Wilhelm August Alemann

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Wilhelm August Alemann (* 27. September 1728 in Berlin; † 4. März 1784 in Hannover) war Bürgermeister der Altstadt Hannovers.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wilhelm August wurde als Sohn des königlich-preußischen Hofrats Albert Engelhard Alemann und dessen Frau Clara Henrietta Boetticher in Berlin geboren. Der königlich-preußische General Johann Ernst von Alemann war sein Onkel.

Nach dem Jura-Studium in Leipzig und Göttingen wurde Wilhelm August Alemann 1752 Hofgerichtsauditor in Hannover. Er heiratete die Hannoveranerin Charlotte Louise Ebell, Tochter des Leibmedikus Ernst Christoph Ebell und dessen Frau Ilse Margarethe Bötticher.

Ab 1754 war er Bürgermeister der Stadt Münder. Zeitgleich war er 1755 Assessor und seit 1759 Mitglied des Konsistoriums. 1761 endete seine Amtszeit in Münder und er wurde einstimmig zum Bürgermeister von Hannover gewählt.

Alemann engagierte sich stark im sozialen Bereich: Als Vorsitzender des Armenkollegiums reformierte er das städtische Armenwesen, und gründete 1782 am Steintor das Armen- und Werkshaus. Außerdem ließ er 1780 eine Entbindungsanstalt errichten, der eine Lehrschule für Hebammen angeschlossen war. Zu seinen weiteren Leistungen zählen der Bau eines Kornmagazins (1771) und die Verbesserung der Straßenbeleuchtung (1779). Im Jahr 1768 wurde Alemann zum Hofrat ernannt, am 24. April 1783 sein Adelsstand bestätigt.[1] Doch beruhte letzteres auf einem falschen Stammbaum, der ihn als Mitglied des adeligen Magdeburger Geschlechts Alemann auswies. In Wirklichkeit stammte Wilhelm August Alemann aus einem alten, nicht adeligen Beamten-Geschlecht der Grafschaft Ravensberg.[2]

Seine Amtszeit endete mit seinem Tod am 4. März 1784. Sein Grab befindet sich auf dem St. Nikolai-Friedhof, wo noch heute die Grabplatte zu finden ist.[3]

Alemannstraße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die „wohl um 1895 beim Bau der Vahrenwalder Volksschule“ entstandene Straße im Stadtteil Vahrenwald wurde 1896 nach dem hannoverschen Bürgermeister benannt.[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eberhard von Alemann: Die Geschichte des Geschlechts Alemann. o. O. 1909. (42 MB Zip-Datei)
  • Hans von Müller: Johann Ernst Tiemann in Ravensberg und Minden - nebst Mitteilungen über seinen ravensbergischen Verwandtenkreis und seine Nachkommen. In: LIII. (53.) Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg zu Bielefeld. Bielefeld 1939. S. 16–23.
  • Klaus Mlynek in: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 27.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Österreichisches Staatsarchiv, Signatur AT-OeStA/AVA Adel RAA 5.8 (online).
  2. Siehe Müller (1939) S. 18ff. Vgl. dagegen Alemann (1909). Die bei Letzterem abgebildeten Stammfolgen basieren aus der falschen Adelsprobe und sind bis heute in Veröffentlichungen zu finden.
  3. Informationsblatt über den St. Nikolai-Friedhof und den Neustädter Friedhof, Spalte 45 (PDF 5,1 MB)
  4. Helmut Zimmermann: Alemannstraße. In: Die Strassennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 10