Visualisierung (Meditation)

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Meditative Visualisierung ist eine Übung, in der bestimmte Vorstellungsbilder konzentrativ und imaginativ hervorgerufen werden.

Medizin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Element der Psychotherapie werden im Autogenen Training Farben, Formen (brennende Kerze, Rose, Dreiecke, Rechtecke) und Landschaften visualisiert. Sie wird auch zur Krebstherapie nach Carl Simonton angewendet[1].

Leistungssport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geistige Projektionen werden von Spitzensportlern angewandt, um Bewegungsabläufe zu optimieren und höchstmögliche Leistungen zu erzielen.

Magie und Esoterik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedene Visualisierungstechniken finden sich im Bereich der Esoterik. In der westlichen Magie ist die Visualisierung von grundlegenden, geometrischen und/oder farbigen Formen wie von Dreiecken, Fünfsternen und Gegenständen ein wichtiges Praxiselement.[2]

Buddhismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Visualisierung als „geistige Projektion“ von verschiedenen Buddhas oder Mandalas ist insbesondere im tantrischen Buddhismus (Vajrayana, Hevajra) eine grundlegende Meditations­übung. Dort werden verschiedene Buddha-Formen (tib. Yidam) und Mandalas, die teilweise äußerst detailliert mit vielen Attributen dargestellt werden (Damtsigpa), von den Praktizierenden während der Meditation geistig-optisch projiziert bis zur Selbstidentifikation. Unterstützend werden während solcher Praktiken Mantras rezitiert. Die Konzentrationsfähigkeit des Übenden wird gefördert und die Identifikation des Geistes mit der Vorstellung eines eigenständig existierenden unabhängigen Ichs und eines eigenen unabhängig von anderen Phänomenen existierenden Körpers soll gelockert werden.

Ziel solcher Übungen ist die Auflösung der Ich-Vorstellung, die nach buddhistischer Lehre Ursache allen Leidens ist und die Überwindung der den unerleuchteten Wesen eigenen, unnatürlichen Aufspaltung der Phänomene der Welt in Subjekt und Objekt sowie die Überwindung von Leidenschaften.

Daoismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Daoismus gibt es unterschiedliche daoistische Meditations­techniken, die häufig mit Visualisierungen verbunden sind. Besonders der Shangqing-Daoismus legt auf Visualisierungen großen Wert.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Mantak Chia: Tao-Yoga der inneren Alchemie I – Taoistische Visualisationsübungen, Ansata 1990
  • Mantak Chia: Taoist Astral Healing: Chi Kung Healing Practices Using Star and Planet Energies, TB
  • Reinhard Franzke: Visualisierung. Logos Verlag, 1999

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. O. Carl Simonton, Stephanie Matthews Simonton, James Creighton: Wieder gesund werden
  2. Franz Bardon: Der Weg zum wahren Adepten. 1956, Stufe II S. 79; 19. Aufl. 2001.