Wilhelm Toosbüy

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Wilhelm Toosbüy

Wilhelm Toosbüy (* 1. März 1831 in Eckernförde; † 19. September 1898 in Flensburg) war ein Jurist und Stadtratssekretär, der von 1865 bis 1868 das Bürgermeisteramt der Stadt Sonderburg innehatte und von 1868 bis 1898 Bürgermeister und Oberbürgermeister der Stadt Flensburg war. Während seiner Amtszeit wuchs die Einwohnerzahl Flensburgs von 22.000 auf 44.000, somit also auf das Doppelte.[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Toosbüy studierte ab 1850/53 Rechtswissenschaften in Kiel, Jena und Kopenhagen. Anschließend arbeitete er zunächst in Kopenhagen als Kanzlist im Ministerium für das Herzogtum Schleswig, bevor er 1865 eine Stelle als Stadtsekretär in Hadersleben annahm. Im gleichen Jahr ernannte man ihn dann zum Bürgermeister der Stadt Sonderburg.[2] Am 12. Oktober 1868 wurde Toosbüy als Bürgermeister der Stadt Flensburg konstituiert. Am 25. Januar 1870 wählte ihn die Bürgerschaft mit 363 von 364 Stimmen zum Bürgermeister auf Lebenszeit, was König Wilhelm I. am 5. März 1870 bestätigte. Toosbüy legte am 14. Mai einen Eid auf sein Amt ab. Am 8. September 1875 wurde ihm der Titel „Oberbürgermeister“ verliehen. Aus Anlass des Besuches von Kaiser Wilhelm II. in Flensburg 1890 wurde Toosbüy zum Geheimen Regierungsrat ernannt. Den „Höhepunkt seines Lebens“ hatte er nach eigenen Angaben am 23. Oktober 1893, als er sein 25-jähriges Amtsjubiläum feierte. Am 1. Juli 1896 erhielt er das Recht, die Goldene Amtskette zu tragen.[1]

Toosbüy gehörte dem Provinziallandtag an und war stellvertretender Vorsitzender des Provinzialausschusses. 1898, in Toosbüys Todesjahr, wurde in der Flensburger Fachschule für Kunsttischler und Bildschnitzer ein Epitaph für ihn angefertigt, das heute verschollen ist. Erhalten geblieben ist lediglich die Entwurfszeichnung des Flensburger Museumsdirektors Heinrich Sauermann.[3]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Jahre nach seinem Tod beschloss die Stadt Flensburg am 31. August 1900, die Verbindungsstraße zwischen der Norderstraße und dem Burgplatz nach ihm (ToosbüystraßeLage) zu benennen.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Peter Christian Hansen: Oberbürgermeister Toosbüy. Ein Gedenkblatt. In: Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg und Lübeck. Bd. 8 (1898), Heft 11, November 1898, S. 216–219 (Digitalisat).
  • Dieter Pust: Könige, Bürgermeister und Präsidenten in Flensburg. Biographische Skizzen. Hrsg.: Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (= Kleine Reihe. Heft 15). 1. Auflage. Flensburg 1987, ISBN 3-925856-04-8, I. Bürgermeister Wilhelm Toosbüy (1868–1898), S. 213–216.
  • Bernd Philipsen: Wilhelm Toosbüy. In: Bernd Philipsen (Hrsg.): Noch mehr Flensburger Köpfe: Frauen und Männer aus der Stadtgeschichte (= Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte [Hrsg.]: Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Band 37). Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2011, ISBN 978-3-925856-66-2, S. 41–44.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Dieter Pust: Könige, Bürgermeister und Präsidenten in Flensburg. Biographische Skizzen. Hrsg.: Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (= Kleine Reihe. Heft 15). 1. Auflage. Flensburg 1987, ISBN 3-925856-04-8, I. Bürgermeister Wilhelm Toosbüy (1868–1898), S. 213–216.
  2. Inge Adriansen, Peter Dragsbo (Redaktion): Sønderborg i 750 år – tværsnit og perspektiver. Hrsg.: Museet på Sønderborg Slot & Historisk Samfund for Als og Sundeved (= Fra Als og Sundeved. Band 83). Sønderborg 2005, ISBN 87-87153-50-5, Borgmestre i Sønderborg 1487–2005, S. 269–270 (dänisch).
  3. Claudia A. Meier: Fautor Artium. Überlegungen zu dem Epitaph des Flensburger Oberbürgermeisters Wilhelm F. C. Toosbüy. In: Kunstsplitter: Beiträge zur nordeuropäischen Kunstgeschichte; Festschrift für Wolfgang J. Müller zum 70. Geburtstag überreicht von Kollegen u. Schülern. Husum-Druck- und Verlags-Gesellschaft, Husum 1984, ISBN 9783880422414, S. 162–168.