Belarussische Fußballnationalmannschaft

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Republik Belarus
Respublika Belarus
Logo der Nationalmannschaft
Spitzname(n) Белыя крылы / Bielyia kryly (Die weißen Flügel)
Verband Belaruskaja Federazyja Futbola
(Беларуская Федэрацыя Футбола)
Konföderation UEFA
Technischer Sponsor Erreà[1]
Cheftrainer Carlos Alós (seit 2023)
Kapitän Sjarhej Tschernik
Rekordspieler Aljaksandr Kultschy (101)
Rekordtorschütze Maksim Ramaschtschanka (20)
Heimstadion Dinamo-Stadion (Minsk)
FIFA-Code BLR
FIFA-Rang 96. (1226,54 Punkte)
(Stand: 4. April 2024)[2]
Heim
Auswärts
Bilanz
284 Spiele
83 Siege
72 Unentschieden
129 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Belarus Belarus 1:1 Ukraine UkraineUkraine
(Minsk, Belarus; 28. Oktober 1992)
Höchste Siege
Belarus Belarus 5:0 Litauen Litauen
(Minsk, Belarus; 8. Juni 1998)
Belarus Belarus 6:1 Tadschikistan Tadschikistan
(Baryssau, Belarus; 4. September 2014)
Belarus Belarus 5:0 San Marino San Marino
(Minsk, Belarus; 8. September 2018)
Höchste Niederlage
Belgien Belgien 8:0 Belarus Belarus
(Löwen, Belgien; 30. März 2021)
(Stand: 27. März 2024)

Die belarussische Fußballnationalmannschaft (belarussisch Зборная Беларусі па футболе Zbornaja Biełarusi pa futbole, russisch Сборная Беларуси по футболу Sbornaya Belarusi po futbolu) ist die Vertretung von Belarus im Fußball und wird vom belarussischen Fußballverband Belaruskaja Federazyja Futbola organisiert. Sie trägt ihre Spiele meist im Dinamo-Stadion in Minsk aus.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußball hat in Belarus eine geringe Bedeutung, Nationalsport ist Eishockey, in dem Belarus wesentlich erfolgreicher ist. Der Verband wurde am 22. Dezember 1989 gegründet, aber erst 1992 als selbständig anerkannt und nimmt seitdem auch an den Qualifikationen zu Welt- und Europameisterschaften teil. Erstmals Beachtung fand die belarussische Nationalmannschaft, als sie im Juni 1995 bei ihrer ersten Teilnahme an einer EM-Qualifikationsrunde die Niederlande mit 1:0 bezwang.

Die belarussische Nationalmannschaft nahm bisher an keiner Endrunde der Welt- und Europameisterschaften teil. Am nächsten kamen die Belarussen der Teilnahme an einem großen Turnier in der Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2002. Damals gewannen sie vier ihrer fünf Heimspiele, unter anderem gegen die stark eingeschätzten Norweger und Polen. Am letzten Spieltag verloren sie ihr letztes Gruppenspiel in Wales und wurde nur Gruppendritter.

Die erste Partie gegen Deutschland fand am 27. Mai 2008 in Kaiserslautern statt und endete mit 2:2 nach einem 0:2-Pausenrückstand.

Dank eines 1:0-Sieges gegen Tschechien bei der U-21-Fußball-Europameisterschaft 2011 war Belarus erstmals beim olympischen Fußballturnier 2012 vertreten. Als Belarussische SSR nahm sie u. a. sechsmal am Baltic Cup als Gastmannschaft in den Jahren 1954, 1957, 1973, 1974, 1975 und 1976 teil.

Teilnahmen an Fußball-Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belarussische Spieler nahmen mit der sowjetischen Nationalmannschaft an den Weltmeisterschaften 1958, 1962, 1966, 1970, 1982, 1986 und 1990 teil, spielten allerdings keine große Rolle. 1982 mit Sjarhej Barouski, 1986 mit Sjarhej Alejnikau und 1990 mit Andrej Syhmantowitsch stand immerhin aber jeweils ein belarussischer Spieler von FK Dinamo Minsk im Kader. Nach der Unabhängigkeit von Belarus stellte die Teilnahme an der Qualifikation zur WM 1998 den ersten Versuch dar, sich für eine Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dies gelang bisher jedoch nicht.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1994 USA nicht teilgenommen
1998 Frankreich nicht qualifiziert In der Qualifikation in Gruppe 4 als Gruppenletzter an Österreich und Schottland gescheitert.
2002 Japan und Südkorea nicht qualifiziert In der Qualifikation in Gruppe 5 als Dritter an Polen gescheitert. Die Teilnahme an den Play-offs wurde durch eine Niederlage gegen Wales am letzten Spieltag verfehlt. Bisher das beste Abschneiden im Rahmen einer WM-Qualifikation
2006 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation in Gruppe 5 als Vorletzter am späteren Weltmeister Italien gescheitert.
2010 Südafrika nicht qualifiziert In der Qualifikation in Gruppe 6 als Vierter an England gescheitert.
2014 Brasilien nicht qualifiziert In der Qualifikation in Gruppe I als Letzter an Spanien und Frankreich gescheitert.
2018 Russland nicht qualifiziert In der Qualifikation in Gruppe A als Letzter am späteren Weltmeister Frankreich und Schweden gescheitert.
2022 Katar nicht qualifiziert In der Qualifikation in Gruppe E als Letzter gescheitert.

Teilnahmen an Fußball-Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Belarus nahm als Teil der UdSSR bzw. der GUS an den Europameisterschaften 1960 bis 1992 teil. In der sowjetischen Nationalmannschaft spielten belarussische Spieler aber keine große Rolle. 1988 standen mit Sjarhej Alejnikau und Sergei Gozmanow aber zwei belarussische Spieler von FK Dinamo Minsk im Kader des Vizeeuropameisters, 1992 nur Alejnikau. Nach der Auflösung der Sowjetunion in mehrere selbständige Staaten nahm Belarus erstmals an der Qualifikation zur EM 1996 teil, konnte sich aber bisher nie qualifizieren und kam nie über den vierten Platz der Qualifikationsgruppe hinaus.

Jahr Gastgeberland Teilnahme bis … Letzte(r) Gegner Ergebnis Bemerkungen und Besonderheiten
1996 England nicht qualifiziert In der Qualifikation am späteren Vizeeuropameister Tschechien und den Niederlanden gescheitert.
2000 Niederlande und Belgien nicht qualifiziert In der Qualifikation am späteren Vizeeuropameister Italien und Dänemark gescheitert.
2004 Portugal nicht qualifiziert In der Qualifikation erneut an Tschechien und den Niederlanden gescheitert.
2008 Österreich und Schweiz nicht qualifiziert In der Qualifikation an Rumänien und wieder an den Niederlanden gescheitert.
2012 Polen und Ukraine nicht qualifiziert In der Qualifikation an Frankreich und Bosnien und Herzegowina gescheitert.
2016 Frankreich nicht qualifiziert In der Qualifikation traf Belarus auf Spanien, die Slowakei, die Ukraine, Mazedonien und Luxemburg. Bereits nach 7 Spielen bestand keine Chance mehr auf eine erfolgreiche Qualifikation.
2021 Europa nicht qualifiziert Über die Nations League für die Play-offs gegen Georgien qualifiziert, wo die Mannschaft im Halbfinale an Georgien scheiterte. In der regulären Qualifikation zunächst an Deutschland und den Niederlanden gescheitert.
2024 Deutschland nicht qualifiziert In der Qualifikation traf Belarus auf die Schweiz, Rumänien, Israel, den Kosovo und Andorra.

UEFA Nations League[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2018/19: Liga D, 1. Platz mit 4 Siegen und 2 Remis
  • 2020/21: Liga C, 2. Platz mit 3 Siegen, 1 Remis und 2 Niederlagen
  • 2022/23: Liga C, 4. Platz mit 3 Remis und 3 Niederlagen
  • 2024/25: Liga C oder D

Rekordspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekordspieler
Spiele Spieler Zeitraum Position Tore
ref101[Anm 1] Aljaksandr Kultschy 1996–2012 Defensives Mittelfeld 05
80 Aljaksandr Hleb 2001–2019 Offensives Mittelfeld 06
80 Sjarhej Hurenka 1994–2006 Abwehr 03
78 Sjarhej Karnilenka 2003–2016 Angriff 17
76 Zimafej Kalatschou 2004–2016 Mittelfeld 10
75 Aljaksandr Martynowitsch 2009–2020 Abwehr 02
74 Sjarhej Ameljantschuk 2002–2011 Abwehr 01
74 Sjarhej Kisljak 2009–2021 Mittelfeld 09
71 Sjarhej Schtanjuk 1995–2007 Abwehr 03
68 Stanislau Drahun 2011–2020 Angriff 11
66 Ihar Schytau 2008–2019 Abwehr 01
Rekordschützen
Tore Spieler Zeitraum Spiele Quote
20 Maksim Ramaschtschanka 1998–2008 64 0,31
17 Sjarhej Karnilenka 2003–2016 78 0,22
13 Wital Kutusau 2002–2011 52 0,25
12 Wjatschaslau Hleb 2004–2011 45 0,27
11 Stanislau Drahun 2011–2020 68 0,16
10 Waljanzin Bjalkewitsch 1992–2005 56 0,18
10 Zimafej Kalatschou 2004–2016 76 0,13
10 Wital Radsiwonau 2007–2017 48 0,21
10 Raman Wassiljuk 2000–2008 24 0,42
09 Sjarhej Kisljak 2009–2021 74 0,12

Quellen:[3][4]

Trainerchronik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele gegen deutschsprachige Nationalmannschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spiele gegen Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Ergebnis Anlass
27. Mai 2008 Kaiserslautern 2:2 Freundschaftsspiel
8. Juni 2019 Baryssau 0:2[5] EM-Qualifikation
16. November 2019 Mönchengladbach 0:4 EM-Qualifikation

Spiele gegen Liechtenstein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Ergebnis Anlass
21. Mai 2014 Vaduz 5:1[6] Freundschaftsspiel

Spiele gegen Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Ergebnis Anlass
10. September 1997 Minsk 0:1 WM-Qualifikation
11. Oktober 1997 Wien 0:4 WM-Qualifikation
12. Oktober 2002 Minsk 0:2 EM-Qualifikation
11. Juni 2003 Innsbruck 0:5 EM-Qualifikation

Spiele gegen die Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Ort Ergebnis Anlass
27. März 1999 Minsk 0:1 EM-Qualifikation
8. September 1999 Lausanne 0:2 EM-Qualifikation
1. Juni 2017 Neuchâtel 0:1 Freundschaftsspiel
25. März 2023 Novi Sad 0:5 EM-Qualifikation
15. Oktober 2023 St. Gallen 3:3 EM-Qualifikation

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Belarussische Fußballnationalmannschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In einigen Statistiken wird ein Spiel gegen die rumänische Ligaauswahl am 19. Februar 2004 mitgezählt.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sponsorship. Erreà, abgerufen am 15. April 2023 (englisch).
  2. Die FIFA/Coca-Cola-Weltrangliste. In: fifa.com. 4. April 2024, abgerufen am 5. April 2024. (Mannschaften ohne Platz und Punkte sind seit mehr als 48 Monaten inaktiv.)
  3. eu-football.info: „Players for Belarus“´ (Stand: 13. November 2021)
  4. rsssf.org: „Belarus – Record International Players“ (Stand: 25. September 2022)
  5. EM-Qualifikation: Erst Sané, dann Reus – Deutschland gewinnt in Belarus. In: sportschau.de. Sportschau, 8. Juni 2019, abgerufen am 11. Juni 2019.
  6. 2014 год, auf football.by