Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein

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Hakenkreuzflagge in Vaduz (um 1938)

Die Volksdeutsche Bewegung in Liechtenstein (VDBL) war eine nationalsozialistische politische Partei, die während der 1930er und 1940er Jahre im Fürstentum Liechtenstein aktiv war. Ihr Publikationsorgan war die Zeitung Der Umbruch.

Ideologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ziel der VDBL war die Eingliederung Liechtensteins in das Grossdeutsche Reich, was sie nach dem Anschluss Österreichs 1938 besonders nachdrücklich vertrat, unter anderem über ihre Parteizeitung Der Umbruch. Des Weiteren beabsichtigte die Partei, mit ihrer Parole «Liechtenstein den Liechtensteinern!», die Loyalität der Liechtensteiner zum regierenden Fürsten Franz Josef II. auf populistische Weise zu untergraben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 24. März 1939 kam es in Liechtenstein zu einem Putschversuch der Nationalsozialisten. Grenzpolizeikommissariatleiter Joseph Schreieder von der Grenzpolizei Bregenz musste anschliessend gemeinsam mit dem Landrat in Feldkirch Ignaz Tschofen und dem Landesstatthalter von Vorarlberg Rudolf Kopf an einer Besprechung mit dem liechtensteinischen Regierungschef Josef Hoop teilnehmen, da SA-Einheiten aus Vorarlberg nach Liechtenstein vordringen wollten.[1] Die drei Vertreter des NS-Staates mussten zusagen, solches zu verhindern.

Mit der Vereitelung einer Teilnahme der VDBL an den Wahlen von 1939 durch eine Absprache der grossen Parteien, den genauen Wahltermin geheim zu halten (sogenannte Stille Wahlen), sowie den einschneidenden Sympathieverlusten für die Volksdeutsche Bewegung nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verloren die Liechtensteiner Nationalsozialisten ihren gesamten politischen Einfluss, was schliesslich zur Auflösung der Partei führte.

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Geiger: Krisenzeit. Liechtenstein in den Dreissigerjahren 1928–1939, Band 1, Vaduz/Zürich 1997, ISBN 3-906393-19-4, S. 342–358
  • Peter Geiger: Kriegszeit. Liechtenstein 1939 bis 1945, Verlag des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein & Chronos Verlag, Vaduz/Zürich 2010
  • Peter Geiger: Die Rolle Feldkirchs und Vorarlbergs für Liechtenstein 1938/39. In: Rheticus. Vierteljahresschrift der Rheticus-Gesellschaft. Feldkirch 1998 (online, PDF; 108 kB).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Siehe Peter Geiger: Die Rolle Feldkirchs und Vorarlbergs für Liechtenstein 1938/39.
  2. Landesarchiv Liechtenstein: Goop Alfons, Dr. phil., Politiker, Altphilologe, Lehrer, Sportpionier
  3. Zuflucht auf Raten – Liechtenstein und die Juden (Memento des Originals vom 5. Oktober 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kmh.li
  4. Peter Geiger: Anschlussgefahren und Anschlusstendenzen in der liechtensteinischen Geschichte, in: Peter Geiger/Arno Waschkuhn (Hrsg.): Liechtenstein: Kleinheit und Interdependenz, Verlag der Liechtensteinischen Akademischen Gesellschaft, Vaduz 1990, S. 81. (Online; dort auch Darstellung der politischen Ziele der Volksdeutschen Bewegung.) In Peter Geigers Werk Krisenzeit betrifft der Name Franz Roeckle ausschließlich den Architekten Roeckle. Bei dem dann in der Kriegszeit vorkommenden Franz Roeckle handelt es sich um den Neffen und VDBL-Aktivisten.
  5. Landesarchiv Liechtenstein: Walser Hermann (Joseph), Dr. med. Dr. phil., Arzt