Waleri Wladimirowitsch Poljakow

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Waleri Wladimirowitsch Poljakow
Waleri Wladimirowitsch Poljakow
Land UdSSR/Russland
Organisation keine/Roskosmos
ausgewählt 22. März 1972
Einsätze 2 Raumflüge
Start des
ersten Raumflugs
29. August 1988
Landung des
letzten Raumflugs
22. März 1995
Zeit im Weltraum 678d 16h 32min
ausgeschieden 1. Juni 1995
Raumflüge

Waleri Wladimirowitsch Poljakow (russisch Валерий Владимирович Поляков, wiss. Transliteration Valerij Vladimirovič Poljakov; * 27. April 1942 in Tula, Oblast Tula, Russische SFSR; † 19. September 2022[1]) war ein Arzt, Oberstleutnant im Sanitätsdienst[2] und sowjetischer bzw. russischer Kosmonaut. Er wurde als Waleri Iwanowitsch Korschunow geboren und änderte seinen Namen im Jahr 1957 nach der Adoption durch seinen Stiefvater.

Leben und Raumflüge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Poljakow schloss 1965 ein Medizinstudium am 1. Moskauer Medizinischen Institut „Iwan M. Setschenow“ ab. 1976 promovierte er zum Kandidaten der medizinischen Wissenschaften.

Poljakow wurde am 22. März 1972 zum Kosmonauten mit der Medizinergruppe 3 ausgewählt. Er nahm an den beiden Langzeitmissionen Mir LD-2 und Mir LD-4 teil und verbrachte dabei insgesamt 678 Tage, 16 Stunden und 32 Minuten im All. Von seinem Flug mit Sojus TM-18 zur Raumstation Mir kehrte er nach 437 Tagen, 17 Stunden, 58 Minuten und vier Sekunden mit Sojus TM-20 zurück (8. Januar 1994 bis 22. März 1995). Damit hält er den Weltrekord für den am längsten dauernden Raumflug. Im Gegensatz zu anderen Langzeit-Raumfahrern hat er keinen einzigen Weltraumausstieg durchgeführt. Im April 1995 wurde Poljakow durch einen Erlass des damaligen russischen Präsidenten, Boris Jelzin, die Auszeichnung Held der Russischen Föderation verliehen.[3] Am 1. Juni 1995 schied er aus dem Kosmonautenprogramm aus.

Von 1989 bis 1997 stellvertretender Direktor des Instituts für medizinisch-biologische Probleme. 1997 habilitierte er zum Doktor der medizinischen Wissenschaften und wurde Professor an der Internationalen Akademie für Astronautik. Er veröffentlichte über 50 wissenschaftliche Arbeiten zur Raumfahrtmedizin.[4]

Poljakow starb im September 2022.

Privates[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Poljakow hinterließ seine Frau und eine gemeinsame Tochter.[5]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Valery Vladimirovich Polyakov – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Valery Polyakov, Russian cosmonaut who set record in space, dies at 80. In: The Washington Post, 20. September 2022, abgerufen am 24. September 2022 (englisch).
  2. http://astronaut.ru/crossroad/210.htm. Abgerufen am 22. März 2018 (russisch).
  3. a b c http://www.warheroes.ru/hero/hero.asp?Hero_id=871 russisch
  4. zeit.de: Russischer Kosmonaut Waleri Poljakow ist tot, vom 19. September 2022, abgerufen am 27. September 2022
  5. Raumfahrt: Weltrekordhalter für längsten Aufenthalt im All gestorben. In: Die Zeit. 19. September 2022, abgerufen am 19. September 2022.
  6. Энциклопедия "Космонавты". Поляков Валерий Владимирович. Abgerufen am 6. November 2023 (russisch).