Vemork

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Vemork
Vemork (2003)
Vemork (2003)
Vemork (2003)
Lage
Vemork (Telemark)
Vemork (Telemark)
Koordinaten 59° 52′ 16″ N, 8° 29′ 30″ OKoordinaten: 59° 52′ 16″ N, 8° 29′ 30″ O
Land Norwegen Norwegen
Ort Rjukan
f1
Kraftwerk
Bauzeit 1907 bis 1911
Betriebsbeginn 1911
Denkmalgeschützt seit Juli 2015
Technik
Durchschnittliche
Fallhöhe
104 m
Turbinen Ateliers Piccard, Pictet & Cie., Genf
Generatoren Escher Wyss & Cie.
Sonstiges

Vemork ist der Name eines Wasserkraftwerkes in der Nähe von Rjukan (Kommune Tinn) im norwegischen Fylke Telemark.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kraftwerk wurde von Norsk Hydro von 1907 bis 1911 errichtet. 1911 wurde in Vemork mit der Stromerzeugung begonnen; damals war es das größte Kraftwerk der Welt. Für das Kraftwerk wurde der 104 Meter hohe Wasserfall Rjukanfossen nutzbar gemacht. Die Turbinenanlagen stammten von den Ateliers Piccard, Pictet & Cie in Genf, die Generatoren von Escher Wyss und erbrachten je eine Leistung von 16.400 PS (12.060 Kilowatt) bei 250 Umdrehungen pro Minute.[1] Das Kraftwerk erhielt mit der Rjukanbanen eine Verbindung zum norwegischen Eisenbahnnetz. Später wurde neben dem Kraftwerksgebäude eine Fabrik zur Herstellung von Wasserstoff mittels der Elektrolyse von Wasser errichtet, deren Nebenprodukt Schweres Wasser ist; dieses Gebäude wurde in den 1970er Jahren abgerissen. Die Wasserstofffabrik war während des Zweiten Weltkrieges Schauplatz der Operation Gunnerside, einer von mehreren Sabotageaktionen von norwegischen Widerstandskämpfern und britischen Alliierten, mit dem Ziel, die Nationalsozialisten an der Herstellung des für die vermutete Entwicklung einer Atombombe benötigten Schweren Wassers zu hindern.

Heute befindet sich im Kraftwerksgebäude das Norwegische Industriearbeitermuseum. Für die Stromerzeugung wird seit 1971 eine neue, unterirdische Anlage genutzt mit einer Bemessungsleistung von 204 MW.[2] Die Anlagen um Vemork einschließlich der Bahnstrecke und der früheren Unterkünfte wurden im Juli 2015 zusammen mit Notodden in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vemork – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Wasserturbinen und deren Regulatoren an der Schweiz. Landesausstellung Bern 1914 Schweizerische Bauzeitung, Heft 24, Band 63/64 (1914)
  2. Vemork power station. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Januar 2019; abgerufen am 14. März 2019.
  3. Rjukan–Notodden Industrial Heritage Site. Eintrag in der UNESCO-Liste (engl.). Abgerufen am 6. Juli 2016.