Weintraubenvergiftung

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Eine Weintraubenvergiftung ist eine Vergiftung durch Aufnahme von Weinbeeren, die nur bei einigen Hunden vorkommt.

Eine Weintraubenvergiftung kann bereits bei Aufnahme von 10 g Weinbeeren pro kg Körpermasse (KM) bzw. weniger als 2,8 g Rosinen/kg KM auftreten. Auch der oft in abgeernteten Weinbergen ausgebrachte Trester kann eine Vergiftung verursachen.[1] Weintrauben und verwandte Produkte sind jedoch nicht generell für Hunde toxisch, offenbar besteht eine individuelle Prädisposition. Vergiftungserscheinungen treten nach wenigen bis 24 Stunden auf. Zunächst kommt es zu Erbrechen, später zu Fressunlust, Abgeschlagenheit, Bauchschmerzen und Durchfall. Diese Symptome können einige Tage anhalten. Bei Aufnahme größerer Mengen kann ein Nierenversagen mit erhöhten Calcium-, Harnstoff-, Kreatinin- und Phosphorgehalt im Blut folgen. Die Sterblichkeitsrate beträgt bei betroffenen Hunden bis zu 50 %. Pathohistologisch zeigen betroffene Tiere Nekrosen der Nierenkanälchen.

Eine kausale Therapie ist nicht bekannt. Symptomatisch können Infusionen, eventuell auch eine Peritoneallavage angewendet werden.

Nachdem lange Zeit rätselhaft war, welcher Inhaltsstoff der Weintraube für die Vergiftung verantwortlich ist, gehen die Autoren eines 2022 veröffentlichten Artikels davon aus, dass Weinsäure sowohl die Ursache der Weintraubenvergiftung als auch der Vergiftung mit Tamarinden darstellt.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gerhard Habermehl, Petra Ziemer: Giftpflanzen und Intoxikationen in der tierärztlichen Praxis. M&H Schaper, Hannover 2009, ISBN 978-3-7944-0208-3, S. 205.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Trauben und Trester sind Gift für Hunde. In: Trierischer Volksfreund. 6. April 2010.
  2. Colette A. Wegenast u. a., Acute kidney injury in dogs following ingestion of cream of tartar and tamarinds and the connection to tartaric acid as the proposed toxic principle in grapes and raisins, in: Journal of veterinary emergency and critical care (ISSN 1479-3261), Jg. 32.2022, S. 812–816

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]