Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund

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Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund

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Staatliche Ebene Baden-Württemberg
Stellung Landesvertretung
Aufsichtsbehörde Staatsministerium Baden-Württemberg
Gründung 1954 als „Bonner Vertretung des Landes beim Bund“
Hauptsitz Berlin
Netzauftritt Homepage der Vertretung
Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund

Die Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund befindet sich im Botschaftsviertel am Berliner Tiergarten im gleichnamigen Ortsteil. Sie fungiert als Bindeglied der Landesregierung mit dem Bundesrat und unterhält enge Beziehungen zum Deutschen Bundestag und zur Bundesregierung.

Behörde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landesvertretung ist dem Staatsministerium Baden-Württemberg unterstellt. Leiter ist der Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg beim Bund. Derzeit ist dies Rudi Hoogvliet.[1]

In der Regel ist der Bevollmächtigte ein Staatssekretär oder ein besonderer „Minister für Bundesangelegenheiten“ innerhalb des Staatsministeriums Baden-Württemberg, das die Regierungsgeschäfte organisiert. In jedem Fall ist er stimmberechtigtes Mitglied im Kabinett. Seit 1952 gab es folgende Vertreter des Landes Baden-Württemberg beim Bund:

  • 1952–1953: August Gögler, Ministerialdirektor
  • 1953–1960: Oskar Farny (CDU), Minister für Bundesangelegenheiten
  • 1960–1963: Walter Hailer (CDU), Staatssekretär
  • 1963–1972: Adalbert Seifriz (CDU), zunächst Staatssekretär, ab 1966 Minister
  • 1972–1980: Eduard Adorno (CDU), Minister für Bundesangelegenheiten
  • 1980–1984: Annemarie Griesinger (CDU), Ministerin für Bundesangelegenheiten
  • 1984–1992: Heinz Eyrich (CDU), Minister für Bundesangelegenheiten, bis 1991 im Justizministerium, danach im Staatsministerium
  • 1984–1998: Gustav Wabro (CDU), Staatssekretär
  • 1998–2001: Willi Stächele (CDU), Staatssekretär
  • 2001–2005: Rudolf Köberle (CDU), Minister für Bundesangelegenheiten
  • 2005–2011: Wolfgang Reinhart (CDU), 2005–2008 als Staatssekretär mit der Amtsbezeichnung „Minister und Bevollmächtigter des Landes beim Bund“, von 2008 bis 2010 als Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und im Staatsministerium Baden-Württemberg, ab 2010 als Minister für Bundes-, Europa- und internationale Angelegenheiten
  • 2011–2016: Peter Friedrich (SPD), Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten
  • 2016–2020: Volker Ratzmann (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretär
  • 2020–2021: Andre Baumann (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretär
  • seit 2021: Rudi Hoogvliet (Bündnis 90/Die Grünen), Staatssekretär

Gebäude[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur von Otto Herbert Hajek
Vertretung des Landes Baden-Württemberg mit Nachbargebäuden

Das von Architekt Dietrich Bangert erbaute Gebäude befindet sich im Botschaftsviertel am Berliner Tiergarten zwischen der Botschaft Indiens und der Botschaft von Österreich und wurde im Juni 2000 eröffnet. Es handelt sich um einen Neubau auf einem Grundstück, das zur einen Hälfte (ehemals: Tiergartenstraße 15a) einst dem Kunstmäzen James Simon gehörte und zur anderen Hälfte (Tiergartenstraße 15) dem Bankier Emil Salomon († 1909), Vater des bekannten Fotografen Erich Salomon. Neubau und Grundstück kosteten zusammen mehr als 40 Millionen Euro.[2] Das Gebäude verfügt über eine badische Weinstube und einen Bierkeller, der zurzeit zu einer Lounge mit Zeppelin-Motiv umgebaut wird, sowie im Leitungsbereich über ein Kaminzimmer einschließlich Dachterrasse mit Rundblick über Berlin.[3] Im dritten Stock befindet sich ein Gästehaus.[4]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits die früheren Länder Baden und Württemberg hatten entsprechende Einrichtungen, die ihrerseits auf die Gesandtschaften der Bundesstaaten beim Deutschen Reich und dessen Vorgängerstaaten zurückgehen. Die erste Vertretung Baden-Württembergs beim Bund wurde 1954 in Bonn errichtet und 1973 baulich erweitert. Nach dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin entschloss sich auch Baden-Württemberg, seine Vertretung nach Berlin zu verlegen.

Baden-Württemberger in Berlin e. V.[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2000 wurde die Gründung des Vereins Baden-Württemberger in Berlin e. V. vollzogen. Dieser Verein geht auf den Verein Württemberger zu Berlin (gegründet 1869) und den Verein der Badener in Berlin (gegründet 1894) zurück. Der Verein wendet sich vor allem an Bürger Baden-Württembergs, die in Berlin leben. Dem Vereinsvorstand gehört der Bevollmächtigte des Landes Baden-Württemberg durch eine entsprechende Klausel in der Satzung ex officio (als geborenes Mitglied) an. Diese Regelung soll ein harmonisches und komplementäres Miteinander von Verein und Vertretung des Landes sicherstellen. Der Verein trifft sich mehrmals im Jahr zu Stammtischen in den Räumlichkeiten der baden-württembergischen Landesvertretung.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kerstin Wittmann-Englert, René Hartmann (Hrsg.): Bauten der Länder. Die Landesvertretungen in Bonn, Berlin und Brüssel, 2013, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu, S. 151–157. ISBN 978-3-89870-796-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. [1]
  2. Von Bayern bis Sachsen-Anhalt: Wie sich die Länder in der Hauptstadt präsentieren. In: Berliner Morgenpost, 1. Dezember 2002
  3. Staatsministerium Baden-Württemberg: Unser Haus. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Dezember 2013; abgerufen am 19. Dezember 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stm.baden-wuerttemberg.de
  4. Veranstaltungen und Gästehaus. In: stm.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 26. Dezember 2022.
  5. Verein Baden-Württemberger in Berlin

Koordinaten: 52° 30′ 33,4″ N, 13° 21′ 45,8″ O