Wilwardo Jones Níger

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Wilwardo Jones Níger war ein äquatorialguineischer Politiker der frühen Unabhängigkeitszeit.

Níger gehörte zu den Fernandinos, einer Gruppe Kreolen. Er war der Sohn des einzigen einheimischen großen Plantagenbesitzers der Insel Fernando Poo, Maximiliano Jones, und hatte sechs Brüder. Níger studierte in Spanien.[1]

Bereits zu Lebzeiten seines Vaters baute er eine eigene Plantage auf, die in den 1920er Jahren rund 152 Hektar umfasste, womit er nach den Maßstäben der Insel jedoch noch ein kleinerer Pflanzer war.[2] Er übernahm nach dem Tod seines Vaters 1944 dessen Geschäfte und führte seit 1945 auch dessen Plantage. Zuvor bereits Beigeordneter, wurde er am 21. Juni 1960 zum ersten afrikanischstämmigen Bürgermeister der Hauptstadt Santa Isabel, des späteren Malabo, gewählt. Dieses Amt allerdings übernahm bereits im Juni 1961 Abilio Balboa Arking[3], trotzdem blieb Níger politisch aktiv. So war er von 1960 bis 1964 der Provinzvertreter in der spanischen Cortes. Außerdem war er Teil der Sonderkommission, die das Gesetz für eine innere Autonomie ab 1963 erarbeitete. Für die Unabhängigkeit 1968 gründete Níger 1967 die Partei Unión Demócrata Fernandina, die sich besonders für die Interessen der Fernandino-Minderheit der Insel einsetzte.[4]

Bei den Wahlen 1968 trat die UDF allerdings nicht an.[5] Hier kandidierte er gemeinsam mit Bonifacio Ondó Edu für die Movimento Nacional de Unidas de Guinea Ecuatorial (MUNGE), blieb aber ohne Erfolg.[1] 1969 wurde er der erste Botschafter Äquatorial-Guineas in Kamerun.[6] Um 1970 gab es spanische Pläne für einen Staatsstreich, die ihn als Präsidenten vorsahen. Sie wurden aber nie in die Tat umgesetzt.[4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b france-guineeequatoriale.org: Who’s who historique | ASSOCIATION FRANCE-GUINEE EQUATORIALE - Biographie Wilwardo Jones Níger (Memento des Originals vom 11. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.france-guineeequatoriale.org, Zugriff am 3. Januar 2014
  2. Ibrahim Sundiata: From slaving to neoslavery: the bight of Biafra and Fernando Po in the era of abolition, 1827-1930, 1996, ISBN 0299145107, S. 114
  3. france-guineeequatoriale.org: Who’s who historique | ASSOCIATION FRANCE-GUINEE EQUATORIALE - Biographie Abilio Balboa Arking (Memento des Originals vom 11. März 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.france-guineeequatoriale.org, Zugriff am 3. Januar 2014
  4. a b Adam Lifshey: The Magellan Fallacy - Globalization and the Emergence of Asian and African Literature in Spanish, 2012, ISBN 0472118471, S. 174
  5. africanelections.tripod.com: Elections in Equatorial Guinea, Zugriff am 4. Januar 2014
  6. West Africa, West Africa Publishing Company Limited, 1969, S. 1488