Wappen von Bosnien und Herzegowina

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Wappen von Bosnien und Herzegowina
Details
Eingeführt 19. Mai 1998

Das Wappen von Bosnien und Herzegowina wurde im Jahr 1998 vom damaligen bosnischen Parlament angenommen.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flagge von Bosnien und Herzegowina

Das Staatswappen ist eine Darstellung der Flagge von Bosnien und Herzegowina auf einem Schild.

Der in Blau und Gold schrägrechts geteilte Wappenschild zeigt entlang der Teilungslinie sieben fünfzackige silberne Sterne im blauen Feld.

Auf der Staatsflagge sind neun Sterne abgebildet.

Symbolik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gelb symbolisiert die Sonne, die das für Leben auf der Erde notwendige Licht spendet. Der blaue Hintergrund und die Sterne entstammen der Flagge der EU.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Historische Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Teil des sozialistischen Jugoslawien (1945–1992)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Sozialistischen Republik Bosnien und Herzegowina (1943–1992)

Als Teil des sozialistischen Jugoslawien erhielt Bosnien und Herzegowina ein Wappen im sozialistischen Stil.

Unter der Herrschaft Österreich-Ungarns (1878–1918)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen unter Österreich-Ungarn

Nach dem Russisch-Osmanischen Krieg und im Rahmen des Berliner Kongresses kamen das osmanische Vilâyet Bosnien und das Vilâyet Herzegowina im Jahr 1878 unter die Verwaltung von Österreich-Ungarn. Beide Territorien verblieben formell beim Osmanischen Reich und wurden weder der Reichshälfte Österreich noch der Reichshälfte Ungarn zugeteilt. Zum Auslaufen des Verwaltungsvertrags mit dem Osmanischen Reich nach 30 Jahren, also 1908, annektierte Österreich-Ungarn beide Territorien (Bosnische Annexionskrise) und verwaltete sie als Kondominium Bosnien und Herzegowina durch beide Reichshälften und damit de jure (wie zuvor bereits de facto) reichsunmittelbar.

Das Wappen zeigte in Gold, vom linken Schildrand aus silbernen Wolken hervorbrechend, einen gekrümmten, rot geharnischten (manchmal auch nur gekleideten) Arm, der in der Faust an goldenem Gefäß einen blanken Krummsäbel hält.

Unabhängigkeit und Bosnienkrieg (1992–1998)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen 1992–1998

Das Wappen von 1992 bis 1998 entspricht in seinen heraldischen Elementen dem Wappen der Kotromanić-Dynastie, der silberne Schrägbalken symbolisiert dabei die Legende des gerechten Schwertes von Tvrtko, der im späten Mittelalter das bosnische Banat in ein eigenständiges Königtum wandeln konnte.

Das Wappen wurde zu Anfang der bosnischen Kriege als Ersatz des jugoslawischen Wappen angenommen, und nach dem Krieg von den ansässigen serbischen und kroatischen Bosniern kritisiert, da es nur die Geschichte der Bosniaken repräsentiert. Durch eine Wappenfindungskommission wurde das Wappen ersetzt, wobei das neue Wappen auch kritisiert wird, da es bis auf die blaue-gelb-weiße Farbgebung keinen geschichtlichen Rückgriff mehr nimmt.

Subnationale Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Republika Srpska besitzt ein eigenes Wappen, welches keine Ähnlichkeit mit dem Wappen des Gesamtstaats aufweist. Das Wappen für den Teilstaat Föderation Bosnien und Herzegowina wurde am 14. Juni 2007 abgeschafft und bisher durch kein neues ersetzt. Deshalb wird oft das Staatswappen als Symbol für die Föderation hergenommen.

Hauptartikel: Wappen der Republika Srpska, Wappen der Kroaten in Bosnien und Herzegowina

Kantone[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ebenso führen die Kantone der Föderation Bosnien und Herzegowinas und Gemeinden im Land eigene Wappen.

Städte und Gemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Paul Ritter Vitezović: Stemmatographia sive Armorum Illyricorum delineatio descriptio et restitutio. Zagreb 1701, S. 23 (wikimedia.org [PDF]).
    Nach Mavro Orbini: Regno de gli Slavi. Pesaro 1601, Regno Arma del Contado DJ Chelmo, S. 390 (dfg-viewer.de).
    Abbildung aus der slawenoserbischen Edition des Hristofor Žefarović: Stematografia juze v vecnuju pamjat Arseniju Cetvertomu … Wien 1741, S. 24.