Welterbe in Bolivien

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Zum Welterbe in Bolivien gehören (Stand 2016) sieben UNESCO-Welterbestätten, darunter sechs Stätten des Weltkulturerbes und eine Stätte des Weltnaturerbes. Bolivien hat die Welterbekonvention 1976 ratifiziert, die erste Welterbestätte wurde 1987 in die Welterbeliste aufgenommen. Die bislang letzte Welterbestätte wurde 2014 eingetragen, eine Stätte steht auf der Liste des gefährdeten Welterbes.[1]

Welterbestätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Bolivien in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (R) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

f1 Karte mit allen Koordinaten von Welterbestätten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Potosí, Stadt und Silberminen
Potosí, Stadt und Silberminen
(Lage)
1987 K
(G)
420 Potosí war durch den Silberreichtum des Cerro Rico im frühen 17. Jahrhundert eine der größten Städte der Welt und hängt auch heute noch vom Silber- und Zinnbergbau ab.

Da Bergbau und Industrie ein Absinken des Grundwasserstandes verursachen und damit die Stabilität des Untergrundes der Stadt gefährden, wurde die Welterbestätte 2014 auf die Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt.

Jesuitenmissionen der Chiquitos
Jesuitenmissionen der Chiquitos 1990 K 529 umfasst sechs Missionen in San Francisco Javier, Concepción, Santa Ana, San Miguel, San Rafael und San José de Chiquitos
Altstadt von Sucre
Altstadt von Sucre 1991 K 566 Historischer Stadtkern der Stadt Sucre
Vorkolumbianische Festung Samaipata
Vorkolumbianische Festung Samaipata 1998 K 883
Nationalpark Noel Kempff Mercado
Nationalpark Noel Kempff Mercado 2000 N 967
Vorkolumbianische Ruinen von Tiahuanaco
Vorkolumbianische Ruinen von Tiahuanaco 2000 K 567
Qhapaq Ñan, Anden-Straßensystem
Qhapaq Ñan, Anden-Straßensystem 2014 K 1459 Die Anden-Hauptstraße Qhapaq Ñan war Teil des Inka-Straßensystems in Südamerika. Sie war die Hauptverbindung in Nord-Süd-Richtung und erstreckte sich über mehr als 6000 Kilometer.

(grenzübergreifend mit Kolumbien, Ecuador, Peru, Chile und Argentinien, umfasst in Bolivien 3 Einzelstätten)

Tentativliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Derzeit (2016) sind fünf Stätten in der Tentativliste von Bolivien eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2003.[2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

f1 Karte mit allen Koordinaten aktueller Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Nationalpark Sajama
Nationalpark Sajama
(Lage)
2003 K/N 1813
Pulacayo, Stätte des industriellen Erbes
Pulacayo, Stätte des industriellen Erbes
(Lage)
2003 K 1814
Incallaqta, die größte Inkastätte in Collasuyo
Incallaqta, die größte Inkastätte in Collasuyo
(Lage)
2003 K 1815 umfangreiche historische Stätte der Inka im zentralen Bolivien, ehemals Bestandteil des südlichsten Teilreichs Qulla Suyu
Cal Orcko
Cal Orcko 2003 N 1816 paläontologisch bedeutsamer Fundort von Dinosaurier-Spuren.
Heiliger Titicacasee
Heiliger Titicacasee
(Lage)
2003 K/N 1817 Der Titicacasee mit archäologischen Stätten an seiner Küste und auf seinen Inseln

Ehemalige Welterbekandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[3]

f1 Karte mit allen Koordinaten ehemaliger Welterbekandidaten: OSM

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Die Salinen und das Dorf von Chipaya
Die Salinen und das Dorf von Chipaya
(Lage)
1987–1996 K Von Bolivien zurückgezogen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: UNESCO-Welterbestätten in Bolivien – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bolivien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 6. Juli 2017 (englisch).
  2. Tentativliste von Bolivien. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 6. Juli 2017 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Bolivia. In: World Heritage Site. Abgerufen am 6. Juli 2017 (englisch).