Wolfgang Arendt (Mathematiker)

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Wolfgang Arendt (* 4. März 1950 in Herzberg (Elster)) ist ein deutscher Mathematiker mit dem Spezialgebiet Funktionalanalysis und Evolutionsgleichungen. Er lehrt und forscht an der Universität Ulm.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1968 bis 1975 studierte Arendt Mathematik und Physik an der Freien Universität Berlin, der Université Nice Sophia Antipolis und der Eberhard Karls Universität Tübingen. 1979 wurde er bei Helmut H. Schaefer an der Universität Tübingen promoviert (Über das Spektrum regulärer Operatoren). Nach einem Postdoc an der University of California habilitierte er sich 1984 an der Universität Tübingen (Generators of positive semigroups and resolvent positive operators). Von 1987 bis 1995 war er Professor an der Universität der Franche-Comté. Ab 1995 war Arendt Leiter des Instituts für Angewandte Analysis[1] an der Universität Ulm, wo er seit 2018 als Seniorprofessor tätig ist.

Wolfgang Arendt ist verheiratet und hat drei Kinder.

Forschung und Lehre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Arendt beschäftigt sich mit funktionalanalytischen Methoden in der Theorie partieller Differentialgleichungen, insbesondere mit Operatorhalbgruppen. Seine meistzitierten Arbeiten beschäftigen sich mit Anwendungen der vektorwertigen Laplace-Transformation, der Verbandstheorie und der harmonischen Analyse auf Operatorhalbgruppen. Zu seinen bekanntesten Resultaten gehört das Arendt-Batty-Lyubich-Phong(ABLV)-Theorem[2].

Arendt betreute mehr als 25 Promotionsvorhaben[3][4] und verfasste über 130 wissenschaftliche Publikationen[5][6]. Er ist unter anderem Hauptherausgeber der Zeitschrift Journal of Evolution Equations[7].

Zusammen mit Kollegen aus Tübingen, Karlsruhe und Konstanz hat Arendt die TULKKA Arbeitsgruppe[8][9] ins Leben gerufen. Zudem ist er Mitbegründer des jährlichen internationalen Internetseminars[10][11] zu ausgewählten Themen im Bereich der Evolutionsgleichungen. Im Jahr 1999 erhielt er den Merckle-Forschungspreis[12].

Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Annette Grabosch, Günther Greiner, Ulrich Moustakas, Rainer Nagel, Ulf Schlotterbeck: One-Parameter Semigroups of Positive Operators. Springer-Verlag, Berlin 1986. ISBN 978-3-540-16454-8
  • mit Charles J. K. Batty, Matthias Hieber und Frank Neubrander: Vector-valued Laplace transforms and Cauchy problems. Monographs in Mathematics, 96. Birkhäuser Verlag, Basel 2001. ISBN 3-7643-6549-8
  • als Herausgeber, mit Wolfgang P. Schleich: Mathematical Analysis of Evolution, Information, and Complexity. Wiley, 2009. ISBN 978-3-527-40830-6
  • mit Karsten Urban: Partielle Differenzialgleichungen: Eine Einführung in analytische und numerische Methoden. Spektrum Akademischer Verlag, 2010. ISBN 978-3-827-41942-2

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webseite Wolfgang Arendt (Universität Ulm)
  2. W. Arendt, C. J. K. Batty: Tauberian theorems and stability of one-parameter semigroups. Trans. Amer. Math. Soc. 306 (1988), no. 2, 837–852.
  3. Abgeschlossene Promotionen
  4. Wolfgang Arendt beim Mathematics Genealogy Project
  5. Publikationsliste Wolfgang Arendt (Universität Ulm)
  6. Wolfgang Arendt bei zbMATH Open
  7. Journal of Evolution Equations (Editorial Board)
  8. Arbeitsgruppe Funktionalanalysis Tübingen, TULKA (Memento vom 28. März 2016 im Internet Archive)
  9. TULKKA (KIT)
  10. Internetseminar (KIT)
  11. Internetseminar (Tübingen) (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  12. uni ulm Intern 1999 (Memento vom 4. April 2015 im Internet Archive)