Wilhelmshavener HV

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Wilhelmshavener HV
Voller Name Wilhelmshavener Handball-Verein e.V.
Abkürzung(en) WHV
Gegründet 1995
Vereinsfarben blau/rot/gelb
Halle Nordfrost-Arena
Plätze 2433
Geschäftsführer Florian Voelter
Trainer Christian Köhrmann
Liga 3. Liga
2022/23
Rang 4. Platz
DHB-Pokal 1. Runde
Website whvhandball.de
Heim
Auswärts


Die Mannschaft des WHV am 27. Mai 2016 vor dem Heimspiel gegen die HSG Nordhorn-Lingen

Der Wilhelmshavener HV (Wilhelmshavener Handballverein) ist ein deutscher Handballverein mit Sitz in Wilhelmshaven.

Der Verein[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein entstand 1995 aus der Handball-Abteilung des Polizei-Sportvereins Wilhelmshaven. Seit der Saison 1999/2000 bestreitet der Verein seine Spiele unter der jetzigen Bezeichnung Wilhelmshavener HV.

2002 stieg der WHV nach gewonnener Relegation gegen die SG Solingen in die Handball-Bundesliga auf. Im ersten Bundesligajahr schlug der WHV zweimal Frisch Auf Göppingen und trotzte dem THW Kiel in eigener Halle ein Remis ab. Am Ende belegte das Team Rang 15. Die Saison 2005/2006 schloss der WHV mit dem 16. Tabellenplatz ab, so dass zwei Relegationsspiele gegen den TSV Bayer Dormagen den Verbleib in der höchsten Spielklasse sichern mussten. In der Saison 2006/2007 erreichte der Verein einen respektablen 11. Platz. Zu den Höhepunkten der Spielzeit zählte ein 34:32-Heimsieg gegen die SG Flensburg-Handewitt am 16. Mai 2007. Die Saison 2007/2008 erbrachte insgesamt nur vier Siege. Daran konnte auch der zum 18. Januar 2008 verpflichtete Trainer Klaus-Dieter Petersen nichts ändern, so dass mit dem 18. Platz nach sechs Jahren in der 1. Liga der Abstieg in die 2. Liga Nord folgte.

Im ersten Zweitligajahr nach dem Abstieg zeichnete sich schnell ab, dass dem WHV nicht der Wiederaufstieg gelingen würde. Vor der Saison 2009/10 wurde die Mannschaft stark verjüngt: das Durchschnittsalter zu Saisonbeginn betrug 22,6 Jahre. Die Bundesligasaison begann mit sieben Niederlagen in Folge und endete schließlich mit nur neun Siegen (aus 32 Spielen) auf Platz 14. So trennte sich der Verein zum Ende der Saison einvernehmlich von Trainer Petersen; neuer Trainer wurde der bisherige Assistenztrainer Andrzey Staszewski.

Im Februar 2011 teilte der Verein mit, dass man aus finanziellen Gründen „den bereits laufenden Lizenzantrag für die neue eingleisige zweite Bundesliga nicht weiter verfolgen“ wird. Obwohl die Saison 2011/12 in der 3. Liga West mit drei Siegen begonnen hatte, bat Trainer Staszewski im September 2011 „aus persönlichen Gründen“ um die Auflösung seines Vertrages.[1] Christian Köhrmann führte die Mannschaft bis zum Ende der Saison als Spielertrainer weiter. In dieser Funktion trainierte er die Mannschaft auch in den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14, wobei er sich immer mehr auf die Trainerfunktion von der Bank aus konzentrierte.[2] In der Saison 2014/15 gewann der WHV sämtliche Ligaspiele und stieg mit einer Bilanz von 60:0 Punkten wieder in die zweite Bundesliga auf. Die Saison 2015/16 beendete der Verein nach dem Aufstieg mit 47:33 Punkten auf Platz 6.

Seine Heimspiele bestreitet der WHV in der Nordfrost-Arena, die bei 2.200 Sitzplätzen insgesamt 2.433 Zuschauer fasst.

Der Verein hat derzeit (Stand: 1. September 2006) ca. 300 Mitglieder, darunter 170 Aktive, die sich auf elf verschiedene Mannschaften (Herren, Damen, Jugend) verteilen.

Saisonbilanzen seit 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Spielklasse Platz Sp S U V Tore Diff. Punkte
2000/01 2. Bundesliga Nord 02 32 22 05 05 0826:0714 +112 49:15
2001/02 2. Bundesliga Nord 02 36 31 01 04 1041:0839 +202 63:09
2002/03 1. Bundesliga 15 34 10 02 22 0870:0962 092 22:46
2003/04 1. Bundesliga 11 34 10 06 18 0906:0942 036 26:42
2004/05 1. Bundesliga 12 34 13 01 20 0898:0973 075 27:41
2005/06 1. Bundesliga 16 34 07 05 22 0867:0985 −118 19:49
2006/07 1. Bundesliga 11 34 11 02 21 0950:1055 0105 24:44
2007/08 1. Bundesliga 18 34 04 06 24 0866:1047 0181 14:54
2008/09 2. Bundesliga Nord 07 34 17 05 12 0992:0959 +033 39:29
2009/10 2. Bundesliga Nord 14 32 09 02 21 0901:0965 064 20:44
2010/11 2. Bundesliga Nord* 12 32 13 02 17 0919:0915 +004 28:36
2011/12 3. Liga West 06 30 15 04 11 0856:0802 +054 34:26
2012/13 3. Liga West 04 28 18 03 07 0839:0765 +074 39:17
2013/14 3. Liga West 03 30 18 08 04 0899:0824 +075 44:16
2014/15 3. Liga Nord 01 30 30 00 00 0954:0740 +214 60:00
2015/16 2. Bundesliga 06 40 22 03 15 1142:1116 +26 47:33
2016/17 2. Bundesliga 12 38 17 02 19 1054:1048 +6 36:40
2017/18 2. Bundesliga 16 38 11 06 21 1015:1079 −64 28:48
2018/19 2. Bundesliga 16 38 14 02 22 1060:1142 −82 30:46
2019/20 3. Liga Nord-West 1 24 22 01 01 0738:0583 +155 30:06
2020/21 2. Bundesliga 18 36 12 01 23 0950:1080 −130 21:47**
2021/22 3. Liga Staffel B 1 22 17 01 04 0676:0594 +82 35:09
2022/23 3. Liga Staffel Nord 4 22 14 04 06 0705:0658 +47 32:16
Aufstieg
Abstieg

* Abstieg wegen Gründung der eingleisigen 2. Bundesliga
** Abzug von vier Punkte

Menninga-Affäre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im September 2020 wurde bekannt, dass der Geschäftsführer der WHV-Sportmarketing GmbH Maik Menninga, zugleich Hauptsponsor, in Untersuchungshaft sitzt.[3] Gemeinsam mit drei weiteren Tatverdächtigen soll er Anleger um 2,5 Millionen Euro betrogen haben. Die Geschäftsräume des Vereins wurden daraufhin von der Staatsanwaltschaft Würzburg durchsucht.[4] Im Oktober 2020 stellte die WHV-Sportmarketing GmbH einen Insolvenzantrag.[5]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wilhelmshavener HV – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrzej Staszewski verlässt den WHV
  2. nwz-online vom 31. August 2013: Handball – 3. Liga verspricht viel Spannung, abgerufen am 10. Mai 2014
  3. Geschäftsführer des Wilhelmshavener HV in U-Haft. In: NWZonline. Abgerufen am 20. September 2020.
  4. Handball-Chef wegen Millionen-Betrugs in U-Haft. In: NDR. Abgerufen am 23. September 2020.
  5. Zweitligist Wilhelmshavener HV gibt Insolvenzantrag des wirtschaftlichen Trägers bekannt. handball-world.news, abgerufen am 7. Oktober 2020.