Wintrich

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Wappen Deutschlandkarte
Wintrich
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Wintrich hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 53′ N, 6° 57′ OKoordinaten: 49° 53′ N, 6° 57′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Bernkastel-Wittlich
Verbandsgemeinde: Bernkastel-Kues
Höhe: 140 m ü. NHN
Fläche: 17,59 km2
Einwohner: 939 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54487
Vorwahl: 06534
Kfz-Kennzeichen: WIL, BKS
Gemeindeschlüssel: 07 2 31 133
Adresse der Verbandsverwaltung: Gestade 18
54470 Bernkastel-Kues
Website: www.wintrich-mosel.de
Ortsbürgermeister: Dirk Kessler
Lage der Ortsgemeinde Wintrich im Landkreis Bernkastel-Wittlich
KarteEifelkreis Bitburg-PrümLandkreis BirkenfeldLandkreis Cochem-ZellLandkreis VulkaneifelTrierLandkreis Trier-SaarburgRhein-Hunsrück-KreisBernkastel-KuesBraunebergBurgen (bei Bernkastel-Kues)ErdenGornhausenGraach an der MoselHochscheidKestenKleinichKommenLieser (Gemeinde)LösnichLongkampMaring-NoviandMinheimMonzelfeldMülheim an der MoselNeumagen-DhronPiesportÜrzigVeldenzWintrichZeltingen-RachtigBausendorfBengel (Mosel)Diefenbach (bei Wittlich)FlußbachHontheimKinderbeuernKinheimKrövReilWillwerscheidBettenfeldDierfeldEckfeldEisenschmittGipperathGreimerath (Eifel)GroßlittgenHasborn (Eifel)Karl (Eifel)LaufeldManderscheidMeerfeldMusweilerNiederöfflingenNiederscheidweilerOberöfflingenOberscheidweilerPantenburgSchladtSchwarzenborn (Eifel)WallscheidBerglichtBreitBüdlichBurtscheid (Hunsrück)DeuselbachDhroneckenEtgertGielertGräfendhronHeidenburgHilscheidHorathImmertLückenburgMalbornMerschbachNeunkirchen (Hunsrück)RorodtSchönberg (bei Thalfang)TallingThalfangBurg (Mosel)EnkirchIrmenachLötzbeurenStarkenburg (Mosel)Traben-TrarbachAltrichArenrathBergweilerBinsfeld (Eifel)Bruch (Eifel)DierscheidDodenburgDreisEsch (bei Wittlich)Gladbach (Eifel)HeckenmünsterHeidweilerHetzerath (Eifel)HupperathKlausen (Eifel)LandscheidMinderlittgenNiersbachOsann-MonzelPlatten (bei Wittlich)PleinRivenichSalmtalSehlem (Eifel)MorbachWittlich
Karte

Wintrich ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Bernkastel-Wittlich in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues an.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wintrich, von linken Ufer des Moseltals gesehen

Wintrich liegt in der Natur- und Kulturlandschaft des Moseltals am rechten Ufer des Flusses; dort weitet sich das Tal zu einer Landschaft, die bestimmt ist von flachen Uferhängen und einstigen Moselschleifen. Mit Weinbergen besetzte und teilweise bewaldete mittelsteile Hänge steigen dagegen auf der gegenüberliegenden Flussseite zur Eifel an.

Zu Wintrich gehören die Ortsteile und Wohnplätze Am Kestener Weg, Bahnhof Wintrich, Buhlenhell, Weingut Geierslay, In der Krauwies, Johanneshof, Kasholz und Rondel.[2]

Raumplanung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unmittelbar benachbarte Gemeinden sind unter anderem Minheim, Kesten und Brauneberg. Nächstgelegene Mittelzentren sind Bernkastel-Kues, etwa 10 Kilometer entfernt, und Wittlich, etwa 20 Kilometer entfernt. Trier liegt in etwa 40 Kilometer Entfernung.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Durch die Eifelbarriere liegt Wintrich im Schutz und Regenschatten von Westwinden, die außerdem einen Föhneffekt bewirken können. Gleichzeitig wird eine Lufterwärmung durch geringen Luftaustausch mit dem Umland begünstigt. Damit verbunden ist aufgrund der ständigen Verdunstung des Moselwassers eine regelmäßig hohe Luftfeuchtigkeit, die insbesondere im Sommer für teilweise belastendes, schwüles Wetter sorgt und zahlreiche Gewitter mit sich bringt. Es herrscht ein insgesamt fast mediterranes Klima.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits Kelten, Römer und Franken siedelten auf dem Gebiet der heutigen Ortsgemeinde. Wintrich wurde 960 n. Chr. erstmals urkundlich erwähnt, als König Otto I. seinen Hof in Wintrich der Abtei St. Maximin in Trier schenkte. Im Jahre 1098 bestätigte Kaiser Heinrich IV. dem Simeonstift in Trier seinen Besitz in Wintrich (heutige Weinlage Simonsberg). Die Landeshoheit gehörte dem Erzstift Trier.

Der keltisch-römische Name vindriacum bedeutet so viel wie „Winzerdorf“; von jeher wird dort Weinbau betrieben. Fachwerkhäuser, verwinkelte Gassen und alte Weingüter zeugen von der historischen Tradition.

Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Wintrich, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[3]

Jahr Einwohner
1815 777
1835 1.135
1871 1.080
1905 1.148
1939 1.227
1950 1.243
Jahr Einwohner
1961 1.195
1970 1.129
1987 1.077
2005 939
2011 973
2017 888

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsgemeinderat in Wintrich besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Die zwölf Sitze im Gemeinderat verteilen sich auf drei Wählergruppen.[4]

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dirk Kessler wurde am 7. Juli 1999 Ortsbürgermeister von Wintrich.[5] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 66,61 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur- und Naturdenkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weinbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Lagen Geierslay, Ohligsberg und Stefanslay wird Weinbau betrieben, überregional bekannt wurde Wintrich vor allem durch die Lage „Großer Herrgott“. Im Jahr 1968 installierte man auf dem Geyerskopf in den Weinbergen ein einzigartig großes Kruzifix, welches zum alten Namen passt. Es dient als Wahrzeichen des Winzerdorfes und ist selbst aus großer Entfernung sowohl am Tag wie auch in der Nacht durch eine Flutlichtanlage gut zu erkennen. Riesling ist hier die übliche Rebsorte; außerdem werden in geringen Mengen unter anderem Burgunder, Rivaner, Kerner und Dornfelder produziert.

Wintricher Passionsspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wintricher Passionsspiele werden seit 1902 in fünfjährlichem Turnus über mehrere Wochen aufgeführt. Sie schildern einen Teil des Lebens Jesu. Die Spiele sind gut besucht, so kamen zum 100-jährigen Jubiläum 8000 Besucher. Aufführungsort ist die Kirche in Wintrich als die am besten geeignete Kulisse. Den größten Teil der Darsteller stellt der Passionsspielverein mit seinem circa 350 Mitgliedern. Neben den Darstellern ist der Chor eines der wichtigsten Elemente. Die letzten Passionsspiele fanden 2017 statt. Coronabedingt wurden die turnusgemäß im Jahr 2022 anstehenden Passionsspiele verschoben und sollen 2024 wieder veranstaltet werden.[7]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Wintrich befindet sich die Staustufe Wintrich mit Laufwasserkraftwerk und Schleuse an der Mosel; jedoch keine Brücke. Eine Umgehungsstraße (Bundesstraße 53) leitet den Straßenverkehr um den Ort und führt nach Niederemmel (Piesport) bzw. Filzen (Brauneberg).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wintrich – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 83 (PDF; 3,3 MB).
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 30. Juli 2019.
  5. Drei Bürger des Landkreises mit Ehrennadel des Landes ausgezeichnet. Dirk Kessler. In: Presseerklärung. Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, 13. April 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2022; abgerufen am 24. Dezember 2020.
  6. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Bernkastel-Kues, Verbandsgemeinde, vorletzte Ergebniszeile. Abgerufen am 24. Dezember 2020.
  7. Passionsspiele Wintrich 2024". Passionsvereinigung Wintrich e.V., abgerufen am 23. Januar 2024.