Waldparkring Mingolsheim

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Waldparkring Mingolsheim
Kraichgauer Waldparkring


Waldparkring Mingolsheim (Deutschland)
Waldparkring Mingolsheim (Deutschland)
Deutschland Bad Schönborn, Deutschland
49° 12′ 31,3″ N, 8° 40′ 37,8″ OKoordinaten: 49° 12′ 31,3″ N, 8° 40′ 37,8″ O
Streckenart: permanente Rennstrecke
Eröffnung: 10. Oktober 1948
Stillgelegt: 1958
Zeitzone: MEZ
Streckenverlauf
Streckendaten
Streckenlänge: 1,4 km (0,87 mi)
Kurven: 7
Zuschauerkapazität: 10.000

Der Waldparkring Mingolsheim war von 1949 bis 1958 eine Motorsport-Rennstrecke im Bad Schönborner Stadtteil Mingolsheim.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infotafel am Wachhaus

Die Rennstrecke lag auf dem Gelände eines ehemaligen Militärdepots der Wehrmacht. 1948 entstand seitens der Bürgerschaft die Idee, aus der gut ausgebauten Lagerstraße im Wald eine kleine Rennbahn zu schaffen.[1]

Gemeindeverwaltung und Verkehrsverein unterstützten den Plan des „Motorsportring Kraichgau“ finanziell. Am 10. Oktober 1948 wurde der Waldpark mit einem Volksfest eingeweiht und übergeben.[2] Zum Programm gehörten damals unter anderem ein Radrennen und ein Geschicklichkeitsfahren für Motorräder. Zu der Veranstaltung erschienen ungefähr 10.000 Besucher.

Die Gemeindeverwaltung ließ die Strecke im Frühjahr 1949 ausbauen, dass sie auch die an eine Automobilrennstrecke gestellten Anforderungen erfüllen konnte. Die Fahrbahnbreite wurde auf sechs Meter und in den Kurven auf acht Meter verbreitert. Außerdem wurden eine Boxenanlage und ein Turm für die Rennleitung errichtet.

1949 erhielt der Vorstand des „Motorsportrings“ von der obersten Motorsportbehörde in Hamburg eine Rennstreckenlizenz.

Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundmauernreste der Munitionslager wurden von der Natur zurückerobert

Jährlich wurde das Motorradrennen „Kraichgauer Waldparkring“ ausgerichtet. Das erste offizielle „Kraichgau Motorrad Rennen“ fand am 19. Juni 1949 statt.[3][4] Die zweite Ausgabe wurde am 11. Juni 1950 angesetzt. Ein drittes, bereits für den 3. September 1950 angesetztes Rennen wurde im Vorfeld abgesagt.[5]

In den 1950er-Jahren folgten weitere Rennen (Sonderprüfungen) und Radrennveranstaltungen, wie drei Internationale Radrennen auf dem Waldparkring, die von 1949 bis 1952 vom Kronauer Radsportverein „Ideal“ ausgerichtet wurden.[6] Des Weiteren fanden noch Trainingsfahrten statt, die nach mehreren schweren und tödlichen Unfällen 1958 gänzlich aufgegeben wurden. Die Ruinen der vielen Munitionsgebäude und Baracken sind inzwischen zugewachsen, sind aber immer noch erkennbar.[3] Der Rundkurs wird von Spaziergängern, Joggern und Sportlern genutzt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der "Waldparkring" bei Bad Schönborn: Als aus einem Munitionslager eine längst vergessene Rennstrecke wurde. In: ka-news.de, 28. Februar 2021. Abgerufen am 29. Dezember 2021.
  2. Lost Places: Der alte Mingolsheimer Waldparkring. In: hügelhelden.de. 4. September 2019, abgerufen am 26. Januar 2023.
  3. a b Veteranenfreunde Karlsdorf-Neuthard 1991 e. V.: Waldparkring Mingolsheim / 29. März 09 (Memento vom 18. September 2011 im Internet Archive)
  4. Manfred John: Buchener Dreieck: Geschichte und Gegenwart; Speedweek, 30. April 2011
  5. Liste der deutschen Motorsport-Veranstaltungen 1926-1980. wegcircuits.nl, abgerufen am 6. Juli 2022.
  6. RSV „Ideal“ Kronau: 100 Jahre Radsportverein „Ideal“ Kronau. Auszug aus der Vereinschronik (Memento vom 5. Februar 2012 im Internet Archive)