Wismar (Uckerland)

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Wismar
Gemeinde Uckerland
Koordinaten: 53° 31′ N, 13° 48′ OKoordinaten: 53° 31′ 23″ N, 13° 47′ 35″ O
Höhe: 54 m ü. NHN
Fläche: 11,72 km²
Einwohner: 209 (2003)
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 2001
Postleitzahl: 17337
Vorwahl: 039753
Ansicht von Strasburg kommend
Ansicht von Strasburg kommend

Wismar ist ein Ortsteil der amtsfreien Gemeinde Uckerland im Landkreis Uckermark in Brandenburg.[1] Zum Ortsteil gehört der nördlich gelegene Gemeindeteil und die gleichnamige Gemarkung Hansfelde. Auf der Gemarkung von Hansfelde liegt der nördlichste Punkt Brandenburgs.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt vier Kilometer nordöstlich von Strasburg.[2] Er wird in fast allen Himmelsrichtungen vom Land Mecklenburg-Vorpommern umgeben. Nordöstlich des Dorfes befindet sich der zu Strasburg gehörende Demenzsee. Im Südosten liegt zwar der geografische Zugang zum Bundesland Brandenburg, aber an dieser Stelle sorgt ein Bach für eine Abgrenzung vom restlichen Teil der Gemeinde Uckerland. Auch die Ostseeautobahn A 20 verläuft unmittelbar südlich des Ortes und „schneidet“ Wismar und Hansfelde vom Land Brandenburg ab. Sämtliche Straßen führen nur über die vorpommerschen Orte Strasburg und Groß Luckow nach Brandenburg.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Namensgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort 1316.[3] Der Ortsname Wismar leitet sich von Wismaria Ort des Vysěmêr oder Visemêr ab, dem slawischen Lokator des Ortes.[4]

Seit 1950: Wechselnde Landeszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wismar gehörte bis zum 30. Juni 1950 zum brandenburgischen Landkreis Prenzlau.[5] Am 1. Juli 1950 wechselte die Gemeinde in den mecklenburgischen Kreis Pasewalk. Am 25. Juli 1952 wurden die Länder der DDR durch Gesetz aufgelöst, 14 Bezirke geschaffen und die alten Kreise in neue aufgeteilt. Die Uckermark war damit auf die beiden Bezirke Neubrandenburg und Frankfurt (Oder) aufgeteilt. Wismar lag fortan im Kreis Strasburg des Bezirks Neubrandenburg. Ab 1990 gehörte die Gemeinde dann zum Landkreis Strasburg im neu gegründeten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern.

Nach einem Bürgerentscheid im Jahr 1992 wurden die Gemeinden Fahrenholz, Güterberg, Jagow, Lemmersdorf, Lübbenow, Milow, Trebenow, Wilsickow, Wismar und Wolfshagen aus dem Landkreis durch den Staatsvertrag zwischen den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern über die Änderung der gemeinsamen Landesgrenze vom 9. Mai 1992 mit Wirkung zum 1. August 1992 dem Kreis Strasburg ausgegliedert und fielen an das Land Brandenburg zum Kreis Prenzlau, während die Stadt Strasburg, Blumenhagen, Groß Luckow und Klein Luckow im Land Mecklenburg-Vorpommern verblieben. Seit dem 6. Dezember 1993 gehört Wismar zum neu gegründeten Landkreis Uckermark in Brandenburg. Die Evangelische Kirchengemeinde Wismar gehört dagegen zum Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis der Nordkirche (vormals Pommersche Evangelische Kirche).[6]

Am 31. Dezember 2001 wurde Wismar ein Teil der Gemeinde Uckerland.[7]

Seit mehreren Jahren kämpfen die Einwohner von Wismar und Hansfelde für eine Rückkehr nach Mecklenburg-Vorpommern und eine Eingliederung in die Stadt Strasburg. Sowohl die Stadt Strasburg als auch der Landkreis Uecker-Randow haben im Jahr 2009 einer Aufnahme der beiden Orte zugestimmt. Eine Rückkehr nach MV ist jedoch nur per Staatsvertrag zwischen den Ländern Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern möglich.[8]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Einwohner
01.12.1875* 464
01.12.1890* 464
01.12.1910* 404
16.06.1925* 471
16.06.1933* 387
17.05.1939* 394
Datum Einwohner
29.10.1946* 591
31.08.1950* 620
31.12.1964* 438
01.01.1971* 338
31.12.1981* 289
31.12.1989 275
Datum Einwohner
03.10.1990 258
31.12.1991 229
31.12.1992 217
31.12.1993 206
31.12.1994 200
31.12.1995 191
Datum Einwohner
03.10.1996 187
31.12.1997 184
31.12.1998 178
31.12.1999 167
31.12.2000 212
März 2003 209

* Volkszählungsergebnisse

Der Kernort Wismar hat 155 Einwohner, der Gemeindeteil Hansfelde 54 (Stand: März 2003).

Quelle: Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 – Landkreis Uckermark[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche von Wismar

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VIII – Uckermark – M–Z. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 21. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-036-4, S. 1100 ff.
  • Matthias Friske: Die mittelalterlichen Kirchen in der nördlichen und östlichen Uckermark. Geschichte – Architektur – Ausstattung. In: Bernd Janowski und Dirk Schumann (Hrsg.): Kirchen im ländlichen Raum. 1. Auflage. Band 7. Lukas Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-86732-196-9, Altkreis Prenzlau, S. 400 f. (542 S.).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wismar (Uckermark) – Sammlung von Bildern

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde Uckerland – Ortsteile – Bewohnte Gemeindeteile – Wohnplätze. In: service.brandenburg.de. Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg, abgerufen am 10. Februar 2022.
  2. a b BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
  3. Wismarowe, Krabbu Nr. 2482
  4. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 159.
  5. Genealogy.net - Verein für Computergenealogie: Prenzlau
  6. Anlage 2 zur Kirchenkreissatzung (PDF; 80 kB)
  7. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  8. Tagesspiegel: Sehnsucht nach Mecklenburg, 4. April 2007
  9. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 - Landkreis Uckermark (PDF-Datei; 377 kB)