Universität Zagreb

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Universität Zagreb
Sveučilište u Zagrebu
Gründung 23. September 1669[1]
Trägerschaft staatlich
Ort Zagreb
Land Kroatien Kroatien
Rektor Damir Boras[2]
Studierende > 70.000 (2019)[3]
Mitarbeiter 8.055 (2020/2021)[4]
Netzwerke AARC[5], BAUNAS[6], IAU[7]
Website www.unizg.hr
Juristische Fakultät
In der Pfarrkirche Zillingtal wird zu Philipp Kausich / Filipu Kausicu (1618–1673) als ersten Rektor erinnert

Die Universität Zagreb (kroatisch Sveučilište u Zagrebu, lateinisch Universitas Studiorum Zagrabiensis) ist eine staatliche Universität in der kroatischen Hauptstadt Zagreb mit ca. 70.000 Studenten (Stand: 2019). Sie ist die größte und älteste Hochschule des Landes. Die Universität Zagreb ist auch mit einem Anteil von über 50 Prozent der landesweiten Hochschulforschung eine bedeutende Forschungsinstitution.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akademie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine jesuitische Akademie, die Neoacademia Zagrabiensis, wurde am 23. September 1669 vom Kaiser Leopold I. in seiner Eigenschaft als König von Kroatien gegründet.[8]

Nach der Auflösung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. im Jahre 1773 erhielt die Akademie (samt ihrer umfangreichen Bibliothek) eine neue Struktur. 1776 erklärte Kaiserin Maria Theresia die Einrichtung zur Königlichen Akademie der Wissenschaften (lat. Regia Scientiarum Academia) mit den Fakultäten Philosophie, Theologie und Rechtswissenschaften.[8] Die vormals politikwissenschaftlichen Fächer wurden Teil der rechtswissenschaftlichen Fakultät.

Universität[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Akademie blieb im Wesentlichen bis 1874 in ihrer Struktur erhalten. Im Jahre 1861 schlug der römisch-katholische Bischof Josip Juraj Strossmayer dem kroatischen Parlament die Gründung einer Universität zu Zagreb vor, wozu Kaiser Franz Joseph I. noch im gleichen Jahr ein Dekret unterzeichnete und dieses schließlich am 5. Januar 1874 auch vom Parlament ratifiziert wurde. Die Eröffnungsfeier fand am 19. Oktober 1874 statt. Die Universität war die dritte im ungarischen Reichsteil der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie.[9] Seitdem haben an der Universität über 200.000 Studenten ihr Diplom und über 8.000 Doktoranden einen Doktorgrad erworben.

Am 19. September 2008 wurde bekannt, dass an der Wirtschafts- und Verkehrsfakultät korrupte Professoren in großem Stil gegen Bezahlung gute Examensnoten vergaben und dass sich der Aufnahmetest illegal umgehen ließ. Die Polizei reagierte mit 100 Durchsuchungen und 21 Festnahmen. Zu den Festgenommenen gehörte auch die Vorsitzende des Antikorruptionsausschusses im kroatischen Parlament, Deša Mlikotin Tomić.[10]

Bei einem Erdbeben am 22. März 2020 wurden Gebäude der medizinischen Fakultät und der Rechtsfakultät beschädigt.[11]

Internationale Mitarbeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Großer Saal der Universität

Die Universität hat in ihren strategischen Dokumenten „Iskorak 2001“ und „International mission and policy“ den Willen nach einer internationalen Mitarbeit bekundet. Der Senat hat im Mai 2005 einen strategischen Plan angenommen, der zeigt, welche Ziele die Universität mit dieser internationalen Mitarbeit erreichen will. Im Mai 2007 hat der Senat eine Deklaration angenommen, die internationale Austauschprogramme anregt.

Fakultäten und Akademien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fakultät für Sonderpädagogik und Rehabilitation
Fakultät für Verkehrswesen
Abschlusszeremonie

Fakultäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fakultät für Agronomie
  • Fakultät für Architektur
  • Fakultät für Bergbau, Geologie
  • Fakultät für Chemie
  • Fakultät für Elektrotechnik
  • Fakultät für Forstwirtschaft
  • Fakultät für Geodäsie
  • Fakultät für Grafik
  • Fakultät für Informatik
  • Fakultät für Katholische Theologie
  • Fakultät für Kinesiologie
  • Fakultät für Lebensmitteltechnologie und Biotechnologie
  • Fakultät für Maschinenbau
  • Fakultät für Mathematik
  • Fakultät für Medizin
  • Fakultät für Metallurgie
  • Fakultät für Lehrerbildung
  • Fakultät für Pharmakologie und Biochemie
  • Fakultät für Physik
  • Philosophische Fakultät
  • Fakultät für Politikwissenschaft
  • Fakultät für Rechtswissenschaften
  • Fakultät für Schiffsbauwesen
  • Fakultät für Sonderpädagogik und Rehabilitation
  • Fakultät für Sportwissenschaft
  • Fakultät für Textiltechnologie
  • Fakultät für Tiermedizin
  • Fakultät für Verkehrswesen
  • Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
  • Fakultät für Zahnmedizin

Akademien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Darstellende Kunst
  • Kunstakademie Zagreb
  • Musikakademie Zagreb

Persönlichkeiten (chronologisch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Universität Zagreb – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.unizg.hr/homepage/about-university/history/
  2. Naslovnica > O Sveučilištu > Dobrodošlica rektora. Abgerufen am 8. August 2019.
  3. Rector’s welcome. Abgerufen am 8. August 2019.
  4. ZAPOSLENICI PREMA ZVANJU u ak. god. 2020./2021. (PDF; 300 kB) In: unizg.hr. 3. August 2022, abgerufen am 4. Dezember 2022 (kroatisch).
  5. Members of AARC. In: www.alps-adriatic.net. Rector's Conference of the Universities of the Alpes Adriatic Region, abgerufen am 12. September 2019 (englisch).
  6. Members. In: www.baunas.org. Balkan Universities Association, 2019, abgerufen am 8. September 2019 (englisch).
  7. List of IAU Members. In: iau-aiu.net. International Association of Universities, abgerufen am 25. Juli 2019 (englisch).
  8. a b Rüegg, Walter: "European Universities and Similar Institutions in Existence between 1812 and the End of 1944: A Chronological List", in: Rüegg, Walter (Hrsg.): A History of the University in Europe. Bd. 3: Universities in the Nineteenth and Early Twentieth Centuries (1800–1945), Cambridge University Press, 2004, ISBN 978-0-521-36107-1, S. 685.
  9. Charle, Christophe: "Patterns", in: Rüegg, Walter (Hrsg.): A History of the University in Europe. Bd. 3: Universities in the Nineteenth and Early Twentieth Centuries (1800–1945), Cambridge University Press, 2004, ISBN 978-0-521-36107-1, S. 41.
  10. Fehler (Memento vom 19. September 2008 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  11. Zbrajanje štete. In: novilist.hr. 23. März 2020, abgerufen am 24. März 2020 (kroatisch).
  12. Šarinić, Hrvoje | Hrvatska enciklopedija. Abgerufen am 28. Dezember 2017.
  13. Bušić, Bruno | Hrvatska enciklopedija. Abgerufen am 23. Dezember 2017.
  14. https://www.biografija.com/vedran-mlikota/
  15. https://www.slobodnadalmacija.hr/kultura/clanak/id/8798/zovko-rezira-zovka
  16. https://zg-magazin.com.hr/rankerovih-10-najpoznatijih-bivsih-studenata-zagrebackog-sveucilista/

Koordinaten: 45° 48′ 38,42″ N, 15° 58′ 12,35″ O