VRM (Medienunternehmen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
VRM GmbH & Co. KG

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1850
Sitz Mainz
Leitung Joachim Liebler (Geschäftsführung)
Mitarbeiterzahl 1.200
Branche Medien
Website www.vrm.de
Zentrale der VRM in Mainz

Die VRM (ehemals Verlagsgruppe Rhein Main) ist ein regionales Medienunternehmen für das westliche und südliche Rhein-Main-Gebiet mit Sitz in Mainz. Die VRM erreicht mit ihren regionalen Tageszeitungen nach eigenen Angaben rund eine Million Leser in Rheinhessen, Süd- und Mittelhessen und beschäftigt insgesamt über 1.200 Mitarbeiter an 26 Standorten.[1] Die verkaufte Auflage beträgt 232.537 Exemplare, ein Plus von 5,7 Prozent seit 2014.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2003 wurde die Mehrheit an der Gießener-Anzeiger-Gruppe gekauft und 2014 vollständig übernommen.[3] 2011 wurde das Druckzentrum Rhein-Main in Rüsselsheim (2017 umbenannt in VRM Druck)[4], ein Gemeinschaftsprojekt mit der Medienhaus Südhessen, in Betrieb genommen.[5]

Im Sommer 2015 übernahm die VRM sämtliche Anteile der Verlegerfamilie Bach an der Echo Medien GmbH in Darmstadt, welche das Darmstädter Echo mit Kopfblättern herausgibt. Von den sechs Lokalausgaben musste aufgrund der kartellrechtlichen Genehmigung das Rüsselsheimer Echo an die Frankfurter Neue Presse des Frankfurter Societätsverlag-Konzerns abgegeben werden.[6] Zur Echo-Gruppe gehören auch die Logistiksparte Südhessische Logistik-Service GmbH & Co. KG und das Anzeigenblatt Südhessen Woche (SüWo).[7]

Der dadurch entstandene Konzern zählt damit zu den zehn größten Verlagsgruppen Deutschlands mit (eigenen Angaben zufolge) einer Million Lesern.[6]

Im Mai 2017 firmierte die Verlagsgruppe Rhein Main zur VRM GmbH & Co. KG und tritt seither mit einem neuen Logo und Corporate Design auf.[8]

Die VRM-Unternehmenstochter Gießener Anzeiger Verlags GmbH & Co KG hat sich im Jahr 2018 mit der Wetzlardruck GmbH zum umsatz- und auflagenstärksten Tageszeitungsverlag in Mittelhessen zusammengeschlossen.

VRM Tageszeitungen im Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptgebäude der Lokalredaktion Landskrone der Allgemeinen Zeitung in Oppenheim
  • Bis Ende 2023 lag den Tageszeitungen jeden Dienstag (oder falls wegen eines Feiertages keine Ausgabe erfolgte, in der darauffolgende Ausgabe) die Fernsehzeitschrift rtv bei.
  • In den 2010er Jahren gab es freitags das Veranstaltungsmagazin Pepper.
  • Samstags liegt die Wochenendbeilage Journal mit der zusätzlichen Beilage ReiseJournal in allen Ausgaben bei.[9]

davon in Rheinland-Pfalz

davon in Hessen

Zeitungsgruppe Mittelhessen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beteiligung an der Wetzlardruck GmbH[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die VRM-Unternehmenstochter Gießener Anzeiger Verlags GmbH & Co KG hat sich im Jahr 2018 mit der Wetzlardruck GmbH zum umsatz- und auflagenstärksten Tageszeitungsverlag in Mittelhessen zusammengeschlossen. Das Bundeskartellamt stimmte der Transaktion am 8. Mai 2018 zu. An dem neuen Unternehmen, der Mediengruppe Mittelhessen, ist die VRM Holding GmbH & Co. KG aus Mainz mehrheitlich mittelbar beteiligt.

Damit gehören auch

zum Gesamtportfolio.

Onlinedienste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Onlinedienste der Tageszeitungen erreichen im Monatsdurchschnitt rund 1,5 Mio. Kontakte.

VRM Anzeigenblätter (Auszug)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der VRM erscheinen auch die Anzeigenblätter, die kostenlos allen Haushalten zugestellt werden[9]

Kinderzeitung Kruschel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kruschel richtet sich an Kinder zwischen 7 und 11 Jahren und erscheint wöchentlich mit aktuellen Nachrichten aus Politik, Wirtschaft, Sport und Gesellschaft sowie spannenden Wissensthemen – so erklärt, dass Kinder sie verstehen und mitreden können.[10] Seit Dezember 2015 übernimmt die Rheinische Post die Inhalte der Kinderzeitung für seine Kruschel Post und liefert dafür Informationen ihrer Berliner Parlamentsredaktion.[11]

Druckzentren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Druckzentrum Mombach: bis 2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Druckzentrum der VRM befand sich 1975–2010 in Mainz-Mombach. Der direkte Anschluss Mombachs an den Mainzer Ring bot logistische Vorteile. Ein zweiter Bauabschnitt wurde 1985 fertiggestellt. Im Druckzentrum wurden drei 48-seitige Hochleistungs-Zeitungsdruckmaschinen (WIFAG OF-7) eingesetzt. Die in der Druckvorstufe erstellten Zeitungsseiten wurden digital direkt auf die Druckplatte belichtet. Drei Belichter boten eine Kapazität von 510 Platten pro Stunde und die drei Rollenoffset-Rotationsdruckmaschinen konnten bei maximaler Geschwindigkeit 105.000 Zeitungen je Stunde ausstoßen. Pro Jahr wurden ca. 15.000 t Papier bedruckt, wofür etwa 450.000 Druckplatten jährlich eingesetzt wurden. Der Farbverbrauch lag bei etwa 215 Tonnen pro Jahr.[12]

Das Druckzentrum schloss 2010. Eine direkte Übernahme der 200 Mitarbeiter in das neue Druckzentrum erfolgte (aufgrund geänderter Qualifikationen) nicht.[13] Ein im September 2009 veröffentlichter Sozialplan sah jedoch Transfermaßnahmen sowie den Wechsel in eine Transfergesellschaft vor.[14]

Neue Druckerei in Rüsselsheim am Main: ab 2010[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende 2010 wurde die Produktion bei VRM Druck, ehemals Druckzentrum Rhein Main (DRM), in Rüsselsheim am Main aufgenommen. Auf vier Produktionslinien können bis zu 180.000 Zeitungsexemplare mit 48 vierfarbigen Seiten pro Stunde produziert werden.[15] Das Druckzentrum Rhein Main ist seit der Echo-Übernahme im Jahr 2015 eine vollständige Tochter der VRM.

Ende 2019 investiert die VRM Druck GmbH & Co. KG in drei Versandanlagen des in der Schweiz ansässigen Maschinenlieferanten Ferag AG. Zum Investitionsumfang zählen Transport- und Zwischenlagersysteme für die Zeitungsproduktion, EasySert-Einsteckanlagen für Beilagen sowie Palettierer des Herstellers Segbert.

Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die VRM ist über die Gesellschaft für kirchliche Publizistik Mainz mbH & Co. KG Mitgesellschafter der Kirchenzeitungen der Bistümer Mainz (Glaube und Leben), Limburg (Der Sonntag) und Fulda (Bonifatiusbote). Darüber hinaus bestehen Beteiligungen an den privaten Rundfunksendern Radio RPR und Hit Radio FFH. Zudem hält die VRM Anteile an Radio Regenbogen und seit 2008 an Rockland Radio.[15]

Die VRM ist gemeinsam mit den baden-württembergischen Regionalzeitungsverlagen Badisches Pressehaus GmbH & Co. KG (unter anderem Badische Zeitung) und Druck & Medien Heilbronn GmbH (unter anderem Heilbronner Stimme) beteiligt an der Risikokapitalgesellschaft media + more venture Beteiligungs GmbH & Co. KG mit Sitz in Heilbronn; das Konsortium hat in den High-Tech Gründerfonds II investiert.

Online-Angebot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zahlreiche Artikel der VRM sind auch im Internet aufrufbar.

Ende Juli 2014 wurde eine Paywall im Online-Angebot errichtet. Bisher konnte man als unangemeldeter Leser zehn Artikel im Monat kostenlos lesen. Nach einer Registrierung mit einem Benutzerkonto waren bis zu 20 Artikel im Monat frei. Nach dem Abschluss eines kostenpflichtigen Abonnements können unbegrenzt viele Artikel als Paid Content gelesen werden. Seit Januar 2015 nun kann man als unangemeldeter Leser fünf Artikel im Monat kostenlos lesen. Wenn man ein Benutzerkonto erstellt, kann man nunmehr zehn weitere Artikel im Monat lesen. Man willigt im Rahmen der Registrierung eines kostenlosen Benutzerkontos darin ein, Anrufe und E-Mails durch die VRM zum Zwecke der Information über z. B. den Abschluss eines Tageszeitungsabonnements zu erhalten.

Im August 2018 ging die VRM, im Zuge der Einführung eines neuen Layouts für ihre Internetseiten, zu einem neuen Bezahlkonzept über: Anstelle des bisherig verwendeten Metered Model kommt nunmehr Freemium zum Einsatz, demnach sind hervorgehobene Artikel nunmehr kostenpflichtig, die übrigen hingegen frei zugänglich.[16]

VRM Digital Communications GmbH[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die VRM Digital Communications (ehemals VRM Digital GmbH) ist eine Tochtergesellschaft der VRM mit Sitz in Mainz. VRM Digital Communications vermarktet Agenturleistungen; dazu zählen insbesondere die Konzeption, Gestaltung und Umsetzung digitaler Marketingkampagnen sowie von Websites und Shop-Lösungen.

Historie: 1997 wurde die Rhein Main Multimedia GmbH als Tochtergesellschaft der Verlagsgruppe Rhein Main (heute VRM) gegründet. Sie war eine Reaktion auf die Veränderung des Zeitungsmarkts in Zeiten einer zunehmend multimedialer werdenden Welt. Hauptaufgabe war und ist es, Leser tagesaktuell auch online zu informieren und reichweitenstarke Werbeplätze anzubieten. Dabei wurden die Inhalte zunehmend durch Video-News, Gewinnspiele oder Ratgeber- und Servicethemen etc. ergänzt. Seit 2009 baut die Tochtergesellschaft ihr Angebot kontinuierlich aus. Sie ist nicht mehr nur für Konzeption und Umsetzung von digitalen Produkten im Auftrag der VRM zuständig, sondern berät auch eigene Kunden. Unternehmensziel war und ist auf eine zeitgemäße digitale Vermarktung zu setzen. Dabei steht eine marktorientierte Produktentwicklung im Fokus. Die Umbenennung in Rhein Main Digital GmbH im Februar 2013 sowie die Umfirmierung in VRM Digital GmbH im Mai 2017 trugen der permanenten digitalen Weiterentwicklung Rechnung. Mit den Beteiligungen an der Electronic Minds GmbH in 2018 sowie an der MPM Media Process Management GmbH im Jahr 2019 wurde das Ziel umfassende Kommunikationslösungen – Corporate Solutions – anzubieten weiter ausgebaut.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: VRM – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Über uns - VRM wir bewegen. In: VRM. Abgerufen am 6. März 2019 (de-DE-formal).
  2. laut IVW (Details auf ivw.de)
  3. Verleger Maaß verkauft »Anzeiger«-Anteile, giessener-allgemeine.de, 16. Mai 2004
  4. Umfirmierung: Das Druckzentrum Rhein Main wird zu VRM Druck, vrm.de, 15. September 2015
  5. VRM UND MEDIENHAUS SÜDHESSEN ERÖFFNEN DRUCKZENTRUM RHEIN MAIN, die-zeitungen.de, 17. Juni 2011
  6. a b Wir sind VRM. In: www.vrm.de. Mai 2017, abgerufen am 12. Mai 2017.
  7. Echo-Online: Echo Medien steht vor Übernahme durch Verlagsgruppe Rhein Main (Memento vom 10. Mai 2015 im Internet Archive), Zugriff am 2. Februar 2015
  8. VRM: Eine neue starke Marke für ein starkes Unternehmen. In: VRM. 12. Mai 2017 (vrm.de [abgerufen am 12. Mai 2017]).
  9. a b VRM Medien - Tageszeitungen, Anzeigenblätter und Online-Medien. In: VRM. (vrm.de [abgerufen am 12. Mai 2017]).
  10. Kruschel – Deine Zeitung
  11. Rheinische Post und Verlagsgruppe Rhein Main kooperieren, Die Zeitungen (BDZV – Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger e.V.), 12. November 2015
  12. Von Belichtung bis Versandhalle – Leser besichtigen bei „WZ macht Ferien“ Druckzentrum der Rhein-Main-Presse in Mainz (Memento vom 23. Oktober 2008 im Internet Archive) in der Rhein Main Presse vom 1. August 2008
  13. SWR Nachrichten, SWR-Text, Seite 119 vom 31. Mai 2009 01:25 Uhr
  14. Allgemeine Zeitung: Verlagsgruppe Rhein Main vereinbart Sozialplan, 26. Zugriff am 29. August 2011
  15. a b Über uns - VRM wir bewegen. In: VRM. (vrm.de [abgerufen am 12. Mai 2017]).
  16. Johannes Freytag: Freemium statt Metered: VRM wechselt Paid-Content-Modell und überarbeitet Portale Meldung aus: DNV – Der neue Vertrieb (Online-Ausgabe) vom 20. August 2018

Koordinaten: 49° 57′ 36,6″ N, 8° 12′ 40,2″ O