Vereinigte Arabische Staaten

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الدول العربية المتحدة
ad-Duwal al-ʿArabiyya al-Muttaḥida
Vereinigte Arabische Staaten
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Ägypten 1952 Ägypten
Syrien 1932 Syrien
Jemen Konigreich 1927 Jemen


Ägypten Vereinigte Arabische Republik
Syrien Syrien 1961
Königreich Jemen Jemen Konigreich 1927
Amtssprache Arabisch
Hauptstadt Hudaida (Sitz des Föderationsrates)
Staatsform Konföderation
Einwohner 37 Millionen
Fläche 1.381.629 km²
Mitglieder
Existenzzeitraum  Von 1958 bis 1961
Lage der Vereinigten Arabischen Staaten
Lage der Vereinigten Arabischen Staaten

Die Vereinigten Arabischen Staaten (VAS, arabisch الدول العربية المتحدة, DMG ad-Duwal al-ʿArabiyya al-Muttaḥida) waren eine lose Konföderation der aus Ägypten und Syrien bestehenden Vereinigten Arabischen Republik (VAR) mit dem Königreich Jemen (Nordjemen).

Jemens Kronprinz al-Badr zwischen Ägyptens und Syriens Präsidenten Nasser (links) und Quwatli (rechts), denen er im Februar 1958 in Damaskus zur VAR-Gründung gratuliert
Jemens Kronprinz al-Badr zwischen Ägyptens und Syriens Präsidenten Nasser (links) und Quwatli (rechts), denen er im Februar 1958 in Damaskus zur VAR-Gründung gratuliert
Iraks Premier Qasim (Mitte) und sein Vize Arif (links neben Qasim) verhandelten mit Baath-Chef Aflaq (sitzend, rechts am Rand) bis 1959 über einen Beitritt Iraks
Iraks Premier Qasim (Mitte) und sein Vize Arif (links neben Qasim) verhandelten mit Baath-Chef Aflaq (sitzend, rechts am Rand) bis 1959 über einen Beitritt Iraks

Kurz nachdem im Februar 1958 Ägypten und Syrien sich zur Vereinigten Arabischen Republik vereinigt hatten, schloss sich Nordjemen am 8. März 1958 dem neuen Staat als konföderierter Partner an, wodurch die Vereinigten Arabischen Staaten entstanden. Weitere Staaten sollten sich anschließen können. Iraks Premier Qasim wurde im Juli 1958 von seinem Stellvertreter Arif und dem syrischen Baath-Chef Aflaq zum sofortigen Anschluss an die VAR gedrängt, während die Qasim unterstützenden Kommunisten bestenfalls über einen späteren Beitritt zu den VAS zu verhandeln bereit waren. Die Beitrittsverhandlungen scheiterten jedoch 1959.[1]

Vorgesehen waren die Koordinierung von Wirtschaft, Handel und Außenpolitik. Als höchstes Gremium der VAS wurde der Oberste Rat gebildet, der sich paritätisch aus sechs Vertretern Jemens und sechs VAR-Vertretern zusammensetzte.

Der Oberste Rat tagte allerdings nur anfangs. Das feudalistische Königreich opponierte gegen die sozialistischen Reformen der Republik. Als Ägypten in der Abwesenheit des jemenitischen Königs Ahmad ibn Yahya zu einer Kur in Italien in die Machtkämpfe zwischen ihm und seinem zum Regenten eingesetzten Sohn Muhammad al-Badr verwickelt wurde, verschlechterten sich die jemenitisch-ägyptischen Beziehungen ab dem Sommer 1959. Im Juni 1960 zog der Imam die jemenitischen Vertreter aus dem Föderationsrat zurück.

Nachdem im September 1961 die Vereinigte Arabische Republik auseinandergebrochen war, schrieb der jemenitische König im Dezember ein Spottgedicht auf Nassers Sozialismus, was faktisch den Austritt Jemens aus der Konföderation bedeutete. Nasser löste daraufhin die Vereinigten Arabischen Staaten auch formal auf.

Die Vereinigten Arabischen Staaten waren einer von vielen Versuchen im arabischen Einheitsstreben, nach dem Sturz des jemenitischen Königs Muhammad al-Badr (1962) kam es zu einem erneuten Vereinigungsversuch zwischen der VAR (Ägypten) und der neugegründeten nordjemenitischen Republik (VAR von 1963 bzw. Vereinigte Politische Führung).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marion und Peter Sluglett: Der Irak seit 1958 - Von der Revolution zur Diktatur, Seiten 65–71 und 74 bzw. 303. Suhrkamp, Frankfurt 1991

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lothar Rathmann (Hrsg.): Geschichte der Araber – Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Band 6. Akademie-Verlag Berlin 1983
  • Günther Barthel und Günther Nötzold (Hrsg.): Die Arabischen Länder – Eine wirtschaftsgeographische Darstellung. Haack Gotha 1987
  • Gustav Fochler-Hauke: Der Fischer Weltalmanach 1962, Seite 176. Frankfurt/Main 1961
  • Peter Sager: Kairo und Moskau in Arabien, Seite 57. Verlag SOI (Schweizerisches Ost-Institut), 1967
  • Peter Meyer-Ranke: Der rote Pharao, Seite 292. C. Wegner, Michigan 1964
  • Ralf Dreyer: Die Arabische Republik Jemen – zur Verfassung und Verwaltung eines Entwicklungslandes, Seite 90. Brockmeyer, Bochum 1983
  • Robin Leonard Bidwell: Dictionary of Modern Arab History, Seite 431. London/New York 1998