Verein zur Förderung und Erforschung der Antifaschistischen Literatur

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Verein zur Förderung und Erforschung der Antifaschistischen Literatur
(Antiflit)
Rechtsform Verein
(ZVR: 860105981)
Gründung 1983
Sitz Wien
Zweck Erforschung und Verbreitung der Literatur des Exils und des Widerstands
Vorsitz Herbert Staud
Website www.theodorkramer.at/antiflit

Der Verein zur Förderung und Erforschung der Antifaschistischen Literatur, 1983 in Wien gegründet, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Verbreitung und Erforschung der oft vergessenen Literatur des Exils und des Widerstandes aus Österreich zu fördern. Die ersten Schriftsteller, über die gearbeitet wurde, waren Jura Soyfer, Berthold Viertel, Theodor Kramer, Else Feldmann. Viele der Autoren wurden in der Buchreihe Antifaschistische Literatur und Exilliteratur – Studien und Texte herausgegeben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein entstand aus dem seit 1979 existierenden und von Konstantin Kaiser begründeten Arbeitskreis Antifaschistische Literatur.[1] Dem Arbeitskreis gehörten auch Siglinde Bolbecher, Herbert Staud, Gerhard Scheit, Peter Roessler, Erna Wipplinger, Angelika Sternegg, Harald Sattek und andere an.[2] Man organisierte Veranstaltungen zum Thema Exilliteratur, bei denen im Begleitprogramm oft die Band Schmetterlinge auftrat.[3]

Der Verein wurde am 24. März 1983 mit der Wanderausstellung Theodor Kramer 1897–1958. Dichter im Exil tätig,[4] die der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes eröffnet hat.[5]

Es folgten 1985 die Ausstellung Kabarett und Satire im Widerstand 1933–1945[6] und 1988 Viertels Welt. Der Lyriker, Essayist, Regisseur Berthold Viertel im Österreichischen Theatermuseum.

Der Verein organisiert etliche größere und kleinere Symposien mit. 2001 führte er zum Beispiel in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen P.E.N.-Club, mit der Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich und der Theodor-Kramer-Gesellschaft eine Tagung mit dem Ziel eines besseren Überblicks über Forschungsarbeiten zum Exil in Österreich und den aktuellen Forschungsstand durch.[7]

Im November 2014 war der Verein federführend an der Organisation der Internationalen Tagung Die Zerstörung der Arbeiterkultur durch Faschismus und Nationalsozialismus (in memoriam Herbert Exenberger) beteiligt.[8] Im Vorfeld der Tagung wurde auf Initiative des Vereins der Bestand der Sammlung Herbert Exenbergers zur Vereinigung sozialistischer Schriftsteller EDV-mäßig und archivalisch aufgearbeitet. Die Sammlung umfasst Materialien zu ca. 50 Schriftstellern, darunter David Josef Bach, Fritz Brügel, Else Feldmann, Oskar Maria Graf, Adele Jellinek, Theodor Kramer, Käthe Leichter. Verzeichnisse und Dokumente sind im Internet frei zugänglich.[9]

Antifaschistische Literatur und Exilliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1988 konzentriert sich die Aktivität des Vereins auf die Buchreihe Antifaschistische Literatur und Exilliteratur – Studien und Texte. 23 Bände sind bisher erschienen, im Verlag für Gesellschaftskritik, Döcker Verlag, Deuticke Verlag, Mandelbaum Verlag und im Verlag der Theodor-Kramer-Gesellschaft. Der Verein fungiert bei den Publikationen jeweils als Herausgeber oder Mitherausgeber.

Werke in der Reihe Antifaschistische Literatur und Exilliteratur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorstand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Staud
  • Konstantin Kaiser
  • Judith Aistleitner

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Preise der Stadt Wien für Wissenschaften und Volksbildung. Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 4. Dezember 2007. In: wien.gv.at. 4. Dezember 2007, abgerufen am 9. April 2018.
  2. vgl. Zur antifaschistischen Literatur Österreichs 1933–1945. In: Aufrisse. Zeitschrift für Politische Bildung. 3. Jg., Nr. 2, 1982.
  3. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft: Autorenporträt Konstantin Kaiser
  4. Maria Sporrer: Ausstellung über den vergessenen Arbeiterdichter Theodor Kramer. Der Größte nach Alfons Petzold. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 26. März 1983, S. 16.
  5. Erwin Chvojka, Konstantin Kaiser: Vielleicht hab ich es leicht, weil schwer, gehabt. Theodor Kramer 1897–1958. Eine Lebenschronik. Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, Wien 1997, S. 110.
  6. Kabarett und Satire im Widerstand 1933–1945. In: Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst. 40 Jg. NR.1-2/1985. (pdf)
  7. Druckkostenzuschuss für Tagungsband ... - Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus. Abgerufen am 4. März 2024.
  8. DIE ZERSTÖRUNG DER ARBEITERKULTUR DURCH FASCHISMUS UND NATIONALSOZIALISMUS (IN MEMORIAM HERBERT EXENBERGER). In: Theodor Kramer Gesellschaft. Abgerufen am 4. März 2024.
  9. Herbert Exenbergers Archiv zur Vereinigung sozialistischer Schriftsteller. In: theodorkramer.at, abgerufen am 7. November 2019.