Wolfgang Heinz (Schauspieler)

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Wolfgang Heinz, 1959
Wolfgang Heinz, 1979

Wolfgang Heinz, geboren als Wolfgang Hirsch oder David Hirsch[1][2] (* 18. Mai 1900 in Pilsen, Österreich-Ungarn; † 30. Oktober 1984 in Ost-Berlin), war ein österreichisch-deutscher Schauspieler und Regisseur.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Heinz wurde als Sohn des Journalisten Julius Hirsch und seiner Ehefrau, der Schauspielerin Camilla Alt, geboren. Er besuchte das Erzherzog-Rainer-Realgymnasium in Wien. Nach dem Abschluss war sein Ziel, Schauspieler zu werden. Nach einer kurzen Ausbildung erhielt er 1917 in Eisenach sein erstes Engagement. 1918 kam er an Max Reinhardts Deutsches Theater Berlin nach Berlin. In der Saison 1918/19 spielte er außerdem am Volkstheater in Wien. 1919 bis 1923 war er in Berlin am Preußischen Staatstheater unter Leopold Jessner. Danach wirkte Heinz unter anderem an den Hamburger Kammerspielen. Ab 1927 spielte Wolfgang Heinz erneut am Preußischen Staatstheater unter Leopold Jessner. Unter dem Einfluss seines Freundes Hans Otto trat er 1930 der KPD bei. Kurz nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten 1933 floh er, auch wegen seiner jüdischen Herkunft, nach Österreich. 1934 ging er an das Schauspielhaus Zürich und blieb bis 1946 als Regisseur und Schauspieler. 1943 trat er aus der KPD aus, blieb aber Kommunist.

1946 war Wolfgang Heinz am Wiener Volkstheater engagiert. 1948 bis 1956 wirkte er als Schauspieler, Regisseur und Direktor der Scala Wien. Da sein Theater als kommunistische Bühne verfemt und 1956 geschlossen wurde, wechselte er an das Deutsche Theater in Ost-Berlin. Hier hatte er bereits seit 1951 als Gastregisseur gearbeitet. Von 1956 bis 1962 war er Oberspielleiter und von 1963 bis 1969 Intendant. 1959 bis 1962 war er zudem Direktor der Staatlichen Schauspielschule Berlin. Bis 1976 spielte er am Deutschen Theater Berlin und wurde besonders durch seine Interpretation der Titelrolle in Lessings Nathan der Weise bekannt, die er 1966 dort zum ersten Mal gab. Weitere Rollen waren Woyzeck, Shylock, Gessler, Lear, Galileo Galilei in Bertolt Brechts Leben des Galilei, Wallenstein, Falstaff, Danton und der Teterew in Die Kleinbürger von Gorki. Als Regisseur leitete er die Inszenierungen der Stücke von Gorki, Tschechow und Hauptmann. 1961 übernahm Heinz die Titelrolle des Professor Mamlock in Konrad Wolfs Verfilmung des gleichnamigen Theaterstücks. Die Rolle hatte Heinz zuvor schon auf der Bühne des Deutschen Theaters gespielt.

Heinz trat 1963 der SED bei. Er war seit 1966 Präsident des Verbands der Theaterschaffenden und von 1968 bis 1970 Vizepräsident der Deutschen Akademie der Künste. Mit der Schauspielerin Erika Pelikowsky war er verheiratet und die gemeinsame Tochter ist die Schauspielerin und Regisseurin Gabriele Heinz. In den 1980er Jahren bemühte er sich, seinen Halbbruder David Hurst nach Berlin in die DDR zu holen, was allerdings am Widerstand der Behörden scheiterte. Dieser kam so erst in den 1990er Jahren nach Berlin.

Grabstätte von Wolfgang Heinz und seiner Ehefrau Erika Pelikowsky-Heinz auf dem Friedhof Adlershof in Berlin

Seine letzte Ruhe fand Heinz auf dem Friedhof Adlershof in Berlin. Sie ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspieler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Szenenbild Wolfgang Heinz als Galilei 1971 am Berliner Ensemble mit Andrea
Szenenbild Wolfgang Heinz als Galilei

Hörspiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Regie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sprecher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wolfgang Heinz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrea Weibel: Wolfgang Heinz. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29. August 2006.
  2. Wolfgang Heinz bei filmportal.de .