Walter E. Lemcke

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Walter E. Lemcke (* 19. August 1891 in Prellwitz, heute Przelewice bei Człopa; † 1955 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adlerkopf am Platz der Luftbrücke

Walter E. Lemcke studierte an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums Berlin Bildhauerei. Nach dem Ersten Weltkrieg betrieb er in Berlin ein kleines eigenes Atelier. Mit weiblichen Aktfiguren machte er in den späten 1920er Jahren auf sich aufmerksam. Einige Arbeiten stellte er auf Kunstausstellungen in Berlin und Düsseldorf aus. Sein bekanntestes Werk ist die Olympiaglocke, die er nach einem Entwurf von Ernst Sagebiel modellierte. Von Lemckes monumentaler, rund fünf Meter hoher Adlerstatue, die sich bis 1962 auf dem Eingangsgebäude des Flughafens Tempelhof befand, ist heute noch das Kopffragment erhalten. Es wurde 1985 von der US-Luftwaffe am Rand des Platzes der Luftbrücke aufgestellt.[1]

Leistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lemckes künstlerisches Werk steht im Spannungsfeld dreier politischer Epochen: Weimarer Republik, Drittes Reich und Nachkriegszeit im zerstörten Berlin. Er erlebte erste Erfolge um 1930 mit modern anmutenden Aktfiguren. Zunehmend stellte er sich Mitte der 1930er Jahre in Dienst der Nationalsozialisten. Nach dem Krieg trat er künstlerisch kaum mehr in Erscheinung.

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Figur im Heldenhain auf dem Bornstedter Friedhof

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katalog Ausstellung Deutsche Kunst Düsseldorf 1928
  • Kataloge Große Berliner Kunstausstellung im Schloss Bellevue 1930, Nr. 517; 1931, Nr. 481
  • Katalog Kunstausstellung der Preußischen Akademie der Künste Berlin 1931
  • Zentralblatt der Bauverwaltung; 55/II (1935), Abb. S. 985, S. 1991; 57/I (1937), Abb. S. 410
  • Das Kunstwerk (Baden-Baden), 9 (1955/56), H. 4, S. 62
  • Lemcke, Walter E. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 209 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Helga Oesterreich: Das Büchermännchen der Universitätsbibliothek und der Bildhauer Walter E. Lemcke, Universitätsbibliothek Münster Bibliotheksnachrichten 1988.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Walter E. Lemcke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Heisig: Flughafen Berlin-Tempelhof. Die amerikanische Geschichte | Tempelhof Central Airport. The American Story | Aéroport de Berlin-Tempelhof. L’histoire américaine. Hrsg. für das AlliiertenMuseum von Gundula Bavendamm und Florian Weiß, Berlin 2014, S. 124–129
  2. Bild der Krugträgerin
  3. Bild der Olympiafackel (Memento des Originals vom 18. Februar 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.agon-shop.de
  4. Bild der Figur im Heldenhain, Bornstedter Friedhof, Potsdam
  5. Bild der Tänzerin-Skulptur bei grugapark.de