Wörsbach (Niederkirchen)

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Wörsbach
Ortsgemeinde Niederkirchen
Wappen von Wörsbach
Koordinaten: 49° 33′ N, 7° 40′ OKoordinaten: 49° 33′ 29″ N, 7° 40′ 7″ O
Höhe: 344 m ü. NHN
Fläche: 5,4 km²
Einwohner: 300
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner/km²
Eingemeindung: 7. Juni 1969
Postleitzahl: 67700
Vorwahlen: 06308, 06363
Wörsbach (Rheinland-Pfalz)
Wörsbach (Rheinland-Pfalz)

Lage von Wörsbach in Rheinland-Pfalz

Protestantischer Glockenturm Wörsbach
Protestantischer Glockenturm Wörsbach

Wörsbach ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Niederkirchen im Landkreis Kaiserslautern in Rheinland-Pfalz.

Zu Wörsbach gehören auch die Wohnplätze Amoshof, Neuhof und Rauschermühle.[1]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wörsbach liegt im Nordpfälzer Bergland. Durch den Ort verläuft die Kreisstraße 28. Stündlich verbindet ein Bus des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar das Dorf mit den Nachbarorten.

Namensgebend für den Ort ist der kleine Wörsbach, ein Nebenfluss des Odenbachs.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort hatte bis zum Mittelalter keine Bedeutung, auch wenn Hinweise einer Besiedlung auf Grundlage einiger Hügelgräber, vermutlich aus der Eisenzeit, im Westen und Süden des Ortes nicht ausgeschlossen werden können. Vereinzelte Funde von römischen Münzen lassen auf einen möglichen Verkehrsweg in spätrömischer Zeit, vermutlich in Richtung der sich im heutigen Nachbarort befindlichen Heidenburg, schließen.[2][3]

Eine der frühesten Erwähnungen des Ortes findet sich in einem Dekret aus dem Jahr 1344, in dem das Dorf von den Herren von Randeck an ihren Lehnsherr, dem Wildgrafen Friedrich von Kyrburg, versetzt wurde.[4]

Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wird das Gebiet der Herrschaft Schallodenbach mit dem gleichnamigen Dorf und den Orten Heimkirchen, Schneckenhausen, Wörsbach und Heiligenmoschel von den Herren von Odenbach verwaltet. Anfang des 17. Jahrhunderts gelangte dieses durch Kauf und Einheiratung an die Herren von Sickingen, bei denen es bis zur Französischen Revolution zum Ende des 18. Jahrhunderts verblieb.[5] Mit der französischen Besetzung und anschließenden Annexion 1801/1802 gehörte Wörsbach zum Département du Mont-Tonnerre. Mit der Eingliederung der Pfalz in den Rheinkreis im Jahre 1816 stand der Ort bis 1920 unter bayrischer Verwaltung.

Der Ort war und ist überwiegend protestantisch geprägt. Daher wurde im Jahre 1902 auf Initiative der Bürger in der Ortsmitte ein Glockenturm aus Sandsteinquadern errichtet.[6] Protestantische Bürger waren lange der Pfarrei Heimkirchen zugeordnet, mussten allerdings 1820, aufgrund der Neuordnung der Kirchenverwaltung sowie Pfarrermangels, der Pfarrei Olsbrücken zugeordnet werden. Die katholischen Bürger waren dem Pfarramt in Schallodenbach, die jüdischen Dorfbewohner besuchten die Synagoge in Niederkirchen.

Der Ort hatte 1939 insgesamt 380 Einwohner.[7] Heute beläuft sich diese Zahl auf knapp 300.

Am 19. März 1945 erreichten Teile der 12th Armored Division der US-Armee, im Zuge der Operation Undertone, Wörsbach, wobei diese aber sofort weiter in Richtung Osten zogen.[8] Ziel der Division war die Entwaffnung einer Flakstellung der Luftverteidigungszone West auf der Anhöhe zwischen Kreimbach-Kaulbach und Wörsbach.

Am 7. Juni 1969 wurde aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Heimkirchen, Morbach, Niederkirchen und Wörsbach die Ortsgemeinde Niederkirchen neu gebildet.[9]

Ortsname[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Auflistung nennt die in den Quellen zu findenden Benennungen des Ortes und ihre jeweiligen Jahresangaben.[10]

  • Wuiresbach (1344 und 1434)
  • Wirspach (1441)
  • Wirschbach (1564)
  • Würßbach (1665)
  • Wirsbach (1666 und 1722)
  • Wörschbach (1828)
  • Wörsbach (1837)

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbeirat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsteil Wörsbach ist als Ortsbezirk ausgewiesen. Dem Ortsbeirat gehören sieben Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[11]

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Beirat in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt.

Die Sitzverteilung im Ortsbeirat:

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2019[12] 4 3 7 Sitze
2014[13] 4 1 2 7 Sitze
2009 4 1 2 7 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Niederkirchen e. V.

Ortsvorsteher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsvorsteher ist Holger Rabe (SPD). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 63,51 % wiedergewählt.[14]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Wörsbach
Wappen von Wörsbach
Blasonierung: „2 rote Lilien auf weißem Grund, getrennt durch einen grünen Wellenbalken, 5 silberne Kugeln auf schwarzem Grund.“
Wappenbegründung: Farben sind willkürlich gewählt. Orientiert sich am Wappen von Schallodenbach. Die silbernen Kugeln verweisen auf die Herrschaft der Sickinger.

Historische Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzahl Einwohner[15]
Jahr 18021815183718401847185218551861186718691871187518801885189018951900190519101919192519331939198919922008
Einwohner 190301393429"an 400"463425435457422474432462434429414434434441358443411379306292298

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Liste der Kulturdenkmäler in Niederkirchen (Westpfalz) sind für Wörsbach vier Einzeldenkmäler aufgeführt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In Wörsbach kann ein kleines, privates Fossilienmuseum besichtigt werden.
  • Der 1. Boule Club Niederkirchen 04 e. V. betrieb von 2004 bis 2015 am Rand des Ortes einen eigenen Bouleplatz.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wörsbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.]. S. 145 (PDF; 2,6 MB).
  2. August Heintz: Die Bayerische Pfalz unter den Römern, Ein Beitrag zur Feststellung der römischen Topographie des linken Rheinufers. Mit einer Übersichtskarte. Kaiserslautern 1865, S. 94. Digitale Version
  3. Wili Alter: Pfalzatlas. Speyer 1963–1976, Karte 17.
  4. W. Fabricius: Das Hochgericht auf der Heide. In: Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst. Trier 1905, Band 24, S. 131 (Digitale Version).
  5. Geografie, Geschichte und Wappen des Landkreises Kaiserslautern. Historischer Verein, Bezirksgruppe Kaiserslautern.
  6. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Kaiserslautern. (Memento vom 4. Februar 2022 im Internet Archive) Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 20 (PDF; 5,4 MB).
  7. Michael Rademacher: Kaiserslautern. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  8. Thunderbolt: The History Of The 11th Armored Division. In: archive.org. Abgerufen am 2. November 2020 (englisch).
  9. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 174 (PDF; 2,8 MB).
  10. nach: Kurt Reh u. a.: Landkreis Kaiserslautern, Bonn 1968, S. 400.
  11. Ortsgemeinde Niederkirchen: Hauptsatzung. (PDF) § 2 und 3. 18. Dezember 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juni 2020; abgerufen am 27. Oktober 2019.
  12. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Wörsbach. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
  13. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Wörsbach. Abgerufen am 27. Oktober 2019.
  14. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 27. Oktober 2019 (siehe Otterbach-Otterberg, Verbandsgemeinde, zehnte Ergebniszeile).
  15. Historisches Gemeindeverzeichnis, die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952, München, 1953. Abgerufen am 2. November 2020.