Wolfgang Porsche

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Wolfgang Porsche (2017)

Wolfgang Porsche (* 10. Mai 1943 in Stuttgart) ist ein deutsch-österreichischer[1] Manager.[2][3] Er ist seit 2007 Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding SE sowie Aufsichtsratsmitglied der Volkswagen AG und der Audi AG. Zudem übt er Funktionen in Kultur und Wissenschaft aus und ist Honorarkonsul von Norwegen.[4]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wolfgang Porsche ist der jüngste Sohn von Dorothea und Ferry Porsche, Enkel von Ferdinand Porsche und Cousin von Ferdinand Piëch, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden und Aufsichtsratsvorsitzenden der Volkswagen AG.

Aufgewachsen ist er ab 1944 im österreichischen Zell am See. 1950 ging er mit seinen Eltern zurück nach Stuttgart, wo er die Waldorfschule besuchte. Mit dem Abitur 1965 an der Odenwaldschule in Heppenheim legte Porsche gleichzeitig auch die Gesellenprüfung als Schlosser ab.

Es folgte ein Studium der Handelswissenschaften an der Hochschule für Welthandel in Wien mit dem Abschluss Diplom-Kaufmann. Im Jahr 1973 wurde Porsche mit einer Arbeit über die Typologie der betriebswirtschaftlichen Konzentrationserscheinungen zum Doktor der Handelswissenschaften promoviert.[5]

Porsche war dreimal verheiratet und hat vier Kinder. Aus seiner ersten Ehe (1970–1987)[6] mit Karin Händler stammen ein Sohn (* 1974) und eine Tochter (* 1978), aus seiner zweiten Ehe (1988–2008)[7] mit Susanne Bresser zwei Söhne (* 1993, * 1996).[8] Seit 2019 war er mit Claudia Porsche, ehemalige Staatsrätin und Professorin für Zivil- und Strafrecht, verheiratet, mit der er seit 2007 öffentlich auftrat.[9] 2023 reichte er die Scheidungsklage ein.[10] Seit 2022 ist er mit Gabriele Prinzessin zu Leiningen liiert.[11]

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Porsche gründete 1973 Jamoto, den Generalimporteur für Yamaha-Motorräder in Österreich, 1991 wurde der Vertrieb auf Ungarn ausgeweitet, 1992 wurde Jamoto in Yamaha Motor Austria, ein Joint Venture mit Yamaha Motor Europe N.V. umgewandelt, gleiches geschah 1993 mit Jamoto Ungarn. Aus Unzufriedenheit mit Yamaha verkaufte er im Jahr 2000 seine gesamten Anteile an beiden Joint Ventures an Yamaha Motor Europe N.V.[12][13] Ab 1976 arbeitete er fünf Jahre als Manager bei Daimler-Benz im Vertrieb und in der Beteiligungsverwaltung. 1978 wurde er in den Aufsichtsrat der Porsche AG berufen, dessen Vorsitz er im Januar 2007 übernahm. Zudem fungierte er von 1988 bis 2011 als Geschäftsführender Gesellschafter der Porsche Holding GmbH, Salzburg[5].

Nach dem Tod seines Vaters Ferry Porsche im Jahr 1998 wählte ihn die Porsche-Familie zu ihrem Sprecher. Wolfgang Porsche sieht seine wesentliche Aufgabe darin, das Unternehmen, das sein Vater Ferry und sein Großvater Ferdinand Porsche aufgebaut haben, zusammen mit den Mitgliedern der Familien Porsche und Piëch in deren Sinne fortzuführen. Als Aufsichtsrat hat er die Entwicklung der Porsche AG und seit 2007 auch der Porsche Automobil Holding SE, die mit 53,1 Prozent der Stimmrechte[14] der größte Aktionär der Volkswagen AG ist, maßgeblich mitgestaltet und mitgeprägt[5].

Seit 2004 ist Wolfgang Porsche Inhaber des mehr als 600 Jahre alten Schüttgutes in Zell am See, das seit 1941 als Stammsitz der Familie dient. Der alpenländische Bio-Bauernhof hat heute rund 200 Rinder und erhält EU-Agrarsubventionen.[15][16]

2013 wurde er in den siebenköpfigen Rat der Universität Salzburg gewählt.[17][18]

Porsche ist seit vielen Jahren Honorarkonsul des Königreichs Norwegen im österreichischen Bundesland Salzburg.

Porsche ist Kuratoriumsmitglied des Deutschen Museums[19] und der Hypo-Kulturstiftung[20] sowie in weiteren kulturellen und sozialen Bereichen engagiert, etwa als Mitsponsor des Burgtheaters und der Spanischen Hofreitschule in Wien.[21]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über Schutzheilige, Rennsiege und andere Legenden, in: Motorsporthelden. Die große Zeit des Rennsports, hg. von Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, Molino Verlag, Schwäbisch Hall und Sindelfingen 2020, Gastbeitrag S. 53–60.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wolfgang PORSCHE – Personal Appointments (free information from Companies House). Abgerufen am 6. August 2018 (englisch).
  2. Dr. Wolfgang Porsche wird 70 – Magazin von auto.de. In: Magazin von auto.de. 7. Mai 2013 (auto.de [abgerufen am 30. März 2017]).
  3. a b Schüssel: „Wolfgang Porsche ist eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit“, Pressemitteilung des österreichischen Parlamentes vom 2. Feb. 2005, abgerufen am 8. August 2014.
  4. Konsulate. Abgerufen am 30. März 2017.
  5. a b c Porsche Presse – Pressemitteilungen und Ansprechpartner – Porsche Deutschland. Abgerufen am 13. August 2017.
  6. Annika van der Hoek: Wolfgang Porsche: Frauen und Vermögen. In: Focus online. 27. März 2023, abgerufen am 8. Februar 2024.
  7. Nach 12 Jahren Beziehung: Er heiratet seine Claudia. In: Bunte. 1. Februar 2019, abgerufen am 22. März 2023.
  8. Der Porsche-Clan. In: Handelsblatt. Abgerufen am 22. März 2023. (PDF-Datei)
  9. Schwäbische Hochzeit in Salzburg. In: stuttgarter-zeitung.de. 5. Februar 2019, abgerufen am 6. Februar 2019.
  10. Herzlos-Scheidung bei Wolfgang Porsche und seiner schwer kranken Ehefrau. In: focus.de. 9. Mai 2023, abgerufen am 9. Mai 2023.
  11. Wolfgang Porsche wohnt schon bei seiner neuen Liebe. In: bild.de. 21. März 2023, abgerufen am 22. März 2023.
  12. Dietmar Student, Michael Freitag: Wolfgang Porsche: Die sanfte Macht. In: manager-magazin.de. 23. Juli 2008, abgerufen am 29. Februar 2024.
  13. Wolfgang Fürweger: Die PS-Dynastie. Carl Ueberreuter Verlag GmbH, 2015, ISBN 978-3-8000-7925-4 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  14. general-anzeiger-bonn.de: auptaktionär Porsche SE stockt Anteile an Volkswagen auf
  15. Susanne Preuß: VW-Hauptversammlung: Wer hinter Volkswagen wirklich steckt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 22. Juni 2016, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 30. März 2017]).
  16. Hans Weiss: Schwarzbuch Landwirtschaft – Die Machenschaften der Agrarpolitik, Verlag Zsolnay, 2010, ISBN 978-3-552-06145-3
  17. Mitglieder – Universität Salzburg. Abgerufen am 30. März 2017 (österreichisches Deutsch).
  18. Salzburger Nachrichten: Wolfgang Porsche im Salzburger Uni-Rat. (salzburg.com [abgerufen am 30. März 2017]).
  19. Martina Scherf: Ende eines Machtkampfes. In: sueddeutsche.de. ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 30. März 2017]).
  20. Gremien – Hypo-Kulturstiftung. Abgerufen am 30. März 2017.
  21. Schüssel: "Wolfgang Porsche ist eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit". In: ots.at. (ots.at [abgerufen am 30. März 2017]).
  22. Landeskorrespondenz – Landeskorrespondenz Detailansicht. Abgerufen am 30. März 2017.
  23. Tildelinger av ordener og medaljer. Abgerufen am 10. März 2017 (norwegisch).
  24. Dr. Wolfgang Porsche wird 70. In: Magazin von auto.de. 7. Mai 2013 (auto.de [abgerufen am 10. März 2017]).
  25. Ehrensenatorinnen/ Ehrensenatoren – Universität Salzburg. Abgerufen am 30. März 2017 (österreichisches Deutsch).
  26. Wolfgang Porsche erhält Ehrenbürgerschaft von Zell am See. In: OTS.at. (ots.at [abgerufen am 13. August 2017]).
  27. Salzburg ist Porscheland: Großes Ehrenzeichen des Landes für Wolfgang Porsche. Salzburger Landeskorrespondenz vom 11. Mai 2018, abgerufen am 11. Mai 2018.