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Wiesbaden

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Wappen Deutschlandkarte
Wiesbaden
Deutschlandkarte, Position der Stadt Wiesbaden hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 5′ N, 8° 14′ OKoordinaten: 50° 5′ N, 8° 14′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Höhe: 117 m ü. NHN
Fläche: 203,87 km2
Einwohner: 283.083 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 1389 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 65183–65207,
55246, 55252Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 0611, 06122, 06127, 06134
Kfz-Kennzeichen: WI
Gemeindeschlüssel: 06 4 14 000
Stadtgliederung: 26 Ortsbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Website: www.wiesbaden.de
Oberbürgermeister: Gert-Uwe Mende (SPD)
Lage der Landeshauptstadt Wiesbaden in Hessen und im Regierungsbezirk Darmstadt
KarteKasselLandkreis KasselWerra-Meißner-KreisSchwalm-Eder-KreisLandkreis Waldeck-FrankenbergLandkreis Hersfeld-RotenburgLandkreis FuldaVogelsbergkreisLandkreis Marburg-BiedenkopfLahn-Dill-KreisLandkreis Limburg-WeilburgLandkreis GießenMain-Kinzig-KreisWetteraukreisRheingau-Taunus-KreisHochtaunuskreisWiesbadenMain-Taunus-KreisLandkreis Groß-GerauFrankfurt am MainOffenbach am MainLandkreis OffenbachDarmstadtLandkreis Darmstadt-DieburgLandkreis BergstraßeLandkreis BergstraßeOdenwaldkreisBaden-WürttembergRheinland-PfalzBayernNordrhein-WestfalenNiedersachsenThüringen
Karte

Wiesbaden ist die Landeshauptstadt des Landes Hessen und mit ihren 15 Thermal- und Mineralquellen[2] eines der ältesten Kurbäder Europas.

Mit 283.083 Einwohnern (31. Dezember 2022) ist Wiesbaden nach Frankfurt am Main die zweitgrößte Stadt Hessens. Die kreisfreie Stadt ist eines der zehn Oberzentren des Landes Hessen und bildet mit der angrenzenden rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz ein länderübergreifendes Doppelzentrum mit rund 500.000 Einwohnern auf etwa 300 Quadratkilometern. Mainz und Wiesbaden sind die einzigen beiden Landeshauptstädte deutscher Flächenländer mit einer gemeinsamen Stadtgrenze. Die Großstadt zählt, neben Frankfurt am Main, Mainz und Darmstadt, zu den Kernstädten der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main.

Die Stadt Wiesbaden zählt zu den wohlhabendsten Deutschlands und zu jenen mit einer überdurchschnittlichen Kaufkraft (siehe Abschnitt Wirtschaft und Infrastruktur).[3]

Name der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In römischer Zeit gab es in der heutigen Innenstadt eine Siedlung, die 121 unter dem Namen Aquae Mattiacorum erstmals Erwähnung findet (lateinisch Die Wasser der Mattiaker, daher die Aufschrift auf dem Wiesbadener Kurhaus „Aquis Mattiacis“, den Wassern der Mattiaker geweiht). Der Name bezieht sich auf den hier ansässigen chattischen Stamm der Mattiaker. Aquae Mattiacorum war Hauptort der Civitas Mattiacorum. Einhard, der Biograf Karls des Großen, erwähnte um 828/830 Wisibada, die früheste Überlieferung des Namens Wiesbaden.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panorama von Süden aus. Im Vordergrund der Hauptbahnhof, dahinter die Innenstadt. Im Hintergrund der Neroberg und der Taunuskamm

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesbadener Stadtplan, ca. 1905

Wiesbaden liegt mit seinen südlichen Stadtteilen am rechten Ufer des Rheins gegenüber der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz an einer Stelle, an der der Rhein seine Hauptrichtung von Süden kommend nach Westen ändert. Im Norden der Stadt erstreckt sich das Mittelgebirge Taunus mit seinem in nordöstlicher Richtung verlaufenden Hauptkamm und den vorgelagerten Erhebungen Neroberg und Geisberg. Die Innenstadt liegt, fünf Kilometer vom Rhein entfernt, in einer weiten Talmulde zwischen den Taunushöhen im Norden, der Bierstadter Höhe und dem Hainerberg im Osten, dem Mosbacher Berg im Süden und dem Schiersteiner Berg im Westen, einem Taunusausläufer aus Richtung Kohlheck. Nur eine schmale Senke an der Ostflanke des Mosbacher Bergs öffnet sich zum Rhein hin, in denen die Gleisanlagen des Hauptbahnhofs und die Mainzer Straße liegen. Durch diese Senke entwässert der Salzbach zusammen mit dem Wellritzbach, dem Kesselbach, dem Schwarzbach, dem Dambach und dem Rambach den Talkessel der Innenstadt und damit auch, wie der Name schon besagt, den Abfluss der vielen Thermal- und Mineralquellen des Quellenviertels. Von der Mainzer Straße im Salzbachtal abgesehen, führen alle Wege aus der Innenstadt nach Osten, Süden und Westen zunächst deutlich bergauf. Nach Norden führen alle Wege ohnehin in kilometerlangen Steigungen über den Taunushauptkamm. Der höchste Punkt des Stadtgebietes liegt 608 m ü. NN hoch am Südosthang der Hohen Wurzel auf dem Rheinhöhenweg, der höchste Gipfel im Stadtgebiet ist die 539 m ü. NN hohe Rassel. Tiefster Punkt ist die Hafeneinfahrt von Schierstein mit 83 m ü. NN. Die Innenstadt (Schlossplatz) liegt auf 115 m ü. NN.

Das Stadtgebiet hat eine Größe von 204 Quadratkilometern, misst von Nord nach Süd 17,6 Kilometer und von West nach Ost 19,7 Kilometer. Von der 79 Kilometer langen Stadtgrenze bildet der Rhein 10,3 Kilometer. Im Norden wird es von ausgedehnten Waldgebieten (27,7 % des Stadtgebietes), im Westen und am Main von Weinbergen und im Osten von landwirtschaftlich genutzten Flächen (29,8 %) umgeben. Die übrige Stadtfläche entfällt auf Siedlungsflächen (21,2 %), Verkehrsflächen (11,1 %) und Erholungsflächen (6,1 %).

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine geologische Besonderheit Wiesbadens ist der Aufschluss von Thermal- und Mineralwasser, das aus großen Tiefen im Quellenviertel an mehreren Stellen zu Tage tritt. Auch sonst ist in der Innenstadt mit einem hohen Grundwasserstand zu rechnen, der Baumaßnahmen wiederholt erschwert hat. Namentlich der Bau von Tiefgaragen wie unter dem Dern’schen Gelände und unter dem Bowling Green musste gegen Grundwasser gesichert werden.

Eine Geothermie-Probebohrung auf dem neben dem Hessischen Ministerium der Finanzen gelegenen Parkplatz in der Friedrich-Ebert-Allee hatte im November 2009 in 130 Metern Tiefe ein unter hohem Druck stehendes Grundwasser-Stockwerk (Arteser) angebohrt. Es traten dabei bis zu 8000 Liter Wasser pro Minute zu Tage und setzten die Umgebung unter Wasser. Versuche, das Bohrloch mit Beton zu verschließen, scheiterten zunächst.[4] Das eigentliche Bohrloch konnte schließlich verschlossen werden, allerdings fand das Wasser mehrfach andere Wege an die Oberfläche, bevor der Verschluss in größerer Tiefe schließlich gelang.[5] Weitere Schäden sind bisher ausgeblieben.[6]

Außerdem gibt es im Ortsteil Naurod die Schwarze Steinkaut, einen Krater eines erloschenen Vulkans, der später als Steinbruch genutzt wurde.[7]

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Lage in der Gebirgsmulde am Südfuß des Taunus, im Norden und Westen durch den Höhenzug geschützt, verleiht Wiesbaden ein mildes Klima: Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 9,8 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 638 Liter pro Quadratmeter, und die durchschnittliche Sonnenscheindauer im Jahr liegt bei 1565 Stunden. Wiesbaden zählt damit zu den wärmsten deutschen Städten. Durch die Lage in einer Talmulde ist der Luftaustausch in der Innenstadt jedoch eingeschränkt.

Wiesbaden
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
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57
 
7
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36
 
15
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60
 
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53
 
26
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45
 
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47
 
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7
 
 
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8
3
 
 
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6
1
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[8]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Wiesbaden
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 1,8 3,2 5,9 9,9 13,9 17,9 20,0 18,6 14,6 10,1 5,5 3,5 10,4
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,3 6,6 10,2 15,3 19,3 23,8 26,4 24,8 20,4 14,0 8,3 5,8 15
Mittl. Tagesmin. (°C) −0,7 −0,2 1,8 4,4 8,3 12,1 13,9 13,1 9,6 6,5 2,7 1,2 6,1
Niederschlag (mm) 73 57 56 36 60 60 53 45 54 47 62 74 Σ 677
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
4,3
−0,7
6,6
−0,2
10,2
1,8
15,3
4,4
19,3
8,3
23,8
12,1
26,4
13,9
24,8
13,1
20,4
9,6
14,0
6,5
8,3
2,7
5,8
1,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
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d
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s
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l
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57
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60
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47
62
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020[8]

Natur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das nach einer Geothermie-Probebohrung austretende Wasser fließt in einen Straßenablauf.
Eurasischer Luchs in der Fasanerie
Ein Kormoran, aufgenommen bei Wiesbaden-Biebrich

Am nördlichen Stadtrand von Wiesbaden beginnt der Naturpark Rhein-Taunus. Dazu gehören die etwa 5800 ha umfassenden stadtnahen Wälder und Waldrandgebiete. Der Naturpark beherbergt die größten autochthonen Vorkommen der europäischen Wildkatze und der Äskulapnatter in Hessen.[9] Weiterhin bietet der Wald eine der besten Lebensgrundlagen für den Hirschkäfer[10] und ist daher ein Natura-2000-Schutzgebiet. Darüber hinaus leben schätzungsweise 7000 Tierarten, überwiegend Insekten, im Wald oder den Waldrandgebieten. Der Wald selbst besteht hauptsächlich aus Buchen (ca. 55 %), Eichen (ca. 25 %), Fichten (13 %) und Kiefern (7 %).[11] Er wird von den vier städtischen Revierförstereien nach den Grundsätzen nachhaltiger Forstwirtschaft des Forest Stewardship Council bewirtschaftet.

Weitere Natura-2000-Gebiete befinden sich am Rhein. Der Fluss ist ein Schutzgebiet für Langdistanzwanderfische wie Flussneunauge und Lachs. Die Rheininseln bilden ein Rast- und Überwinterungsgebiet für wassergebundene Vögel wie Schwarz- und Rotmilane, Stock- und Tauchenten, Möwen, Graugänse, Graureiher, Störche und Kormorane.[10] Der Großteil der unbebauten Fläche der Stadt gehört zum Landschaftsschutzgebiet Stadt Wiesbaden. Die Liste der Naturschutzgebiete in Wiesbaden zählt sieben Einträge, dazu kommen die FFH-Gebiete Buchenwälder nördlich von Wiesbaden, Goldsteintal, Rabengrund, Rettbergsaue und Theißtal.

Innerhalb der Stadt befinden sich ausgedehnte Grüngebiete oft in Form von Parks.[12] Diese werden von einer Vielzahl Tierarten wie Tauben, Nilgänsen, Eichhörnchen und Kaninchen bewohnt. Im Bereich des Biebricher Schlossparks haben sich Halsbandsittiche und Alexandersittiche angesiedelt. Insgesamt befinden sich in der Stadt über 40.000 Bäume. Im landwirtschaftlich genutzten Umland bilden insbesondere die Streuobstwiesen geschützte Biotope mit einer hohen Artenvielfalt.[13]

Es existieren mehrere Informationszentren zum Themenbereich „Fauna und Flora in Wiesbaden“. So beherbergt die Fasanerie ca. 50 verschiedene heimische Tier- und zahlreiche Pflanzenarten. Im Apothekergarten[14] am Aukamm wachsen über 250 Pflanzen, die bei der Arzneimittelproduktion Verwendung finden. Der „Schlangenpfad“ im Naturschutzgebiet Sommerberg bei Frauenstein informiert über die Äskulapnatter – zwischen Frauenstein und Schierstein befindet sich auch der „Wein- und Naturlehrpfad Wiesbaden“ – und auf dem Neroberg gibt es einen Waldlehrpfad.

Auf der rund 100 Hektar messenden eingezäunten Grünlandfläche mit Feuchtbiotopen des Wasserwerks Schierstein in den Rheinauen, auf denen bis 1945 der Weißstorch beheimatet war, gab es auf Betreiben von Schiersteiner Bürgern seit 1972 Wiederansiedlungsversuche, die 1975 zu einem ersten Bruterfolg führten. Nach stetiger Zunahme der Population wurden in den Jahren 2005 bis 2014 zwischen 22 und 24 Brutpaare gezählt. Etwa 20 Altvögel finden hier auch in der kalten Jahreszeit eine genügende Lebensgrundlage und überwintern in Schierstein. Besonders spektakulär sind die Storchennester auf den Armen der Hochspannungsmasten im Wasserwerksgelände, weil hier eine Hochspannungsleitung den Fluss überquert.[15][16]

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Landeshauptstadt Wiesbaden oder werden nur durch den Rhein oder den Main von ihr getrennt; sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortsbezirke Wiesbadens

Das Stadtgebiet von Wiesbaden ist in 26 Ortsbezirke aufgeteilt. Jeder Ortsbezirk hat einen Ortsbeirat unter dem Vorsitz eines Ortsvorstehers. Von den 26 Bezirken zählen sechs zur Kernstadt Wiesbaden-Alt, die übrigen 20 wurden für die seit 1926 eingegliederten Gemeinden gebildet. Zu den einzelnen Ortsbezirken gehören teilweise noch Siedlungen und Wohnplätze mit eigenem Namen. Die Grenzen von Ortsbezirken und Gemarkungen sind in Wiesbaden oft, aber nicht immer, identisch.[17]

Die rechtsrheinischen, ehemals Mainz zugehörigen Stadtteile Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim (kurz: AKK) bilden eine geographische und politische Besonderheit. Die Vorsilbe „Mainz-“ ist heute noch immer offizieller Bestandteil der drei Wiesbadener Ortsbezirke (d. h. „Mainz-Kastel“ anstatt „Wiesbaden-Kastel“). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden – aufgrund der Grenzziehung zwischen der amerikanischen und der französischen Besatzungszone – diese ehemaligen Mainzer Stadtteile, rechtsseitig des Rheins gelegen, nach Wiesbaden umgemeindet. Dabei folgte die US-amerikanische Besatzungsmacht einem Vorschlag aus dem Wiesbadener Regierungspräsidium.[18]

Bevölkerung in den 26 Ortsbezirken am 28. Februar 2017[19]
Nr.
Ortsbezirk
Fläche
(km²)
Einwohner
Einwohner
pro km²
Ausländera)
Ausländer
(%)
32 Auringen 3,12 3.411 1.093 234 6,9
14 Biebrich 12,99 38.823 2.989 9.599 24,7
12 Bierstadt 9,22 12.600 1.367 1.755 13,9
34 Breckenheim 6,40 3.412 533 212 6,2
26 Delkenheim 7,43 5.133 691 821 16,0
16 Dotzheim 18,27 27.317 1.495 5.194 19,0
13 Erbenheim 11,27 9.931 881 2.216 22,3
28 Frauenstein 10,65 2.345 220 177 7,5
22 Heßloch 1,54 695 451 57 8,2
24 Igstadt 7,26 2.189 302 122 5,6
07 Klarenthal 6,13 10.562 1.723 2.015 19,1
23 Kloppenheim 5,39 2.330 432 185 7,9
51 Mainz-Amöneburg (AKK)b) 3,71 1.597 430 490 30,7
52 Mainz-Kastel (AKK)b) 9,51 13.411 1.410 3.542 26,4
53 Mainz-Kostheim (AKK)b) 9,53 14.209 1.491 2.862 20,1
33 Medenbach 4,47 2.466 552 240 9,7
01 Mitte 1,53 22.152 14.478 6.653 30,0
31 Naurod 10,99 4.435 404 257 5,8
25 Nordenstadt 7,73 7.861 1.017 841 10,7
02 Nordost 19,44 23.049 1.186 3.224 14,0
21 Rambach 9,92 2.203 222 230 10,4
06 Rheingauviertel, Hollerborn 2,47 22.001 8.907 5.093 23,1
27 Schierstein 9,43 10.235 1.085 1.538 15,0
11 Sonnenberg 8,34 8.131 975 769 9,5
03 Südost 6,62 21.033 3.177 4.375 20,8
08 Westend, Bleichstraße 0,67 18.134 27.066 5.898 32,5
Landeshauptstadt Wiesbaden (einschließlich AKK) 203,90 289.665 1.421 58.599 20,2
Amöneburg, Kastel, Kostheim (ausschließlich AKK) 22,75 29.217 1.284 6.894 23,6
a) 
Ausländer sind gemeldete Einwohner ohne deutsche Staatsangehörigkeit.
b) 
Diese Bezirke gehörten bis 1945 zu Mainz und wurden anschließend nach Wiesbaden eingemeindet. Die Abtrennung von Mainz ergab sich aus der Festlegung der Besatzungszonengrenzen. Sie behielten jedoch ihre bisherige Bezeichnungen „Mainz-…“ und führen diese bis heute.

Stadtbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Innenstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Marktkirche dominiert das Erscheinungsbild der Innenstadt

Das Bild der Innenstadt von Wiesbaden wird maßgeblich durch vier Faktoren geprägt:

  • Die Mehrzahl der Gebäude der Innenstadt ist in einer Zeitspanne von nur etwa 60 Jahren entstanden (ungefähr zwischen 1850 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914).
  • Wiesbaden zog in dieser Zeit neben dem kaiserlichen Hofstaat zahlreiche einkommensstarke Gäste an, die ihrem Wunsch nach Repräsentation in der Stadt Rechnung trugen.
  • Die Wiesbadener Innenstadt ist während des Zweiten Weltkrieges weit weniger zerstört worden als die anderer Städte, wenn auch viele markante Gebäude erheblich beschädigt wurden. Der Zerstörungsgrad lag bei rund 30 Prozent, die wichtigsten, das Stadtbild prägenden Gebäude und Straßenzüge blieben erhalten.
  • Weit weniger als in anderen deutschen Großstädten der 1950er und 1960er Jahre wurde in Wiesbaden die Charta von Athen mit ihren neuen Grundsätzen des Städtebaus wie z. B. Trennung von Wohnen und Arbeit umgesetzt. In der Folge blieb der Wiesbadener Innenstadtbereich von neugezogenen Durchgangsstraßen und Flächensanierungen weitgehend verschont. Die dazu bereits entwickelte Planung „Das neue Wiesbaden“ von Ernst May wurde nie umgesetzt.[20]

Diese vier Faktoren führten dazu, dass die Wiesbadener Innenstadt heute ein sehr einheitliches Erscheinungsbild bietet, dessen Gebäude fast alle dem Klassizismus, Historismus und Jugendstil zuzurechnen sind (siehe auch Kurarchitektur). Ende des 19. Jahrhunderts wurden großzügige Wohngebiete mit aufwendigen Fassaden und Alleen angelegt (wie zum Beispiel das Rheingauviertel und das Feldherrenviertel, das Dichterviertel und das Gebiet um die Wiesbadener Ringstraße). Durch ihren Ruf als Weltkurstadt entstanden in der Innenstadt zudem viele repräsentative öffentliche Gebäude wie das Kurhaus (1907), das Hessische Staatstheater (1894), die Marktkirche (1853 bis 1862) und die Ringkirche (1894), sowie ausgedehnte Parkanlagen wie der Kurpark, der Warme Damm, die Reisinger-Anlagen und das Bowling Green. In der Nachkriegszeit wurde diese Architektur nur gering geschätzt und in der Politik wurde diskutiert, große Teile der alten Bebauung durch Neubauten zu ersetzen. In den 1970er Jahren wandelte sich diese Einstellung gegenüber den historistischen Baudenkmälern und die Epoche wurde kunsthistorisch gewürdigt, sodass Wiesbaden deshalb heute als Musterbeispiel des Historismus gilt.[21] Gottfried Kiesow, der damalige Vorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, regte daher 2005 eine Bewerbung Wiesbadens als „Stadt des Historismus“ für den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes an.[22] 2012 schließlich bewarb sich Wiesbaden um den UNESCO-Welterbe-Titel als „Weltkurstadt“.[23] Nach dem Scheitern dieser Bewerbung bemüht sich seit 2018 der gemeinnützige Förderverein Deutsches Forschungszentrum Historismus, Wiesbaden zum bundesweiten Zentrum der wissenschaftlichen Erforschung des Historismus zu machen.[24]

Luftbild von der Innenstadt Wiesbadens (2008)
Der Hessische Landtag hat seinen Sitz im ehemaligen nassauischen Stadtschloss am Schlossplatz.
Blick auf die Stadt Wiesbaden von Südosten im Jahr 1837, in der Bildmitte die Türme der Mauritiuskirche (links) und des Uhrturms (rechts), Aquarell von Fritz Bamberger
Die Ringstraße wurde ab 1900 angelegt. Diese Ansichtskarte von 1907 zeigt den Abschnitt „Kaiser-Friedrich-Ring“

Das Stadtbild lässt sich in mehrere Bereiche gliedern: Die geschlossene Bebauung breitet sich weitgehend auf dem Grund der Talmulde am südlichen Fuß der Taunushänge aus. Sie lässt sich wiederum folgendermaßen einteilen:

  • Im Bereich des Historischen Fünfecks ist das alte Zentrum der Stadt zu finden. Hier lässt sich noch der unregelmäßige Grundriss der Straßen erkennen. Mittelpunkte sind hier der Schlossplatz (siehe Sehenswürdigkeiten) sowie der Mauritiusplatz. (Mauritius war seit dem Mittelalter Patron der Kirche in der Mitte der Stadt, bis sie 1855 bis auf die Grundmauern abbrannte und der leere Mauritiusplatz übrigblieb.) Das enge Bergkirchenviertel im Nordwesten des Historischen Fünfecks liegt auf einer Anhöhe. Von 1969 bis 1974 wurde die Wiesbadener Fußgängerzone auf den bisherigen Hauptverkehrsachsen der Altstadt geschaffen: Langgasse und Kirchgasse in Nord-Süd-Richtung und Michelsberg-Marktstraße-Schlossplatz mit Ellenbogengasse in West-Ost-Richtung. Das erste Teilstück wurde an der Faulbrunnenstraße angelegt, mit der Fertigstellung wurde am 14. September 1974 zum ersten Mal das „Schloßplatzfest“ gefeiert. Spätere Erweiterungen bezogen die Goldgasse, das hinter dem Landtag gelegene Schiffchen, das aus Wagemannstraße und Grabenstraße gebildet wird, sowie Neugasse, Schulgasse und Mauergasse mit ein.
  • Außerhalb dieser geschlossenen Bebauung schließen sich an den Hängen der Talmulde ausgedehnte Villengebiete an, die ebenfalls im ausgehenden 19. Jahrhundert entstanden. Dies betrifft das Nerotal und seine Umgebung, den Philippsberg nördlich der Emser Straße, den Stadtteil Sonnenberg und das sogenannte Villengebiet Ost, östlich von Wilhelmstraße und Friedrich-Ebert-Allee. Dort befindet sich auch ein ehemaliger Luftschutzbunker.

Außenbezirke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiter weg von der Innenstadt wird das Bild der Altbauten mehr und mehr durch Häuser der Nachkriegszeit verdrängt, die im Rahmen der Stadterweiterung entstanden sind.

Im Südosten der Innenstadt (um Gustav-Stresemann-Ring und Berliner Straße) entstanden seit den 1950er Jahren moderne Verwaltungsgebäude, so mit dem Zircon Tower (1973) das zweithöchste Gebäude der Stadt. Bemerkenswert ist, dass sich in der Kernstadt Wiesbaden so gut wie keine Industrie- oder ausgedehnte Gewerbegebiete befinden. Eine Ausnahme bildet lediglich der Bereich um die Mainzer Straße, der mit dem Hochhaus „Mainzer 75“, diversen Autohäusern, ehemaligen Fabriken und Restaurants von Fast-Food-Ketten eines der wenigen Gewerbegebiete in der Nähe der Wiesbadener Innenstadt darstellt. Die Bebauung dieses Gebietes war in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts durch Aufgabe von Betriebsstätten, deren Abbruch und eine anschließende Neubebauung durch andere Nutzer einem tiefgreifenden Wandel unterworfen. Abgerissen wurden etwa die Gebäude der Entsorgungsbetriebe, die am Dyckerhoff-Steinbruch einen Neubau-Komplex bezogen haben, und die Gebäude der ehemaligen Gartenbauzentrale (hier wurde 2010 ein Justizzentrum aus Amts- und Landgericht eröffnet). Auch das Schlachthof-Gelände wurde nahezu vollständig dem Erdboden gleichgemacht, nachdem der Schlachthof Ende 1990 geschlossen und die letzten Betriebe des Fleischgroßmarktes 1994 umgesiedelt worden waren. Es befinden sich dort neben dem Kongress-Parkplatz für die Rhein-Main-Hallen nur noch zwei Gebäude, die als Kulturzentrum genutzt werden.[25]

Außerhalb der Innenstadt finden sich ehemals selbstständige Städte und Gemeinden, die zum Teil mittlerweile mit der Kernstadt verwachsen sind (Dotzheim, Schierstein, Biebrich, Bierstadt, Sonnenberg und Rambach). Die Stadtteile Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim haben dabei kleinstadtähnlichen Charakter. Die Vororte im Osten (Naurod, Auringen, Breckenheim, Medenbach, Kloppenheim, Heßloch, Igstadt, Nordenstadt, Erbenheim und Delkenheim) besitzen einen dörflichen Charakter. Frauenstein ist neben Dotzheim der einzige Vorort im Westen.

Der Erbsenacker in Wiesbaden-Naurod, fotografiert vom Kellerskopf

Infolge der Bautätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg ist nicht nur die Bebauung der Kernstadt und der Stadtteile erweitert worden, sondern es sind auch einige Baugebiete in räumlicher Trennung von den vorhandenen Ortskernen entstanden. Darunter fallen beispielsweise die Siedlungen der in Wiesbaden stationierten US-Armee (Siedlung Hainerberg im Südosten der Kernstadt sowie Crestview im Westen und Aukamm im Nordwesten von Bierstadt). Der Städteplaner Ernst May wurde ab den 1960er Jahren mit dem Bau neuer Siedlungen beauftragt, von denen die ab 1964 entstandene Trabantensiedlung Klarenthal sogar ein eigener Ortsbezirk eingerichtet wurde und die damit den Rang eines Stadtteils einnimmt. Weitere solche einzeln gelegene und im amtlichen Stadtplan als Siedlung bezeichnete Wohnviertel sind: Eigenheim im Westen und Heidestock im Osten von Sonnenberg, An den Fichten und Wolfsfeld nördlich von Bierstadt, der Erbsenacker südlich von Naurod, Am Roten Berg bei Auringen, Hochfeld bei Erbenheim, Gräselberg im Südwesten und Parkfeld sowie Selbsthilfe und Rosenfeld im Westen von Biebrich. Zu Dotzheim gehören die Viertel Talheim und Sauerland im Südosten, Freudenberg im Süden, Märchenland und Schelmengraben im Westen und Kohlheck im Norden. Nicht zuletzt ist auch die Bebauung am Flugplatz Erbenheim neben der Domäne Mechtildshausen auf freiem Feld zwischen Erbenheim und Delkenheim entstanden.

Die Haupt-Industriegebiete befinden sich in den südlichen Stadtteilen am Rhein, wie in den ehemaligen Rheinufer- und Hafenorten Schierstein und Biebrich sowie den AKK-Vororten. Neu entstanden sind Gewerbegebiete an der Äppelallee zwischen Schierstein und Biebrich, am Unteren Zwerchweg in der Nähe des Deponiegeländes des Dyckerhoffbruchs sowie am Petersweg in Mainz-Kastel. Auch in den östlichen Stadtteilen Erbenheim, Nordenstadt und Delkenheim haben sich wegen der Nähe zur Bundesautobahn 66 einige Gewerbegebiete entwickelt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wiesbaden – Auszug aus der Topographia Hassiae von Matthäus Merian dem Jüngeren 1655
Infografik zu Merians Stadtansicht von Wiesbaden

Die Geschichte von Wiesbaden beginnt in der Antike.[26][27] Schon den Römern waren die heißen Quellen der Stadt bekannt, in deren Nähe sie um 6 bis 15 n. Chr. eine Befestigung errichteten. Die Quellen wurden erstmals um 77 n. Chr. im Werk Naturalis historia von Plinius dem Älteren beschrieben. Es entstand eine römische Siedlung mit dem Namen Aquae Mattiacorum.[28] Die Siedlung war der Hauptort des römischen Verwaltungsbezirks Civitas Mattiacorum in der Provinz Germania superior.

Im Jahre 828/830 erwähnte Einhard, der Biograf Karls des Großen, erstmals den Namen Wisibada („heilendes Bad“[29][30]). Zu dieser Zeit war hier ein Hauptort des Königssondergaues.

Um 1170 erwarben Nassauer Grafen Reichsbesitz in und um das heutige Wiesbadener Stadtgebiet. 1296 stiftete König Adolf von Nassau das Kloster Klarenthal. Die Stadt gehörte bis in die frühe Neuzeit zur Linie Nassau-Wiesbaden-Idstein.

Mit der Ernennung von Wolf Denthener zum evangelisch-lutherischen Pfarrer wurde 1543 die Reformation in Wiesbaden eingeführt.

Wappen der nassauischen Herzöge am Stadtschloss
Ansicht Wiesbadens von Südosten im Jahr 1856 auf einem Gemälde von Nicolaus Berkhout: Die Stadterweiterung ist bis zur Rheinstraße erfolgt
Panorama von Wiesbaden um 1900

Von 1609 bis 1610 wurde das Alte Rathaus erbaut, das älteste noch heute existierende Gebäude in Wiesbaden. Im Jahr 1744 wurde das Schloss Biebrich Hauptresidenz des Hauses Nassau, 1806 wurde Wiesbaden Regierungssitz und Hauptstadt des Herzogtums Nassau. Als herzogliche Residenz erlebte Wiesbaden in den folgenden Jahrzehnten eine ungeahnte städtebauliche Entwicklung (Historisches Fünfeck, altes Kurhaus, Stadtschloss).

Nach dem Deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich wurde Nassau 1866 von Preußen annektiert. Aus dem Herzogtum bildete Preußen im März 1867 den Regierungsbezirk Wiesbaden und Wiesbaden war Sitz des Mainkreises, später nach dessen Teilung Sitz des Landkreises Wiesbaden, blieb es selbst eine kreisfreie Stadt. Wenngleich Wiesbaden den Status als Residenzstadt verloren hatte, wurde die Stadt als Kurbad, Kongressstadt und Verwaltungssitz weiter ausgebaut und erlebte einen großen Aufschwung. Das „Nizza des Nordens“ wurde regelmäßig von Kaiser Wilhelm II. zur Sommerfrische besucht und bald als „Kaiserstadt“ bezeichnet. Im Gefolge des kaiserlichen Hofstaats kamen zahlreiche Adlige, Künstler und wohlhabende Unternehmer in die Stadt und ließen sich dort nieder. Viele repräsentative Bauten entstanden, darunter das Kurhaus Wiesbaden mit seiner Spielbank und das Hessische Staatstheater an der Wilhelmstraße.

Aufgrund des starken Bevölkerungswachstums bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts auf über 100.000 Einwohner wurden umfangreiche Stadterweiterungen notwendig. Es entstanden zahlreiche neue Stadtgebiete mit repräsentativen Gebäuden im Stil des Klassizismus, Historismus und Jugendstils. Wiesbaden wurde in dieser Zeit durch Millionärsfamilien und Großfirmen, die sich ansiedelten, zur Stadt mit den meisten Millionären Deutschlands.

Mit Ende des Ersten Weltkriegs endete Wiesbadens Zeit als populäre Kurstadt. 1918 wurde sie von der französischen Armee besetzt, und 1921 wurde das Wiesbadener Abkommen über die deutschen Reparationszahlungen an Frankreich geschlossen. In dieser Zeit wurde Wiesbaden Patenstadt für den Wiederaufbau von Eydtkuhnen (Ostpreußen).[31] 1925 wurde Wiesbaden Hauptquartier der britischen Rheinarmee und blieb es bis zum Abzug der Besatzungsmächte aus dem Rheinland 1930.[32]

Martin Niemöllers Haus in Wiesbaden Brentanostraße 3

Seit 1933 wurden in der Stadt mehrere Dienststellen des NS-Regimes angesiedelt, darunter im Oktober 1936 das Generalkommando des XII. Armeekorps. Die Organisation Lebensborn unterhielt in den Jahren 1939 bis 1945 das Kinderheim Taunus.[33][34] In der Reichspogromnacht, am Morgen des 10. November 1938, wurde die 1869 von Philipp Hoffmann im maurischen Stil erbaute große Synagoge am Michelsberg zerstört.

Während des „Dritten Reiches“ wurden insgesamt etwa 1200 Wiesbadener Juden deportiert und ermordet. Dabei wurden einige Wohnhäuser in der Innenstadt als sogenannte „Judenhäuser“ genutzt, in denen Juden zwangseinquartiert wurden, bevor sie zum Gelände des damaligen Schlachthofs transportiert wurden. Dieser, in unmittelbarer Nähe zum Wiesbadener Hauptbahnhof gelegen, war die letzte Station vor der Deportation.

Der Wiesbadener Ludwig August Theodor Beck war am 20. Juli 1944 am Attentat auf Hitler beteiligt und bezahlte dies mit seinem Leben. Ihm zu Ehren verleiht die Stadt jährlich den Ludwig-Beck-Preis für Zivilcourage. Martin Niemöller, Widerstandskämpfer, Mitgründer des Pfarrernotbundes und Ehrenbürger von Wiesbaden, hielt in der Marktkirche die letzte Predigt vor seiner Verhaftung.

Im Zweiten Weltkrieg erlebte Wiesbaden zunächst eine Reihe leichterer alliierter Bombenangriffe. Der schwerste Bombenangriff in der Nacht vom 2. auf den 3. Februar 1945 wurde von der Royal Air Force[35] geflogen und verfehlte aufgrund der schlechten Wetterlage das geplante Zielgebiet und damit die volle Wirkung. Gleichwohl starben dabei 1000 Menschen und 28.000 wurden obdachlos. 550 Gebäude wurden zerstört und 450 weitere schwer beschädigt.[36]

Am 28. März 1945 wurde Wiesbaden von Truppen der 3. US Army kampflos besetzt.[37][38] In der Folge wurde in Wiesbaden ein großes DP-Lager eingerichtet, in dem zeitweilig 7500 Displaced Persons untergebracht waren, darunter etwa 4000 Polen sowie Litauer, Esten, Letten, Italiener und Jugoslawen.[39] Nach dem DP-Camp-Verzeichnis der Arolsen Archives existierte in der Zeit zwischen August 1946 und Oktober 1947 auch ein jüdisches DP-Lager.[40] Nach einer anderen Quelle befand sich dies im DP-Camp Nr. 712 in der Goltz-Kaserne in Mainz-Kastel. „Viele der dort untergebrachten rund 400 jüdischen DPs konnten das Camp im Laufe des Jahres 1945 verlassen, da man ihnen ein Zimmer oder eine Wohnung in Wiesbaden zugewiesen hatte.“[41] Eine weitere Unterkunft für jüdische DPs befand sich im ehemaligen jüdischen Altersheim in der Geisbergstraße 24, die von 1945 bis Februar 1951 bestand.[42]

Neben den zuvor genannten Standorten befand sich laut den Arolsen Archives ein weiteres DP-Lager in der Gersdorff-Kaserne.

Die rechtsrheinischen Mainzer Stadtteile Amöneburg, Kastel und Kostheim wurden durch Anordnung der Militärregierung dem Stadtkreis Wiesbaden zugeordnet, was eine Ursache der heutigen Rivalität zwischen Mainz und Wiesbaden wurde.

General Dwight D. Eisenhower gründete das Land Groß-Hessen und Wiesbaden wurde am 12. Oktober 1945 durch die Organisationsverfügung Nr. 1 der Militärregierung von Groß-Hessen dessen Hauptstadt. Dabei blieb es auch nach der Gründung des Landes Hessen am 1. Dezember 1946, dem Tag der Volksabstimmung über die Verfassung des Landes Hessen, denn in der Verfassung wird keine Hauptstadt bestimmt.

Ab 1948 gehörte die US-Air-Base bei Wiesbaden-Erbenheim zu den acht Versorgungsflughäfen, die über eine Luftbrücke nach West-Berlin in der Zeit der sowjetischen Blockade vom 24. Juni 1948 bis 12. Mai 1949 mit Lebensmitteln versorgten.

Im Dezember 1952 verlieh der Hessische Minister des Innern der Stadt Wiesbaden die Bezeichnung „Landeshauptstadt“.[43]

1957 wurden die Rhein-Main-Hallen als Messezentrum eröffnet und in den 1960er Jahren entstanden erste Hochhaussiedlungen am Gräselberg, in Klarenthal und am Schelmengraben. Nachdem sich das ZDF 1961 für Mainz als Hauptsitz entschieden hatte, dort aber noch Räumlichkeiten fehlten, wurde Wiesbaden provisorischer Verwaltungssitz des neuen Fernsehsenders.

Durch den Niedergang des Großbürgertums in den Nachkriegsjahrzehnten verlor Wiesbaden sein mondänes Flair und unterscheidet sich heute gesellschaftlich kaum mehr von anderen Städten.

Territoriale Zugehörigkeit Wiesbadens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung von 1871 bis 2017

Der Verlauf der Einwohnerentwicklung von Wiesbaden zeigt, dass sich die Einwohnerzahl im 19. Jahrhundert, eingeleitet durch die Erhebung zur herzoglich-nassauischen Residenzstadt, etwa alle 20 Jahre verdoppelte. Von 1800 bis 1905 wuchs die Bevölkerung von 2239 Einwohnern auf 100.953 Einwohner. Damit erreichte Wiesbaden 1905 erstmals den Status einer Großstadt, den die Stadt zwischen 1917 und 1919 kurzzeitig wieder verlor. Die um diese Zeit zu verzeichnende Stagnation des Wachstums wurde durch eine erste Welle von Eingemeindungen 1926 und 1928 beendet. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 wuchs die Stadt auf 170.354 Einwohner. Dies war durch die wirtschaftlich günstige Lage am Rhein und der Nähe zum Ruhrgebiet begünstigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg strömten viele Menschen in die relativ wenig zerstörte Stadt. Auch die Eingliederung der AKK-Stadtteile (siehe oben) erhöhte die Bevölkerungszahl erheblich. Seit Ende 1947 hat Wiesbaden ununterbrochen mehr als 200.000 Einwohner, 1956 wurden schon 244.994 Einwohner gezählt. In den nächsten 20 Jahren wuchs die Einwohnerzahl nur noch geringfügig auf 250.592. Sie erhielt nur noch einen Schub durch die Eingemeindungen von 1977 und erreichte 1980 die Zahl von 274.464. Entgegen dem in deutschen Großstädten zu beobachtenden Trend zum Schrumpfen der Einwohnerzahl konnte Wiesbaden seine Einwohnerzahl halten mit 274.865 Einwohnern im Jahr 2005. Dazu beigetragen hat der Bau immer neuer Wohnviertel in den Stadtteilen.

Eingemeindungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Eingemeindungen waren die von Biebrich, Schierstein und Sonnenberg am 1. Oktober 1926. Dadurch wurde Wiesbaden zu einer Stadt am Rhein. Schon am 1. April 1928 wurden neun weitere Gemeinden aus dem Landkreis Wiesbaden eingemeindet, der gleichzeitig aufgelöst wurde. Die restlichen Städte und Gemeinden des Landkreises wurden Bestandteil des neu gegründeten Main-Taunus-Kreises. Als Kriegsfolge verlief die Grenze zwischen der Französischen und der Amerikanischen Besatzungszone in der Region in der Mitte das Rheins; als Folge wurden am 10. August 1945 Mainz-Kastel, Mainz-Amöneburg und Mainz-Kostheim nach Wiesbaden eingemeindet. Eine „treuhänderische Verwaltung“ gab es nicht.[45] Von diesen drei Orten war Wiesbaden seit dem Wiener Kongress durch eine Landesgrenze getrennt gewesen, die Landesgrenze zwischen Nassau (Preußen) einerseits und Hessen (Großherzogtum Hessen-Darmstadt, später Volksstaat Hessen) andererseits. Es handelt sich um keine der üblichen Eingemeindungen, da die Stadt Wiesbaden in diesen Stadtteilen nicht einfach die Rechtsnachfolge der Stadt Mainz angetreten hat. Auch eine Vermögensauseinandersetzung fand nicht statt.[46] Die Wasserrechte zur Trinkwassergewinnung etwa sind bei Mainz geblieben und auch an den Eigentumsverhältnissen von städtischen Grundstücken hat sich nichts geändert. Die letzten Eingemeindungen fanden im Zuge der Gebietsreform in Hessen am 1. Januar 1977 statt und betrafen sechs Gemeinden des Main-Taunus-Kreises.[47]

Jahr Ort Zuwachs
in Hektar
1. Oktober 1926 Biebrich (Stadt) 1299
1. Oktober 1926 Schierstein 943
1. Oktober 1926 Sonnenberg 834
1. April 1928 Bierstadt 922
1. April 1928 Dotzheim 1827
1. April 1928 Erbenheim 1127
1. April 1928 Frauenstein 1065
1. April 1928 Heßloch 154
1. April 1928 Igstadt 726
1. April 1928 Kloppenheim 539
1. April 1928 Rambach 992
1. April 1928 Georgenborn (1939
wieder ausgemeindet)
(?)
10. August 1945 Mainz-Kastelc) und
Mainz-Amöneburgc)
1332
10. August 1945 Mainz-Kostheimc) 953
1. Januar 1977 Auringen 312
1. Januar 1977 Breckenheim 640
1. Januar 1977 Delkenheim 743
1. Januar 1977 Medenbach 447
1. Januar 1977 Naurod 1099
1. Januar 1977 Nordenstadt 773
c) 
Die Stadtbezirke Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel und Mainz-Kostheim gehörten zwischen 1908 bzw. 1913 und 1945 zu Mainz. Die Militärverwaltungen der Besatzungsmächte Frankreich und Vereinigte Staaten legten jedoch den mitten durchs bisherige Mainzer Stadtgebiet verlaufenden Rhein als Grenze zwischen ihren Besatzungszonen und folglich auch der neu gegründeten Länder Hessen und Rheinland-Pfalz fest. Drei der sechs rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz wurden deshalb der Stadt Wiesbaden zugeordnet. Sie behielten jedoch ihre bisherige Bezeichnungen „Mainz-“.

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konfessionsstatistik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß dem Zensus 2011 waren 28,3 % der Einwohner evangelisch, 22,9 % römisch-katholisch und 48,8 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[48] Ende des Jahres 2022 waren von den 296.127 Einwohnern Wiesbadens 19,1 % (56.483) evangelisch, 17,6 % (52.155) katholisch und 63,3 % (187.489) sonstiger oder keiner Religionszugehörigkeit, darunter ca. 13,4 % (39.810) Muslime.[49] Die Zahl der Katholiken und vor allem die der Protestanten ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken, während der Anteil der Konfessionslosen zunahm.

Geschichte der Christen in Wiesbaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebiet der heutigen Stadt Wiesbaden gehörte ursprünglich zum Bistum Mainz.[50] Im Jahre 1543 wurde durch das damalige nassauische Herrscherhaus die Reformation eingeführt. Vorherrschend war das lutherische Bekenntnis, doch gab es seit dem 18. Jahrhundert auch reformierte Gemeindeglieder. Im Jahre 1817 wurde im Herzogtum Nassau die Union zwischen lutherischen und reformierten Gemeinden durchgeführt, wodurch die Evangelische Landeskirche in Nassau entstand. 1934 beziehungsweise 1945/46 schlossen sich die drei Landeskirchen in Nassau, Hessen und Frankfurt zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) zusammen. Innerhalb der EKHN bilden die 44 evangelischen Gemeinden mit rund 78.000 Gemeindegliedern das Dekanat Wiesbaden. Das Dekanat gehört zur Propstei Rhein-Main, Propst Oliver Albrecht hat seinen Dienstsitz in Wiesbaden.

Als Reaktion auf die Union 1817 entstanden in Wiesbaden, wie auch an anderen Orten, evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirchengemeinden, die ihren lutherischen Glauben im Gottesdienst und Lehre leben wollten. Die Evangelisch-Lutherische Christuskirchengemeinde Wiesbaden gehört heute zum Kirchenbezirk Hessen-Süd der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche.

Seit dem 18. Jahrhundert gab es auch vereinzelt wieder römisch-katholische Gemeindeglieder in Wiesbaden, die anfangs der Kirche in Frauenstein eingepfarrt waren. Seit 1791 konnten sie auch in Wiesbaden wieder öffentlich Gottesdienst feiern und 1801 erhielten sie ihr eigenes Bethaus. Später bauten sie sich wieder eigene Kirchen. Sie gehören zur Diözese Limburg, die 1827 für das damalige Herzogtum Nassau neu gegründet wurde. Innerhalb des Bistums Limburg gehören die Pfarrgemeinden der Stadt Wiesbaden (mit Ausnahme der ehemals zur Stadt Mainz gehörigen Gemeinden, die zum Bistum Mainz gehören) zur gleichnamigen Region Wiesbaden.

Geschichte der Juden in Wiesbaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden und ehemaliger Standort der Synagoge
Deportationsmahnmal Schlachthoframpe

Die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Wiesbaden reicht bis in die Römerzeit zurück. Bis ins 18. Jahrhundert hinein wurden Wiesbadener Juden auf dem jüdischen Friedhof in Wehen beigesetzt. Seit 1750 gab es auch in Wiesbaden einen jüdischen Friedhof. Mit dem Wachstum der Stadt wuchs auch die Zahl der jüdischen Einwohner. Im Jahre 1869 konnte die jüdische Gemeinde eine große neue Synagoge, die im maurischen Stil von Philipp Hoffmann entworfen worden war, auf dem Michelsberg einweihen. Im Jahre 1878 wurde die orthodoxe Altisraelitische Gemeinde begründet. Auch sie errichtete in der Friedrichstraße eine Synagoge; drei weitere Synagogen gab es in den Vororten. In der Nacht der Novemberpogrome 1938 wurden alle Synagogen geschändet und beschädigt. Die Ruine am Michelsberg wurde 1939 völlig abgetragen. Heute erinnert an sie die Gedenkstätte für die ermordeten Wiesbadener Juden mit namentlichen Gedenktafeln und dem Grundriss der Alten Synagoge auf der Straße. Von über 3000 Juden vor 1933 konnte etwa die Hälfte fliehen und den Holocaust überleben. Von den übrigen wurden fast alle aus der Stadt vertrieben oder in die Vernichtungslager deportiert.[51] An sie erinnern 651 Stolpersteine vor den Häusern, wo die Menschen gewohnt oder gearbeitet haben (siehe Liste der Stolpersteine in Wiesbaden). An die Deportationen erinnert das Mahnmal Schlachthoframpe und die Gedenkstätte Nordenstadt. Schon im Dezember 1946 wurde eine neue Gemeinde gegründet, die das Grundstück der Altisraelitischen Gemeinde nutzen konnte. Das neue Gotteshaus der jüdischen Gemeinde befindet sich in einem stark gesicherten Hinterhof an der Friedrichstraße. Durch den Zuwachs aus Osteuropa hat die Gemeinde heute über 800 Mitglieder. Insgesamt gibt es sieben jüdische Friedhöfe im Stadtgebiet; genutzt wird heute nur der jüdische Friedhof an der Platter Straße.

Geschichte der Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 31. Dezember 2009 gehörten 78.007 (28 %) Wiesbadener der evangelischen Kirche und 65.495 (24 %) der römisch-katholischen Kirche an, während 29.370 (11 %) Wiesbadener Muslime waren, die übrigen 37 % gehörten sonstigen Religionen oder keiner Religion an.[52] 1987 lebten noch 9795 Muslime (vier Prozent) in Wiesbaden. Damit sind die Muslime die am stärksten wachsende Religionsgemeinschaft. Der Anteil der Katholiken und Protestanten ging in den letzten Jahrzehnten allmählich zurück, von 84 % im Jahr 1970, über 75 %, 55 % und 52 % in den Jahren 1987, 2005 und 2009, auf 47,5 % im Jahr 2014, eine große Minderheit. Zugleich hat sich, auch innerhalb der christlichen Konfessionen, eine große religiöse Vielfalt entwickelt: 10.700 potentielle Mitglieder haben die russisch-orthodoxen und griechisch-orthodoxen Gemeinden sowie syrisch-orthodoxen Gemeinden.[53] Alleine die Suryoye (auch bekannt als Assyrer, Aramäer oder Chaldäer) sind mit 7.450 Mitgliedern in Wiesbaden und Umgebung vertreten. Davon gehören 7.000[54] Suryoye der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien an, die restlichen 450[55] sind Anhänger der Assyrischen Kirche des Ostens. Die Wiesbadener Suryoye sprechen bis heute Neu-Ostaramäisch[56], die meisten in Wiesbaden lebenden Suryoye benutzen dabei den Surayt-Dialekt (auch bekannt als Turoyo). Eine kleine Wiesbadener Suryoye-Minderheit benützt hingegen den Neu-Ostaramäischen Suret-Dialekt. Von den muslimischen Gemeinden ist insbesondere die Ahmadiyya Muslim Jamaat KdöR in Wiesbaden aktiv vertreten.[57] Sie gilt sich selbst als islamische Reformgemeinde und verfügt seit 2019 in Wiesbaden über eine Moschee mit Kuppel und Minarett.[58] In Wiesbaden ist sie vor allem durch ihre interreligiösen Dialog-Veranstaltungen und dem Benefizlauf „Charity Walk and Run“ bekannt.[59]

Galerie religiöser Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Einwohnerregister der Stadt Wiesbaden, hatten 119.517 Menschen im Jahr 2022 einen Migrationshintergrund, welches 40,4 % der Bevölkerung von Wiesbaden entspricht. Im Jahr 2018 betrug der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund 38,5 %.[60]

Menschen mit Migrationshintergrund und Staatsbürgerschaft mit Hauptwohnsitz Wiesbaden am 31. Dezember 2022[60]
Nationalität nach Herkunft nach
Staatsbürgerschaft
Turkei Türkei 15.728 9.104
Polen Polen 6.834 4.182
Russland Russland 5.864 1.369
Marokko Marokko 5.546 1.904
Rumänien Rumänien 5.272 4.009
Italien Italien 5.134 3.995
Ukraine Ukraine 5.058 4.037
Syrien Syrien 4.674 3.263
Bulgarien Bulgarien 4.332 3.940
Afghanistan Afghanistan 3.671 2.018
Griechenland Griechenland 3.493 2.820
Iran Iran 3.077 1.194
Kasachstan Kasachstan 3.067 166
Serbien Serbien 2.856 2.039

Kommunalpolitik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtverwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neues Rathaus – Bild von 1893
Neues Rathaus am Wiesbadener Schlossplatz

Der Verwaltungsaufbau der Landeshauptstadt Wiesbaden richtet sich nach der Hessischen Gemeindeordnung und der Hauptsatzung vom 24. März 1969, zuletzt geändert am 12. Juli 2006.[61] Danach besteht die Stadtverordnetenversammlung als oberstes Organ der kommunalen Selbstverwaltung aus 81 von den Bürgern der Stadt gewählten Stadtverordneten. Der Magistrat als ausführendes Organ besorgt die laufende Verwaltung der Stadt und besteht aus dreizehn ehrenamtlichen und bis zu sechs hauptamtlichen Stadträten sowie dem Oberbürgermeister als dem Vorsitzenden und dem Bürgermeister als seinem Vertreter. Die Hauptsatzung regelt die Einteilung der Stadt in 26 Ortsbezirke und auch die Grenzen der fünf in Wiesbaden-Alt gebildeten Ortsbezirke sowie die Größe der von den Bürgern zu wählenden Ortsbeiräte. Zudem wird ein Ausländerbeirat mit 31 Mitgliedern eingerichtet. Neben der Stadt Frankfurt am Main unterliegt auch Wiesbaden bei der Kommunalaufsicht nach der Hessischen Gemeindeordnung unmittelbar dem Hessischen Innenministerium, die sonst vom Regierungspräsidium wahrgenommen wird.

An der Spitze der Stadt Wiesbaden standen über viele Jahrhunderte der Schultheiß und die Schöffen des Stadtgerichts. Ihnen standen zwei Bürgermeister zur Seite, die das eigentliche Organ der Selbstverwaltung darstellten. Seit dem 15. Jahrhundert traten die Bürgermeister oftmals als eigentliche Stadtvorstände in Erscheinung, wurden dann aber wieder vom Schultheiß abgelöst. 1775 erhielt das Stadtgericht durch Fürst Karl Wilhelm von Nassau den Ehrentitel Stadtrat. Dieser stellte später jedoch die staatliche Polizeidirektion dar.

Neben dem Gericht gab es seit dem 15. Jahrhundert auch einen Rat. Die Bürgermeister erhielten in preußischer Zeit den Titel Oberbürgermeister. Heute wird der Oberbürgermeister direkt vom Volk gewählt. Die ebenfalls vom Volk zu wählende Stadtverordnetenversammlung umfasst 81 Sitze, die sich wie folgt verteilen:

Stadtverordnetenversammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadtverordnetenversammlung ist die kommunale Volksvertretung der Stadt Wiesbaden. Über die Vergabe der 81 Sitze entscheiden die Bürger alle fünf Jahre.

Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[62] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[63][64][65][66]

Stärkste Partei bei der Kommunalwahl 2021 nach Stadtteil:
  • CDU
  • SPD
  • Grüne
  • Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021
    Stimmenanteil in Prozent
    Wahlbeteiligung: 41,8 %
     %
    30
    20
    10
    0
    23,5
    21,4
    20,3
    10,4
    6,5
    6,2
    3,8
    2,5
    1,1
    0,8
    3,5
    Gewinne und Verluste
    im Vergleich zu 2021
     %p
       8
       6
       4
       2
       0
      -2
      -4
      -6
      -8
    −1,2
    +7,3
    −5,6
    +0,6
    −6,3
    ± 0,0
    +3,8
    +1,1
    −0,6
    +0,8
    +1,3
    Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
    Anmerkungen:
    i Bürgerliste Wiesbaden
    Sitzverteilung
                 
    Insgesamt 81 Sitze
    Parteien und Wählergemeinschaften %
    2021
    Sitze
    2021
    %
    2016
    Sitze
    2016
    %
    2011
    Sitze
    2011
    %
    2006
    Sitze
    2006
    %
    2001
    Sitze
    2001
    SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 20,3 17 25,9 21 28,9 23 30,2 25 34,7 28
    CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 23,5 19 24,7 20 32,7 27 36,2 29 36,5 30
    Grüne Bündnis 90/Die Grünen 21,4 17 14,1 11 19,1 16 12,1 10 10,2 8
    AfD Alternative für Deutschland 6,5 5 12,8 11
    FDP Freie Demokratische Partei 10,4 8 9,8 8 5,0 4 9,0 7 12,0 10
    Linke Die Linke 2001: Linke Liste (LiLi) 6,2 5 6,2 5 4,1 3 3,3 3 1,7 1
    Partei Die Partei 0,8 1
    Volt Volt Deutschland 3,8 3
    BLW Bürgerliste Wiesbaden 1,1 1 1,7 1 3,8 3 3,7 3
    Freie Wähler Freie Wähler 2,5 2 1,4 1 1,2 1
    Piraten Piratenpartei Deutschland 1,1 1 2,1 2
    ULW Unabhängige Liste Wiesbaden 0,8 1 1,0 1
    ALFA, jetzt LKR Liberal-Konservative Reformer 0,4 0,9 1
    REP Die Republikaner 2,2 2 5,0 4 4,9 4
    Sonstige 2,3 2 0,3 0 0,9 0 0,5 0
    Gesamt 100,0 81 100,0 81 100,0 81 100,0 81 100,0 81
    Wahlbeteiligung in Prozent 41,8 43,4 41,2 39,6 47,2

    Oberbürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Gert-Uwe Mende (SPD), amtierender Oberbürgermeister Wiesbadens

    Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden ist Gert-Uwe Mende (SPD). Er setzte sich am 16. Juni 2019 in einer Stichwahl mit 62 Prozent der Stimmen gegen Eberhard Seidensticker (CDU) durch.[67] Der bisherige Amtsinhaber Sven Gerich (SPD) war nach Korruptionsvorwürfen nicht mehr zur Wiederwahl angetreten.[68] Die Amtsübergabe fand am 29. Juni 2019 statt. Seine Amtsvorgänger sind in nachfolgender Liste aufgeführt.[69] Derzeitiger Stadtverordnetenvorsteher ist Gerhard Obermayr (CDU).[70]

    Bundesweite Beachtung erfuhr die Wiesbadener Wahl des Oberbürgermeisters im Jahr 2007 durch den Umstand, dass die SPD ihren Kandidaten Ernst-Ewald Roth wegen eines Fristversäumnisses nicht aufstellen konnte. Dies wurde in der folgenden Karnevalskampagne in vielen Vorträgen und Motivwagen aufgegriffen.

    Magistrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Zum Magistrat der Stadt Wiesbaden zählen folgende hauptamtliche Dezernenten und ehrenamtliche Magistratsmitglieder:[71][72]

    Hauptamtliche Dezernenten der Landeshauptstadt Wiesbaden
    Funktion Name Partei Dezernat
    Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende SPD I: Hauptamt, Personalamt, Stadtverordnetenversammlung, Sport, Revision, Feuerwehr, Stadtplanung
    Bürgermeisterin Christiane Hinninger Grüne II: Umwelt, Grünflächen, Wirtschaft und Beschäftigung, Innovation, Organisation, Digitalisierung, Stabstelle Frauenbeauftragte
    Stadtrat Hendrik Schmehl SPD III: Kämmerei, Kassen- und Steueramt, Schulen, Kultur
    Stadträtin Milena Löbcke Linke IV: Recht, Zuwanderung und Integration, Veterinärwesen und Verbraucherschutz, Gesundheit
    Stadtrat Andreas Kowol Grüne V: Straßenverkehr und Stadtpolizei, Liegenschaften, Bauaufsicht, Hochbau, Tiefbau und Vermessung
    Stadtrat Patricia Becher SPD VI: Soziales, Sozialleistungen und Jobcenter
    Stadträtin Maral Koohestanian Volt VII: Stadtforschung, Statistik, Ordnung, Europa und Fördermanagement, Smart City
    Ehrenamtliche Magistratsmitglieder der Landeshauptstadt Wiesbaden
    Funktion Name Partei
    Stadträtin Ursula Bai Grüne
    Stadträtin Monika Becht BLW
    Stadträtin Nathalie Becker FDP
    Stadträtin Bettina Gies Grüne
    Stadtrat Michael Goebel AfD
    Stadträtin Christiene Jouaux-Frönd Volt
    Stadtrat Bodo Kaffenberger Linke
    Stadtrat Stefan Korbach CDU
    Stadträtin Tilli-Charlotte Reinhardt Grüne
    Stadtrat Dieter Schlempp CDU
    Stadtrat Rainer Schuster SPD
    Stadtrat Eberhard Seidensticker CDU
    Stadträtin Helga Tomaschky-Fritz SPD
    Stadtrat Ulrich Winkelmann FDP
    Stadträtin Gabriele Wolf SPD

    Finanzen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Stadt Wiesbaden hatte am 31. Dezember 2012 eine Verschuldung in Höhe von 1,46 Milliarden Euro (entspricht 5374 Euro pro Einwohner). Wiesbaden war damit gemessen am Schuldenstand pro Einwohner die am wenigsten verschuldete kreisfreie Stadt in Hessen.[73]

    Hoheitssymbole[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Landeshauptstadt Wiesbaden führt ein Dienstsiegel, ein Wappen sowie eine Hiss- und eine Bannerflagge. Ferner verwendet die Stadt ein Logo.

    Wappen in einer Anleihe der Stadt Wiesbaden vom 1. April 1914
    Wiesbadener Wappen am Alten Rathaus von 1610

    Wappen

    Wappen der Landeshauptstadt Wiesbaden
    Wappen der Landeshauptstadt Wiesbaden
    Blasonierung: „In Blau drei (2:1) goldene Lilien – die Lilie mit drei Ringen gezeichnet.“[74]
    Wappenbegründung: Die in der Heraldik Fleur-de-Lis genannten Blumen tauchen im 16. Jahrhundert erstmals in den Stadtsiegeln auf und sollen französischer Herkunft sein.

    Das Stadtwappen wurde 1906 verliehen.

    Flagge Die Stadtflagge zeigt entsprechend drei goldene (gelbe) Lilien auf blauem Tuch und wurde 1907 verliehen.

    Partnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wiesbaden unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:[75]

    Weiterhin ist Wiesbaden seit 1953 Patenstadt der heimatvertriebenen Karlsbader.

    Jugendparlament[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Seit Dezember 2009 gibt es in Wiesbaden ein Jugendparlament, in welchem Wiesbadener Jugendliche die Möglichkeit haben, die Stadtpolitik mitzugestalten. Es vertritt die Interessen der Wiesbadener Jugendlichen gegenüber der Stadtverordnetenversammlung und deren Ausschüssen, dem Magistrat und den Ortsbeiräten und wird auf die Dauer von jeweils zwei Jahren direkt gewählt. Wahlberechtigt sind die Wiesbadener Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 21 Jahren. Das Wahlamt schickt diesem Personenkreis Briefwahlunterlagen zu. Gewählt werden können 31 Personen, die am Wahltag das 20. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das Jugendparlament verfügt über kein Stimmrecht in kommunalen Ausschüssen oder in der Stadtverordnetenversammlung. Vorsitzende des Jugendparlaments ist Marie Kristionat (Stand Februar 2024).[78]

    Das Jugendparlament Wiesbaden führt unter anderem das Projekt Hessische Union zur Stärkung von Kinder- und Jugendinteressen durch.[79] Ziel dieser Initiative ist es, die Hessischen Kinder- und Jugendvertretungen in einem Bündnis zu vereinen und somit eine repräsentative Stimme für die Jugendlichen Hessens zu bilden.

    Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Insgesamt haben etwa 12.000 Unternehmen vom Handwerksbetrieb bis zu größeren Konzernen ihren Sitz in Wiesbaden. Die Industrie- und Handelskammer Wiesbaden ist für die Unternehmen im benachbarten Rheingau-Taunus-Kreis und in der Stadt Hochheim am Main zuständig. 2016 erwirtschaftete Wiesbaden, innerhalb seiner Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 17,144 Milliarden Euro und belegte damit Rang 21 in der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 61.913 Euro pro Kopf (Hessen: 43.496 Euro, Deutschland 38.180 Euro). Das BIP je Erwerbsperson beträgt 93.022 Euro.[80] Im Vergleich mit der Kaufkraft von Deutschland ausgedrückt erreichte Wiesbaden 2012 einen Index von 114 (Deutschland: 100), was einer Kaufkraft von ca. 23.400 Euro pro Einwohner entspricht. Damit ist Wiesbaden die zehntwohlhabendste Großstadt Deutschlands sowie die zweitwohlhabendste Großstadt in Hessen nach Frankfurt (24.310 Euro). Zum Vergleich: Die höchste Kaufkraft unter den deutschen Großstädten verzeichnet München mit etwa 28.247 Euro pro Einwohner.[3] Die höchste Kaufkraft unter den Stadtteilen besitzt Sonnenberg mit ca. 32.300 Euro pro Einwohner.[81]

    Im Jahre 2015 rangierte die Landeshauptstadt Wiesbaden auf dem sechsten Platz der wohlhabendsten Städte Deutschlands über 200.000 Einwohner.[3] Die Stadt wies 2022 mit einer Kaufkraftkennziffer von 110 des Bundesdurchschnitts bzw. mit rund 27.963 Euro pro Erwerbstätigem einen überdurchschnittlichen Kaufkraftindex auf.[82] Im sogenannten „Zukunftsatlas“ 2019 belegte die kreisfreie Stadt Wiesbaden Platz 46 von 402 Landkreisen und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.[83]

    Ungefähr 184.300 Erwerbstätige hatten 2016 ihren Beschäftigungsort in der Stadt. Hiervon waren ca. 125.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer. Wiesbaden ist Ziel von Berufspendlern. Der Einpendlerüberschuss betrug 2011 fast 28.000 Arbeitnehmer. Die meisten Pendler stammen aus dem Rheingau-Taunus-Kreis, der Stadt Mainz und dem Landkreis Mainz-Bingen und somit aus dem direkten Umland der Stadt Wiesbaden.[84] Der überwiegende Teil der Arbeitnehmer der Landeshauptstadt sind im Dienstleistungsbereich beschäftigt, lediglich 16 Prozent sind im produzierenden Gewerbe beschäftigt. Die Land- und Forstwirtschaft ist fast bedeutungslos. Die Arbeitslosenquote lag im September 2022 bei 8,0 Prozent.[82]

    Thermalquellen, Kurbetrieb und Gesundheitswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    System der Quellen

    Wiesbaden ist unter anderem berühmt für seine vielen kochsalzhaltigen Thermalquellen, die für vielfältige Kuren genutzt werden. In erster Linie werden sie bei rheumatischen Erkrankungen und Katarrhen der Atmungsorgane eingesetzt. Die Anwendung erfolgt in erster Linie durch Badekuren und Bewegungstherapie sowie durch Trinkkuren und Schwimmen im Thermalwasser.

    Kurhaus Wiesbaden bei Nacht
    Der Kochbrunnen-Springer
    Thermalbad Aukamm

    In der Innenstadt gibt es heute 14 heiße Quellen mit Temperaturen zwischen 46 und 66 Grad Celsius.[2] Mit einer Ergiebigkeit von etwa zwei Millionen Litern täglich ist Wiesbaden das zweitergiebigste deutsche Heilbad (zum Vergleich: an erster Stelle steht Aachen mit dreieinhalb Millionen Litern täglich[85]) Schon seit der Zeit der Römer sind in der Stadt Bäder in Betrieb, und bis heute sind einige Quellen öffentlich zugänglich, wie zum Beispiel der Kochbrunnen (66 Grad Celsius), der mit alleine fast 500.000 Litern täglich die ergiebigste Quelle ist. Die römisch-irische Kaiser-Friedrich-Therme mit Saunalandschaft wird durch die Adlerquelle (64,4 Grad Celsius, 167 Liter pro Minute) versorgt, ebenfalls das Thermalbad Aukammtal. Daneben gibt es private Badehäuser, heute in der Regel Hotels, die Thermalbäder betreiben (Schwarzer Bock, Nassauer Hof und Goldenes Ross, die ehemaligen Hotels Rose und Bären). Neben dem Kochbrunnen gibt es noch einige weitere öffentliche Trinkstellen wie den Bäckerbrunnen (49 Grad Celsius, 65 Liter pro Minute) und Wiesbadens 15. Quelle, den Faulbrunnen (14 bis 17 Grad Celsius, 27 Liter pro Minute), der seinen Namen Schwefelverbindungen mit ihrem typischen Geruch verdankt, aber wegen seiner geringen Temperatur nicht als Therme bezeichnet wird.

    Besucher wie Johann Wolfgang von Goethe, Fjodor Dostojewski, Richard Wagner, Johannes Brahms oder Alexej von Jawlensky haben wegen der Quellen und der Spielbank in Wiesbaden Station gemacht. Emil Minlos zog gesundheitsbedingt aus Berlin hierher um.

    Nach dem Ersten Weltkrieg, als Wiesbaden seinen Ruf als Weltkurstadt verlor, wurde der bis dahin vorherrschende Kurbetrieb als Amüsementbetrieb auf die klinifizierte Kur umgestellt. 1937 wurde eine neue Kochbrunnenwasser-Ausschankstelle in der Kurhauskolonnade am Bowling Green eingerichtet. Diese wurde nach der Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg 1952 wiedereröffnet, existiert aber heute nicht mehr.

    Mit seinen Mineralquellen ist Wiesbaden Mitglied in der European Historic Thermal Towns Association (EHTTA), welche wiederum Träger eines internationalen Netzwerks ist, das sich Europäische Route historischer Thermalstädte nennt und seit 2010 als Kulturroute vom Europarat zertifiziert ist.

    Heute gibt es zahlreiche Reha- und Spezialkliniken. Von allgemeinmedizinischen Krankenhäusern bis zu kosmetischen Privatkliniken sind es insgesamt 18 an der Zahl. Die bekannteste ist sicher die Deutsche Klinik für Diagnostik. Am 2. April 1970 eröffnete sie in der Nähe des neuen Kurviertels. Dieses neue Kurviertel gruppiert sich um das städtische großzügige Thermalbad mit Außenbecken im Aukammtal, das über eine Fernleitung aus dem Quellenviertel mit Thermalwasser versorgt wird. Dort liegen große Rehakliniken und zahlreiche Spezial- und Privatkliniken. Allerdings ist die größte Klinik seit mehr als 10 Jahren geschlossen.

    Die großen allgemeinmedizinischen Krankenhäuser sind die Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden (HSK) in der Nähe der Dotzheimer Großwohnsiedlung Schelmengraben, das St. Josefs-Hospital im Osten und die Asklepios Paulinen Klinik im Südwesten der Innenstadt. Letztere wurde 1856 als Nassauische Diakonissen-Mutterhaus Paulinenstiftung auf Anregung der Herzogin von Nassau, Pauline von Württemberg, gegründet und 1896 in das Krankenhaus Paulinenstift umgewandelt.

    Trinkwasserversorgung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Marktbrunnen von 1753 vor dem Alten Rathaus
    Der Zugang zum Kreuzstollen im Taunus

    Der Reichtum Wiesbadens an Thermal- und Mineralquellen bedingte zugleich einen Mangel an gutem Trinkwasser innerhalb der Mauern der mittelalterlichen Stadt. Deren Quellen gaben nur warmes und salziges Wasser. Trinkwasser musste von Brunnen aus der Feldgemarkung in die Stadt geholt werden. Der Marktbrunnen auf dem Schlossplatz wurde 1564/66 errichtet, als man eine Wasserleitung aus ausgehöhlten Baumstämmen (sog. Deichel) von einem der Feldbrunnen in die Stadt gelegt hatte.[86] Der Erhaltungsaufwand für die fäulnisanfällige Leitung überstieg jedoch die finanziellen Möglichkeiten der Bürger, so dass die Wasserqualität dieses ersten Laufbrunnens innerhalb der Stadtmauern meistens zu wünschen übrig ließ, wenn er nicht ohnehin versiegte. Nach den Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges dauerte es noch Jahrzehnte, bis der Marktbrunnen wieder floss. 1753 wurde der Marktbrunnen in der heute bekannten Form von den Bürgern neu errichtet, allerdings noch immer mit einer hölzernen und damit reparaturanfälligen Zuleitung von 3060 Schuh Länge (872,1 Meter).

    1810 endlich wurden gusseiserne Röhren der Michelbacher Hütte verlegt. An den Kosten hierfür hatte die Stadtkasse 15 Jahre lang abzuzahlen. 1821 wurde dem steigenden Wasserbedarf der wachsenden Stadt mit einer Leitung vom Kisselborn Rechnung getragen, um weitere neun Laufbrunnen zu speisen. Die Leitung führte rund sechs Kilometer weit von dem Walddistrikt Kisselborn, der in 420 Meter Höhe direkt unterhalb des wenige Jahre später errichteten Jagdschlosses Platte liegt, in die Innenstadt.[87][88] Weitere Brunnen wurden gefasst und in die Stadt geleitet, jedoch konnte dies den Wasserbedarf der aufstrebenden Stadt, besonders in Trockenjahren, nicht zufriedenstellend decken.

    Schließlich wurden in den Jahren 1875 bis 1910 mit vier bergmännischen Tiefstollen von 11,5 Kilometern Gesamtlänge die wasserführenden Quarzitadern des Taunuskamms erbohrt (Münzbergstollen, Schläferskopfstollen, Kreuzstollen und Kellerskopfstollen). Als Druckstollen boten sie endlich eine krisensichere Wasserversorgung bei bester Trinkwasserqualität. Sie können zusammen maximal 22.000 Kubikmeter täglich liefern.

    Parallel dazu wurden schon weitere Bezugsquellen gesucht und in den Rheinauen bei Schierstein auch gefunden. In mehreren Ausbaustufen entstand hier seit 1901 das Wasserwerk Schierstein. Dort wird Grundwasser gefördert sowie zwischen 1924 und 2017 Oberflächenwasser aus dem Rhein mittels Schluckbrunnen in das Grundwasser eingespeist, um es anschließend wieder zu fördern. Seit 2016 ist es mit einer Leitung mit dem Wasserwerk auf der Petersaue verbunden.

    Als drittes Standbein der Wasserversorgung besteht seit 1969 ein Anschluss an das Hessische Ried über eine Fernleitung von 55 Kilometer Länge zum Wasserwerk Jägersburger Wald bei Einhausen. Von hier werden bis zu 20.000 Kubikmeter täglich geliefert.

    Die Wasserversorgung Wiesbadens obliegt heute der Hessenwasser GmbH & Co. KG.

    Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Autobahnen und Bundesstraßen rund um Wiesbaden
    Das Stadtgebiet Wiesbaden/Mainz zählt zur Umweltzone (seit 1. Februar 2013 nur noch grüne Plakette).

    Durch das südliche Stadtgebiet von Wiesbaden führt in West-Ost-Richtung die Bundesautobahn A 66 aus dem Rheingau in Richtung Frankfurt am Main. Von ihr zweigen am Schiersteiner Kreuz die A 643 nach Mainz und an der Anschlussstelle Mainzer Straße die A 671 nach Hochheim am Main ab. Im Osten berührt die A 3 das Stadtgebiet. Auf dieser Autobahn sind über das Wiesbadener Kreuz Köln und der Flughafen Frankfurt Main erreichbar. Folgende Bundesstraßen führen durch das Stadtgebiet: B 40, B 43, B 54, B 262, B 263, B 417 und B 455.

    Seit dem 1. Februar 2013 existiert, zusammen mit der Nachbarstadt Mainz, eine Umweltzone. Es ist damit die erste länderübergreifende Umweltzone sowie, nach Frankfurt, die zweite in Hessen.[89][90][91][92] Um einem Dieselfahrverbot zu entkommen sollte bis Ende 2020, in Zusammenarbeit mit Siemens Mobility, eine neue digitale Lichtsignalanlage in Betrieb genommen werden.[93] Am 3. Juli 2022 wurde erstmals ein autofreier Sonntag auf einigen Quartierstraßen durchgeführt.[94]

    Fahrradverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der innerstädtische Fahrradverkehr ist spärlich, Fahrradwege und Radstreifen sind selten. Im Städtevergleich der Großstädte des sogenannten „Fahrradklimatests“ 2016 und 2018 nimmt die Stadt den letzten Platz ein.[95][96]

    Wiesbaden ist an zahlreiche Radwanderwege angeschlossen, unter anderem an den Rheinradweg (verläuft als europäische EuroVelo-Route von der Quelle des Rheins bis zur Nordsee).[97]

    Schienenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Das neobarocke Gebäude des Wiesbadener Hauptbahnhofs

    Der Wiesbadener Hauptbahnhof wurde 1906 südlich des Zentrums eröffnet und ersetzte den Ludwigsbahnhof, den Rheinbahnhof und den Taunusbahnhof. In den Stadtteilen sind weitere zehn Bahnhöfe in Betrieb. Wiesbaden ist an das S-Bahn-Netz Rhein-Main angeschlossen. Der Hauptbahnhof ist Endhaltestelle der S-Bahn-Linien S1, S8 und S9 aus Richtung Frankfurt/Offenbach/Hanau. Außerdem führt von Wiesbaden aus die rechte Rheinstrecke über Rüdesheim bis nach Koblenz sowie die Ländchesbahn über die Vororte Erbenheim, Igstadt und Auringen/Medenbach nach Niedernhausen mit Anschluss nach Limburg an der Lahn. Seit Fertigstellung der Schnellfahrstrecke Köln–Rhein/Main 2002 ist Wiesbaden an das ICE-Netz angeschlossen. Abgesehen vom Hauptbahnhof bestehen noch die Personenbahnhöfe und -haltepunkte Auringen-Medenbach, Biebrich, Erbenheim, Igstadt, Kastel, Ost und Schierstein.

    Öffentlicher Personennahverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Stadtbus der ESWE

    Den öffentlichen Personennahverkehr bedient die ESWE Verkehrsgesellschaft mbH, zudem über Verbundverknüpfungen teilweise auch die Mainzer Mobilität (und Subunternehmen) sowie im Regionalverkehr weitere Anbieter. Die Busspur ist eine Wiesbadener Erfindung. Von hier aus verbreitete sie sich ab 1968 über die ganze Welt. Wiesbaden war die erste deutsche Stadt und erste Großstadt der Welt, die 1929 den innerstädtischen Verkehrsbetrieb von Straßenbahnen auf Busse umstellte. 1955 wurde der Straßenbahnbetrieb endgültig eingestellt (siehe Straßenbahn Wiesbaden). Wiesbaden ist damit heute die zweitgrößte deutsche Stadt (nach Münster), die weder eine Straßenbahn noch eine U-Bahn hat. Neben Kiel (Einstellung der Straßenbahn Kiel 1985) ist Wiesbaden die einzige deutsche Landeshauptstadt ohne Straßen-, Stadt- oder U-Bahn.

    1998 wurde eine Wiesbadener Stadtbahn als Ergänzung zum Busliniennetz und Verbindung nach Bad Schwalbach als Idee eingebracht und fand sowohl Befürworter als auch Gegner. Das Projekt wurde 2001 eingefroren und stand von 2011 bis 2013 wieder in der Diskussion, da das Bussystem mit 50 Millionen Fahrgästen jährlich seine Höchstgrenzen erreicht habe und wegen des Bewohnerzuwachses auch die Pendlerströme sich in Zukunft noch stark erhöhen würden.[98] Der Plan wurde allerdings von der schwarz-gelben Landesregierung nicht unterstützt.

    Ab 2016 gab es intensive Planungen für eine länderübergreifende, meterspurige Straßenbahnstrecke von Mainz über Wiesbaden nach Bad Schwalbach („Citybahn Wiesbaden“), die eine breite politische Unterstützung hatte und für die eine eigene Planungsgesellschaft gegründet worden war. Am 1. November 2020 wurde das Vorhaben jedoch durch einen Bürgerentscheid mit einer Mehrheit von 62,1 % abgelehnt.[99]

    Seit Dezember 2019 verkehren die ersten von 56 bestellten Batteriebussen des Herstellers EvoBus (Daimler-Benz). Die Lieferung von vier Brennstoffzellenbussen, die mit Wasserstoff betrieben werden, wurde im Januar 2020 annulliert, weil der polnische Hersteller Autosan nicht liefern konnte.

    In Wiesbaden befindet sich außerdem die Nerobergbahn, eine mit Wasserballast betriebene Standseilbahn.

    Wiesbaden, Mainz und die Gemeinden Walluf, Hochheim, Ginsheim-Gustavsburg und Zornheim bilden innerhalb des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) ein Tarifgebiet. Für Verbindungen aus dem und in das Gebiet des Rhein-Nahe-Nahverkehrsverbunds (RNN) können auch diese Tarife bis Wiesbaden angewendet werden.

    Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wiesbaden liegt etwa 25 Kilometer vom Luftverkehrsdrehkreuz Flughafen Frankfurt Main entfernt. Im Stadtteil Erbenheim befindet sich der Flugplatz Erbenheim, ein Militärflugplatz der US Army. In der Nähe der Stadt gelegen ist das Funkfeuer WBD einer internationalen Luftstraße.

    Binnenschifffahrt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Luftbild vom Rheinufer in Wiesbaden-Biebrich mit dem Biebricher Schloss

    Wiesbaden liegt an den Bundeswasserstraßen Rhein und Main. Im Ortsbezirk Schierstein befindet sich der Schiersteiner Hafen, während in Biebrich nur an der Kaimauer angelegt werden kann. Im Sommerhalbjahr verkehren Schiffe verschiedener Personenschifffahrtsgesellschaften. Gegenüber von Gustavsburg liegt im Main die Kostheimer Schleuse, die Schleuse mit dem höchsten Fahrzeugaufkommen in Europa. Der ehemalige Floßhafen in einem Nebenarm der Mainmündung, der die Maaraue vom Festland trennt, wurde noch bis in die 1960er für die Flößerei genutzt und leidet stark unter Verschlammung. Heute liegen hier eine schwimmende Halle für die Patrouillenboote der Wasserschutzpolizeistation auf der Maaraue sowie diverse kleinere private Boote.

    Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Das visuelle Leitsystem innerhalb der Stadt ist auf die vornehmliche Nutzung durch Fußgänger ausgelegt.

    Der Tourismus, verbunden mit der Funktion als Kur-, Kongress- und Landeshauptstadt, bietet einen nicht unerheblichen Wirtschaftsfaktor, auch wenn er kein bestimmendes Element darstellt. Die Übernachtungszahl lag 2016 bei 1,25 Millionen. Die Zahl der Tagestouristen liegt bei etwa 11,5 Millionen.[100] Zum Vergleich: Berlin: ca. 20 Millionen; Frankfurt am Main: 6 Millionen; Bremen: 1,8 Millionen; Heidelberg: 1,02 Millionen. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste in Wiesbaden betrug zweieinhalb Tage.

    Es stehen in 77 Hotels und Pensionen etwa 7133 Betten zur Verfügung. Die Jugendherberge am Elsässer Platz ist eine der größten in Deutschland und hat 220 Betten. Hinzu kommen drei Campingplätze mit 6400 Gästen beziehungsweise 11.800 Übernachtungen jährlich.

    Touristikrouten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Rheingauer Riesling-Route führt von Flörsheim-Wicker über Hochheim kommend durch das südliche Stadtgebiet in den Rheingau bis Lorchhausen. Der 2005 eröffnete Rheinsteig von Wiesbaden-Biebrich nach Bonn berührt alle Burgen auf der rechten Seite des Mittelrheins. In Wiesbaden beginnt die Bäderstraße. Sie führt über Bad Schwalbach und Schlangenbad nach Bad Ems an der Lahn.

    Radfernwege: Die Uferwege von Rhein und Main sind durch den Hessischen Radfernweg R3 (Rüdesheim am RheinTann (Rhön)), den Main-Radweg und den rechtsrheinischen Rheinradweg erschlossen. Der Rheinradweg macht noch einen Abstecher von Wiesbaden-Biebrich zur Innenstadt, ist aber unvollständig ausgeschildert. Der Hessische Radfernweg R6 (Bad Arolsen (Diemelstadt)–Rosengarten (Lampertheim)) tangiert die östlichen Stadtteile und überquert in Mainz-Kostheim den Main.

    Über das Sommerhalbjahr, immer an Sonn- und Feiertagen, erschloss die Nassauische Touristik-Bahn auf der 1983 stillgelegten Aartalbahn nach Bad Schwalbach und Hohenstein mit musealen Fahrzeugen den Taunus für Ausflügler und Wanderer. Erreichbar waren vom Bahnhof Wiesbaden-Dotzheim aus die Stationen Chausseehaus, Eiserne Hand, Hahn-Wehen, Bleidenstadt, Bad Schwalbach, Breithardt und Hohenstein.[101] Wegen defekter Anlagen ist der Zugverkehr seit 2009 bis auf Weiteres ausgesetzt.

    Die Route der Industriekultur Rhein-Main umfasst die Talsohle (Industriegeschichte zwischen Neroberg und Salzbachtal) und die Flussroute (Industriegeschichte zwischen Schierstein und Mainz-Kostheim).

    Die Deutsche Fachwerkstraße verläuft durch das westliche Stadtgebiet: von Hochheim über Eltville nach Idstein und Limburg an der Lahn.

    Film und Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Das Buch Hollywood am Kochbrunnen[102] (1995) befasst sich mit Wiesbadens Film- und Fernsehgeschichte. Demnach gilt der in Wiesbaden-Biebrich entstandene Stummfilm Das Schloss des Schreckens[103] (1919) vom deutschen Filmpionier Georg Dengel als Ursprung von Wiesbadens Geschichte als Filmstadt.

    Deutsches Filmhaus der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in der Murnaustraße 6

    Zahlreiche Medienunternehmen haben oder hatten in Wiesbaden ihren Sitz. Beispielhaft sei hier der Standort Unter den Eichen genannt: Nach dem Zweiten Weltkrieg war dort die Produktionsstätte der AFIFA (einer Tochtergesellschaft der UFA). In den Filmstudios wurde eine Vielzahl von deutschen Nachkriegsfilmen produziert. 1964 nahm das Zweite Deutsche Fernsehen dort seinen Sendebetrieb auf[104] und blieb bis 1984.[105] Die Taunusfilm GmbH betrieb das Gelände bis 2010, führte dort zahlreiche Fernsehproduktionen durch und ist dort immer noch in Form der ABC & TaunusFilm Kopierwerk GmbH vertreten. Heute beherbergt das Gelände neben diversen Medienfirmen auch den „Mediencampus“ der Hochschule RheinMain mit dem Fachbereich Design Informatik Medien und den Studiengängen Kommunikationsdesign, Innenarchitektur, Medienwirtschaft und Medieninformatik, sowie seit 2002 auch den nichtkommerziellen Lokalsender Radio Rheinwelle.

    Wiesbaden ist aber als Sitz von Filmverbänden und -institutionen von überregionaler Bedeutung. So befindet sich die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft (SPIO) ebenso in der hessischen Landeshauptstadt wie die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) oder die Filmbewertungsstelle (FBW). Ebenso die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, die einen Großteil des deutschen Filmerbes verwaltet, pflegt und erhält sowie das Archiv des Deutschen Filminstitutes.

    In der Stadt findet jährlich das goEast Festival des mittel- und osteuropäischen Films statt. Hauptorte der Vorführungen sind das Festivalkino Caligari und die Villa Clementine. Dieses wurde 2001 vom Deutschen Filminstitut gegründet und gehört zu den FIAPF-akkreditierten Filmfestivals.

    Im Hessischen Landtag unterhält der Hessische Rundfunk ein Fernseh- und Hörfunkstudio. In der Nähe ist die Redaktion des Fernsehmagazins defacto untergebracht. Unweit des Landtages betreibt der private Radiosender Hit Radio FFH ein Regionalstudio.

    Seit dem 20. Februar 2007 sendet der Stadtsender TV-Wiesbaden ein Regionalprogramm in Wiesbaden.[106]

    Zudem sind zahlreiche Verlage in der Stadt ansässig (unter anderem Deutscher Genossenschafts-Verlag, Verlag Dr. Th. Gabler, VS Verlag für Sozialwissenschaften, Breitkopf & Härtel und Springer Vieweg), ebenso das Verlagshaus Römerweg.

    In Wiesbaden erscheinen die Tageszeitungen Wiesbadener Kurier und Wiesbadener Tagblatt.

    Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Hochschule RheinMain, Gebäude Bleichstraße
    Hessenkolleg in der Alexandrastraße
    Volkshochschule im Europaviertel an der Schiersteiner Straße

    In Wiesbaden ist eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die Hochschule RheinMain, beheimatet. Sie wurde 1971 durch Zusammenschluss von Ingenieurschulen in Geisenheim, Idstein und Rüsselsheim am Main sowie der Werkkunstschule Wiesbaden gegründet und ist eine staatliche Hochschule des Landes Hessen. Von den insgesamt etwa 12.900 Studenten der Hochschule fallen etwa 9.950 dem Standort Wiesbaden zu.[107]

    Die ehemals am Hauptcampus der Hochschule angesiedelte Verwaltungsfachhochschule heißt seit 1. Januar 2011 Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung (HfPV) und hat ihren Hauptsitz in der Schönbergstraße 100 in Wiesbaden.

    Als die European Business School (EBS), beheimatet in Oestrich-Winkel und Wiesbaden, im Juni 2010 eine zweite Fakultät (die EBS Law School) eröffnete, benannte sie sich in EBS Universität für Wirtschaft und Recht um. An der EBS sind ungefähr 1800 Studenten eingeschrieben. Mit Aufnahme des Lehrbetriebs der Law School im September 2011 wurde der EBS Universität für Wirtschaft und Recht die staatliche Anerkennung als Universität durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst verliehen. Die Landeshauptstadt Wiesbaden wurde somit Universitätsstadt.[108] Die EBS Universität für Wirtschaft und Recht hat die Institutionelle Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat erhalten.[109] Dieses akademische Qualitätssiegel wird nicht-staatlichen Hochschulen verliehen, deren Leistungen in Lehre und Forschung anerkannten wissenschaftlichen Maßstäben entsprechen.

    Die Geschäftsräume der privaten Hochschule befanden sich bis 2010 im Stadtteil Schierstein. Die juristische Fakultät (Law School) und die Hochschulleitung sollen künftig einen Neubau in der Gerichtsstraße 2 im Stadtbezirk Wiesbaden-Mitte beziehen. Es ist nicht bekannt, bis wann und in welcher Form das Bauvorhaben realisiert wird.[110] Bis dahin sind sie nahe dem Wiesbadener Hauptbahnhof im sogenannten Atriumhaus untergebracht, das mehr als zehn Jahre leer stand und eigens dafür von der Landeshauptstadt Wiesbaden für 8,5 Millionen Euro erworben und saniert wurde.[111][112] Die wirtschaftliche Fakultät (Business School) bleibt weiterhin in Oestrich-Winkel.

    Die Hochschule Fresenius zog 1995 von Wiesbaden nach Idstein um. Im März 2019 kehrte sie mit einem neuen Campus in der Moritzstraße wieder nach Wiesbaden zurück.[113] Die Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden sind als städtisches Krankenhaus ein Akademisches Lehrkrankenhaus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

    Die Größe des Bildungsangebotes zeigt sich in den über hundert staatlichen und privaten Schulen. Neben 40 Grundschulen gibt es 23 berufsbildende Schulen, zwölf Gymnasien, sieben Realschulen, sieben Hauptschulen, neun Sonderschulen und sieben Gesamtschulen.

    Eine Besonderheit ist das Hessenkolleg Wiesbaden, das in der Erwachsenenbildung die allgemeine Hochschulreife (Abitur) eröffnet.

    Roncalli-Haus, Friedrichstraße

    Der Erwachsenenbildung dienen ferner die Kursangebote der Volkshochschule Wiesbaden[114] und der Katholischen Erwachsenenbildung mit den Bildungswerken[115] Wiesbaden, Rheingau und Untertaunus mit Sitz im Roncalli-Haus. Wiesbaden ist außerdem „Korporativ Förderndes Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft.[116]

    Dienstleistungsunternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Wiesbaden als Teil des Rhein-Main-Gebietes ist in erster Linie eine Dienstleistungsstadt, auch aufgrund des hohen Verwaltungsanteils als Landeshauptstadt. Daneben finden sich hier Unternehmen wie die IT-Dienstleister CSC Deutschland oder SVA, Ferrari Deutschland (Schierstein), der Logistiker Frankenbach oder Norwegian Cruise Line (Erbenheim).

    Finanzdienstleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Zu den traditionell wichtigen Branchen gehören in Wiesbaden die Finanzdienstleistungen, insbesondere das Versicherungswesen.[117] Etwa 10 Prozent aller Beschäftigten arbeiten in diesem Bereich. Neben privaten Finanzinstituten haben auch mehrere Spitzenorganisationen der Sparkassen und Genossenschaftsbanken ihren Sitz in Wiesbaden.

    Die Stadt ist Hauptsitz des Immobilienfinanzierers Aareal Bank, eines im MDAX notierten Kreditinstituts, sowie der Bürgschaftsbank Hessen. Weiterhin ist hier der deutsche Hauptsitz der Ikano Bank. In der Stadt unterhält die Förderbank WIBank einen Standort. Die mittlerweile zur Axa-Gruppe gehörenden DBV-Winterthur Versicherungen haben wie die zur Vienna Insurance Group gehörenden InterRisk Versicherungen ihren Sitz in der Stadt. Darüber hinaus befinden sich mehrere gewerbliche Zusatzversorgungskassen vor Ort.

    Mit der Nassauischen Sparkasse (Naspa) hat seit 1840 eine der größten und traditionsreichsten deutschen Sparkassen mit über 2000 Mitarbeitern ihren Stammsitz in Wiesbaden. Die aus der Nassauischen Brandversicherungsanstalt von 1767 und den Hessen-Nassauischen Versicherungsanstalten hervorgegangene Zweigniederlassung Wiesbaden der SV SparkassenVersicherung ist mit 800 Mitarbeitern der zweitgrößte Standort des neuen Unternehmens neben der Zentrale in Stuttgart.[118] Weiterhin ist der Online-Broker der Sparkassen-Finanzgruppe S Broker hier ansässig.

    Die Wiesbadener Volksbank mit über 500 Mitarbeitern ist in der Stadt ansässig. Größter privater Arbeitgeber der Stadt ist mit rund 3900 Mitarbeitern die R+V Versicherung, die neben anderen Adressen für ihre Konzernzentrale in Wiesbaden am Kureck ein Hochhaus gebaut hatte. 2008 legte das Unternehmen den Grundstein für ein neues Bürogebäude mit 1300 Arbeitsplätzen in der John-F.-Kennedy-Straße (2011 umbenannt in Raiffeisenplatz). Nach dessen Fertigstellung sind die Mitarbeiter vom Kureck 2010 hierher umgezogen.[119] Weiterhin befindet sich der Deutsche Genossenschafts-Verlag in der Stadt.

    Karitative und gemeinnützige Strukturen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Männerwohnheim der Heilsarmee in der Schwarzenbergstraße

    In Wiesbaden betreiben der Evangelische Verein für Innere Mission in Nassau (EVIM)[120] ebenso wie die Caritas mehrere Einrichtungen zur stationären Betreuung und Pflege älterer Menschen. Das Johannesstift betreibt ein Jugendhilfezentrum.[121] Neben dem Deutschen Roten Kreuz, das ein Krankenhaus betreibt, ist namentlich der Arbeiter-Samariter-Bund mit einer Rettungswache aktiv. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft betreibt Stationen am Rheinufer. Es wurde eine Wiesbadener Tafel eingerichtet. Die Heilsarmee betreibt ein Männerwohnheim für Obdachlose in der Stadt. Der Nassauische Feuerwehrverband hat seit seiner Gründung am 27. Juli 1872 seinen Sitz in Wiesbaden.[122]

    Organisationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Des Weiteren ist Wiesbaden Sitz zahlreicher anderer Organisationen, wie der Gesellschaft für deutsche Sprache oder der Schufa. Von den im Landtag vertretenen Parteien haben die CDU, die SPD, die FDP und Grüne ihre Landesgeschäftsstellen in Wiesbaden eingerichtet.

    Verarbeitendes Gewerbe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Hauptsitz der SGL-Carbon-Gruppe in der ehemaligen Sektkellerei Söhnlein

    Der Anteil der verarbeitenden Industrie ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zurückgegangen, er macht mittlerweile etwas weniger als ein Drittel der Wiesbadener Wirtschaftsleistung aus.

    Zu erwähnen sind Abbott und AbbVie (Delkenheim), Kion Group (Mainz-Kostheim), die Henkell & Co. Sektkellerei oder Federal Mogul (Schierstein). Der schwedische SCA-Konzern produziert an dem 1885 von Hubert Anton Disch als Holz-Cellulose-Fabrik gegründeten und später von der Zellstoff Waldhof (Markenname Zewa) übernommenen Standort in Mainz-Kostheim weiterhin Hygiene-Papiere.[123] Erbenheim und Nordenstadt sind Standorte der Smiths Heimann GmbH, einem international führenden Unternehmen für Röntgenprüfsysteme, die auf Flughäfen eingesetzt werden.[124] Ein Tochterunternehmen des Bilfinger-Konzerns, die Bilfinger Construction GmbH, hatte ihre Hauptverwaltung in Wiesbaden,[125] ebenso der Entwicklungspartner der Automobil- und Luftfahrtindustrie EDAG. Wiesbaden war auch Standort eines der Vorläuferunternehmen des Konzerns, der Julius Berger Tiefbau AG.

    Am Rhein liegen traditionsreiche Industriestandorte wie das Dyckerhoff-Betriebsgelände mit dem Kalksteinbruch Dyckerhoffbruch, der nach und nach als Mülldeponie verfüllt wird (Mainz-Amöneburg). Des Weiteren der etwa einen Quadratkilometer große von der InfraServ Wiesbaden betriebene Industriepark Kalle-Albert (Biebrich und Mainz-Amöneburg), in dem sich neben dem Stammwerk der Kalle-Gruppe[126] die SE Tylose Deutschland und etwa 80 weitere Unternehmen niedergelassen haben. Unweit dieses Industrieparks ist die Hauptverwaltung der SGL Carbon angesiedelt, einem der führenden Graphit-Hersteller.

    Landwirtschaft, Wein und Sekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Neroberg mit Weinberg, Monopteros, Opelbad und russisch-orthodoxer Kirche
    Henkell-Schlösschen in Biebrich

    Der größte landwirtschaftliche Betrieb ist die Domäne Mechtildshausen bei Erbenheim.[127]

    Weinrechtlich ist das Stadtgebiet Teil des Rheingaus, des größten hessischen Weinanbaugebietes, dessen Kerngebiet als Landschaft Rheingau westlich der Stadt liegt, aber auch östlich von Wiesbaden wächst noch Rheingauer Wein. Wein wird auf etwa 222 Hektar Rebfläche angebaut in den Stadtteilen Frauenstein (75 Hektar), Dotzheim (10 Hektar), Schierstein (60 Hektar) und Kostheim (73 Hektar) sowie auf der zur Innenstadt gehörenden Einzellage Neroberg (4 Hektar).

    Frauenstein grenzt mit der Weinlage Herrnberg direkt an den Rheingau. Der Dotzheimer Wein wächst in der Lage Judenkirch (mitunter findet sich auf den Flaschenetiketten die Schreibweise Judenkirsch). In Schierstein liegt die Lage Hölle.[128] In Kostheim heißen die Lagen St. Kiliansberg, Steig und Weiß Erd. Die Rebflächen werden von vielen mittelständischen Winzern bewirtschaftet. Der Neroberg, der vom Weingut der Landeshauptstadt Wiesbaden bewirtschaftet wurde, ist seit 2005 an die Hessische Staatsweingüter Kloster Eberbach verpachtet.

    Während der Rheingauer Weinwoche wird der Schlossplatz am alten Rathaus und das Dern’sche Gelände für zehn Tage nach Selbstdarstellung des Veranstalters zur „größten Weintheke der Welt“, wenn Weingüter aus allen Weinbaugemeinden des Rheingaus ihre Weine und Sekte dem Publikum ausschenken.

    Mit der Henkell & Co. Sektkellerei KG hat ein namhafter Erzeuger von deutschem Sekt seinen Hauptsitz und Produktionsstandort in Wiesbaden.

    Das kulturelle und vor allem das gastronomische Leben in Wiesbaden wird von Wein und Sekt stärker geprägt als in anderen deutschen Großstädten.

    Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Hauptgebäude des Bundeskriminalamtes am Geisberg

    Seit 1945 ist Wiesbaden Landeshauptstadt von Hessen; hier sind alle Verfassungsorgane des Landes Hessen mit Ausnahme des Hessischen Rechnungshofes angesiedelt. Dazu gehören der Hessische Landtag und die Hessische Landesregierung mit der Hessischen Staatskanzlei als Sitz des Hessischen Ministerpräsidenten und die acht Landesministerien. Nicht zuletzt haben hier der Staatsgerichtshof des Landes Hessen als Verfassungsgericht und der Hessische Datenschutzbeauftragte ihren Sitz.

    Wiesbaden ist der Standort mehrerer Bundesbehörden: 1951 zog das Bundeskriminalamt (BKA) als erste Bundesbehörde nach Wiesbaden.[129] 1956 wurde das Hochhausgebäude für das Statistische Bundesamt (Destatis) in der Nähe des Wiesbadener Hauptbahnhofes fertiggestellt.[130] 1973 wurde das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung gegründet. 2003 entbrannte ein Streit zwischen Politikern und Bürgerinitiativen um den damals geplanten Umzug des Bundeskriminalamtes nach Berlin, der jedoch nicht verwirklicht wurde. Nach dem Aufbau der Bundeswehr wurde Wiesbaden zudem Standort einer Wehrbereichsverwaltung sowie eines Kreiswehrersatzamtes, die im Rahmen der Bundeswehrreform jedoch aufgelöst wurden. Heute hat neben dem Landeskommando Hessen eine Außenstelle des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr seinen Sitz in der Stadt.

    Ferner haben auch das Landespolizeipräsidium, das Hessische Landeskriminalamt, das Polizeipräsidium Westhessen, die Hessische Polizeiakademie (bis Dezember 2009: Hessische Polizeischule), das Präsidium für Technik, Logistik und Verwaltung, das Hessische Bereitschaftspolizeipräsidium, die Wasserschutzpolizei in Mainz-Kastel ihren Sitz in der Stadt. Da sich neben diesen Dienststellen der Landespolizei in der Stadt auch das Bundeskriminalamt, ein Revier der Bundespolizei, die Stadtpolizei, die kommunale Verkehrspolizei, das Zollamt Wiesbaden und eine Dienststelle der amerikanischen Militärpolizei in der Clay-Kaserne befinden, dürfte Wiesbaden die einzige Stadt in Deutschland sein, in der sieben verschiedene Polizeien ständig vertreten sind (falls man LKA, Wasserschutz- und Bereitschaftspolizei als eigene Einheiten betrachtet, sogar zehn Polizeien).

    Auch das Landesamt für Verfassungsschutz Hessen, das Hessische Amt für Versorgung und Soziales, das Hessische Statistische Landesamt, das Hessische Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation, der Hauptsitz von Hessen Mobil, das Hessische Landesarchiv das Hessische Hauptstaatsarchiv, das Landesamt für Denkmalpflege Hessen, das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie und einige Außenstellen des Regierungspräsidiums Darmstadt ihren Sitz in der Stadt.

    Eine Zusammenstellung von Landes- und Bundesbehörden findet sich auf der Website von Wiesbaden.[131]

    In Wiesbaden nutzen Amtsgericht, Landgericht, eine Staatsanwaltschaft, Verwaltungsgericht, Arbeitsgericht sowie Sozialgericht gemeinsam das Justizzentrum.[132] In der Holzstraße ist eine Justizvollzugsanstalt für den Jugendstrafvollzug.

    Zwei Kommunale Spitzenverbände haben ihren Sitz in Wiesbaden: der Hessische Städtetag[133] und der Hessische Landkreistag.[134]

    An Selbstverwaltungskörperschaften der Berufsstände finden sich hier die Ingenieurkammer Hessen,[135] die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen,[136] die Handwerkskammer Wiesbaden, deren Bezirk vom Main-Kinzig-Kreis im Osten bis zum Rheingau-Taunus-Kreis im Westen reicht[137] und die Industrie- und Handelskammer Wiesbaden für den Bereich Wiesbaden, Hochheim und Rheingau-Taunus-Kreis.[138] Als eine der gesetzlichen Unfallversicherungen hat die Berufsgenossenschaft Druck und Papierverarbeitung ihre Hauptverwaltung in Wiesbaden.

    Die Feuerwehr der Stadt Wiesbaden ist eine Berufsfeuerwehr und als solche für die nichtpolizeiliche Gefahrenabwehr in der Stadt zuständig. Sie beschäftigt 302 Beamte, die sich in 49 Mann starke Schichten auf drei Feuerwachen im Stadtgebiet verteilen, hinzu kommen 600 ehrenamtliche Kräfte in den 20 Freiwilligen Feuerwehren und über 360 Nachwuchskräfte in den Jugendfeuerwehren. Daneben existieren sechs Werkfeuerwehren mit insgesamt 107 Beschäftigten, die jedoch nicht zur Feuerwehr Wiesbaden gehören.

    US-Militäreinrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Luftbild des Militärflugplatzes Erbenheim der US-Air-Force bei Wiesbaden-Erbenheim
    Eingang des Militärflugplatzes Erbenheim
    Amelia Earhart Complex am Konrad-Adenauer-Ring

    Mehrere Gebiete der innenstadtnahen Außenbezirke werden oder wurden als US-Militärstützpunkt genutzt. Auf dem Gelände des Militärflugplatzes Erbenheim befindet sich das 58. Heeresfliegerregiment und die 66. Brigade des militärischen Geheimdienstes. Außer auf dem Airfield gibt es derzeit in Wiesbaden noch Militärdienststellen im Amelia Earhart Complex. Dort residiert das U.S. Army Corps of Engineers – Europe. Ferner gibt es im Stadtgebiet noch die Mainz-Kastel Storage Station und den American Arms Office Tower.

    Nachdem die Zentrale des American Forces Network im Mai 2004 aus Frankfurt am Main nach Mannheim in die Coleman Barracks umgezogen ist, hat man auf dem Airfield ein regionales Studio eingerichtet (AFN-Hessen), um die in Wiesbaden und Umgebung stationierten Soldaten mit Rundfunk und Nachrichten zu versorgen.

    Als Wohngebiete für die amerikanischen Streitkräfte des Militärflugplatzes Erbenheim dienen auch heute noch die nordöstlich gelegenen US-amerikanischen Housings Aukamm, Crestview und Hainerberg Village.

    Im Wiesbadener Camp Lindsey war bis 1973 das Europa-Hauptquartier der US Air Force beheimatet. Aus dem Camp Lindsey, dem Camp Pieri in Dotzheim, und dem US-Militärhospital in der südwestlichen Innenstadt sind die US-Amerikaner 1993 abgezogen.

    Die Stadtplanung unterzog diese ehemaligen Kasernen einer Konversion mit dem Ziel einer künftigen zivilen Nutzung. Nach dem Abzug der Amerikaner aus Camp Lindsey, dem heutigen Europaviertel, finden sich dort heute einer der drei Wiesbadener Standorte des Bundeskriminalamts, die Volkshochschule sowie mehrere städtische Behörden, sowie Gewerbeflächen und eine Vielzahl neu gebauter moderner Eigentumswohnungen. In den Gebäuden des Camp Pieri befindet sich heute eines der Studierendenwohnheime der Fachhochschule. Das US-Hospital wurde zu einem Behördenzentrum für Behörden mit bestimmten Anforderungen an die äußere Sicherheit wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz.

    Die Bundesregierung der Vereinigten Staaten gab 2004/05 bekannt, dass ihre Streitkräfte im Zuge des Transformationsprozesses in Europa neu aufgestellt werden sollen. Im Laufe der Jahre und der Planungen wurde bekanntgegeben, dass das Hauptquartier der US-Army Europe von Heidelberg nach Wiesbaden verlegt werden soll. Es wurde beschlossen, die Fläche am Airfield um 41 Hektar zu erweitern. Die Stadt Wiesbaden hat sich bereit erklärt, diese Flächen den US-Streitkräften zur Verfügung zu stellen. Aufgrund dieser Entscheidung wurde ab 2009 damit begonnen, die Infrastruktur der militärischen Einrichtungen zu modernisieren. Ende 2009 wurde mit dem Bau einer neuen Housing-Area im südlichen Bereich des Airfields begonnen. Im Frühjahr 2010 wurde mit dem Baubeginn des neuen Kommando- und Führungszentrums auf dem Paradeplatz des Airfields begonnen. Durch diese Umstrukturierung wird die Zahl der in Wiesbaden stationierten Soldaten zunehmen. Am 6. September 2013 wurde der Umzug der USAREUR aus Heidelberg in das neue Hauptquartier in Wiesbaden-Erbenheim abgeschlossen.[139]

    In Wiesbaden wird zurzeit ein neues Consolidated Intelligence Center der US-Armee errichtet, das auch die NSA benutzen soll.[140]

    Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    [141][142][143]

    Schlossplatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Luftbild der Innenstadt mit Stadtschloss, Schlossplatz, Rathaus und Marktkirche (v. l.)
    Der Wiesbadener Schlossplatz: links das Alte Rathaus, rechts das ehemalige Stadtschloss der nassauischen Herzöge, heute Sitz des Hessischen Landtags

    Als Mittelpunkt der historischen Altstadt innerhalb des Historischen Fünfecks bildet der Schlossplatz die Keimzelle des mittelalterlichen Wiesbadens und ein Ensemble von historischen Gebäuden. Hier stehen das älteste erhaltene Gebäude der Innenstadt, das Alte Rathaus, erbaut 1608 bis 1610, das heute als Standesamt dient, sowie das von Georg von Hauberrisser 1884 bis 1887 errichtete Neue Rathaus.

    Die Nordseite des Platzes dominiert das ehemalige Stadtschloss der Nassauischen Herzöge aus den Jahren 1837 bis 1842, dessen erhaltene historischen Innenräume im Kontrast zu seinem schlichten Äußeren stehen. Während Wiesbadens Zeit als Weltkurstadt nutzte Kaiser Wilhelm II. das Stadtschloss bei seinen zahlreichen Aufenthalten als Wohnsitz. Heute ist hier der Hessische Landtag untergebracht. Der zugehörige Plenarsaal befindet sich im Innenhof.

    Die 1853 bis 1862 von Carl Boos erbaute evangelische Marktkirche mit ihren fünf Türmen, von denen der 98 m hohe Hauptturm bis heute das höchste Gebäude der Stadt ist, wurde als „Nassauer Landesdom“ nach dem Vorbild von Schinkels Friedrichswerderscher Kirche in Berlin als größter Backsteinbau Nassaus erbaut.

    Den östlichen rechtwinkligen Abschluss des Schlossplatzes bildete die 1898 bis 1901 von Felix Genzmer erbaute Höhere Töchterschule. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, ebenso wie das Dach und die frontseitigen Ecken des Neuen Rathauses. Auf der Rückseite des Neuen Rathaus und der Marktkirche befindet sich der historische Marktkeller, der von der Marktsäule gekrönt wird. Im Marktkeller befindet sich seit September 2016 das Stadtmuseum. Davor liegt das neu gestaltete Dern’sche Gelände, auf dem mittwochs und samstags der Wiesbadener Wochenmarkt stattfindet. Außerdem wird das Dern’sche Gelände häufig für Freiluft- und Zirkusveranstaltungen genutzt.

    Wilhelmstraße und Kureck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der elegante Prachtboulevard der Kurstadt: die Wilhelmstraße
    Der Kurpark um das Jahr 1900
    Das Kureck, Taunusstraße, Kranzplatz und Kochbrunnenplatz

    Am östlichen Rand des Historischen Fünfecks verläuft die elegante Wilhelmstraße. Neben noblen Geschäften und Cafés stehen hier das Landesmuseum, der Nassauische Kunstverein, der sich auf junge zeitgenössische Kunst spezialisiert, das 1813 bis 1817 erbaute Erbprinzenpalais (heute Industrie- und Handelskammer) und die Villa Clementine, die 1888 Schauplatz des Wiesbadener Prinzenraubs wurde und später Kulisse für die TV-Verfilmung von Thomas MannsBuddenbrooks“ war. Das jährlich Anfang Juni ausgerichtete Wilhelmstraßenfest (offiziell: „Theatrium“) gilt als größtes Straßenfest Deutschlands.

    An der Ostseite der Wilhelmstraße wurde 1860 der Landschaftspark Warmer Damm angelegt. An der östlich von ihm verlaufenden Paulinenstraße steht die Söhnlein-Villa, die wegen ihres Washingtoner Vorbilds auch „Weißes Haus“ genannt wird.

    Am nördlichen Ende der Wilhelmstraße befindet sich das so genannte Kureck. Mittelpunkt ist das Bowling Green, eine rechteckige Grünfläche mit zwei imposanten Kaskadenbrunnen, die von einem hufeisenförmigen Gebäudeensemble umschlossen wird: Den Blickfang im Osten bildet das 1905 bis 1907 von Friedrich von Thiersch erbaute Kurhaus, in dem unter anderem die Spielbank untergebracht ist. Hinter dem Kurhaus erstreckt sich der etwa 6,5 Hektar große, nach Vorbild englischer Gärten angelegte Kurpark. Im Norden des Bowling Greens stehen die Kurhauskolonnaden, mit 129 m Länge die längste Säulenhalle Europas. Ihr gegenüber die Theaterkolonnaden mit dem 1894 eröffneten Hessischen Staatstheater. Auf der anderen Seite der Wilhelmstraße, gegenüber dem Bowling Green, befindet sich ein Denkmal für Kaiser Friedrich III. sowie das Nobelhotel Nassauer Hof.

    Ganz in der Nähe des Bowling Greens liegt der Kranzplatz direkt neben dem Kochbrunnenplatz mit dem Kochbrunnentempel. Der Kochbrunnen ist mit einer Förderleistung von etwa 500.000 Liter pro Tag und einer Temperatur von 67 °C die ergiebigste Wiesbadener Thermalquelle. In der ehemaligen Trinkhalle am Westrand des Platzes befindet sich heute ein Restaurant. Um den Platz gruppierten sich einige der Wiesbadener Grandhotels: so das älteste Hotel Deutschlands, der bereits 1486 gegründete „Schwarze Bock“, das ehemalige „Palasthotel“ – es war das erste überhaupt mit Zimmertelefon – sowie das „Hotel Rose“, in dem seit September 2004 die Hessische Staatskanzlei residiert.

    Sonstige Innenstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Ringkirche: Prototyp des Wiesbadener Programms

    Unweit des Kranzplatzes steht das historische Kaiser-Friedrich-Bad von 1913, ein römisch-irisches Bad, das von den Thermalquellen mit Wasser beliefert wird, sowie das Römertor, an dem Reste der römischen Heidenmauer erhalten sind.

    Die Adolfsallee sowie deren Verlängerung, die Adolfstraße, führt von Süden auf den klassizistischen Luisenplatz mit dem Waterloo-Obelisk als Denkmal für die nassauischen Gefallenen der Schlacht bei Waterloo im Jahre 1815. In der Sichtachse des Platzes steht an seinem Kopfende die katholische Kirche St. Bonifatius in neogotischem Stil mit ihren beiden 68 m hohen Türmen. Sie wurde von 1844 bis 1849 erbaut. Am Luisenplatz, unter dem 1984 eine Tiefgarage gebaut und der dann nach historischem Vorbild wieder angelegt wurde, ist auch der Sitz des Hessischen Kultusministeriums.

    Am Südrand des Luisenplatzes verläuft die Rheinstraße nach Westen auf die 1892 bis 1894 von Johannes Otzen erbaute Ringkirche mit ihrem 65 m hohen Zwillingsturm zu. In diesem Bau wurde erstmals das revolutionäre „Wiesbadener Programm“ umgesetzt, das für den evangelischen Kirchenbau in Deutschland bis zum Ersten Weltkrieg richtungsweisend war. An der Rheinstraße stehen auch die Hessische Landesbibliothek mit 600.000 Bänden und historischem Lesesaal, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Hauptverwaltung der Nassauischen Sparkasse.

    Die Bahnhofstraße verbindet das Neue Rathaus und die Marktkirche am Schlossplatz mit dem Hauptbahnhof. Der Kopfbahnhof mit zehn Gleisen und seinem 40 m hohen Uhrturm in rotem Sandstein entstand 1904 bis 1906 im Stil des Neobarock. Am Bahnhof beginnt auch die um 1900 angelegte, baumbestandene und mit prächtigen Fassaden versehene Ringstraße. An deren Ecke zur Moritzstraße steht das Landeshaus, das heute das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung beherbergt. Am Gutenbergplatz, im Rücken des Landeshauses befindet sich die Lutherkirche, die in den Formen des Jugendstils und ebenfalls nach den Grundsätzen des Wiesbadener Programms errichtet wurde.

    Außerhalb der Innenstadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    (Reihenfolge im Uhrzeigersinn)

    Die 1888 eröffnete Nerobergbahn
    Das barocke Schloss Biebrich mit seinem Park: ehemalige Residenz der Herzöge von Nassau
    Die Russische Kirche auf dem Neroberg

    Vom nördlich der Innenstadt gelegenen Nerotal aus erreicht man mit der 1888 erbauten Nerobergbahn – einer durch Wasserballast betriebenen Standseilbahn – den 245 m hohen Hausberg der Stadt Wiesbaden, den Neroberg. Hier erhebt sich neben dem Städtischen Weingut die Russische Kirche (im Volksmund auch „Griechische Kapelle“ genannt) mit ihren vergoldeten Kuppeln. Daneben befindet sich der Russische Friedhof mit den Gräbern des Malers Alexej von Jawlensky und des Pädagogen und Schriftstellers August Theodor von Grimm. Vom Neroberg mit seinem Monopteros und dem Opelbad bietet sich eine schöne Aussicht auf die Innenstadt bis hin zum Rhein.

    Auf der Taunus-Anhöhe Platte liegt das ehemalige klassizistische Jagdschloss Platte, das Herzog Wilhelm I. Anfang des 19. Jahrhunderts errichten ließ. 1945 wurde es bei einem Luftangriff zerstört.[144] Als gesicherte Ruine und mit einem gläsernen Wetterschutzdach versehen, wird es heute als Veranstaltungsort für Feste genutzt.

    Die Burg Sonnenberg im Stadtteil Sonnenberg stammt aus dem 13. Jahrhundert und erhebt sich auf einem Felsen inmitten eines engen Tals. Von ihrem Turm aus kann man gut die größtenteils noch erhaltene Stadtmauer von Sonnenberg erkennen.

    Aus dem frühen 18. Jahrhundert stammt die als achteckiger Zentralbau ausgeführte barocke Dorfkirche von Naurod am nordöstlichen Rand des Wiesbadener Stadtgebietes.

    Die Nikolauskirche im Stadtteil Bierstadt, eine romanische Saalkirche mit Turm aus dem 12. Jahrhundert, ist die älteste Kirche Wiesbadens.

    Im Stadtteil Mainz-Kastel ist im Museum Römischer Ehrenbogen das Fundament des „Germanicus-Bogens“ zu sehen. Dieser Ehrenbogen war im Jahr 19 n. Chr. zum Gedenken an den Feldherrn Germanicus Julius Caesar, Sohn des Drusus, erbaut worden und war über 20 m hoch und mehr als 12 m breit. Am Kasteler Rheinufer steht die 1832 bis 1833 als Festung des Deutschen Bundes erbaute Reduit. Sie beherbergt das Museum Castellum mit Exponaten aus mehreren Epochen der Lokalgeschichte, unter anderem aus der Römerzeit (Castellum Mattiacorum). Im Norden Kastels liegt der 1497 als Teil der Kasteler Landwehr errichtete Rundturm der Erbenheimer Warte und das Fort Biehler.

    Die Mosbacher Sande, nach dem ehemaligen Dorf Mosbach zwischen Wiesbaden und Biebrich benannt, sind Fundstätte etwa 600.000 Jahre alter Eiszeittiere. Ein Teil der Fundstätte liegt im gesperrten Gelände des Dyckerhoffbruchs im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Amöneburg. Der Mosbacher Löwe (Panthera leo fossilis) gilt als größter Löwe Europas.

    Das barocke Biebricher Schloss entstand 1700 bis 1750 direkt am Rheinufer in Biebrich. Das Residenzschloss der Nassauischen Herzöge liegt am Südende des 50 ha großen Schlossparks, der im Stil englischer Landschaftsgärten mit einem Teich und der Mosburg als künstlicher Ruine angelegt wurde. Hier findet jedes Jahr zu Pfingsten das traditionelle Internationale Pfingstturnier (Dressur- und Springreiten sowie Voltigieren) statt.

    Der Schiersteiner Hafen in Wiesbaden-Schierstein mit seiner Regattastrecke bietet eine schöne Hafenpromenade mit mediterranem Flair. Beim alljährlich im Juli stattfindenden Hafenfest mit abschließendem Feuerwerk wird auch ein Drachenboot-Rennen ausgerichtet. Unweit des Hafens steht in den engen Gassen des alten Ortskerns die barocke Christophoruskirche.

    Die Nassauische Touristik-Bahn unterhielt bis 2009 auf einem Teilabschnitt der zwischen dem Bahnhof Wiesbaden Ost und Diez stillgelegten Strecke der Aartalbahn einen Museumsbahnbetrieb ausgehend vom Heimatbahnhof Dotzheim, an dem sich ein Eisenbahnmuseum befindet. Die Strecke ist in Hessen als Kulturdenkmal eingestuft und steht unter Denkmalschutz.[101] Sie gilt vom Bahnhof Wiesbaden Ost bis zur Landesgrenze bei Aarbergen-Rückershausen mit 40 Bahn-Kilometern als längstes (technisches) Baudenkmal Hessens.

    In Frauenstein steht die gleichnamige Burgruine seit 800 Jahren auf einem Felsen in der Ortsmitte mit einem erhaltenen Bergfried. Rund um das Dorf liegen die ehemaligen nassauischen Wehrhöfe Sommerberg, Armada, Nürnberg und der Grorother Hof.

    Am nordwestlichen Stadtrand von Wiesbaden, schon im Waldgebiet des Taunus, ist der Tier- und Pflanzenpark Fasanerie ein beliebtes Ausflugsziel. Von hier aus sind auch Wanderungen zum Chausseehaus und auf den Schläferskopf mit seinem Aussichtsturm möglich.

    Denkmäler in Wiesbaden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Kultur und Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Theater und sonstige Veranstaltungsorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Staatstheater mit Friedrich-Schiller-Denkmal

    Das am 16. Oktober 1894 von Kaiser Wilhelm II. feierlich eröffnete heutige Hessische Staatstheater ist das bedeutendste Theater der Stadt. Mit 600 Mitarbeitern bietet es auf insgesamt fünf Bühnen 20 Neuinszenierungen im Jahr.[145] Alljährlich finden hier bereits seit 1896 die Internationalen Maifestspiele statt. 2004 fanden sich zu 886 Aufführungen über 300.000 Besucher ein. Dies bedeutete im Großen Haus eine Auslastung von rund 75 Prozent.[146]

    Wiesbadener Kurhaus mit Festsälen und Spielbank

    Die Rhein-Main-Hallen an der Ecke Wilhelmstraße/Rheinstraße wurden 1957 eröffnet. Sie bildeten häufig den Rahmen für Messen (zum Beispiel die jährlich stattfindende Verbrauchermesse „HAFA“), Konzerte, Kongresse und sonstige Veranstaltungen. Hier fand auch schon der bekannte von der Deutschen Sporthilfe ausgerichtete Ball des Sports statt. Insgesamt waren es etwa 110 Veranstaltungen mit 400.000 Besuchern im Jahr.[147] Die Rhein-Main-Hallen wurden seit August 2014 abgerissen und durch den Neubau RheinMain CongressCenter Wiesbaden ersetzt, der 2018 in Betrieb gegangen ist.[148]

    Das Kurhaus, in dem auch die Spielbank untergebracht ist, beherbergt zwei Festsäle, in denen vor allem im größeren Friedrich-von-Thiersch-Saal ein breit gefächertes Kulturangebot dargeboten wird.

    Weitere bekannte Veranstaltungsorte sind der Tattersall, die Kammerspiele Wiesbaden, das Thalhaus und das Kulturzentrum Schlachthof sowie das Velvets Theater, das einzige Schwarzlichttheater Deutschlands.

    Außerdem befindet sich in Wiesbaden eine der ältesten Tanzschulen in Deutschland, die Tanzschule Bier, die 1897 gegründet wurde und somit die älteste Tanzschule im Rhein-Main-Gebiet ist.[149]

    Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Das Museum Wiesbaden – Hessisches Landesmuseum

    Größtes Museum der Stadt, zugleich Hessisches Landesmuseum, ist das Museum Wiesbaden.[150][151] Zu den bedeutendsten Exponaten des Museums zählen die Jugendstil- und Symbolismus-Sammlung von Ferdinand Wolfgang Neess mit vielen Hauptwerken dieser Epoche, die zahlreichen Werke des deutsch-russischen Künstlers Alexej von Jawlensky und eine der ältesten Insektensammlungen mit Schmetterlingen von Maria Sibylla Merian sowie Vögel aus der Sammlung Maximilian zu Wied.

    Sehenswert sind darüber hinaus das Stadtmuseum am Markt (sam), das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne im Schloss und Schlosspark Freudenberg, das Frauen Museum (Wiesbaden),[152] das Deutsch-Jüdische Museum (Aktives Museum Spiegelgasse), das Museum der Burg Sonnenberg, das Harlekinäum, die Ausstellungsräume des Künstlervereins Walkmühle, die Freilichtmuseen mit römischen Ausgrabungsstücken am Römertor sowie einige Heimatmuseen in den Ortsteilen.[153]

    Seit August 2019 befindet sich das museum reinhard ernst, ein Museum für abstrakte Kunst, im Bau.

    Bibliotheken und Archive[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Literaturhaus Villa Clementine an der Wilhelmstraße

    Die Stadt beherbergt mehrere große Bibliotheken. Dazu zählen die Bibliothek des Statistischen Bundesamtes, die größte Spezialbibliothek für Statistik in Deutschland, die Landesbibliothek mit etwa 820.000 Bänden, das Hessische Hauptstaatsarchiv, das unter anderem historisch bedeutende Akten der hessischen Landesministerien aufbewahrt und das Stadtarchiv, das selbst eine Buchreihe herausgibt, die historische und aktuelle Themen Wiesbadens beleuchtet.

    Außerdem verfügt Wiesbaden über eine zentrale Stadtbibliothek mit acht Stadtteilbibliotheken, zwei Fahrbibliotheken („Bücherbus“) und einer Musikbibliothek mit insgesamt rund 468.000 Büchern und elektronischen Medien. 2014 bezog die Stadtbibliothek die ehemalige Mauritiusgalerie und wurde räumlich mit Musikbibliothek und Medienzentrum als Mauritius-Mediathek zusammengelegt.[154]

    Die Villa Clementine an der Wilhelmstraße wird als Literaturhaus genutzt. Hier hat der Presseclub Wiesbaden seinen Sitz und es werden Lesungen und andere Literarische Veranstaltungen angeboten.

    Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Brita-Arena des SV Wehen-Wiesbaden, Tor 2 am Gustav-Stresemann-Ring
    Der Helmut-Schön-Sportpark, ehemals Stadion an der Berliner Straße, bis Oktober 2007 größtes Stadion der Stadt

    Im Fußballsport gibt es eine ganze Reihe an Vereinen, die in höheren Ligen spielen oder spielten. An erster Stelle steht dabei aktuell der SV Wehen Wiesbaden, der seit der Saison 2023/24 wieder in der 2. Fußball-Bundesliga spielt. Seit seinem Umzug zu Saisonbeginn 2007/08 aus dem rund zehn Kilometer von Wiesbaden entfernt liegenden Taunusstein trägt der Verein seine Spiele in der neugebauten Brita-Arena aus. Direkt daneben liegt der Helmut-Schön-Sportpark, in dem der frühere Oberligist SV Wiesbaden seine Heimspielstätte hat, der zurzeit in der siebtklassigen Gruppenliga Wiesbaden spielt. Die FVgg. Kastel 06 spielte in den Jahren 1963/64, 1974/75 und von 1979 bis 1983 in der drittklassigen Amateurliga bzw. Amateur-Oberliga Hessen. Weitere wichtige Fußballvereine Wiesbadens sind bzw. waren die SG Germania Wiesbaden, der FV Biebrich 02 und die SpVgg Nassau Wiesbaden.

    Die Frauenmannschaft des 1. VC Wiesbaden spielt derzeit in der Bundesliga, die Männer des TuS Eintracht Wiesbaden spielen in der Regionalliga Volleyball.

    Der Wiesbadener Golf-Club wurde 1893 als erster deutsche Golf-Club gegründet.[155] Insgesamt gibt es drei Golfplätze in Wiesbaden, zwei nahe dem Chausseehaus, einer in Delkenheim.[156]

    Mit der ersten Herrenmannschaft der Judoka vom Judo Club Wiesbaden 1922 e. V.[157] ist Wiesbaden seit mehreren Jahrzehnten in der ersten Bundesliga vertreten. Der Verein gehört zu den drei ersten Judovereinen in Deutschland. Weitere Abteilungen wie Ju-Jutsu sind international und national sehr erfolgreich.

    Mit den Wiesbaden Phantoms verfügt Wiesbaden über ein Footballteam, das von 2010 bis 2013 in der ersten Bundesliga Süd (GFL Süd) gespielt hat.

    Die erste Herrenmannschaft der HSG VfR/Eintracht Wiesbaden spielt derzeit in der Handball-Oberliga Hessen, der vierthöchsten Spielklasse Deutschlands. Die Heimspiele der HSG werden am Elsäßer Platz ausgetragen.

    Das wahrscheinlich wichtigste sportliche Ereignis ist das alljährlich stattfindende Pfingst-Reitturnier im Biebricher Schlosspark.

    Seit 2007 wird in Wiesbaden jährlich im August der Ironman 70.3 Germany ausgetragen – ein Triathlon, dessen Laufstrecke am Kurhaus endet.

    Aus dem Schützenverein Biebrich 1864 stammen einige Olympiateilnehmer und -sieger.

    Zeitweilig trug auch der nahegelegene, mehrmalige Deutsche Meister im Hallenhandball, die SG Wallau/Massenheim, seine Heimspiele in der Halle Elsässer Platz aus.

    Sportler des Turnerbundes Wiesbaden nehmen in verschiedenen Sportarten an deutschen Meisterschaften teil. Der 1864 gegründete Verein gehört zu den ältesten Sportvereinen der Stadt.

    Zudem gibt es auf dem Neroberg einen Hochseilgarten, den Kletterwald Neroberg. Er bietet drei Parcours sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene.

    Eishockey wird in der hessischen Landeshauptstadt unter freiem Himmel auf der Henkell-Kunsteisbahn gespielt.[158] Der EV Wiesbaden 1984 e. V. ICETIGERS[159] spielt dort in der Regionalliga Hessen und konnte in der Saison 2009/10 den Pokalsieg erringen.

    Die damalige Schlittenbahn zwischen Hoher Wurzel und Schläferskopf war 1931 Austragungsort der Deutschen Meisterschaft im Rennrodeln.

    Mit der Lateinformation des TC Blau-Orange e. V., Aufsteiger in die 2. Bundesliga, beheimatet Wiesbaden die derzeit beste hessische Tanzformation in den lateinamerikanischen Tänzen. Ebenso beheimatet der TC Blau-Orange die Tanzsportgruppe Rollstuhltanz. Im Oktober 2011 fand das 1. Internationale Rollstuhltanzturnier in Wiesbaden („Schloss Biebrich Trophy“) im Schloss Biebrich statt,[160] organisiert vom Tanz-Club Blau-Orange e. V. Wiesbaden und dem Fachbereich Rollstuhltanzen im Deutschen Rollstuhl-Sportverband (DRS).

    Der Wiesbadener Schachverein 1885 schaffte 2012 den Aufstieg in die Schachbundesliga.

    In Wiesbaden wird mit dem ITF Wiesbaden ein internationales Tennisturnier ausgetragen.

    Die Sektion Wiesbaden des Deutschen Alpenvereins ist mit rund 5640 Mitgliedern (Stand: 31. Dezember 2021)[161] der größte Sportverein in Wiesbaden. Er wurde am 23. März 1882 gegründet und ist damit einer der ältesten Vereine Wiesbadens. Die Sektion betreibt die Wiesbadener Hütte im Silvretta.

    Im Jahr 2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Indonesien ausgewählt.[162] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[163]

    Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Nachfolgend eine Auswahl der regelmäßigen Wiesbadener Veranstaltungen:[164]

    Frühjahr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Wiesbadener Veranstaltungssaison beginnt Ende März/Anfang April mit goEast, einem Festival des mittel- und osteuropäischen Films. Dieses wurde 2001 vom Deutschen Filminstitut gegründet, um Filme unserer östlichen Nachbarn dem deutschen Zuschauer näher zu bringen. Hauptorte der Vorführungen sind das Festivalkino Caligari und die Villa Clementine.

    Im Mai trägt das Hessische Staatstheater die Internationalen Maifestspiele aus, die bereits 1896 das erste Mal stattfanden. Vorbild waren damals die Richard-Wagner-Festspiele von Bayreuth. Ebenfalls im Mai beginnt mit dem Äppelblütefest im Stadtteil Naurod die Freiluftsaison. Hierbei handelt es sich um ein traditionelles Apfelblütenfest, bei dem in Höfen entlang der Hauptstraße hauptsächlich Apfelwein ausgeschenkt wird. Begleitet wird dies von mehreren Festzelten und Fahrgeschäften.

    Der sportlich-gesellschaftliche Höhepunkt findet dann an Pfingsten im Schlosspark zu Biebrich statt: das Internationale Reit- und Springturnier, bei dem regelmäßig alle Größen des internationalen Reitsports vertreten sind. Parallel wird auf dem Kranzplatz in der Innenstadt in direkter Nachbarschaft zur Hessischen Staatskanzlei das Kranzplatzfest ausgerichtet.

    Sommer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Der Sommer beginnt mit einer Großveranstaltung: am zweiten Juniwochenende wird die Wilhelmstraße Schauplatz des Theatriums, das im Volksmund nur Wilhelmstraßenfest genannt wird. Der offizielle Name leitet sich ab aus „Theater“ und lateinisch „atrium“ = „im Freien“. Es handelt sich hierbei um das größte Straßenfest Deutschlands mit rund 400.000 Besuchern am Samstag und Sonntag. Neben kulinarischen Spezialitäten gibt es Musik auf fünf Bühnen. Das Wilhelmstraßenfest gibt es seit 1977.

    Im Juli wird die Uferpromenade in Schierstein zur Aussichtsplattform für das Drachenbootrennen im Rahmen des Schiersteiner Hafenfests. Im Juli/August werden zusammen mit der Stadt Mainz zum Teil mit gemeinsamen Touren die Skate Nights ausgetragen.

    Ein weiterer Höhepunkt ist dann im August die Rheingauer Weinwoche (umgangssprachlich nur als Weinfest bezeichnet) auf dem Schlossplatz und Dernschen Gelände. Auf der nach Eigenangaben „längsten Weintheke der Welt“ wird an über 100 Ständen ausschließlich Rheingauer Wein ausgeschenkt.

    Ende August veranstaltet der Schlachthof das alternative Folklore-Festival in unmittelbarer Nachbarschaft des Hauptbahnhofes. Es löste das Festival Folklore im Garten im Park von Schloss Freudenberg ab, das mit Musik und einem Markt für Kunsthandwerk aufwarten konnte.

    Herbst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Regelmäßig finden in Wiesbadener Galerien und der Wiesbadener Freien Kunstschule die Wiesbadener Fototage statt.

    Am ersten Freitag im September findet seit 2001 jährlich die Nacht der Kirchen statt.

    Am ersten Wochenende im September wird im Hessischen Staatstheater mit einem Theaterfest ab 14 Uhr die neue Spielzeit eröffnet. Bei freiem Eintritt darf hinter den Kulissen aufregende Theaterluft geschnuppert werden.

    Das Taunusstraßenfest findet am ersten Wochenende im September statt. Zwei Tage lang werden die historische Straße und ihre Gebäude als Bühne für faszinierende Kulturspektakel genutzt.

    Im Herbst findet jedes Jahr ein Benefizlauf, der sogenannte Charity Walk and Run Wiesbaden im Kurpark statt. Gelaufen wird zugunsten der Bärenherz Stiftung, Humanity First und dem Kinderhospiz Zwergnase.[59]

    Wiesbaden tanzt! – unter diesem Motto können Mitte September alle Tanzinteressierten zwei Tage lang die Arbeit von Tanzeinrichtungen, Künstlern, Institutionen und Schulen, die im Bereich Tanz in Wiesbaden aktiv sind, kennenlernen.

    Strohpuppe am Herbstmarkt vor dem Theater

    Beim Stadtfest kann Ende September vier Tage lang an verschiedenen Orten in der Innenstadt gefeiert werden. Auf dem Dern’schen Gelände finden kostenlose Open-Air-Konzerte statt. Neben dem Herbstmarkt rund um den Mauritiusplatz ist das Erntedankfest am Samstag und Sonntag auf dem Warmen Damm besonders beliebt.

    Im November findet das exground filmfest[165] in den Kinos der Stadt statt. Ebenfalls im November zeigt die Verbrauchermesse HAFA (= Hessens aktuelle Familien-Ausstellung) in den Rhein-Main-Hallen Neues für den Verbraucher.

    Winter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Ab dem vierten Donnerstag im Oktober bilden die Bleichwiesen in Biebrich die Bühne für den Andreasmarkt. Dieses älteste Wiesbadener Volksfest lässt sich bis in das Jahr 1350 zurückverfolgen.

    Der Weihnachtsmarkt, Sternschnuppenmarkt genannt, ist seit einigen Jahren wieder auf dem Schlossplatz und Dernschen Gelände angesiedelt.

    An Silvester gibt es schließlich eine große Feier mit Feuerwerk und Musikuntermalung auf dem Bowling Green vor dem Kurhaus.

    Ende Februar findet im Kulturforum das „JUST MUSIC – Beyond Jazz Festival“ statt.[166]

    Fastnacht (Fünfte Jahreszeit)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Am Fastnachtssamstag findet in den Vororten Kastel und Kostheim ein Fastnachtsumzug statt, am Fastnachtssonntag folgt dann der große Umzug durch die Wiesbadener Innenstadt, der regelmäßig eine sechsstellige Besucherzahl anzieht. Am Rosenmontag gibt es dann im Vorort Frauenstein noch einen Umzug. Neben den Umzügen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer karnevalistischer Veranstaltungen.

    Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Stadt Wiesbaden hat seit 1892 27 Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Zu den bekanntesten zählen Wilhelm von Opel, Sohn von Adam Opel, dem Gründer des gleichnamigen Automobilherstellers (Verleihung 1933), Georg-August Zinn, hessischer Ministerpräsident von 1951 bis 1969 (Verleihung 1966), Martin Niemöller, Theologe und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (Verleihung 1975) und der Chemiker Wilhelm Nils Fresenius (Verleihung 1985). Daneben wurden auch einige ehemalige Oberbürgermeister mit dem Titel geehrt, darunter Georg Krücke (1955), Georg Buch (1968) und Rudi Schmitt (1995).

    Wiesbadener Maler und Bildhauer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Postleitzahlen und Telefonvorwahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Während in der Stadt die Zustellpostleitzahlen von 65183 bis 65207 gelten, haben Kastel mit der 55252 und Kostheim mit der 55246 besondere Postleitzahlen der Leitregion 55 (Mainz).

    Die Stadt hat die Telefonvorwahl 0611. Hier gibt es mehrere Ausnahmen:

    • Die Vorwahl 06122 gilt in Breckenheim, Delkenheim, Medenbach und Nordenstadt.
    • Die Vorwahl 06127 gilt in Auringen und Naurod.
    • Die Vorwahl 06134 gilt in Kastel und Kostheim.

    Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Die Schriftart Wiesbaden Swing

    Der Asteroid (717) Wisibada wurde nach der aus dem Mittelalter überlieferten Form des Namens Wiesbaden benannt. Namensgeber war der Astronom Franz Kaiser, der hier geboren wurde.

    Nach der Stadt benannt ist auch die in die Berliner Sammlung Kalligraphie aufgenommene Schriftart Wiesbaden Swing, eine Schreibschrift der Biebricher Kalligraphin Rosemarie Kloos-Rau.[167][168]

    Der russische Schriftsteller Fjodor Michailowitsch Dostojewski verspielte während seiner Deutschlandreise 1865 in Wiesbaden seine Reisekasse und wählte die Kurstadt offenbar als Vorlage des fiktiven Schauplatzes Roulettenburg seines 1866 verfassten Romans Der Spieler.

    Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    • Jörg Koch: Wiesbaden. 55 Meilensteine der Geschichte. Menschen, Orte und Ereignisse, die unsere Stadt bis heute prägen. Sutton Verlag, Tübingen 2023, ISBN 978-3-96303-485-5.
    • Dirk M. Becker: Wiesbaden – Der literarische Stadtführer. 2., aktualisierte Auflage. Universum Verlag, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-89869-250-2.
    • Dirk M. Becker: vivat Wiesbaden. Spaziergänge zwischen Tradition und Moderne. Universum Verlag, Wiesbaden 2005, ISBN 3-89869-141-1.
    • Bernd Blisch: Kleine Wiesbadener Stadtgeschichte. Pustet, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7917-2327-3.
    • Thomas Weichel: Die Bürger von Wiesbaden. Oldenbourg, München 2001, ISBN 3-486-56126-X.
    • Fritz Mielert: Wiesbaden (=  Berühmte Städte, Bäder, Landschaften. Band 1). Verlag Wilhelm Ruhfus, Dortmund 1926.
    • Tanja Köhler, Norbert Wank: Wiesbaden. Dumont-Reiseverlag, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7701-6533-9 (aus der Reihe DUMONT direkt).
    • Geschichtswerkstatt Wiesbaden e. V. (Hrsg.): Wiesbaden und Rheingau zu Fuß. 22 Rundgänge durch Geschichte und Gegenwart. Edition 6065, Wiesbaden 2002, ISBN 3-9804715-8-6.
    • Klaus Kopp: Wasser von Taunus, Rhein und Ried: aus 2 Jahrtausenden Wiesbadener Wasserversorgung. Stadtwerke Wiesbaden AG, Wiesbaden 1986, ISBN 3-9801288-0-6.
    • Bildung für alle! Kulturleben und Bildungsstreben in Wiesbaden seit 1800. Edition 6065, Wiesbaden 2000, ISBN 3-9804715-7-8.
    • Oswald Burger, Hansjörg Straub: Die Levingers. Eine Familie in Überlingen. Edition Isele, Eggingen 2002, ISBN 3-86142-117-8 (Geschildert wird neben der Überlinger Zeit auch die Zeit in Wiesbaden während der NS-Zeit und als Mitglied der Wiesbadener Casino-Gesellschaft.)
    • Manfred Gerber: Das Kurhaus Wiesbaden. Kaleidoskop eines Jahrhunderts. Monumente-Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Bonn 2007, ISBN 978-3-936942-84-2.
    • Gerhard Honekamp, Wolfgang Jung, Hartmann Wunderer (Hrsg.): Alltag zwischen Mächtigen und Müßiggängern – Historische Erkundungen in Wiesbaden und Umgebung. M. Breuer, Wiesbaden 1995, ISBN 3-9804701-0-5.
    • Gerhard Honekamp (Hrsg.): Wiesbaden – Hinterhof und Kurkonzert. Eine illustrierte Alltagsgeschichte von 1800 bis heute. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 1996, ISBN 3-86134-350-9.
    • Gerhard Honekamp: Literatur zur Wiesbadener Stadtgeschichte – eine Zusammenstellung wenig bekannter Titel. In: Alltag, Kultur und große Politik – Wiesbadener Stadtgeschichte in Quellen und Kommentaren. Heft 2: Vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Wiesbaden 1997, S. 127–129.
    • Till Lachmann: Im Fokus: die kreisfreie Stadt Wiesbaden. In: Hessisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Staat und Wirtschaft in Hessen. Nr. 1/2, 2013, S. 21–27. @1@2Vorlage:Toter Link/www.statistik-hessen.destatistik-hessen.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
    • Helmut Müller (Hrsg.): Wunderland. Die Amerikaner in Wiesbaden. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-95542-055-0.
    • Marion Mink: Kleine Geschichte der Stadt Wiesbaden. Der Kleine Buch Verlag, Karlsruhe 2016, ISBN 978-3-7650-2201-2.
    • Cornelia Röhlke (Hrsg.): Wiesbaden. Das Stadtlexikon. Theiss, Darmstadt 2017, ISBN 978-3-8062-2584-6.
    • Literatur über Wiesbaden nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
    • Bärbel Klein: Glücksorte in Wiesbaden. Droste-Verlag, Düsseldorf 2019, ISBN 978-3-7700-2144-4.

    Filme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    Portal: Frankfurt Rhein-Main – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Frankfurt Rhein-Main

    Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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    Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

    1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
    2. a b Quellen sind eine Image-Frage. In: Wiesbadener Tagblatt. 18. September 2008, archiviert vom Original am 2. Oktober 2011; abgerufen am 4. Mai 2015 (Darin wird aus dem Bericht einer Projektgruppe für die Stadtverordneten zitiert: „Bei den Thermal- und Mineralquellen wird ein Bestand von 27 Quellen angegeben. Tatsächlich vorhanden sind jedoch nur 15 Quellen. Sieben Quellen sind außer Betrieb und fünf weitere wurden beseitigt.“).
    3. a b c Kaufkraft der Deutschen steigt 2016 um 2 Prozent. Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), 14. Dezember 2015, abgerufen am 22. März 2017.
    4. Parkplatz als Seenplatte – Quelle am Wiesbadener Finanzministerium aufgebohrt. (Memento vom 9. November 2009 im Internet Archive) In: Wiesbadener Kurier. 6. November 2009.
    5. Gesichtet am 7. November 2009 um 12:32 Uhr
    6. Nun machen Hohlräume Sorgen. BOHR-PANNE Umweltamt legt Bericht vor. Land übernimmt Kosten / Bis zu 80 Millionen Liter Wasser ausgetreten (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) In: Wiesbadener Tagblatt. 3. Dezember 2009.
    7. wiesbadener-tagblatt.de (Memento vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive)
    8. Klima Wiesbaden – Wetterdienst. Deutscher Wetterdienst, abgerufen am 30. Juli 2022.
    9. Übersichtskarte des Gebiets des Naturpark Rhein-Taunus. Archiviert vom Original am 9. November 2011; abgerufen am 11. April 2013.
    10. a b 5815-306 Buchenwälder nördlich von Wiesbaden. In: Natura 2000 – Verordnung Regierungspräsidium Darmstadt. Regierungspräsidium Darmstadt, abgerufen am 30. Juli 2022.
    11. Landeshauptstadt Wiesbaden: Der Wiesbadener Stadtwald. (PDF; 1,4 MB) Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. Juni 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/www.wiesbaden.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
    12. Grünanlagen und Parks. Abgerufen am 23. Juni 2018.
    13. Natureg Viewer. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 11. April 2013.
    14. Apothekergarten
    15. Die Storchenkolonie am Schiersteiner Wasserwerk (Memento vom 24. Mai 2015 im Internet Archive)
    16. Storchengemeinschaft Wiesbaden-Schierstein e. V. im Internet
    17. Landeshauptstadt Wiesbaden (Hrsg.): Wiesbadener Stadtanalysen: Flächennutzung des Wiesbadener Stadtgebietes, April 2012, ISSN 0949-5983, S. 19.
    18. Eike-Christian Kersten: Mainz – die geteilte Stadt. (Diss.), verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, Heidelberg u. a. 2014, S. 49.
    19. Aktuelle Kurzinformation aus der Wiesbadener Statistik. (PDF; 78 kB) In: wiesbaden.de. Landeshauptstadt Wiesbaden, 3. März 2017, archiviert vom Original; abgerufen am 22. März 2017.
    20. Sigrid Russ: Kulturdenkmäler in Hessen Wiesbaden I.1 – Historisches Fünfeck. Theiss Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-2010-7, S. 65–66.
    21. Nikolas Werner Jacobs: Die „Stadt des Historismus“ – ein Sonderfall. Zur Rezeptionsgeschichte des Historismus in Deutschland am Beispiel Wiesbaden. In: Tobias Möllmer (Hrsg.): Stil und Charakter. Beiträge zu Architekturgeschichte und Denkmalpflege des 19. Jahrhunderts. Festschrift zum 75. Geburtstag von Wolfgang Brönner. Basel 2015, S. 372–385.
    22. Wiesbaden – Stadt des Historismus. Abgerufen am 5. März 2015.
    23. UNESCO-Welterbe-Bewerbung:Bewerbung Wiesbadens:Einzelbewerbung. In: wiesbaden.de. Archiviert vom Original am 18. Februar 2015; abgerufen am 18. Februar 2015.
    24. Wiesbadener Kurier: Wiesbaden soll Zentrum des Historismus werden
    25. Wiesbadener Tagblatt vom 11. November 2008: Vom Schlachthof-Gelände zum Kulturpark Salzbach-Aue.
    26. Sibilla Friedrich-Pauly: Wiesbaden. Eine kleine Stadtgeschichte. Sutton Verlag, Dezember 2003, ISBN 3-89702-579-5.
    27. Erich Keyser (Hrsg.): Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband. In: Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages. Stuttgart 1957.
    28. Zu Wiesbaden in der Antike vgl. Max Ihm: Aqua, Aquae 55). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band II,1, Stuttgart 1895, Sp. 302..
    29. Walter Czysz: Vom Römerbad zur Weltkurstadt: Geschichte der Wiesbadener heissen Quellen und Bäder. Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Kulturamt, 2000, S. 42.
    30. W. Streitberg: Der Name Wiesbaden. In: Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung. 26. Band, Wiesbaden 1894, S. 133.
    31. Strunz:Kaliningrad-Königsberg, Trescher-Verlag, Berlin, 2022
    32. Marius Munz: „Wiesbaden est boche, et le restera“. Die alliierte Besetzung Wiesbadens nach dem Ersten Weltkrieg (1918–1930). Selbstverlag www.mariusmunz.de, Wiesbaden 2012.
    33. Georg Lilienthal: Der Lebensborn e. V. Ein Instrument nationalsozialistischer Rassenpolitik. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart/New York 1985, ISBN 3-437-10939-1, S. 235.
    34. Lothar Bembenek: Widerstand und Verfolgung in Wiesbaden 1933–1945: eine Dokumentation. Anabas-Verlag, Gießen 1990, ISBN 3-87038-155-8, S. 336. NE: Ulrich, Axel.
    35. RAF-Einsätze Februar 1945 (Memento vom 9. Februar 2013 im Internet Archive)
    36. The Bomber Command War Diaries. Martin Middlebrook and Chris Everitt. Midland, 2011. ISBN 978-1-85780-335-8
    37. Thomas Weichel: Wiesbaden im Bombenkrieg 1941–1945. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2004, ISBN 3-8313-1408-X.
    38. Hessische Landeszentrale für politische Bildung (Seite 42) (Memento vom 3. Januar 2015 im Internet Archive) (PDF; 2,1 MB)
    39. United Nations Archives and Records Management Section: Item S-1058-0001-01-00070: UNRRA 1037: Wiesbaden, Germany
    40. Suchen im Camp-Verzeichnis der Arolsen Archives: Wiesbaden
    41. Jüdisches Wiesbaden: Versorgung der Displaced Persons
    42. After the Shoah: Wiesbaden – Jüdische DP-Gemeinde
    43. Verleihung der Bezeichnung „Landeshauptstadt“ an die Stadt Wiesbaden, Reg.-Bezirk Wiesbaden vom 24. Dezember 1952. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1953 Nr. 3, S. 34, Punkt 50, (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,9 MB]).
    44. Köllner, Friedrich - Geschichte des vormaligen Nassau-Sarbrückschen Landes und seiner Regenten, Saarbrücken, 1841 und Roth, F. Wilhelm Emil - Geschichte und historische Topographie der Stadt Wiesbaden im Mittelalter und der Neuzeit, Wiesbaden, 1883
    45. Eike-Christian Kersten: Mainz – die geteilte Stadt. (Diss.), verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, Heidelberg u. a. 2014, S. 50.
    46. Eike-Christian Kersten: Mainz – die geteilte Stadt. (Diss.), verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher, Heidelberg u. a. 2014, S. 159 ff.
    47. Gesetz zur Neugliederung des Main-Taunus-Kreises und der Stadt Wiesbaden (GVBl. II 330–30) vom 26. Juni 1974. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 22, S. 309, § 8 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,5 MB]).
    48. Stadt Wiesbaden Religion, Zensus 2011
    49. Auszug Statistisches Jahrbuch Wiesbaden Seite 19, abgerufen am 17. Mai 2023
    50. Stefan G. Wolf: Kirchen in Wiesbaden. Gotteshäuser und religiöses Leben in Geschichte und Gegenwart. Edition 6065, Wiesbaden 1997, ISBN 3-9804715-3-5.
    51. Die Deportation der Wiesbadener Juden auf der Website von Yad Vashem
    52. Jahrbuch 2010 des Amts für Statistik und Stadtforschung der Landeshauptstadt Wiesbaden
    53. Religionszugehörigkeit in Wiesbaden
    54. Ingeborg Toth: Syrisch-orthodoxe Jasaja-Kirche in Dotzheim festlich eingeweiht. wiesbadener-kurier.de, 4. Juli 2016, archiviert vom Original am 5. Juli 2019; abgerufen am 5. Juli 2019.
    55. Assyrische Kirche des Ostens. In: ack-wiesbaden.de. 5. Juli 2019, abgerufen am 5. Juli 2019.
    56. Shabo Talay (Hrsg.): Slomo Surayt. Bar Habraeus Verlag, NL-Glane 2017, ISBN 978-90-5047-065-0, S. 2.
    57. Tag der Religionsstifter. (Memento vom 10. August 2014 im Internet Archive) In: serlingpa.de, abgerufen am 23. Juli 2014.
    58. Manfred Gerber: Ahmadiyya-Muslime feiern Grundsteinlegung der Mubarak-Moschee in Wiesbaden. (Memento vom 29. Juli 2014 im Internet Archive) In: Wiesbadener Kurier. 4. Juni 2014, abgerufen am 23. Juli 2014.
    59. a b 7. Charity Walk and Run. In: Wiesbaden.de, abgerufen am 23. Juli 2014.
    60. a b Statistisches Jahrbuch 2022 Wiesbaden. (PDF) Abgerufen am 9. Oktober 2023.
    61. Hauptsatzung der Landeshauptstadt Wiesbaden (Memento vom 25. Mai 2011 im Internet Archive) vom 24. März 1969, zuletzt geändert am 4. Mai 2016. Abgerufen am 27. April 2018.
    62. Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
    63. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
    64. Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
    65. Ergebnis der Gemeindewahl am 26. März 2006. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2006.
    66. Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2001 und 1997. In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2001.
    67. Ergebnis der Stichwahl auf den Seiten der Landeshauptstadt Wiesbaden
    68. OB-Wahl in Wiesbaden: Klarer Sieg für Sozialdemokrat Mende, hessenschau.de, abgerufen am 29. August 2020
    69. Angaben zu den ehemaligen Oberbürgermeistern aus www.wiesbaden.de
    70. Stadtverordnetenvorsteher und Präsidium. Abgerufen am 22. Mai 2021.
    71. Dezernatsverteilungsplan der Landeshauptstadt Wiesbaden Stand: 1. Februar 2021, wiesbaden.de, PDF.
    72. Personal- und Organisationsamt der Landeshauptstadt Wiesbaden: Dezernatverteilungsplan. (PDF) In: www.wiesbaden.de. Stadt Wiesbaden, 18. Dezember 2015, archiviert vom Original am 22. Dezember 2017; abgerufen am 22. Dezember 2017.
    73. www.haushaltssteuerung.de: Schulden-Ranking der 103 kreisfreien Städte in Deutschland, abgerufen am 28. August 2014
    74. § 6 Stadtwappen, Stadtflagge in der Hauptsatzung vom 1. Juli 1960
    75. Angaben über die Städtepartnerschaften aus www.wiesbaden.de
    76. Wiesbaden bedauert Beendigung der Städtepartnerschaft durch den Gemeinderat der Stadt Gent. Website der Stadt Wiesbaden, 22. Januar 2021.
    77. Neue Städtepartnerschaft zwischen Wiesbaden und der ukrainischen Stadt Kamjanez-Podilskyj. Stadt Wiesbaden, 11. September 2023, abgerufen am 23. Oktober 2023.
    78. Jugendparlament. Landeshauptstadt Wiesbaden, abgerufen am 25. Februar 2024.
    79. Focus Online: Stadt Wiesbaden: Jugendparlamente gründen Dachvereinigung HUSKJ. In: FOCUS Online. (focus.de [abgerufen am 1. Januar 2018]).
    80. Aktuelle Ergebnisse – VGR dL (Memento vom 13. Februar 2019 im Internet Archive)
    81. wiesbaden.de: Stadtteilprofil 2022 – Sonnenberg (PDF; 260 kB)
    82. a b Standortporträt Wiesbaden. Landeshauptstadt Wiesbaden, abgerufen am 2. März 2024.
    83. Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom Original; abgerufen am 23. März 2018.
    84. wiesbaden.de:Pendler. (PDF; 32 kB) Abgerufen am 6. Juni 2022.
    85. Thermalwasserroute Aachen: Präsentation der Thermalquellen. aufgerufen Juli 2017.
    86. Das Wasser kam vom Heiligenborn auf dem Melonenberg ; F. Wilhelm Emil Roth: Geschichte und historische Topographie der Stadt Wiesbaden im Mittelalter, darin § 81: Die Brunnen der Stadt. S. 450, C. Limbarth, 1883
    87. Wiesbadener Tagblatt, 22. August 2009: Erfolg nach sechs Jahren Spurensuche. (Memento vom 2. Oktober 2011 im Internet Archive) Heimatforscher Martin Lauth hat das Eingangsportal zur Kisselbornquelle entdeckt.
    88. Amtlicher Stadtplan der Landeshauptstadt Wiesbaden
    89. Jetzt amtlich: Mainz will gemeinsam mit Wiesbaden Umweltzone einführen (Memento vom 16. Juni 2012 im Internet Archive) in Allgemeine Zeitung vom 12. Juni 2012.
    90. Umweltzone in Wiesbaden und Mainz: „Es ist die billigste Maßnahme“ (Memento vom 15. Juni 2012 im Internet Archive) von Jens Grützner in Allgemeine Zeitung vom 11. Juni 2012.
    91. Ausschuss: Warum nicht Umweltzone plus Lkw-Verbot in Wiesbaden? (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) von Birgit Emnet in Wiesbadener Kurier vom 9. Juni 2012 und Umweltausschuss prüft ein Lkw-Durchfahrtsverbot sowie die Kosten für die Einführung einer Umweltzone (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive) von Birgit Emnet im Wiesbadener Kurier vom 8. Juni 2012.
    92. Abgase: Wiesbaden bekommt Umweltzone. In: Frankfurter Rundschau, 6. März 2012.
    93. Diana Unkart: Digitaler Verkehrsfluss in Wiesbaden. In: fr.de. 28. Oktober 2019, abgerufen am 3. November 2019.
    94. Sandra Werner: Wiesbaden startet ersten autofreien Tag. In: merkurist.de. 2. Juli 2022, abgerufen am 25. Juli 2022.
    95. ADFC Fahrradklimatest 2016 - Städteranking. (PDF) Übersicht der Gewinnerstädte. In: fahrradklima-test.de. ADFC, Mai 2017, S. 3, abgerufen am 1. August 2018.
    96. ADFC Fahrradklimatest 2020 - Städteranking (PDF). (PDF) ADFC, abgerufen am 6. Juni 2022.
    97. webmaster: EuroVelo 15: von der Quelle des Rheins bis zur Nordsee — EuroVelo. Abgerufen am 29. Mai 2017.
    98. Artikel aus der Frankfurter Rundschau vom 16. November 2012: „Straßenbahn – Streit um die geplante Stadtbahn“
    99. Endgültiges Ergebnis des Bürgerentscheids über den Bau einer Citybahn in Wiesbaden. Pressemeldung der Stadt Wiesbaden, 6. November 2020 (abgerufen am 12. Januar 2021)
    100. Wiesbadener Tourismusbericht 2016, Landeshauptstadt Wiesbaden, abgerufen am 15. Mai 2017.
    101. a b Internetauftritt der Nassauischen Touristik-Bahn
    102. Horst Goschke: Hollywood am Kochbrunnen: Filme in Wiesbaden; der unendliche Traum von der Traumfabrik. Verlagsgruppe Rhein Main, Mainz 1995.
    103. Wiesbaden. In: filmportal.de. Deutsches Filminstitut, abgerufen am 6. August 2021.
    104. Angaben zur Geschichte des ZDF von fernsehmuseum.info
    105. Geschichte des ZDF auf unternehmen.zdf.de
    106. TV Wiesbaden
    107. Hochschule RheinMain: Studierendenzahlen Wintersemester 2022/2023
    108. EBS Universität für Wirtschaft und Recht (Memento vom 8. Januar 2017 im Internet Archive) auf www.wiesbaden.de.
    109. Pressemitteilung des Wissenschaftsrats (Memento vom 17. August 2012 im Internet Archive)
    110. Verschuldete EBS will wachsen. In: F.A.Z., Rhein-Main-Zeitung. 8. Dezember 2012, S. 41.
    111. Landeshauptstadt Wiesbaden: Übergabe Atriumhaus an die EBS (Memento vom 13. August 2011 im Internet Archive) In: Rathausnachrichten 14. Juni 2010.
    112. Manfred Gerber: EBS Law School und EBS-Leitung nehmen Atrium-Haus in Besitz. (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) In: Wiesbadener Tagblatt. 15. Juni 2010. Abgerufen am 2. April 2011.
    113. Paul Siethoff: Fresenius zurück in Wiesbaden. In: Frankfurter Rundschau. 19. März 2019, abgerufen am 26. März 2020.
    114. Volkshochschule Wiesbaden im Internet
    115. bildungswerk-wiesbaden.bistumlimburg.de
    116. siehe Liste der Korporativ Fördernden Mitglieder der Max-Planck-Gesellschaft (Memento vom 14. Januar 2011 im Internet Archive)
    117. Profilierung als Wohnort
    118. Wiesbadener Kurier vom 24. Oktober 2008: Richtfest für Gebäude der Sparkassenversicherung in der Bahnhofstraße.
    119. Wiesbadener Tagblatt vom 30. Oktober 2008: Grundstein für R+V-Gebäude ist gelegt.
    120. Website des Vereins für Innere Mission in Nassau (EVIM)
    121. Jugendhilfezentrum Johannesstift GmbH im Internet
    122. Franz-Josef Sehr: Die Gründung des Nassauischen Feuerwehrverbandes. In: Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 2012. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 2011, ISBN 978-3-927006-48-5, S. 65–67.
    123. Wiesbadener Kurier vom 10. Mai 2010: Ein Kostheimer Wald am Ladogasee, Die Cellulose. Vor 125 Jahren gründete Kommerzienrat Hubert Anton Disch die Zellstofffabrik.
    124. Smiths Heimann GmbH (Memento vom 18. November 2008 im Internet Archive)
    125. Website der Bilfinger Construction GmbH (Memento vom 28. August 2013 im Internet Archive)
    126. Website der Kalle GmbH
    127. Internetauftritt der WJW (Memento vom 31. Mai 2011 im Webarchiv archive.today)
    128. Waltraut Rohloff: Weinberge in Wiesbaden – aus drei mach eins. In: Frankfurter Rundschau. 10 April 2009, abgerufen am 28. Oktober 2014.
    129. BKA-Broschüre (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive) Das Profil S. 5.
    130. Christian Schnee: Was war los in Wiesbaden 1950–2000. Sutton Verlag, September 2001, ISBN 3-89702-355-5.
    131. Landes- und Bundesbehörden auf wiesbaden.de
    132. Hessisches Ministerium der Justiz, für Integration und Europa: Justizzentrum Wiesbaden (Memento vom 3. April 2010 im Internet Archive)
    133. Hessischer Städtetag im Internet
    134. Hessischer Landkreistag im Internet
    135. www.ingkh.de
    136. www.akh.de (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive)
    137. Satzung der Handwerkskammer Wiesbaden
    138. www.ihk-wiesbaden.de (Memento vom 13. September 2008 im Internet Archive)
    139. Offizielle Website der U.S. Army Europe (Memento vom 21. September 2013 im Internet Archive) vom 9. September 2013
    140. Spiegel Online vom 7. Juli 2013: Interview mit Edward Snowden: NSA liefert BND Werkzeuge für Lauschangriff
    141. Baedeker Stadtführer, Wiesbaden, Rheingau. Karl Baedeker Verlag, Ostfildern-Kemnat 2001, ISBN 3-87954-076-4.
    142. Gottfried Kiesow: Das verkannte Jahrhundert. Der Historismus am Beispiel Wiesbaden. Monumente-Publikationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2005, ISBN 3-936942-53-6 (Buch und CD-ROM).
    143. Berthold Bubner: Wiesbaden: Baudenkmale und Historische Stätten. Seyfried, Wiesbaden 1993, ISBN 3-922604-20-X.
    144. Anton Henze et al.: Reclams Kunstführer: Rheinland und Westfalen, Bd. III, S. 741. Stuttgart 1959.
    145. Informationen zum Hessischen Staatstheater: Website www.staatstheater-wiesbaden.de
    146. Zahlen aus dem Jahrbuch des Amts für Statistik und Stadtforschung der Landeshauptstadt Wiesbaden, zugänglich unter wiesbaden.de
    147. Informationen von www.rhein-main-hallen.de
    148. Last Minute Specials bis zur Schließung - Wie Wiesbaden um seine (Kongress-)Zukunft kämpft… (Memento vom 9. November 2013 im Internet Archive) auf convention-net.de, abgerufen am 9. November 2013.
    149. Wiesbadener Tagblatt vom 31. Oktober 2009: Cha Cha Cha machte ihn in ganz Europa berühmt (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive) Tanzlehrer-Legende Udo Bier starb im Alter von 80 Jahren.
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    154. Mauritius-Mediathek in Wiesbaden: Medienzentrum, Stadt- und Musikbibliothek künftig unter einem Dach. In: VRM GmbH & Co. KG (Hrsg.): Wiesbadener Kurier. 11. März 2014 (wiesbadener-kurier.de (Memento vom 15. November 2017 im Internet Archive)).
    155. Golf seit 1893 – Historie des Wiesbadener Golf-Club e. V. Abgerufen am 8. Juli 2022.
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    166. Just Music – Beyond Jazz Festival
    167. Rosemarie Kloos-Rau in der Berliner Sammlung Kalligraphie, abgerufen am 7. März 2012.
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