Walther Konschitzky

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Walther Konschitzky, Pseudonym Horst Wichland, (* 23. Januar 1944 in Bacova, Königreich Rumänien)[1] ist ein deutscher Publizist, Fotograf und Ethnograf.[2][3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walther Konschitzky war der Sohn des Maschinenschlossers Jakob und der Josepha Konschitzky, geborene Wichland.[1] Er studierte Germanistik und Rumänistik an der Universität des Westens Timișoara. Von 1967 bis 1987 war Konschitzky Redakteur der deutschsprachigen Zeitung Neuer Weg in Bukarest. Im Frühjahr 1989 siedelte er in die Bundesrepublik Deutschland aus. Seit 1992 war er Bundeskulturreferent der Landsmannschaft der Banater Schwaben.[4] Die Stelle des Kulturreferenten entfiel 2000 nach Kürzungen von Fördermitteln des Bundes, seither engagiert sich Konschitzky ehrenamtlich.[5] Konschitzky promovierte 2001 an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj zum Thema „Banater Volksarchitektur. Stil und Ortnamentik“. Er veröffentlichte wissenschaftliche Beiträge und Bücher zu den Themen Publizistik, Interethnik und Ethnologie. In eigenen Fotoausstellungen zeigte er seine Dokumentations- und Kunstfotografie, darunter 2005 die Ausstellung „Temeswarer Tore“ im Europäischen Parlament in Brüssel.[4]

Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller identifizierte 2009 Walther Konschitzky anhand von Gesprächsprotokollen als Mitarbeiter des rumänischen Geheimdienstes Securitate mit dem Decknamen Sorin.[6] Der Schriftsteller Ernest Wichner erhob ähnliche Vorwürfe.[7] Konschitzky bestritt die Vorwürfe in einem Gespräch mit dem Schriftsteller Richard Wagner.[8]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walter Andreas Kirchner, Banat-Verlag, Erding 2008.
  • Temeswarer Tore. Türen, Tore und Portale einer mitteleuropäischen Stadt. Eine kulturgeschichtliche Perspektive, Banat Verlag, Erding 2006.
  • Porţile Timişoarei, Fundaţia Interart Triade, Timișoara 2005.
  • Julius Stürmer, Haus des Deutschen Ostens, München 2003.
  • Deportiert in den Bărăgan 1951–1956, Haus des Deutschen Ostens, München 2001, ISBN 3-92797-719-5.
  • Die Volksarchitektur im Banat: Stil und Ornamentik, Cluj-Napoca, 2000.
  • 200 Jahre europäische Kunst im Banat, Städtische Galerie Harderbastei, Ingolstadt 1996.
  • Johann Wolf, Landsmannschaft der Banater Schwaben, München 1994.
  • Die Banater Schwaben, Bund der Vertriebenen, Kulturreferat, Bonn 1992.
  • Reime, Rätsel, Kinderspiele, Editura Kriterion, Bukarest 1989.
  • Märchen, Sagen und Schwänke, Editura Kriterion, Bukarest 1979, ISBN 9-73260-022-5.
  • Banater Bilder, Facla-Verlag, Timișoara 1982.
  • Dem Alter die Ehr, Editura Kriterion, Bukarest 1982

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dr. Walther Anton Konschitzky. In: jaeger.banater-archiv.de
  2. Tore, Truhen und wie man sie öffnet. In: Stiftung Deutsche Kultur im östlichen Europa – OKR, Ausgabe 1237 vom 20. April 2007.
  3. DNB 133684946
  4. a b Lichtbildvortrag Dr. Walther Konschitzky: Kulturerbe und Identität. Überlieferungen sichern, bewahren, vermitteln. (Memento vom 30. Oktober 2007 im Internet Archive) In: Banater Schwaben Berlin: Presseeinladung vom 4. Mai 2006.
  5. Was bietet das diesjährige Heimattreffen seinen Besuchern? (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) In: Banater Berglanddeutsche, Mitteilungsblatt Folge 110, München/Wien, Mai/Juni 2003
  6. Herta Müller: Die Securitate ist noch im Dienst. In: Die Zeit, Ausgabe 31/2009 vom 9. Oktober 2009.
  7. Landsmannschaft der Banater Schwaben verspricht Aufklärung über Securitate-Verstrickungen. In: Deutschlandradio Kultur vom 16. Dezember 2009.
  8. Susanne Führer: „Da wurde Rufmord begangen gegen Autoren“. In: Deutschlandradio Kultur vom 21. Dezember 2009.