Weibern (Eifel)

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Wappen Deutschlandkarte
Weibern (Eifel)
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Weibern hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 24′ N, 7° 9′ OKoordinaten: 50° 24′ N, 7° 9′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Ahrweiler
Verbandsgemeinde: Brohltal
Höhe: 399 m ü. NHN
Fläche: 10,56 km2
Einwohner: 1537 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 146 Einwohner je km2
Postleitzahl: 56745
Vorwahl: 02655
Kfz-Kennzeichen: AW
Gemeindeschlüssel: 07 1 31 211
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Kapellenstraße 12
56651 Niederzissen
Website: www.weibern.de
Ortsbürgermeister: Karl Gundert (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Weibern im Landkreis Ahrweiler
KarteRemagenGrafschaft (Rheinland)Bad Neuenahr-AhrweilerSinzigBad BreisigBrohl-LützingGönnersdorf (bei Bad Breisig)Waldorf (Rheinland-Pfalz)BurgbrohlWassenachGleesNiederzissenWehr (Eifel)GalenbergOberzissenBrenkKönigsfeld (Eifel)SchalkenbachDedenbachNiederdürenbachOberdürenbachWeibern (Eifel)KempenichHohenleimbachSpessart (Brohltal)HeckenbachKesselingKalenborn (bei Altenahr)Berg (bei Ahrweiler)KirchsahrLind (bei Altenahr)RechDernauMayschoßAltenahrAhrbrückHönningenKaltenbornAdenauHerschbroichMeuspathLeimbach (bei Adenau)DümpelfeldNürburg (Gemeinde)Müllenbach (bei Adenau)QuiddelbachHümmelOhlenhardWershofenArembergWiesemscheidKottenbornWimbachHonerathBauler (Landkreis Ahrweiler)SenscheidPomsterDankerathTrierscheidBarweilerReifferscheidSierscheidHarscheid (bei Adenau)DorselHoffeld (Eifel)WirftRodderMüschEichenbachAntweilerFuchshofenWinnerathInsulSchuld (Ahr)Nordrhein-WestfalenLandkreis NeuwiedLandkreis VulkaneifelLandkreis Mayen-Koblenz
Karte

Weibern ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Brohltal an, die ihren Verwaltungssitz in Niederzissen hat.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden zur Gemeinde gehörenden Orte Weibern und Wabern liegen im östlichen Randbereich der Hocheifel zwischen Nürburgring und dem Laacher See. Der Hauptort Weibern befindet sich im Tal des Weiberner Bachs, der in südwestlicher Richtung zur Nette entwässert. Das Gemeindegebiet lässt sich naturräumlich der Kempenicher Tuffhochfläche zuordnen. Im Westen erstreckt es sich über den Weiberner Wald bis auf den Gipfel des Hilzbergs, wo es mit rund 595 m ü. NHN seinen höchsten Bodenpunkt erreicht. Zu Weibern gehören auch die Wohnplätze „Güterbahnhof Weibern“ und „Weiberner Mühle“.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weibern wurde im Jahr 865 zum ersten Mal in einer Urkunde der Abtei Prüm erwähnt. König Ludwig II. schenkte Prüm die Kapellen zu Güsten und Bachem im Jülicher Land mit ihrem Zubehör. Unter das Zubehör zählte ein Herrenhof (mansum indominicatum) in der villa viveri im Eifelgau.[3] Lateinisch viveris bedeutet Weiher. Weibern war also schon im 9. Jahrhundert ein Dorf und nicht nur ein Hof, das offenbar auch einen Weiher, vielleicht in einer alten Grube oder Steinbruch, aufwies. Schon die Römer hatten Tuffabbau betrieben. Es kam, wohl über den Prümer Vogt, an die Herren von Kempenich und dann an das Niedererzstift Trier. Kirchlich gehörte es bis 1860 zur Pfarrei Kempenich im Dekanat Ochtendung. Die Grafen von Eltz und Freiherrn von Bürresheim verfügten am Ort im 18. Jahrhundert über ritterschaftliche Güter.[4] Weibern wurde erst 1860 zu einer eigenen Pfarrei erhoben. Bis in die 1950er Jahre hinein war der Abbau des Weiberner Tuffs Hauptwirtschaftszweig. Heute erinnern ein Museum sowie ältere Tuffsteinbrüche an diese Zeit. Die 1885 errichtete Mariensäule besteht ebenfalls aus Tuff. Sie trägt die missverständliche Inschrift: Du bist gebenedeit unter den Weibern.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Weibern, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[5]

Jahr Einwohner
1815 479
1835 526
1871 670
1905 1.089
1939 1.198
Jahr Einwohner
1950 1.343
1961 1.253
1970 1.368
1987 1.333
1997 1.520
Jahr Einwohner
2005 1.588
2011 1.519
2017 1.515
2022 1.537[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat in Weibern besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG Gesamt
2019[6] 3 5 8 16 Sitze
2014[7] 3 5 8 16 Sitze
2009 3 4 9 16 Sitze
2004 4 5 7 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Weibern e. V.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karl Gundert (CDU) wurde am 15. August 2019 Ortsbürgermeister von Weibern.[8] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 54,50 % für fünf Jahre gewählt worden.[9]

Gunderts Vorgänger Peter Josef Schmitz (FWG) hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[10]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen von Weibern
Wappen von Weibern
Blasonierung: „Geteilt, oben gespalten von Silber und Blau, unten Schwarz, vorne ein durchgehendes rotes Balkenkreuz, hinten pfahlweise zwei silberne Fische, unten ein gestürzter, offener, gekröpfter, silberner Greifzirkel, belegt mit einem geöffneten, silbernen Reißzirkel mit Stellbogen.“
Wappenbegründung: Das rote Kreuz steht für das Kurfürstentum Trier, zu dem Weibern bis 1794 gehörte, die silbernen Fische stellen eine Verbindung mit der Bedeutung des lateinischen Wortes für Weibern, Vivarium, her, was so viel wie „Tiergarten“ oder „Fischteiche“ bedeutet. Die beiden Zirkel sind ein Symbol für die Steinmetzkunst im Ort, die viel mit Tuffstein arbeitet.

Gemeindepartnerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Weibern (Oberösterreich) besteht eine Gemeindepartnerschaft.

Katholische Pfarrkirche St. Barbara

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe Liste der Kulturdenkmäler in Weibern

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weibern beheimatet den Handballverein TuS Weibern, dessen Damenmannschaft von 2003 bis 2005 in der 1. Bundesliga spielte und im Jahr 2012 erneut in diese Klasse aufgestiegen ist.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle 2 Jahre, am ersten Juni-Sonntag, findet das Tuffsteinfest statt. Es nimmt einen sehr hohen Stellenwert im Rahmen der örtlichen Feierlichkeiten ein. Zur Erinnerung an die große Tradition der Weiberner Steinmetze ist, um die Jahrtausendwende eingebettet in das Projekt „Vulkanpark Brohltal/Laacher See“ das Tuffsteinzentrum entstanden. Im Jahr 2002 wurde es im Rahmen des 1. Tuffsteinfestes feierlich eröffnet. Seit 2006 ist es ein fester Bestandteil der Deutschen Vulkanstraße.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den letzten Jahren nahm der Tourismus in dem Eifelort Weibern immer mehr zu, auch die Eröffnung der Deutschen Vulkanstraße wird diesen Wirtschaftszweig fördern. Durch ein Gewerbegebiet am äußeren Rande Weiberns, welches unter anderem einen Supermarkt mit angrenzendem Getränkehandel beherbergt, ist die Lebensmittelversorgung in unmittelbarer Nähe gewährleistet.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Nördlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 412, die von der Bundesautobahn 61 nach Nürburg führt.
  • Die nächste Autobahnanschlussstelle ist Wehr an der Bundesautobahn 61 Koblenz-Bonn, etwa acht Kilometer entfernt.
  • Die nächste Bahnstation ist heute der Bahnhof Engeln der Brohltalbahn. Deren Weiterführung ab Engeln, die auch Weibern selbst tangierte, führte einst bis zur Endstation Kempenich; sie wurde 1974 stillgelegt und 1976 abgerissen. Das ehemalige Bahnhofsgebäude wird heute als Museum genutzt.[11]

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Dorf existiert eine Grundschule, an welcher seit 1904 unterrichtet wird.

In Weibern geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem Gemeindefriedhof befindet sich das Grab des vor allem im Rheinland wirkenden Metallbildhauers Hans Karl Burgeff.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Adam Wrede: Eifeler Volkskunde. 3. Auflage Bonn 1960.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Weibern – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 9 (PDF; 1 MB).
  3. Heinrich Beyer Urkundenbuch zur Geschichte der jetzt die Preussischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien, Band 1, Coblenz 1860, S. 107. (Urkunde 104)
  4. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, Die Karte von 1789, Band 2, Bonn 1898, S. 520
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 6. März 2021.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Weibern. Abgerufen am 4. August 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  8. Konstituierende Sitzung des Gemeinderates Weibern. In: Rats- und Bürgerinformationssystem. Verbandsgemeindeverwaltung Brohltal, 15. August 2009, abgerufen am 4. August 2020.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Brohltal, Verbandsgemeinde, 16. Ergebniszeile. Abgerufen am 4. August 2020.
  10. Karl Gundert löst Peter Josef Schmitz als Ortsbürgermeister ab. In: localbook.de, aus: Olbrück Rundschau 34/2019. Linus Wittich Medien GmbH, 21. August 2019, abgerufen am 4. August 2020.
  11. Tuffsteinmuseum Steinmetzbahnhof Weibern