Geodaten zu dieser Seite vorhanden

Welterbe in Madagaskar

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Welterbestätten in Madagaskar
orange = Kulturerbe
grün = Naturerbe
rot = gefährdetes Welterbe

Zum Welterbe in Madagaskar gehören (Stand 2023) drei UNESCO-Welterbestätten, darunter eine Stätte des Weltkulturerbes und zwei Stätten des Weltnaturerbes. Madagaskar hat die Welterbekonvention 1983 ratifiziert, als erste Welterbestätte wurden 1990 das Strenge Naturreservat Tsingy de Bemaraha in die Welterbeliste eingetragen. Die bislang letzte Welterbestätte in Madagaskar wurde 2007 eingetragen, eine Stätte steht auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes.[1]

Welterbestätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die folgende Tabelle listet die UNESCO-Welterbestätten in Madagaskar in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Welterbeliste (K – Kulturerbe, N – Naturerbe, K/N – gemischt, (G) – auf der Liste des gefährdeten Welterbes).

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Andrefana-Trockenwälder
Andrefana-Trockenwälder
(Lage)
1990, 2023 N 494 1990 wurde Tsingy de Bemaraha zum Welterbe erklärt, wobei der südliche Teil des Schutzgebietes seit 1997 den Nationalpark Tsingy de Bemaraha darstellt. 2023 wurde die Stätte um fünf weitere Naturschutzgebiete erweitert und umbenannt.
Königshügel von Ambohimanga
(Lage)
2001 K 950 bis 1794 Sitz der Könige der Merina und bis 1897 Grabstätte der Könige von Madagaskar
Regenwälder von Atsinanana 2007 N
(G)
1257 dazu gehören die Nationalparks Marojejy, Masoala, Zahamena, Ranomafana, Andringitra und Andohahela

seit 2010 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes

Tentativliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Tentativliste sind die Stätten eingetragen, die für eine Nominierung zur Aufnahme in die Welterbeliste vorgesehen sind.

Aktuelle Welterbekandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Stand 2023 sind sieben Stätten in der Tentativliste von Madagaskar eingetragen, die letzte Eintragung erfolgte 2018.[2] Die folgende Tabelle listet die Stätten in chronologischer Reihenfolge nach dem Jahr ihrer Aufnahme in die Tentativliste.

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Südwest-Malgache, Land der Mahafaly
Südwest-Malgache, Land der Mahafaly 1997 K/N 949 Siedlungsgebiete der Mahafaly
Spezialreservat von Süd-Anjanaharibe
Spezialreservat von Süd-Anjanaharibe 2008 N 5313 geplante Erweiterung der Welterbestätte „Regenwälder von Antsiranana
Oberstadt von Antananarivo
Oberstadt von Antananarivo 2016 K 6078 Die Oberstadt von Madagaskars Hauptstadt Antananarivo. Die Residenz von Rainilaiarivony, der Andafiavaratra-Palast, stand bereits zwischen 1985 und 1997 auf der Tentativliste.
Altes Industriegelände von Mantasoa 2018 K 6302 von Jean Laborde ab etwa 1837 bei Mantasoa erbauter industrieartiger Werkstattkomplex Soatsinamampiovana, in dem die unterschiedlichsten Güter produziert wurden, von der Kanone bis zur Handwaschseife.
Katholische Kirche Santa Maria von Ambodifotatra 2018 K 6303
Nosy Lonjo d’Antsiranana
Nosy Lonjo d’Antsiranana 2018 K/N 6304 Nosy Lonjo ist ein vulkanisches Eiland vor der Küste der Provinz Antsiranana.
NOSYnakà
NOSYnakà 2018 N 6306 umfasst Nationalparks und Meeresschutzgebiete auf den und um die Inseln und Halbinseln Sahamalaza, Nosy Hara, Nosy Tanikely, Lokobe, Ambodivahibe, Ankarea, Ankivonjy im Norden von Madagaskar.

Ehemalige Welterbekandidaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diese Stätten standen früher auf der Tentativliste, wurden jedoch wieder zurückgezogen oder von der UNESCO abgelehnt. Stätten, die in anderen Einträgen auf der Tentativliste enthalten oder Bestandteile von Welterbestätten sind, werden hier nicht berücksichtigt.[3]

Bild Bezeichnung Jahr Typ Ref. Beschreibung
Silifizierte Bäume 1985–1997 N
Verteidigungsanlagen der Ostküste Madagaskars 1985–1997 K
Fort Mahavelona
Fort Mahavelona 1985–1997 K
Südmadagaskar 1985–1997 ?
D'Ambra-Massif 1985–1997 N
Archäologische Stätten von Vohemar und entlang der Nordostküste 1985–1997 K Die Stadt Vohémar ist islamischen Ursprungs und war vielleicht sogar der erste Teil von Madagaskar, der von Arabern im 9. und 10. Jahrhundert besiedelt wurde. 1598 wurde die Stadt von den Portugiesen zerstört.
Islamische Stätten des Nordwestens 1985–1997 K
Zafimaniry-Dörfer
Zafimaniry-Dörfer 1985–1997 K typische Dörfer der Zafimaniry mit Holzhäusern
Reis- und Bewässerungs-Kulturlandschaft von Betafo 1997–2018 K/N 947 Natur- und Kulturlandschaft des Städtchens Betafo in der Region Vakinankaratra
Stätte und Rova von Tsinjoarivo
(Lage)
1997–2018 K 948 Historische Stätten und ehemaliger Königspalast der Stadt Tsinjoarivo
Kliffs und Grotten von Isandra
Kliffs und Grotten von Isandra 1997–2018 K/N 950
Antongona 1997–2018 K 951 Zwei auf benachbarten, ca. 1400 bzw. 1500 m hohen Felsbastionen gelegene archäologische Stätten des 16. bis 18. Jahrhunderts n. Chr.
Regenwälder von Atsinanana xxxx-2007 N 1257 Folgende Schutzgebiet wurden auf Empfehlung von IUCN vor Einschreibung entfernt: Marine Schutzgebiete vom Masoala Nationalpark, der Mantadia Nationalpark und Midongy du Sud
Trockenwälder von Andrefana
Trockenwälder von Andrefana 2008–2023 N 5314 Trockenwälder im Bereich von Andrefana, umfasste sieben getrennte Schutzgebiete, von denen 3 nicht zum Welterbe erklärt wurden.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Welterbestätten in Madagaskar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Madagaskar. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 24. März 2018 (englisch).
  2. Tentativliste von Madagaskar. In: whc.unesco.org. UNESCO World Heritage Centre, abgerufen am 29. April 2018 (englisch).
  3. Former Tentative Sites of Madagascar. In: World Heritage Site. Abgerufen am 24. März 2018 (englisch).