Werbig (Seelow)

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Werbig
Stadt Seelow
Koordinaten: 52° 34′ N, 14° 23′ OKoordinaten: 52° 33′ 41″ N, 14° 23′ 3″ O
Höhe: 17 m
Einwohner: 691 (2002)
Eingemeindung: 26. Oktober 2003
Postleitzahl: 15306
Vorwahl: 03346

Werbig ist ein Ortsteil der Stadt Seelow und liegt im Landkreis Märkisch-Oderland im Bundesland Brandenburg. Am 26. Oktober 2003 wurde die Eingemeindung nach Seelow vollzogen.[1] Der Ortsteil gliedert sich in die bewohnten Gemeindeteile Werbig, Neulangsow und Alt Langsow.

Werbig (Brandenburg)
Werbig (Brandenburg)
Werbig
Lage von Werbig in Brandenburg

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name Werbig rührt von dem slawischen Wort „Werba“ für den Weidenbaum her. Es ist ein Ort echt slawischen Ursprungs.[2]

Werbig gehörte wahrscheinlich schon 1244 zum Templerorden, „man weiß nicht seit welcher Zeit und durch wessen Schenkung“, der es 1308 an das Bistum Lebus verkaufte.[3] Für das Ende des 14. Jahrhunderts ist belegt, dass die Bewohner Werbigs eine besondere Fischereiabgabe für die Oderitz entrichten mussten.[4] Diesen Fluss gibt es heute nicht mehr.

1854 wurde der Ort von einem schweren Oderhochwasser getroffen. Der Gesamtschaden betrug 3800 Taler.[5]

Im Juli 1880 wurde am Schnittpunkt der Königlich Preußischen Ostbahn mit der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt (Oder) in Werbig ein Turmbahnhof in Betrieb genommen. Am 24. Juni 1942 ereignete sich im Personenbahnhof ein schwerer Unfall. Die Lokomotive eines Durchgangsgüterzuges hatte sich selbständig gemacht und fuhr unbemannt auf einen haltenden Personenzug auf. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben, 23 wurden verletzt. Anfang 1945 zählte das Gebiet um Werbig zu den Hauptschauplätzen der Kämpfe zwischen der Wehrmacht und der Roten Armee.[6]

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 1. Juli 1950 entstand die Gemeinde Langsow beim Zusammenschluss der Vorgängergemeinden Alt Langsow und Neu Langsow. Am 1. Januar 1962 wurde Langsow nach Werbig eingemeindet.[7]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1875 1890 1910 1925 1933 1946 1993 2000
Einwohnerzahl[8] 596 514 492 521 518 438 703 670

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Südrand von Neulangsow befindet sich an der Kreuzung der Bahnstrecke Eberswalde–Frankfurt mit der Preußischen Ostbahn der Bahnhof Werbig, einer von 27 Turmbahnhöfen in Deutschland. Alle drei Gemeindeteile sind durch die Landstraße 37 mit Seelow verbunden.

Mit Werbig verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Stötzer (1931–2010); Bildhauer, lebte und arbeitete ab 1979 in Alt Langsow
  • Sylvia Hagen (* 1947); Bildhauerin, lebt und arbeitete seit 1979 in Alt Langsow
  • Gabriele Koerbl (1948–2007), Bühnenbildnerin, Malerin und Grafikerin; lebte bis 2002 in Alt Langsow

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heimatkreis Lebus (Hrsg.): Ein leidgeprüftes Land: Der brandenburgische Kreis Lebus in den Wirren der Jahre 1945–1952, Eigenverlag Heimatkreis Lebus 1992, S. 138f.
  • Klaus Stieger: Historische Ansichten aus dem Kreis Lebus: 1857–1945, Findling Verlag, 2005, ISBN 3-933603-36-6, ISBN 978-3-933603-36-4, S. 124f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Werbig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  2. Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Erster Band. Brandenburg. 1854. S. 604
  3. Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichte des ehemaligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Erster Theil. Berlin 1829, S. 159, 418
  4. Siegmund Wilhelm Wohlbrück: Geschichte des ehemaligen Bisthums Lebus und des Landes dieses Nahmens. Dritter Theil. Berlin 1832, S. 44/45
  5. Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dritter Band. Brandenburg. 1856. S. 135
  6. Wikipedia: Bahnhof Werbig
  7. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  8. Das Genealogische Orts-Verzeichnis: Werbig