Winfried Lipscher

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Winfried Aloysius Lipscher (* 7. Juni 1938 in Wartenburg, Ermland; † 8. Februar 2024 in Berlin[1]) war ein deutscher Theologe, Dolmetscher, Übersetzer und Publizist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Winfried Lipscher war Sohn der Eheleute Franz und Hildegard Lipscher. Er besuchte die polnische Allgemeinbildende Volksschule in Barczewo, dann arbeitete er als Angestellter bei der örtlichen Stadtverwaltung. Im Jahr 1957 siedelte die Familie im Rahmen der Familienzusammenführung in die Bundesrepublik Deutschland aus und kam zuerst im Grenzdurchgangslager Friedland an. Die Prüfung zum gerichtlich ermächtigten Übersetzer für die polnische Sprache legte er im Jahr 1962 in Düsseldorf ab, dann besuchte das Gymnasium für Berufstätige und legte im Jahr 1964 die Abiturprüfung ab. In den Jahren 1964–1971 studierte er Theologie unter Joseph Ratzinger (Papst Benedikt XVI.), Karl Rahner und Johann Baptist Metz an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Winfried Lipscher war im März 1968 einer der 160 katholischen Unterzeichner des Memorandums des Bensberger Kreises; einer Denkschrift zur Frage des Verhältnisses zwischen Deutschland und Polen. Das Theologiestudium in Münster schloss er 1971 als Dipl.-Theologe ab.

Beruf und Ämter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 1971 bis 2003 war Winfried Lipscher als Dolmetscher und Übersetzer beim Auswärtigen Amt in Bonn angestellt und damit über vier Amtsperioden als Wortführer in der Deutschen Botschaft in Warszawa tätig. Er wirkte als Dolmetscher bei fast allen Verhandlungen und Gesprächen zwischen den Vertretern den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen (seit 1990 Republik Polen). Im November 1977 war er als Dolmetscher bei der Begegnung des Kanzlers Helmut Schmidt mit dem polnischen Primas und Kardinal Stefan Wyszyński anwesend.

In der Zeit von 1980 bis 1984 war Winfried Lipscher als Pressesprecher beim Deutschen Polen-Institut, unter Leitung von Karl Dedecius, in Darmstadt tätig.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kulturelle Zusammenarbeit: Bundesrepublik Deutschland-Volksrepublik Polen. Deutsches Polen-Institut, Darmstadt 1982.
  • Jugendaustausch zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik Polen. Ein Bericht. Deutsches Polen-Institut, Darmstadt 1985.
  • Barczewo w Europie. Czyli ojczyzną człowieka jest najbliższy człowiek. Stiftung Borussia, Olsztyn 2005, ISBN 83-89233-22-3.

Mitwirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Übersetzungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Winfried Lipscher: Rückkehr in die Heimat?. In: 30. Heimatjahrbuch Weihnachten 1999, S. 246–248.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Traueranzeige Winfried Lipscher (1938-2024) – Tagesspiegel. 8. Februar 2024, abgerufen am 16. März 2024 (polnisch).
  2. Bekanntgabe der Verleihungen vom 1. Dezember 2017. Der Bundespräsident, 1. Dezember 2017, abgerufen am 5. Dezember 2017.
  3. Janusz Korczak: Das Kind lieben. Ein Lesebuch. Deutsches Polen-Institut, abgerufen am 1. Dezember 2014.