag gegen Bundeswehreinsätze, vor allem im Irak.[16][17][18]

Weitere Ämter und Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulrike Bahr war von 1995 bis 2013 ehrenamtliche Vorsitzende des GEW-Kreisverbandes Augsburg und Vorstandsmitglied im DGB, Region Augsburg. Von 1998 bis 2013 war sie Personalrätin beim Staatlichen Schulamt in der Stadt Augsburg. Von 2000 bis 2004 war Bahr als Jugendschöffin am Amtsgericht Augsburg tätig, von 2005 bis 2013 Mitglied der Steuerungsgruppe im Bündnis für Augsburg, gehört dem Vorstand des überparteilichen Bündnisses für Menschenwürde an, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und des Bundes der Antifaschisten (VVN/BdA) sowie der Arbeiterwohlfahrt im Ortsverein Hochfeld. Von 2002 bis 2008 war sie Vorstandsmitglied der Volkshochschule Augsburg. Zudem engagiert sie sich in mehreren Fördervereinen und ist Gründungsmitglied der Augsburger Stiftung Beherzte Menschen.[3] Ebenfalls ist sie Mitglied im Integrationsbeirat der Stadt Augsburg.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ulrike Bahr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. https://www.parlamentarische-linke.de/unsere-mitglieder/
  2. Alexander Weinlein: Deutscher Bundestag - Ulrike Bahr übernimmt den Vorsitz im Familienausschuss. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
  3. a b Lebenslauf auf ulrike-bahr.de, abgerufen am 25. September 2013.
  4. Webseite (Memento vom 27. September 2013 im Internet Archive) der SPD Augsburg
  5. Stefan Krog: SPD-Vorsitz: Dirk Wurm folgt auf Ulrike Bahr. Abgerufen am 3. Mai 2022.
  6. Michael Hörmann (23. Mai 2012): Ulrike Bahr will in den Bundestag auf augsburger-allgemeine.de
  7. Abschied naht auf augsburger-allgemeine.de
  8. Vorsitzende der SPD Schwaben
  9. Vorläufiges Ergebnis (Memento vom 26. September 2013 im Internet Archive) der Bundestagswahl 2013
  10. SPD Bayern: gewählte BayernSPD-Landesliste zur Wahl zum 18. Deutschen Bundestag. In: Bayern SPD. Bayern SPD, 8. Dezember 2012, abgerufen am 3. Mai 2022 (deutsch).
  11. Der Bundeswahlleiter: Vorläufig Gewählte auf Landeslisten der Parteien in Bayern - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 27. September 2017.
  12. Gewählte in Landeslisten der Parteien in Bayern - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 5. November 2021.
  13. Reformprozess zum SGB VIII: Zeit nutzen und nacharbeiten. Ulrike Bahr, 16. März 2017, abgerufen am 14. Februar 2020.
  14. Ulrike Bahr, MdB. SPD-Bundestagsfraktion, 23. September 2013, abgerufen am 14. Februar 2020.
  15. ZWD: Ulrike Bahr (SPD) an der Spitze des Frauen- und Familienausschusses. Abgerufen am 3. Mai 2022.
  16. Bundeswehreinsatz im Irak (Beschlussempfehlung). In: bundestag.de. Abgerufen am 30. Januar 2022.
  17. Deutscher Bundestag - Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 22. Mai 2022.
  18. Deutscher Bundestag - Namentliche Abstimmungen. Abgerufen am 23. Oktober 2022.