Waldorf (Rheinland-Pfalz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Waldorf (Rheinland-Pfalz)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Waldorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 29′ N, 7° 14′ OKoordinaten: 50° 29′ N, 7° 14′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Verbandsgemeinde: Bad Breisig
Höhe: 156 m ü. NHN
Fläche: 7,62 km2
Einwohner: 885 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 116 Einwohner je km2
Postleitzahl: 53498
Vorwahl: 02636
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 081
Adresse der Verbandsverwaltung: Bachstraße 11
53498 Bad Breisig
Website: www.bad-breisig.de
Ortsbürgermeister: Hans-Dieter Felten
Lage der Ortsgemeinde Waldorf im Landkreis Ahrweiler
KarteRemagenGrafschaft (Rheinland)Bad Neuenahr-AhrweilerSinzigBad BreisigBrohl-LützingGönnersdorf (bei Bad Breisig)Waldorf (Rheinland-Pfalz)BurgbrohlWassenachGleesNiederzissenWehr (Eifel)GalenbergOberzissenBrenkKönigsfeld (Eifel)SchalkenbachDedenbachNiederdürenbachOberdürenbachWeibern (Eifel)KempenichHohenleimbachSpessart (Brohltal)HeckenbachKesselingKalenborn (bei Altenahr)Berg (bei Ahrweiler)KirchsahrLind (bei Altenahr)RechDernauMayschoßAltenahrAhrbrückHönningenKaltenbornAdenauHerschbroichMeuspathLeimbach (bei Adenau)DümpelfeldNürburg (Gemeinde)Müllenbach (bei Adenau)QuiddelbachHümmelOhlenhardWershofenArembergWiesemscheidKottenbornWimbachHonerathBauler (Landkreis Ahrweiler)SenscheidPomsterDankerathTrierscheidBarweilerReifferscheidSierscheidHarscheid (bei Adenau)DorselHoffeld (Eifel)WirftRodderMüschEichenbachAntweilerFuchshofenWinnerathInsulSchuld (Ahr)Nordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedLandkreis VulkaneifelLandkreis Mayen-Koblenz
Karte

Waldorf ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bad Breisig an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Waldorf liegt im Vinxtbachtal und am Rande des Vulkanparks Brohltal zwischen Sinzig und Niederzissen, unterhalb des erloschenen Vulkans Bausenberg. Zu Waldorf gehören die Wohnplätze Adamsmühle, Berghotel Iwelstein, Marienhöhe und Ockenfelsmühle.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untersuchungen des Historikers Eugen Ewig ergaben, dass die Geschichte des Ortes bis 646 n. Chr. nachzuweisen ist. Der Ort war erstmals in einer Urkunde vom 1. Juni 960 nachweisbar, in der eine Schenkung des Merowingerkönigs Sigibert III. (630–656) zugunsten der Abtei St. Martin bei Metz beschrieben wurde. Der Ortsname wurde erstmals im Jahr 1033 als Walendorp (= Dorf der Walen) genannt.[3]

Um 1540 brannte das halbe Dorf Waldorf mitsamt der Kirche ab. Zu dieser Zeit lebten etwa 200 Personen in 42 Familien in dem Ort.[4] Von 1666 bis 1668 litt Waldorf unter der Pest.[5]

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war Waldorf eine zum kurkölnischen Amt Andernach gehörende Unterherrschaft. Die „Herrschaft Waldorf“ bestand nur aus dem Dorf Waldorf und war eine Erbvogtei und Lehen der Abtei Stablo im Besitz der Freiherren Walpot von Bassenheim zu Bornheim.[6] Diese übten auch das Vorschlagsrecht für den Pfarrer an der Kirche St. Remaklus zu Waldorf aus.

Im Jahr 1794 hatten französische Revolutionstruppen das Linke Rheinufer besetzt. Unter der französischen Verwaltung gehörte Waldorf zur Mairie Niederbreisig im Kanton Andernach, der dem Rhein-Mosel-Departement zugeordnet war. Nach den auf dem Wiener Kongress geschlossenen Verträgen kam die Region, damit auch Waldorf, 1815 zum Königreich Preußen. Waldorf gehörte von 1816 an zur Bürgermeisterei Niederbreisig im Kreis Ahrweiler, der Teil des Regierungsbezirks Coblenz und von 1822 an der Rheinprovinz war.

Bei dem großen Brand am 23. Dezember 1824 wurden 70 Häuser ein Raub der Flammen.[3]

Seit 1946 gehört die Gemeinde zum Land Rheinland-Pfalz und seit 1969 der Verbandsgemeinde Bad Breisig an.

1996 feierte die Gemeinde ihr 1350-jähriges Bestehen.[7]

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Waldorf, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8]

Jahr Einwohner
1815 622
1835 742
1871 717
1905 712
1939 606
1950 633
1961 660
Jahr Einwohner
1970 684
1987 778
1997 841
2005 926
2011 864
2017 880
2022 885[1]
Kirche
Bildstock

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Waldorf besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bei der Wahl im Jahre 2004 wurden die Ratsmitglieder in einer Mehrheitswahl gewählt.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[9]

Wahl CDU FWG WG Gesamt
2019 2 6 4 12 Sitze
2014 4 8 12 Sitze
2009 4 8 12 Sitze
2004 per Mehrheitswahl 12 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Verbandsgemeinde Bad Breisig e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hans-Dieter Felten (FWG) wurde 2004 Ortsbürgermeister von Waldorf.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 76,06 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Waldorf
Wappen von Waldorf
Blasonierung: „Schild durch einen blauen Wellenstabbalken geteilt, oben in Gold ein schwarzer, rotbewehrter, schreitender Wolf, einen schräg links gestellten roten Bischofsstab tragen; unten gespalten, vorne in Silber ein schwarzes, durchgehendes Kreuz; hinten von Silber und Rot zwölffach geständert.“[12]
Wappenbegründung: Die obere Hälfte symbolisiert die Attribute des Hl. Remaklus. Der teilende Wellenbalken versinnbildlicht den Vinxtbach, die alte Territorial- und Sprachgrenze zwischen Unter- und Obergermanien. Der untere Teil weist auf die „alten“ Herrschaftsverhältnisse hin: das schwarze Kreuz auf silbernen Grund symbolisiert die Landesherrschaft des Kurfürstentums Köln, das rot-silber zwölffach geständertes Kreuz weist auf die Freiherren Walpot von Bassenheim hin.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem TheaterTotal gastiert alljährlich das überregional bedeutende Theaterprojekt aus Bochum in der Vinxtbachhalle. TheaterTotal ist ein Off-Theaterprojekt jugendlicher Schauspieler, das keine eigene Spielstätte und kein festes Ensemble hat.[13]

Aufführung von TheaterTotal 2006 in der Waldorfer Vinxtbachhalle

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Spectaculum historiae, Dorffest mit Bezügen zu den geschichtlichen Stationen des Ortes
  • St.-Remaklus-Kirmes, am ersten Septemberwochenende eines jeden Jahres ausgetragen vom Katholischen Junggesellenverein Waldorf 1738 e. V.

Sehenswertes[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • St. Remaklus, Kirchenbau von 1869
  • Streuobstlehrpfad
  • Heimatmuseum

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Waldorf

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Waldorf – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 8 f. (PDF; 3,3 MB).
  3. a b Wilfried Dünchel: Waldorf ist fast 1350 Jahre alt. In: Heimatjahrbuch 1995 Kreis Ahrweiler. S. 63 (Online).
  4. Wilfried Dünchel: Waldorf versank 1824 in Schutt und Asche. In: Heimatjahrbuch 2000 Kreis Ahrweiler. S. 108 (Online).
  5. Carl Bertram Hommen: Das Waldorfer Familienbuch von 1687 berichtet … In: Heimatjahrbuch 1974 Kreis Ahrweiler. S. 94 (Online).
  6. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 55, 87.
  7. Angaben der Gemeinde (Memento vom 28. November 2012 im Internet Archive)
  8. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 19. Februar 2023.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 19. Februar 2023.
  10. Hans Dieter Felten als Kandidat des Ortsbürgermeisters nominiert. In: Blick Aktuell. Krupp Verlags GmbH, Sinzig, 1. April 2014, abgerufen am 21. Juli 2020.
  11. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juli 2020; abgerufen am 21. Juli 2020 (siehe Bad Breisig, Verbandsgemeinde, letzte Ergebniszeile).
  12. Angabe des Landeshauptarchivs Koblenz vom 16. Dezember 1987
  13. Website des Projekts