Vertriebenenverband

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Demonstration von Vertriebenenverbänden in Bonn (1951)

Als Vertriebenenverbände werden Verbände bezeichnet, die die Interessen von Personen vertreten, die aufgrund von erzwungener Flucht oder Vertreibung ihre Heimat verlassen mussten. Auch Nachkommen von Vertriebenen und Nicht-Betroffene können Mitglied der Verbände werden.

Eine Landsmannschaft der deutschsprachigen Heimatvertriebenen hat nichts mit der Studentenverbindung Landsmannschaft zu tun.

Nationales[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zunächst nur auf kommunaler Ebene aktiv, bildeten sie ab Sommer 1948, nachdem das Koalitionsverbot der britischen und französischen Besatzungsmacht gelockert und schließlich aufgehoben wurde, überregionale Zusammenschlüsse. Die erste regionale Vereinigung bildet die „Notgemeinschaft der Ostdeutschen“, die bereits Anfang Juni 1945 gegründet wird.[1] Die Vertriebenenverbände sind im deutschen Dachverband Bund der Vertriebenen (BdV) bzw. im österreichischen Verband der deutschen altösterreichischen Landsmannschaften in Österreich (VLÖ) organisiert.

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Briefmarken-Jahrgang 1985 der Deutschen Bundespost

Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vertriebenendenkmal auf dem Pöstlingberg in Linz

Bosnien und Herzegowina[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach den Balkankriegen haben sich zahlreiche Vertriebenenverbände gegründet. Diese waren in der Koalition für Rückkehr organisiert.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Matthias Müller: Die SPD und die Vertriebenenverbände 1949–1977. Eintracht, Entfremdung, Zwietracht (= Politik und Geschichte. Bd. 8). Lit, Berlin u. a. 2012, ISBN 978-3-643-11786-1.
  • Samuel Salzborn: Grenzenlose Heimat. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Vertriebenenverbände (= Antifa-Edition). Elefanten Press, Berlin 2000, ISBN 3-88520-770-2.
  • Samuel Salzborn: Heimatrecht und Volkstumskampf. Außenpolitische Konzepte der Vertriebenenverbände und ihre praktische Umsetzung. Mit einem Vorwort von Wolfgang Kreutzberger, Offizin, Hannover 2001, ISBN 3-930345-28-5.
  • Matthias Stickler: „Ostdeutsch heißt Gesamtdeutsch“. Organisation, Selbstverständnis und heimatpolitische Zielsetzungen der deutschen Vertriebenenverbände, 1949–1972. Droste, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7700-1896-6.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiktionary: Vertriebenenverband – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Salzborn, Samuel: Grenzenlose Heimat. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Vertriebenverbände. Elefanten Press, Berlin 2000, ISBN 978-3-88520-770-2, S. 55.
  2. Vgl. Bärbel Bohley: Koalition für Rückkehr. Abschlußbericht über meine Tätigkeit vom 1.12.1997 bis 1.12.1998 in Bosnien. In: baerbelbohley.de. Abgerufen am 7. März 2012.
    General a. D. Jovan Divjak in Wien verhaftet. In: balkan24. 4. März 2011, archiviert vom Original am 11. April 2011; abgerufen am 7. März 2012 (mit einer Liste bosnischer Vertriebenenverbände, zum Fall Jovan Divjak, dem bosnischseitigen Verteidiger Sarajevos).