Bronzekiebitz

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Bronzekiebitz

Bronzekiebitz (Vanellus chilensis)

Systematik
Unterklasse: Neukiefervögel (Neognathae)
Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)
Familie: Regenpfeifer (Charadriidae)
Unterfamilie: Kiebitze (Vanellinae)
Gattung: Kiebitze (Vanellus)
Art: Bronzekiebitz
Wissenschaftlicher Name
Vanellus chilensis
(Molina, 1782)

Der Bronzekiebitz (Vanellus chilensis) ist mit einer Körperlänge von 37–38 Zentimetern ein sehr großer Vertreter der Familie der Regenpfeifer.

Aussehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kopf und Brust des Bronzekiebitzes

Diese Vögel haben ein graues Kopfgefieder, der Rücken ist grau, grün oder braun gehalten. Der Bauch ist weiß, die Brust, der Schwanz und die Federn der Kopfhaube sind schwarz gefärbt. Der Schnabel und die Beine sind rot. Auffällig sind die beiden Sporne an den Flügeln, die ein Überbleibsel der Daumenkralle darstellen. Charakteristisch sind des Weiteren der lange schwarze Streifen am Kopf bis zur Brust und die braunen Stellen an den Schultern. Die Flügel sind an der Oberseite grau und unten weiß und an den Flügelspitzen schwarz. Der Bereich um die Augen ist rötlich.

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Art kommt in weiten Teilen Südamerikas – und in jüngerer Zeit auch zunehmend bis Mittelamerika – vornehmlich in Savannen, Feuchtwiesen und Lagunengebieten vor, hat sich mittlerweile aber auch auf landwirtschaftlich genutzten und bewohnten Flächen verbreitet und dringt teils sogar bis in die Innenstädte vor.

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Tiere ziehen das ganze Jahr in kleinen bis mittelgroßen Gruppen auf der Suche nach Würmern, Insekten und deren Larven durch die Landschaft. Sie sind laut und schreckhaft und stoßen beim kleinsten Anzeichen von Gefahr einen grellen Warnruf aus. Bei Störungen fliegen sie auf und kreisen über längere Zeit kreischend über ihrem Futterplatz. Sie sind sowohl tagsüber wie auch bei Dunkelheit aktiv.

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre bräunlichen Eier, meist vier Stück, legen sie in flache Erdmulden. Die Brutdauer beträgt 18 bis 38 Tage. Bei der Brut verteidigen sie ihr Nest sehr aggressiv gegen jegliche Störung. Die Jungen verlassen sofort nach dem Schlupf das Nest und werden von beiden Eltern noch bis zu einem Monat lang versorgt.

Gefährdung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund ihrer weiten Verbreitung und der Tatsache, dass für diese Art keinerlei Gefährdungen bekannt sind, stuft die IUCN diese Art als nicht gefährdet ein (Least Concern).

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bronzekiebitz ist Nationalvogel Uruguays und wird dort „Tero“ genannt. Er ist auch Symbol der dortigen Rugby-Nationalmannschaft „Los Teros“.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bronzekiebitz (Vanellus chilensis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christopher M. Perrins: Die große Enzyklopädie der Vögel. ORBIS Verlag, München 1996, S. 138–140, ISBN 3-572-00810-7.
  • Christopher M. Perrins (Hrsg.): Die BLV-Enzyklopädie Vögel der Welt. Aus dem Englischen von Einhard Bezzel. BLV, München/Wien/Zürich 2004, ISBN 978-3-405-16682-3, S. 225–229 (Titel der englischen Originalausgabe: The New Encyclopedia Of Birds. Oxford University Press, Oxford 2003).