Ulysses S. Grant Memorial

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Ulysses S. Grant Memorial
National Register of Historic Places
Historic District
Historic District Contributing Property
Grant-Statue
Grant-Statue

Grant-Statue

Ulysses S. Grant Memorial (District of Columbia)
Ulysses S. Grant Memorial (District of Columbia)
Lage Union Square, am östlichen Ende der National Mall, Washington, D.C., USA
Koordinaten 38° 53′ 23,2″ N, 77° 0′ 46,5″ W
Erbaut 1902 bis 1924
Architekt Edward Pearce Casey (Architekt),
Henry Merwin Shrady (Bildhauer)
NRHP-Nummer 78000257
Ins NRHP aufgenommen 20. September 1978
Seitenansicht
Kavalleristen-Gruppe

Das Ulysses S. Grant Memorial ist ein Presidential Memorial in Washington, D.C. zu Ehren des Sezessionskrieg-Generals und US-Präsidenten Ulysses S. Grant.

Es befindet sich am Fuß des Capitol Hill, zwischen Pennsylvania Avenue und Maryland Avenue, unterhalb der Westfront des Kapitols der Vereinigten Staaten. Die Reiterstatue Grants auf dem Denkmal schaut in Richtung Westen zum Lincoln Memorial um den Präsidenten aus Grants Kriegszeit, Abraham Lincoln, zu ehren. Auf halber Strecke zwischen dem Grant und Lincoln Denkmal, die die östliche und westliche Grenze der National Mall darstellen, befindet sich das Washington Monument. Das Grant Memorial umfasst die zweitgrößte Reiterstatue in den Vereinigten Staaten. James M. Goode schreibt in The Grant Memorial in Washington, D.C., dass es eine der imposantesten Skulpturen in Washington, D.C. darstelle.[1] Die „Society of the Army of the Tennessee[2] nahm in den 1890er-Jahren ihre Arbeit auf, aus der Jahrzehnte später die Einweihung des Denkmals resultierte.[3]

Der Bau des Grant Memorial begann 1902 als das größte zu dem Zeitpunkt jemals vom Kongress in Auftrag gegebene Denkmal.[1] Es wurde von dem Bildhauer Henry Merwin Shrady und dem Architekten William Pearce Casey erstellt.[4] In der Endphase der Fertigstellung im Jahr 1921, wurde Shrady vom Bildhauer Edmund Amateis unterstützt.[5] Shrady investierte 20 Jahre seines Lebens in den Bau des Denkmals und starb, gestresst und überarbeitet, zwei Wochen vor der Einweihung im Jahr 1922.[6] Die Plattform des Denkmals besteht aus Vermont-Marmor, ist 77 m lang und 22 m breit, es ist in drei Abschnitte unterteilt. Auf dem Denkmal in der Mitte der Gedenkstätte befindet sich auf einem 6,91 m hohen Marmorsockel eine fast fünf Tonnen schwere und 5,23 m hohe Reiterstatue, die Grant auf seinem Pferd Cincinnati darstellt.[6] Grant wird auf beiden Seiten von kämpfenden Artillerie- und Kavallerieeinheiten des Unionsheers flankiert. Das Reiterdenkmal ist von vier kleineren Skulpturen eingerahmt, die jeweils einen Bronzelöwen darstellen, der eine Flagge der Vereinigten Staaten und eine der Unionsarmee bewacht. Das Denkmal war die größte Bronzeskulptur in den Vereinigten Staaten zu jener Zeit.[1]

Ein auffälliges Merkmal der zentralen Statue ist Grants ruhige, fast unzufriedene Haltung inmitten der tobenden Kämpfe um ihn herum. Dies ist nicht verwunderlich, weil Grant für seine Ruhe und Kaltblütigkeit im Kampf bekannt war. Im scharfen Kontrast dazu zeigen die Figurengruppen an den Seiten „mehr dramatisches Interesse und Spannung als alle Skulpturen in der Stadt und in der Tat, in der Nation“.[7] Die Artillerie-Gruppe im Süden zeigt drei Artilleristen auf einer Protze mit angehängter Kanone, die von drei Pferden gezogen wird. Rittlings auf dem linken Pferd sitzt der Standartenträger, der eine scharfe Rechtswendung anzeigt. Obwohl beim rechten Pferd ein Zügel gerissen ist, ist dieses noch in der Lage, dem Kurswechsel zu folgen. Im Norden sieht man sieben Kavalleristen im Kampfeinsatz. Das Pferd auf der rechten Seite ist gestürzt und der Reiter, der Shrady nachempfunden ist, wird von den heranstürmenden Pferden zertrampelt.[7]

Die Bauarbeiten auf dem Gelände der Gedenkstätte begannen 1909 mit der Installation der Marmorfläche und der vier Bronzelöwen. Die Artillerieeinheit wurde 1912, die Kavallerieeinheit 1916 und die bronzene Reiterstatue von Grant 1920 aufgestellt. Die Gedenkstätte wurde am 100. Geburtstag von Grant, dem 27. April 1922, eingeweiht. Da Shrady gestorben war, wurde die Tafel mit der Darstellung der Infanterie am Sockel des Reiterstandbildes vom Bildhauer Sherry Fry nach Shradys Skizzen fertiggestellt und 1924 angebracht.[8] Das Grant Memorial bildet die Mitte einer dreiteiligen Denkmalgruppe mit dem James A. Garfield Monument im Süden und dem Peace Monument im Norden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dennis Robert Montagna: Henry Merwin Shrady's Ulysses S. Grant Grant Memorial in Washington, D.C.: A study in iconography, content and patronage. University Microfilms International Dissertation Services, 1987 (englisch).
  • idGoode1974James M. Goode: The Outdoor Sculpture of Washington, D.C.: A Comprehensive Historical Guide. Smithsonian International Press, Washington, D.C. 1974, ISBN 978-0-87474-138-4, S. 243–248 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ulysses S. Grant Memorial – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Henry Merwin Shrady: The Ulysses S. Grant Memorial in Washington DC. In: dcMemorials.com. Archiviert vom Original am 27. Mai 2016; (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Goode: The Outdoor Sculpture of Washington, D.C. 1974, S. 244.
  2. The Grand Army of the Republic. In: Civil War Veterans' organizations page. 28. März 2004, archiviert vom Original am 26. Oktober 2006; abgerufen am 23. Oktober 2022 (englisch).
  3. Clarence O. Sherrill, James William Bryan: The Grant Memorial in Washington. United States Government Printing Office, ISBN 0-295-95520-1, S. 18 (englisch, Erstausgabe: Washington 1924).
  4. Goode: The Outdoor Sculpture of Washington, D.C. 1974, S. 243.
  5. Montagna: Henry Merwin Shrady's Ulysses S. Grant Grant Memorial in Washington, D.C. 1987, S. 55.
  6. a b Goode: The Outdoor Sculpture of Washington, D.C. 1974, S. 245.
  7. a b Goode: The Outdoor Sculpture of Washington, D.C. 1974, S. 246.
  8. Montagna: Henry Merwin Shrady's Ulysses S. Grant Grant Memorial in Washington, D.C. 1987, S. 59.

Koordinaten: 38° 53′ 23,2″ N, 77° 0′ 46,5″ W