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Waldheide

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Karte der Waldheide nach ihrer Renaturierung

Die Waldheide ist eine rund 50 Hektar große Lichtung im Heilbronner Stadtwald. Das Gelände wurde ab 1883 als Exerzierplatz eingerichtet und ab 1951 von den US-Streitkräften belegt, die die Waldheide ab 1974 zu einer Basis für nuklear bestückte Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing IA ausbauten. Durch den NATO-Doppelbeschluss wurden die Pershing IA ab 1984 durch Raketen des Typs Pershing II ersetzt.

1985 ereignete sich auf der auch Fort Redleg genannten Einrichtung durch die Explosion einer Raketenstufe ein Unfall mit drei Todesopfern. Dieser Zwischenfall lieferte in der Bundesrepublik Deutschland den Anstoß zu einer öffentlichen Debatte über die Gefahren des Pershing-Systems und gab der Friedensbewegung breiten Auftrieb.

Infolge des INF-Vertrags von 1987 zog die US-Armee bis 1991 ab. Das Gelände wurde bis 1997 renaturiert und ist heute ein Naherholungsgebiet für die Heilbronner Bevölkerung.

Geografie und Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waldheide befindet sich in einer Entfernung von rund vier Kilometern ostsüdöstlich des Stadtzentrums an der Markungsgrenze zu Weinsberg und zu Untergruppenbach auf einer Höhe von rund 310 m ü. NN und damit rund 150 m oberhalb der Stadt. Die Ausdehnung beträgt rund einen Kilometer in Nord-Süd-Richtung und rund 500 Meter in Ost-West-Richtung.[1] Die Waldheide liegt sehr eben am Anstieg zum Keuperbergland der Heilbronner Berge auf der ersten, örtlich vom erosionsresistenten Schilfsandstein gebildeten Geländestufe des Keupers.[2]

Die Waldheide wird über die Kreisstraße 9550 erschlossen. Diese führt in Verlängerung der Moltkestraße vom Heilbronner Stadtzentrum vorbei am Trappensee und am Jägerhaus, tangiert die Waldheide an ihrer Westseite und verläuft weiter nach Donnbronn. Sie führt im Bereich der Waldheide den Namen Donnbronner Straße.[3] Der Militärweg, der ursprüngliche Aufstieg zum Jägerhaus, zieht als Waldweg unterhalb von ihr und erinnert mit seinem Namen an die frühere Nutzung der Waldheide.[4]

Einzelne Fahrten der Stadtbuslinie 1 der Verkehrsbetriebe Heilbronn laufen mittwochs, samstags und sonntags von April bis Oktober über den Trappensee hinaus bis hoch auf die Waldheide.[5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nutzung vor 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis in das 19. Jahrhundert war die Waldheide, die damals als Angerweide bezeichnet wurde[6], eine Weide- und Ackerfläche.[2] Im 19. Jahrhundert wurde sie teilweise wieder aufgeforstet.[2]

Der Exerzierplatz 1917

Nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870–1871 wurde Heilbronn 1883 erneut zur württembergischen Garnisonsstadt, nachdem die Stadt diesen Status 1850 zunächst verloren hatte.[6] Vom 31. März 1883 an nahm die neu erbaute Moltke-Kaserne in der Verlängerung zwischen Karls- und Jägerhausstraße die Soldaten des I. und II. Bataillons des Füsilier-Regiments „Kaiser Franz Josef von Österreich, König von Ungarn“ Nr. 122 auf.[6] In der Trefflinsklinge wurden Schießstände errichtet.[6] Die Wahl eines Exerzierplatzes fiel auf die Angerweide, für ihn wurde eine Fläche von 400 mal 400 Metern (16 Hektar) gerodet.[6] Die Stadt übernahm die Abholzung und ließ die Stümpfe ausgraben; die Württembergische Armee ebnete die Fläche ein.[6] Eine Fläche von 10 Morgen württ. Maß (3,15 Hektar) erwies sich als ausreichend fruchtbar, um darauf 1882 noch eine Haber-Ernte einfahren zu können.[6] 1883 begann die militärische Nutzung.[6] Für Übungen konnte neben der gerodeten Fläche zusätzlich die Klinge zur Weinsberger Gemarkungsgrenze hin mit einer Fläche von 6 Morgen württ. Maß (1,89 Hektar) genutzt werden.[6] Im Volksmund kamen seit der Nutzung als Exerzierplatz die Bezeichnungen Exe beziehungsweise Esel auf.[7][8] 1890 wurde das Gelände deutlich vergrößert,[9] im Jahr 1907 umfasste es 32 Hektar Fläche.[10] Der Platz stand, sofern gerade kein Exerzierbetrieb stattfand, auch der Bevölkerung offen.[11]

Von 1918 an wurde die Waldheide vorerst nicht mehr militärisch genutzt.[7] Teilweise diente sie als Schafweide, wofür am westlichen Rand ein Schuppen errichtet wurde.[4] Das Gelände entwickelte sich zum beliebten Ausflugsziel und Naherholungsgebiet für die Heilbronner Bevölkerung.[7] Auf dem Platz fanden Tanz- und Sportveranstaltungen statt.[7] Die Bündische Jugend veranstaltete hier Volksfeste.[8] In den 1920er Jahren gab es darüber hinaus Flugschauen, beispielsweise mit Ernst Udet.[7] Der heutige Name Waldheide etablierte sich in den frühen Jahren der Weimarer Republik und geht möglicherweise auf den Heilbronner Volksbildungsausschuss zurück, den Vorläufer der Volkshochschule, der 1922 ein sommerliches „Volksfest auf der Waldheide“ veranstaltete.[7] Später übernahm die Stadt Heilbronn dies als offiziellen Namen.[7]

Am 8. Januar 1933 – wenige Wochen vor der Machtergreifung – marschierte die SA auf dem Platz auf.[12] Mit der Aufrüstung der Wehrmacht wurde die Waldheide 1935 wieder zum Exerzierplatz.[12] Zusätzlich nahm die Wehrmacht von 1934 bis 1938 Teile des Stadtwalds in Anspruch, um diesen als Truppenübungsplatz zu nutzen.[12] Dieser „Wehrmachtswald“ umfasste mit insgesamt 416 Hektar ein Vielfaches der Waldheide und erstreckte sich bis auf die Gemarkungen von Weinsberg und Untergruppenbach.[12]

Nutzung durch die US-Streitkräfte ab 1951[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem Ende 1951 rund 2000 Infanterie-Soldaten der US-Armee Garnison in Heilbronn bezogen hatten,[13] nutzten die US-Streitkräfte die Waldheide ab 1953 als Flugplatz.[14] Die Start- und Landebahn wurde später befestigt.[15] Darüber hinaus entstand am südlichen Ende ein Munitionsdepot.[4] Das Gelände blieb in weiten Teilen offen, mitunter sorgte die neue Nutzung für Unmut unter den Heilbronnern, da sie als Naherholungsgebiet nicht mehr zur Verfügung stand.[16][14] Eine großflächige Erweiterung des Truppenübungsplatzes scheiterte am Widerstand des Heilbronner Oberbürgermeisters Paul Meyle, stattdessen kam nur eine geringfügige Vergrößerung nach Osten zur A 81 hin zu Stande.[13]

In den 1960er Jahren diente die Waldheide der Besatzungsmacht lediglich als Hubschrauberlandeplatz.[15] Aus dieser Zeit datieren Überlegungen, die Heide zu einem zivilen Flughafen auszubauen.[15] Ein Gutachten ergab jedoch, dass dafür der Galgenberg hätte abgeholzt werden müssen.[15] In diesen Jahren fanden – unter Beteiligung deutscher Flugsportvereine – Flugtage auf dem Gelände statt,[15] und bis 1976 deutsch-amerikanische Freundschaftstage.[17]

Zäune und Wachtürme um die Waldheide in den 1980er Jahren
Die Waldheide im Mai 1982
Die Waldheide im Juni 1982

Ausbau zur Pershing-Raketenstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1974 begann die US-Armee mit der Abriegelung der Waldheide mittels Zäunen und Wachtürmen.[17] Das Areal erhielt einen Anschluss an das kommunale Strom- und Abwassernetz.[17] Die bisherigen Baracken wurden durch feste, zweistöckige Unterkünfte für 250 Mann und separate Wirtschaftsgebäude ersetzt.[17] Weiterhin entstanden Werkstätten und gebunkerte Garagen.[17] 1976 waren die Rohbauarbeiten abgeschlossen, der letzte deutsch-amerikanische Freundschaftstag mit rund 12.000 Besuchern fand am 16. Mai 1976 statt.[17] Am 2. Februar 1977 wurde das Areal an die US-Armee übergeben.[17] Die Kosten beliefen sich auf 18 Mio. DM. Zusätzlich investierte die US-Armee 35 Mio. DM in die Modernisierung weiterer Einrichtungen im Unterland.[17]

Den offiziellen Verlautbarungen zufolge diente die Waldheide von nun an der US-Armee als Raketen-Ausbildungsstätte.[17] Tatsächlich war die Anlage eine Stellung für atomar bestückte Pershing-IA-Kurzstreckenraketen. Eine Batterie und damit neun Raketen befanden sich permanent in Quick Reaction Alert, also in unmittelbarer Abschussbereitschaft, um gegebenenfalls einen atomaren Erstschlag des Ostblocks so schnell wie möglich erwidern zu können.[18][19]

Die Raketen befanden sich in Obhut des 3. Bataillons des 84. Artillerieregiments, das in der Artillerie-Kaserne in Neckarsulm und in der nahe gelegenen Badener-Hof-Kaserne in Heilbronn stationiert war.[20][21] Ebenfalls in Neckarsulm untergebracht war eine Versorgungskompanie und in Heilbronn eine als Wachmannschaft dienende Infanteriekompanie.[21] Zuvor hatte sich die Stellung des Bataillons auf dem Heuchelberg bei einer früheren Flugabwehrstellung befunden.[22] Die Einheiten unterstanden, wie alle amerikanischen Pershing-Raketen in der Bundesrepublik Deutschland, der 56th Field Artillery Brigade in Schwäbisch Gmünd.[23]

1977 war die Waldheide einer von insgesamt fünf Pershing-Standorten in der Bundesrepublik Deutschland.[24] An jedem Standort befanden sich 36 Raketen, von denen sich jeweils eine Batterie in Quick Reaction Alert (QRA) befand.[24][25] Zwei weitere amerikanische QRA-Stellungen befanden sich in der Lehmgrube bei Kettershausen und bei Inneringen (Fort Black Jack). Die deutsche Luftwaffe verfügte über QRA-Stellungen bei Görisried (Bereitschaftsstellung Görisried-Ochsenhof) und am NATO-Flugplatz Geilenkirchen.[26] Das Einsatzkonzept sah vor, dass die restlichen Raketen im Krisenfall zu ihrem Schutz die regulären Stellungen verlassen sollten.[25] Dafür gab es in Süddeutschland 45 vorbereitete Stellungen in Wäldern, in denen die Raketen versteckt einsatzbereit gehalten werden konnten.[27] Für diesen flexiblen Einsatz konnten die Raketen von mobilen Werfern gestartet werden.[25] Bei Übungen hierfür waren häufig ganze Batterien im Unterland und darüber hinaus unterwegs.[28]

Karte der Waldheide als Pershing-II-Stützpunkt (um 1985)

NATO-Doppelbeschluss und Pershing-II-Stationierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werfer und Pershing-II-Rakete der Mutlanger Einheit bei einer Übung

Durch den NATO-Doppelbeschluss von 1979 rückte die Waldheide in den Blick der Öffentlichkeit.[29] Im Falle des Scheiterns von Verhandlungen mit dem Warschauer Pakt sollten unter anderem die amerikanischen Pershing-IA-Raketen durch ebenfalls atomar bestückte Mittelstreckenraketen vom Typ Pershing II ersetzt werden.[30] Auf der Waldheide würde daher wahrscheinlich auch dieser Typ stationiert werden.[31]

Am 10. September 1981 veröffentlichte die Stadt Heilbronn einen Schutzbereichsplan für die Waldheide.[32] In der folgenden Zeit gewann die Debatte über die Waldheide als möglichen zukünftigen Pershing-II-Standort an Fahrt, ab 1983 kam es zu Ostermärschen, Menschenketten, Blockaden und Demonstrationen.[29] Der Ostermarsch auf die Waldheide zog 1983 30.000 Teilnehmer an und war die größte Friedenskundgebung in Heilbronn.[33]

Die Heilbronner Stadtverwaltung gab sich zu dieser Zeit über die Nutzung der Waldheide unkundig, so äußerte sich der SPD-Oberbürgermeister Hans Hoffmann 1982: „Der Stadt Heilbronn ist nicht bekannt, in welcher Weise die US-Anlage auf der Waldheide militärisch genutzt wird und welche Waffen dort lagern“.[34] Hoffmanns Nachfolger Manfred Weinmann gab 1984 ebenfalls an, keine Informationen über eine Raketenstellung auf der Waldheide zu besitzen. Allerdings gestand er 25 Jahre später ein, doch von der Stationierung in Kenntnis gesetzt worden zu sein. Man habe ihn aber zur Verschwiegenheit verpflichtet.[35][34] In den amtlichen Topografischen Karten wurde die Waldheide in den 1980er Jahren im Zustand von 1937 dargestellt.[36][37]

Am Wochenende vom 16. bis zum 18. Dezember 1983 fand die Heilbronner Begegnung statt, ein Treffen von Schriftstellern der Friedensbewegung.[38][39] Nach einer Besichtigung der umzäunten Waldheide von außen trafen sich die Teilnehmer zur Auftaktveranstaltung im nahe gelegenen Waldheim der Arbeiterwohlfahrt.[39] Die Grußworte richtete Günter Grass aus, weitere Teilnehmer waren unter anderem Peter Härtling, Dorothee Sölle, Luise Rinser, Alfred Mechtersheimer, Heinrich Albertz und Robert Jungk.[38] Ein Empfang im Heilbronner Rathaus führte zu einem Eklat, als OB Weinmann die Thematisierung von Atomraketen abwiegelte und den Schriftstellern empfahl, sich stattdessen „einen Trollinger hinter die Binde gießen“.[38][40] Nach vielen Lesungen vor Schülern und Erwachsenen endete die Begegnung am Sonntag mit einer von rund 1000 Zuhörern sehr gut besuchten Lesungs-Matinée im Stadttheater.[41] In zwei Resolutionen riefen die Teilnehmer einerseits zur Kriegsdienstverweigerung auf und protestierten andererseits gegen Verhaftungen in der DDR.[42]

Am 22. November 1983 fasste der Bundestag den Nachrüstungsbeschluss.[31] Bereits am 25. November 1983 trafen die ersten Pershing-II-Raketen im Depot auf der Mutlanger Heide ein,[43] die US-Armee plante, die ersten neun Raketen noch im Dezember 1983 in Einsatzbereitschaft zu versetzen.[27] Am 30. März 1984 wurde die erste Batterie von neun Raketen von Mutlangen auf die Waldheide verlegt,[19] die Friedensbewegung sichtete die Raketen dort erstmals am 8. April 1984.[44] Bis 1985 waren alle 108 Pershing-II-Raketen auf der Mutlanger Heide, auf der Waldheide und in der Lehmgrube einsatzbereit.[45] Wie bereits bei der Pershing IA fanden häufig Übungen in den Wäldern des Umlands statt, so waren der Friedensbewegung beispielsweise vermessene Stellungen bei Fürfeld und bei Eberstadt bekannt.[46]

Der Vorsitzende der SPD-Fraktion im Heilbronner Gemeinderat Friedrich Niethammer beantragte in dieser Zeit wiederholt eine Debatte über die Waldheide als Raketenstandort und konnte diese schließlich per Gerichtsentscheid des baden-württembergischen Verwaltungsgerichtshofs gegen den Widerstand der Stadtverwaltung durchsetzen.[34] Die Sitzung fand am 19. Juli 1984 statt, am gleichen Tag lancierte die Heilbronner Stimme ein Foto einer Pershing-II-Rakete auf der Waldheide, worauf ein Ermittlungsverfahren wegen „Verbreitung einer sicherheitsgefährdenden Abbildung“ gegen die Zeitung aufgenommen wurde.[34] Der Gemeinderat erklärte in seiner Debatte mit einer knappen Mehrheit von 19:18 Stimmen die Pershing-II-Stationierung auf der Waldheide für aus „kommunaler Sicht unerwünscht“ und beauftragte die Stadtverwaltung durchzusetzen, dass die Transporte der Raketen und der Atomsprengköpfe nicht mehr durch die Stadt und über die steile Jägerhaussteige durchgeführt werden.[34]

Raketenunfall am 11. Januar 1985[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 11. Januar 1985 gegen 14 Uhr explodierte auf der Waldheide bei der Montage die erste Stufe einer Pershing-II-Rakete. Der Unfall forderte das Leben dreier Soldaten und verletzte 16 Personen. Durch das Unglück richtete sich das Augenmerk der deutschen Friedensbewegung verstärkt auf die Waldheide. Auf kommunaler Ebene verlor die Pershing-Stationierung darüber hinaus in konservativen Kreisen ihren Rückhalt. Die Sicherheit des Pershing-Raketensystems wurde öffentlich stark diskutiert. Die US-Armee reagierte auf den Vorfall durch technische Anpassungen an den Raketen und verstärkte Abriegelung ihrer Pershing-Einrichtungen.

Unfallhergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Unfall ereignete sich am Freitag, dem 11. Januar 1985, einem besonders kalten und trockenen Wintertag, als rund zwei Dutzend Soldaten bei einer Routineübung in einem Zelt eine Pershing-II-Rakete montierten.[47][48] Die einzelnen Sektionen (1. Stufe, 2. Stufe, Steuerungsteil, Gefechtskopf und Radarsektion) befanden sich in Transportbehältern und sollten mittels des dafür vorgesehenen Krans der Zugmaschine auf dem mobilen Werfer zusammengesetzt werden.[47] Als die erste Stufe kurz vor 14 Uhr aus ihrem Transportcontainer gehoben wurde und mit Metallträgern des Behälters in Kontakt kam, brannte sie unvermittelt explosionsartig ab und barst dabei seitlich.[49]

Die herumfliegenden Trümmer und der Brand forderten mehrere Tote und Verletzte.[50] Zwei Soldaten starben an der Unfallstelle, ein weiterer auf dem Weg ins Krankenhaus.[50] Darüber hinaus gab es sechs Schwer- und sieben Leichtverletzte.[50] Wegen der tiefen Temperaturen waren die Soldaten warm bekleidet, was großflächige Brandwunden verhinderte und dazu führte, dass die Opfer vor allem Gesichtsverbrennungen erlitten.[49][35] Teile des Treibstoffs und der Rakete wurden bis zu 125 Meter weit geschleudert und beschädigten ein außerhalb geparktes ziviles Fahrzeug.[50] Die QRA-Stellung mit abschussbereiten Atomraketen befand sich in einer Entfernung von rund 250 Metern.[50] Das rund 3000 °C heiße Feuer zerstörte das Montagezelt, die Zugmaschine und zwei weitere Fahrzeuge vollständig.[50] Die zweite Raketenstufe erlitt Hitzeschäden, ging aber nicht in Flammen auf.[49]

Über der Waldheide bildete sich eine weit sichtbare schwarze Rauchwolke.[33] Da die US-Armee weder eine ausreichende notärztliche Versorgung sicherstellen, noch den Brand angemessen bekämpfen konnte, mussten zivile Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes, des Arbeiter-Samariter-Bundes und der Heilbronner Berufsfeuerwehr im Rahmen eines Großeinsatzes Hilfe leisten[48], obwohl diese offiziell keine Kenntnis über die Pershing-Raketen besaßen.[51] Entsprechend lag für ein derartiges Ereignis kein Katastrophenschutzplan vor.[51]

Rekonstruierter Ablauf des Unfalls von elektrostatischer Aufladung (2a) bis zum Hinausschleudern des brennenden Treibstoffs (2f)

Ursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über die Ursache des Unglücks herrschte längere Zeit Unklarheit. Offensichtlich war lediglich, dass die Stufe nicht über den regulären Mechanismus gezündet wurde, da der Zünder unbeschädigt unter den Trümmern gefunden wurde. Zur Aufklärung wurde eine Untersuchungskommission mit Vertretern staatlicher Stellen, des Herstellers Martin Marietta und von Forschungsinstituten ins Leben gerufen. Die Kommission zog zunächst einen Bedienfehler, einen terroristischen Anschlag, technische Defekte diverser Komponenten und elektrostatische Entladung in Betracht. Nach Auswertung der Augenzeugenberichte, Untersuchung der Trümmer und technischen Versuchen konzentrierten sich die Untersuchungen auf elektrostatische Effekte.

Im Untersuchungsbericht vom 15. November 1985 wurde der Unfallhergang wie folgt dargestellt: Am Unglückstag herrschte kaltes Wetter mit besonders niedriger Luftfeuchtigkeit. Die Lufttemperatur lag bei −7 °C. Der Mantel der Raketenstufe bestand aus Kevlar, der Festtreibstoff war eine Mischung aus HTPB als Stützsubstanz, Ammoniumperchlorat als Oxidator und Aluminium als Reduktionsmittel. Als die Raketenstufe aus dem Transportcontainer gehoben wurde, lud sich diese durch den Triboelektrischen Effekt auf. Die kalte, trockene Luft schirmte die elektrische Ladung zunächst ab. Als das elektrostatisch aufgeladene Raketenteil beim weiteren Anheben eine Stahlstrebe des Containers berührte, floss die Ladung plötzlich ab. Dies führte über einen Zusammenbruch des Potentialfelds in der Stützsubstanz zu einer Aktivierung des Oxidationsmittels und damit einer Entzündung der Treibladung.[52]

Gedenkstein für die Opfer des Unfalls am 11. Januar 1985 (Sept. 2005)
Kundgebung der Friedensbewegung vor einem Tor

Reaktionen und Aufarbeitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Unfall bestätigten offizielle Stellen erstmals, dass Pershing-II-Atomraketen auf der Waldheide stationiert waren.[53] Zum Zeitpunkt des Raketenbrands waren 63 der insgesamt 108 vorgesehenen Pershing-II-Raketen installiert.[48]

Politik und Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Wochenende 12./13. Januar beherrschte das Unglück die Berichterstattung in den US-Medien.[54] Diese erkannten, dass der Unfall in Deutschland linken politischen Kräften Auftrieb geben könnte, und übten Kritik an der Kohl-Regierung, die zum Unglück nicht Stellung nahm.[54] Der Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages beschäftigte sich in seiner Sitzung vom 16. Januar 1985 mit dem Unfall.[55] Die SPD-Opposition beantragte ein Moratorium für Raketenübungen bis zur Klärung der Unglücksursache, scheiterte aber bei Stimmengleichheit.[55]

Der Raketenunfall führte in der Kommunal- und Regionalpolitik in allen Parteien zu verstärktem Widerstand gegen die Waldheide als Pershing-Standort.[56] Am 24. Januar 1985 beschloss der Heilbronner Gemeinderat einstimmig – nun also auch mit den Stimmen der CDU – die „unverzügliche Beseitigung des Raketenstandorts“.[57][56] Die Stadtverwaltung erhielt diesen Auftrag, „weil Raketenstandorte grundsätzlich aus Ballungsräumen entfernt werden sollen“.[57] Auf den Transport von Raketen und Atomsprengköpfen durch bewohnte Gebiete und über die steile Jägerhaussteige solle ab sofort verzichtet werden.[57] Bis zur Klärung der Unfallursache sollten darüber hinaus sämtliche Übungen im Feld eingestellt werden.[57] Weitere Gemeinden im Unterland stellten ähnliche Forderungen auf, insgesamt kam es in 30 von 46 Gemeinden zu entsprechenden Beschlüssen.[58] Als Mahnung gegen die Massenvernichtungswaffen auf der Waldheide wurde der Heilbronner Kaiser-Wilhelm-Platz, ehemals Standort der nach Kriegsschäden 1952 gesprengten Friedenskirche, 1985 in Friedensplatz umbenannt.[59]

Über das Gefahrenpotential des Unglücks vertraten die Regierung einerseits und die Presse und Wissenschaftler andererseits unterschiedliche Standpunkte: Das Bundesverteidigungsministerium beteuerte in einer Anzeigenkampagne in der Heilbronner Stimme, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Bevölkerung bestanden habe.[53] Wissenschaftler sahen dagegen zwar nicht, dass es zu einer unbeabsichtigten atomaren Detonation hätte kommen können, hielten aber für möglich, dass durch ein Aufplatzen eines der nahe gelegenen Atomsprengköpfe das Umland mit Plutonium oder Tritium hätte kontaminiert werden können.[60]

Der Unfall zündete in Deutschland eine hitzige öffentlichen Debatte, ob nicht das Pershing-II-System überstürzt entwickelt und stationiert worden sei.[35][61] So wurde beispielsweise seine Entwicklungs- und Erprobungsphase von 74 auf 52 Monate verkürzt, um die ersten Raketen noch 1983 in Deutschland stationieren zu können.[35] Der Treibstoff war nicht auf seine elektrostatische Empfindlichkeit bei tiefen Temperaturen hin untersucht worden.[35] Der Abgeordnete der FDP-Opposition im baden-württembergischen Landtag Ernst Pfister formulierte seine Bedenken beispielsweise mit den Worten: „Ein Waffensystem, das selbst nicht sicher ist, kann ja wohl kaum zu unserer Sicherheit beitragen.“[62]

Untersuchung der Unfallursache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Demonstration auf dem Heilbronner Marktplatz anlässlich des Besuchs von Verteidigungsminister Manfred Wörner im Heilbronner Rathaus

Am 25. April 1985 präsentierten der damalige Bundesverteidigungsminister Manfred Wörner und der Unterstaatssekretär im US-Verteidigungsministerium James Ambrose im Heilbronner Rathaus den vorläufigen Untersuchungsbericht.[35] Auf dem Marktplatz protestierten zum gleichen Zeitpunkt rund 2000 Menschen gegen die Waldheide als Pershing-Standort.[63] Wörner bekräftigte, dass durch den Unfall keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden habe, und erklärte darüber hinaus, dass Heilbronn weiterhin Pershing-Standort bleiben werde.[63] Nachdem die US-Streitkräfte nach dem Unfall auf Bewegungen außerhalb der Depots verzichteten, sicherte Wörner zu, dies gelte bis zur Nachbesserung der Raketen.[35] Ungeachtet dessen hatte die Ulmer Einheit aber bereits am Vortag den gewöhnlichen Betrieb fortgesetzt.[35] 300 Demonstranten verhinderten mit einer Blockade vorübergehend Wörners Abreise und lieferten sich eine Rangelei mit der Polizei.[63]

Zum Schutz vor elektrostatischer Aufladung wurden die Pershing-II-Raketen nachträglich mit einem antistatischen Anstrich versehen, und Anweisungen zur Erdung während ihrer Handhabung wurden überarbeitet.[62] Gegen Sabotage, beispielsweise durch Beschuss, wurden zusätzlich Kevlarplatten an den Raketen angebracht.[62] Da auch die Einrichtungen noch zusätzlich geschützt wurden, kam unter den Soldaten das Gerücht auf, der Unfall sei ein Anschlag gewesen.[62]

Dieter Hildebrandt besucht die Waldheide (Nov. 1986)
Friedensbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Unglück rückte die Waldheide nicht nur näher ins Blickfeld der Friedensbewegung,[64] sondern in Heilbronn gewann der Protest auch breite Unterstützung aus der gesamten Bevölkerung.[65] Am 2. Februar 1985 versammelten sich rund drei Wochen nach dem Unfall trotz strömenden Regens rund 10.000 Menschen zu einem Schweigemarsch auf die Waldheide.[65] Vom 8. Februar an wurden die Zufahrten über einen längeren Zeitraum blockiert.[66] Am 16. März fuhren 1069 Bürger aus der Region per Sonderzug nach Bonn, um dort gegen die Pershing-Stationierung zu protestieren.[33][67] Der landesweite Ostermarsch führte am 8. April 1985 15.000 Demonstranten für eine Menschenkette zur Waldheide.[68]

Immer wieder fanden Protestdemonstrationen, Blockaden und Mahnwachen statt, zu denen sich wie im September 1985 mit Gert Bastian und Petra Kelly zahlreiche prominente Vertreter der Friedensbewegung einfanden, die zu zivilem Ungehorsam und gewaltfreiem Widerstand aufriefen.[69] Mitte Dezember 1985 fand die zweite Heilbronner Begegnung prominenter Mitglieder der Friedensbewegung statt, darunter Günter Grass, Peter Härtling, Walter Jens, Robert Jungk und Alfred Mechtersheimer.[33][70]

Nach dem Unfall von 1985 konzentrierten sich die Blockaden der Friedensbewegung weiterhin auf das Depot auf der Mutlanger Heide.[71] In Mutlangen kam es insgesamt zu 2998 vorläufigen Festnahmen mit 731 Mehrfachtätern, in Heilbronn dagegen nur zu 244 Festnahmen mit 38 Mehrfachtätern.[71] Mit der Unterzeichnung des INF-Vertrags 1987 endeten die Sitzblockaden auf der Waldheide.[72]

Erhaltener Wachturm im Wald

INF-Vertrag und Auflösung der Raketenbasis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1985 begann die US-Armee, die Waldheide hermetisch abzuriegeln, wofür 55 Mio. DM investiert wurden.[58] Die QRA-Stellung wurde nun – beginnend von außen – von einem Maschendrahtzaun mit Stachelkrone, einem Signalzaun, NATO-Draht, einem weiteren Maschendrahtzaun, Schützenständen aus Beton, einer 3,5 Meter hohen Betonmauer und gepanzerten Wachtürmen gesichert.[73] Zeitweise setzten die Amerikaner Wachgänse ein.[33]

Mit dem INF-Vertrag von Ende 1987 verzichteten die USA unter anderem auf die Stationierung sämtlicher Pershing-II-Raketen.[74] Im Juli 1988 inspizierte eine Delegation der Sowjetunion erstmals die Einrichtung,[74][75] die im INF-Vertrag als Missile Operating Base Waldheide-Neckarsulm aufgeführt wird.[76]

Am 1. September 1988 wurden die ersten neun Raketen abgezogen,[33] die letzte Rakete verließ die Waldheide am 26. April 1990.[58] Am 10. August 1990 wurde im Rahmen eines Zeremoniells in Anwesenheit des US-Botschafters in Deutschland Vernon A. Walters das Heilbronner Bataillon als erstes Pershing-Bataillon aufgelöst.[75] Bis 1991 räumten die Amerikaner die Waldheide vollständig.[58] Der INF-Vertrag und das Ende des Kalten Krieges führten letztendlich nicht nur zur Auflösung der Waldheide als militärische Einrichtung, sondern bis 1992 zum vollständigen Abzug der US-Armee aus Heilbronn und Neckarsulm.[77]

Verbliebene Gebäude der US-Armee werden heute als Schafstall genutzt (Sept. 2005)

Renaturierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1991 fiel das Gelände zunächst an die Bundesvermögensverwaltung[78], 1992 erwarb es die Stadt Heilbronn für 850.000 DM.[78] Die Stadt nutzte die Wohngebäude vorübergehend zur Unterbringung von Asylbewerbern[78] und begann bald darauf mit der Renaturierung des Areals.[33]

Unter Federführung des Grünflächenamts wurden fast alle Hochbauten abgerissen und Wege beseitigt und damit eine Fläche von 9 Hektar entsiegelt.[79] Die Bunker der QRA-Stellung im Nordosten wurden mit Erde überdeckt und sind heute als bewachsene Hügel erkennbar.[79][64] Am 20. Juli 1996 wurden zwei Drittel der Waldheide als Landschaftspark eröffnet.[80][79] Die Investitionen der Stadt Heilbronn bis 1996 beliefen sich auf umgerechnet 2,5 Mio. Euro.[78] 1997 wurde auch das nördliche Drittel als Teil des Landschaftsparks fertiggestellt.[79]

Gegenwart[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Naturdenkmal „Waldheide“
Offene Heidelandschaft im Nordteil (Mai 2013)

Offene Heidelandschaft im Nordteil (Mai 2013)

Lage Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland
Fläche 4,5 ha
Kennung 81210000014
Einrichtungsdatum 22. November 1994
f6

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Waldheide befindet sich am Trauf der Heilbronner Berge auf den Schilfsandsteinbänken der Keuperstufe.[2] Da der Schilfsandstein verhältnismäßig verwitterungsbeständig ist, bildete sich darauf eine Ebene aus.[2] Auf dem kalkfreien, nährstoffarmen Verwitterungsboden entstand nach der Abholzung eine außergewöhnliche Heidelandschaft.[2]

1994 wurde ein 4,5 Hektar großer Bereich im Norden, der während der Nutzung durch die US-Armee zusammenhängend unversiegelt geblieben war und auf dem dadurch die ursprüngliche Bodenstruktur erhalten geblieben war, als flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen.[2] Um die Landschaft offen zu halten, wird dieser Bereich drei bis vier Mal jährlich durch Schafe beweidet.[33]

Neben dem typischen Heidekraut wachsen heute die Rundblättrige Glockenblume, Thymian, Deutscher Ginster, Purgier-Lein, Borstgras, Dreizahn und Blutwurz.[2] In Bereichen mit Staunässe durch einen tonhaltigen Untergrund wachsen darüber hinaus das Pfeifengras und die Bleiche Segge.[2]

Die Waldheide bietet dem Kleinen Heidegrashüpfer einen Rückzugsraum, in den Hecken am Rand brütet der Neuntöter.[2] In Einzelbäumen nistete noch bis vor einiger Zeit der Baumpieper.[2]

Installation mit Karte und Zeittafel am Parkplatz Bei den drei Linden (Okt. 2012)

Erinnerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Erinnerung an den Unfall vom 11. Januar 1985 wurde an der Unglücksstelle auf einem Findling eine Gedenktafel angebracht.[81] Während des Abzugs der US-Armee ging die Tafel unter bis heute ungeklärten Umständen verloren.[81] Daraufhin gab die Stadt Heilbronn eine Rekonstruktion in Auftrag, die im Juni 1998 enthüllt wurde.[81] An ihrem Ort halten jährlich um den 11. Januar und den 11. September ehemalige US-Soldaten und die amerikanische Gemeinde in Heilbronn Gedenkfeiern ab.[82][83]

Als letztes noch sichtbares Gebäude ist der Hangar erhalten, der seit 1995 als Schafstall dient.[84] 2017 beschädigte ein Sturm das Dach des Gebäudes.[84] Da die Kosten für eine Sanierung bei rund 350.000 Euro gelegen hätten und damit 100.000 Euro über den Kosten für den Neubau eines Stalls, beschloss der Heilbronner Gemeinderat im Februar 2019 den Abriss des sanierungsbedürftigen Bauwerks, zumal es nicht unter Denkmalschutz steht.[84]

Am Parkplatz Bei den drei Linden wurde eine Installation aus zwei weißen Betonwänden aufgestellt[79], in denen ein Grundriss der Waldheide ausgespart ist. Eine Wand zeigt eine Karte der Waldheide, die andere einen Abriss ihrer Geschichte.

Für die Kunst-am-Bau-Installation Der Bevölkerung von Hans Haacke im Berliner Reichstagsgebäude sind Abgeordnete dazu aufgerufen, Erdreich aus ihrem Wahlkreis mitzubringen. Der Heilbronner Bundestagsabgeordnete Harald Friese (SPD) verteilte während seiner Amtszeit (1998–2002) in dem Kunstwerk Erde von der Waldheide.[85]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerd Kempf: Artikelserie „100 Jahre Waldheide“. In: Heilbronner Stimme. September 1983.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Waldheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geografische Beschreibung nach Topografischer Karte TK25 Baden-Württemberg
  2. a b c d e f g h i j k Naturdenkmal Waldheide. In: Homepage der Stadt Heilbronn. Abgerufen am 7. September 2021.
  3. Verkehrserschließung nach Amtlichem Stadtplan der Stadt Heilbronn, 41. Auflage von 2010
  4. a b c Rolf Rau: Der Heilbronner Stadtwald und sein Lehrpfad. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1970, S. 46 f.
  5. Fahrplanbuchseite der Linie 1 der Stadtwerke Heilbronn. (PDF; 184 kB) 7. Dezember 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Mai 2015; abgerufen am 22. April 2013.
  6. a b c d e f g h i Gerd Kempf: Wie aus der alten Angerweide ein neuer Exerzierplatz wurde. In: Heilbronner Stimme. 22. September 1983, S. 10.
  7. a b c d e f g Gerd Kempf: Nach dem Weltkrieg wurde „Exe“ zur Waldheide. In: Heilbronner Stimme. 24. September 1983, S. 22 (JPEG-Datei; 445 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  8. a b Gergely Spiry: Interview mit der Heilbronner Stadträtin Lilo Klug. In: Beiträge, Berichte, Zahlen. Nr. 15. Theodor-Heuss-Gymnasium Heilbronn, 1990, S. 90 (Jahrbuch des THG).
  9. Gerd Kempf: Kaiser befiehlt Mobilmachung. Ein einziger Schrei: „Hurra!“ In: Heilbronner Stimme. 23. September 1983, S. 18 (JPEG-Datei; 429 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  10. Informationstafel am Parkplatz Bei den drei Linden
  11. Gergely Spiry: Interview mit der Heilbronner Stadträtin Lilo Klug. In: Beiträge, Berichte, Zahlen. Nr. 15. Theodor-Heuss-Gymnasium Heilbronn, 1990, S. 89 (Jahrbuch des THG).
  12. a b c d Gerd Kempf: Wie die Heilbronner kuschten und Weinsberg standhaft blieb. In: Heilbronner Stimme. 26. September 1983, S. 14 (JPEG-Datei; 421 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  13. a b Gerd Kempf: OB Meyle: „Lehne die Hergabe des Waldes ab“. In: Heilbronner Stimme. 27. September 1983, S. 14.
  14. a b Gerd Kempf: „Raketen-Debatte“ im Heilbronner Gemeinderat. In: Heilbronner Stimme. 28. September 1983, S. 10 (JPEG-Datei; 408 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  15. a b c d e Gerd Kempf: Jung und alt bei Waffenschau. Pershing-Rakete als Glanzstück. In: Heilbronner Stimme. 29. September 1983, S. 10.
  16. Gergely Spiry: Interview mit der Heilbronner Stadträtin Lilo Klug. In: Beiträge, Berichte, Zahlen. Nr. 15. Theodor-Heuss-Gymnasium Heilbronn, 1990, S. 91 (Jahrbuch des THG).
  17. a b c d e f g h i Gerd Kempf: „Zur Schulung von US-Soldaten an amerikanischen Raketen…“ In: Heilbronner Stimme. 30. September 1983, S. 10.
  18. Karl-Klaus Rabe: Atomwaffen-Standorte in der Bundesrepublik. Forschungsinstitut für Friedenspolitik, Starnberg 1984, S. 44 und 46.
  19. a b Wilhelm Bittorf: Die Habichte sind im Nest. In: Der Spiegel. Nr. 31, 1984, S. 48–55 (online).
  20. Pershing II. Geschichte, Strategie und Standorte. In: Mediatus. 2. Auflage. Sondernummer. Forschungsinstitut für Friedenspolitik, Starnberg 1984, S. 4.
  21. a b Walter Elkins: 56th Field Artillery Brigade. US Army, Europe & Seventh Army. In: U.S. Army in Germany. 15. April 2012, abgerufen am 24. April 2013.
  22. Herbert Kaletta: 35 000 Bäume und ein neuer Gipfel. In: Heilbronner Stimme. 11. April 2011 (stimme.de [abgerufen am 9. November 2012]).
  23. Pershing II. Geschichte, Strategie und Standorte. In: Mediatus. 2. Auflage. Sondernummer. Forschungsinstitut für Friedenspolitik, Starnberg 1984, S. 2.
  24. a b Karl-Klaus Rabe: Atomwaffen-Standorte in der Bundesrepublik. Forschungsinstitut für Friedenspolitik, Starnberg 1984, S. 5.
  25. a b c Karl-Klaus Rabe: Atomwaffen-Standorte in der Bundesrepublik. Forschungsinstitut für Friedenspolitik, Starnberg 1984, S. 6.
  26. Pershing II. Geschichte, Strategie und Standorte. In: Mediatus. 2. Auflage. Sondernummer. Forschungsinstitut für Friedenspolitik, Starnberg 1984, S. 7.
  27. a b Pershing II. Geschichte, Strategie und Standorte. In: Mediatus. 2. Auflage. Sondernummer. Forschungsinstitut für Friedenspolitik, Starnberg 1984, S. 3.
  28. Brigitte Grimm: Dokumentation über die Alarmübungen der Pershing II. Pressehütte Mutlangen, Mutlangen 1984, S. 9–61.
  29. a b Gergely Spiry: Interview mit der Heilbronner Stadträtin Lilo Klug. In: Beiträge, Berichte, Zahlen. Nr. 15. Theodor-Heuss-Gymnasium Heilbronn, 1990, S. 100 (Jahrbuch des THG).
  30. Bernd Holtwick: Flexible Response. Der NATO-Doppelbeschluss und seine Umsetzung in Baden-Württemberg. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 8.
  31. a b Bernd Holtwick: Flexible Response. Der NATO-Doppelbeschluss und seine Umsetzung in Baden-Württemberg. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 11.
  32. Erhard Jöst: Quellenarbeit – Presseberichte und weitere Texte. In: Homepage des Stadtarchivs Heilbronn – Die Waldheide als Pershing-Standort. Abgerufen am 26. April 2013.
  33. a b c d e f g h Gerd Kempf: Pershing-Unfall bringt tödliche Gewissheit. In: Heilbronner Stimme. 9. Januar 2010 (stimme.de [abgerufen am 26. April 2013]).
  34. a b c d e Iris Baars-Werner: Der Tag, ab dem die Atomraketen unerwünscht waren. In: Heilbronner Stimme. 15. Juli 2009 (stimme.de [abgerufen am 26. April 2013]).
  35. a b c d e f g h Schock im Unterland. In: Der Spiegel. Nr. 18, 1985, S. 118–119 (online).
  36. Topographische Karte 1:25 000, Blatt 6821 Heilbronn. 2. Ausgabe. Württ. Topographisches Büro 1937.
  37. Topographische Karte 1:25 000, Blatt 6821 Heilbronn. Ausgabe 1985. Landesvermessungsamt Baden-Württemberg.
  38. a b c Ulrich Schreyer: Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung bis… In: Stuttgarter Zeitung. 19. Dezember 1983 (JPEG-Datei; 573 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  39. a b jac: „Gewaltlos gegen die Gewalt“. Schriftsteller-Treffen in Heilbronn gegen Atomwaffen. In: Heilbronner Stimme. 17. Dezember 1983.
  40. Manfred Stockburger: Ein Tag, der die Republik veränderte. In: Heilbronner Stimme. 11. Januar 2015 (stimme.de [abgerufen am 23. Februar 2015]).
  41. schw.: Literarischer Einsatz für Frieden. Zum Ende der „Heilbronner Begegnung“ Lesung im Theater. In: Heilbronner Stimme. 19. Dezember 1983.
  42. jac: Probleme um Brief-Übergabe. Schriftsteller hefteten Kopie an Waldheide-Zaun. In: Heilbronner Stimme. 19. Dezember 1983.
  43. Bernd Holtwick: Flexible Response. Der NATO-Doppelbeschluss und seine Umsetzung in Baden-Württemberg. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 12.
  44. Brigitte Grimm: Dokumentation über die Alarmübungen der Pershing II. Pressehütte Mutlangen, Mutlangen 1984, S. 36.
  45. Bernd Holtwick: Flexible Response. Der NATO-Doppelbeschluss und seine Umsetzung in Baden-Württemberg. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 13.
  46. Brigitte Grimm: Dokumentation über die Alarmübungen der Pershing II. Pressehütte Mutlangen, Mutlangen 1984, S. 61.
  47. a b James A Knauer: Technical investigation of 11 January 1985 Pershing II motor fire. Redstone Arsenal, Alabama, S. 1007 (dtic.mil [PDF; 692 kB; abgerufen am 26. April 2013]).
  48. a b c Nie gefährdet. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1985, S. 82–83 (online).
  49. a b c James A Knauer: Technical investigation of 11 January 1985 Pershing II motor fire. Redstone Arsenal, Alabama, S. 1008 (dtic.mil [PDF; 692 kB; abgerufen am 26. April 2013]).
  50. a b c d e f Brigitte Fritz-Kador: Als Heilbronn am Rande eines Atomunfalls stand. In: Stuttgarter Zeitung. 9. Januar 2010, S. 28 (JPEG-Datei; 536 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  51. a b ohne Verfasser: Feuerwehr: Wir wollen nun wissen, was los ist. In: Heilbronner Stimme. 25. Januar 1985, S. 15 (JPEG-Datei; 163 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  52. Abschnitt zur Unfallursache nach James A Knauer: Technical investigation of 11 January 1985 Pershing II motor fire. Redstone Arsenal, Alabama (dtic.mil [PDF; 692 kB; abgerufen am 26. April 2013]).
  53. a b Werner Distelbarth: Schnellschuss. In: Heilbronner Stimme. 9. Februar 1985, S. 1 (JPEG-Datei; 371 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  54. a b Ulrich Schiller: Die Spitzenmeldung kam aus Heilbronn. In: Heilbronner Stimme. 16. Januar 1985, S. 13 (JPEG-Datei; 243 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  55. a b Günter Müchler: Weiter Parteienstreit nach Pershing-Unfall. In: Heilbronner Stimme. 17. Januar 1985, S. 1 (JPEG-Datei; 262 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  56. a b Mainz, Texas. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1985, S. 63 (online).
  57. a b c d Siegfried Schilling: Gemeinderat: Raketenstandort unverzüglich beseitigen. In: Heilbronner Stimme. 25. Januar 1985, S. 1 (JPEG-Datei; 265 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  58. a b c d Iris Baars-Werner: Der Zug der Zehntausend. In: Heilbronner Stimme. 10. April 2010 (stimme.de [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  59. Gerhard Schwinghammer und Reiner Makowski: Die Heilbronner Straßennamen. Hrsg. von der Stadt Heilbronn. 1. Auflage. Silberburg-Verlag, Tübingen 2005, ISBN 3-87407-677-6, S. 72
  60. Hans-Joachim Godel: Fragen nach Pershing-Unfall: „Was wäre geschehen, wenn…?“ In: Heilbronner Stimme. 25. Januar 1985, S. 15 (JPEG-Datei; 397 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  61. Hans-Joachim Godel: Der strenge Winter Schuld am Pershing-II-Unglück? In: Heilbronner Stimme. 16. Januar 1985, S. 13 (JPEG-Datei; 436 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  62. a b c d Bernd Holtwick: Flexible Response. Der NATO-Doppelbeschluss und seine Umsetzung in Baden-Württemberg. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 16.
  63. a b c cf: Blockade mit faulen Eiern: Verteidigungsminister flieht aus dem Rathaus. In: Heilbronner Stimme. 9. Januar 2010 (stimme.de [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  64. a b Kilian Krauth: Zwischen Kaltem Krieg und Naherholung. In: Heilbronner Stimme. 11. Januar 2012 (stimme.de [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  65. a b Gerd Kempf, Dagmar Schneider: Der Zug der Zehntauschend. Bürgerprotest gegen Pershing-Raketen. In: Heilbronner Stimme. 4. Februar 1985, S. 17 (stimme.de [PDF; 503 kB; abgerufen am 7. Mai 2013]).
  66. Erhard Jöst: Historischer Überblick. In: Homepage des Stadtarchivs Heilbronn – Die Waldheide als Pershing-Standort. Abgerufen am 26. April 2013.
  67. Sabrina Müller: Frieden schaffen ohne Waffen. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 25.
  68. Ulrike Bauer: Ein Volk demonstriert seinen Friedenswillen. In: Heilbronner Stimme. 9. Februar 1985, S. 13 (stimme.de [PDF; 470 kB; abgerufen am 7. Mai 2013]).
  69. ub/hk: Zum Durchhalten aufgefordert. In: Heilbronner Stimme. 23. September 1985, S. 13 (JPEG-Datei; 356 kB [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  70. Iris Baars-Werner: Ein Bild, das sich ins Gedächtnis einbrannte. In: Heilbronner Stimme. 12. Dezember 2010 (stimme.de [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  71. a b Bernd Holtwick: Flexible Response. Der NATO-Doppelbeschluss und seine Umsetzung in Baden-Württemberg. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 19.
  72. Sabrina Müller: Frieden schaffen ohne Waffen. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 29.
  73. Seit drei Tagen ist bei uns Totentanz. In: Der Spiegel. Nr. 17, 1986, S. 23–26 (online).
  74. a b Bernd Holtwick: „Mission accomplished“. In: Zerreißprobe Frieden. Baden-Württemberg und der NATO-Doppelbeschluss. Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Stuttgart 2004, S. 37.
  75. a b ohne Verfasser: Field Artillery Units Worldwide. In: Field Artillery. US Army Field Artillery School, Dezember 1990, ISSN 0899-2525, S. 12 (army.mil [PDF; 16,2 MB]).
  76. Memorandum of Understanding regarding the establishment of the Data Base for the Treaty between the Union of Soviet Socialist Republics and the United States of America on the Elimination of their intermediate-range and shorter-range Missiles. In: Website des U.S. State Department. 8. Dezember 1987, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Januar 2016; abgerufen am 26. April 2013.
  77. Siegfried Lambert: Heilbronner Siedlungen erinnern an US-Präsidenten. In: Heilbronner Stimme. 20. Januar 2009 (stimme.de [abgerufen am 10. Februar 2015]).
  78. a b c d Kilian Krauth: Auf der Waldheide ist viel passiert. In: Heilbronner Stimme. 29. Juli 2004 (stimme.de [abgerufen am 26. April 2013]).
  79. a b c d e Frank Göhringer: Die Waldheide. In: Website „Grünes Heilbronn“. 15. März 2004, abgerufen am 26. April 2013.
  80. Uwe Jacobi: Das war das 20. Jahrhundert in Heilbronn. Das Buch zur Serie der Heilbronner Stimme. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001.
  81. a b c Kilian Krauth: So schnell ist manches vergessen. In: Heilbronner Stimme. 11. Januar 2013.
  82. Bärbel Kistner: Drei getötete US-Soldaten sollen unvergessen sein. In: Heilbronner Stimme. 10. Januar 2011 (stimme.de [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  83. Helmut Buchholz: Wir dachten, wir sind unverwundbar. In: Heilbronner Stimme. 9. September 2011 (stimme.de [abgerufen am 7. Mai 2013]).
  84. a b c Hans Georg Frank: Heilbronner Waldheide: Pulverfass wird Park. In: Südwest Presse Online. 2. März 2019 (swp.de [abgerufen am 11. März 2019]).
  85. Der Bevölkerung. In: Website des MdB Josip Juratovic. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Februar 2015; abgerufen am 25. Februar 2015.

Koordinaten: 49° 7′ 45″ N, 9° 16′ 31″ O