Wonder Wheel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Wonder Wheel
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2017
Länge 102 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Woody Allen
Drehbuch Woody Allen
Produktion Erika Aronson,
Letty Aronson,
Edward Walson
Kamera Vittorio Storaro
Schnitt Alisa Lepselter
Besetzung
Synchronisation

Wonder Wheel ist ein Filmdrama von Woody Allen, das im Oktober 2017 als Abschlussfilm des New York Film Festivals seine Premiere feierte und am 1. Dezember 2017 in ausgewählte US-amerikanische Kinos kam.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

New York in den späten 1950er Jahren. Um dem hektischen Leben in der Innenstadt zu entfliehen, fahren die Menschen in den Vergnügungspark Coney Island an der Küste des Stadtteils Brooklyn, wo sich ein Riesenrad, Karussells und ein Badestrand befinden, an dem Mickey Rubin als Rettungsschwimmer nach dem Rechten schaut. Auch Humpty, der Betreiber eines Karussells, verdient sein Geld mit den Vergnügungssuchenden. Seine Frau Ginny arbeitet als Kellnerin in einem nahe gelegenen Clam House, wo Muschelgerichte serviert werden. Sie hat einen kleinen Sohn, der immer wieder zündelt.

Das Paar erhält eines Tages unerwarteten Besuch von Humptys Tochter, zu der seit Jahren kein Kontakt bestand. Carolina hatte gegen den Willen ihres Vaters einen Gangster geheiratet, sich aber wieder von ihm getrennt und gegenüber dem FBI ausgesagt. Nun ist sie völlig mittellos auf der Flucht vor seinen Leuten.

Mickey studiert Literatur und will später Theaterstücke schreiben. Er und Ginny haben eine Liebesaffäre und Ginny hofft auf ein besseres Leben mit ihm, in dem sie ihre Karriere als Schauspielerin wieder aufnehmen kann. Aber auch Carolina erweckt – von Ginny eifersüchtig beobachtet – Mickeys Interesse.

Eines Abends treffen sich Carolina und Mickey in einer Pizzeria. Die Gangster suchen erneut nach Carolina und Ginny läuft ans Telefon, um Carolina zu warnen. Als sie das Restaurant an der Leitung hat, legt sie wieder auf. Im Restaurant gesteht Mickey Carolina seine Liebe. Beide verabschieden sich vor dem Restaurant und man sieht, dass die schwarze Limousine der Gangster Carolina folgt.

Am nächsten Morgen fragt Humpty Mickey, ob Carolina bei ihm geblieben sei. Mickey antwortet wahrheitsgemäß, sie hätten sich vor dem Restaurant getrennt. Mickey beginnt nachzuforschen und stellt dann Ginny zur Rede, warum sie bei ihrem Anruf im Restaurant aufgelegt habe, ohne Carolina zu warnen. Ginny hat getrunken und gibt vor nicht zu verstehen. Mickey verlässt sie.

Auch Humpty hat wieder getrunken, weil ihm der Verlust seiner Tochter schwer zugesetzt hat. Er beschwört Ginny, ihn nicht zu verlassen. Beide stehen vor den Trümmern ihres Lebens.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Filmtitel bezieht sich auf das Wonder Wheel auf Coney Island

Der Film wurde von den Amazon Studios produziert. Regie führte Woody Allen, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Es handelt sich bei Wonder Wheel um den 47. Film, bei dem Allen Regie führte und auch das Drehbuch schrieb.[3] Der Filmtitel bezieht sich auf das Wonder Wheel auf Coney Island.[4]

Die Dreharbeiten fanden in New York statt. Das Szenenbild schufen Santo Loquasto und Regina Graves.[5] Die Produktionskosten beliefen sich auf rund 25 Millionen US-Dollar.

Erstmals übernahmen die Amazon Studios bei Wonder Wheel neben der Produktion auch alleine den Vertrieb bei einem Film.[6][7] Der Film feierte am 14. Oktober 2017 als Abschlussfilm des New York Film Festivals seine Premiere[8][9] und kam am 1. Dezember 2017 in ausgewählte US-amerikanische Kinos.[10][11] Ein Kinostart in Deutschland erfolgte am 11. Januar 2018.[12]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Synchronisation übernahm die Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke. Axel Malzacher führte die Dialogregie.[13]

Rolle Schauspieler Deutscher Sprecher
Ginny Kate Winslet Ulrike Stürzbecher
Mickey Rubin Justin Timberlake Robin Kahnmeyer
Ryan Max Casella Moritz Hecke
Carolina Juno Temple Luisa Wietzorek
Humpty James Belushi Joachim Tennstedt

Soundtrack[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Soundtrack von Wonder Wheel verwandte Allen den Barbershop-Klassiker „Coney Island Washboard“ in der Fassung der Mills Brothers von 1932 (Brunswick 1363) als Erkennungsmelodie, ferner Musik von Chico Hamilton, Jo Stafford („You Belong to Me“, 1952) und Tony Bennett.[14]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altersfreigabe und Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland ist der Film FSK 12. In der Freigabebegründung heißt es: „12-Jährige sind in der Lage, der phantastisch ausgestalteten Geschichte zu folgen und die zunehmend dramatische Situation der Figuren angemessen zu verarbeiten. Es gibt keine Gewaltszenen, die Zuschauer ab 12 Jahren beeinträchtigen könnten; die Dramatik entwickelt sich in erster Linie über die Dialoge. Zudem spielt der Film in einer nostalgisch überzeichneten Umgebung, was eine emotionale Distanzierung erleichtert.“[15]

Martina Knoben von der Süddeutschen Zeitung meint, das Drehbuch zu Wonder Wheel kreise so behäbig um seine eigene Achse, wie das titelgebende Riesenrad, Kate Winslets Spiel aber sei ein Erlebnis: „Allein die Szene, in der sie Mickey ihr Leben erzählt, ist wie ein Film für sich.“ Dass ausgerechnet der Aushilfsbademeister Mickey als Erzähler fungiert, so Knoben weiter, erweise sich allerdings mehr und mehr als unglückliche Wahl, und die Perspektive könnte erklären, warum der Film so schlicht und hölzern theaterhaft wirkt und Mickey eine ziemlich fade Figur bleibt. Auch Humpty oder die von Juno Temple sehr frisch gespielte Carolina seien kaum mehr als Rädchen im Erzählgetriebe, so Knoben.[16]

Benjamin Lee von The Guardian meint, wie Kate Winslets Figur stecke auch Woody Allen in der Vergangenheit fest, und Wonder Wheel sei eine erdrückende Erinnerung an seine Gegenwart.[17]

Auszeichnungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hollywood Film Awards 2017

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat wertvoll.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freigabebescheinigung für Wonder Wheel. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüf­nummer: 174509/K).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Wonder Wheel. Jugendmedien­kommission.
  3. Wonder Wheel. In: woodyallenpages.com. Abgerufen am 13. September 2017 (englisch).
  4. Woody Allen’s new movie named ‘Wonder Wheel’ In: brooklynpaper.com, 16. Februar 2017.
  5. Paul Sheehan und Zach Laws: 2018 Oscar Predictions: Best Production Design In: goldderby.com, 1. August 2017.
  6. Amazon Studios moves into film distribution with Woody Allen’s Wonder Wheel. In: Amazon Adviser. 27. Juli 2017, abgerufen am 13. September 2017 (englisch).
  7. Lizzie Plaugic: Amazon will release Woody Allen’s new movie without help from an independent studio. In: The Verge. 27. Juli 2017, abgerufen am 13. September 2017 (englisch).
  8. http://www.justjared.com/2017/10/14/kate-winslets-wonder-wheel-red-carpet-canceled-at-ny-film-festival/
  9. Nancy Tartaglione: New York Film Festival Main Slate: ‘The Square’, ‘The Rider’, ‘Mudbound’, ‘Meyerowitz Stories’ & More In: deadline.com, 8. August 2017.
  10. Maddie Krueger: Woody Allen’s Wonder Wheel Gets Release Date. In: wheretowatch.com. 13. Juni 2017, abgerufen am 13. September 2017 (englisch).
  11. Brent Lang: Woody Allen’s ‘Wonder Wheel’ Scores December Release (EXCLUSIVE). In: Variety. 12. Juni 2017, abgerufen am 13. September 2017 (englisch).
  12. Starttermine Deutschland In: insidekino.com. Abgerufen am 23. Oktober 2017.
  13. Wonder Wheel. In: synchronkartei.de. Deutsche Synchronkartei, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  14. Songs On The WONDER WHEEL Soundtrack – The Mills Brothers, Jo Stafford. Woody Allen Pages, 14. Dezember 2017, abgerufen am 17. Januar 2018 (englisch).
  15. Freigabebegründung für Wonder Wheel In: Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft. Abgerufen am 11. Januar 2018.
  16. Martina Knoben: Das Unglücksrad des Lebens In: Süddeutsche Zeitung, 11. Januar 2018.
  17. Benjamin Lee: Wonder Wheel review – Woody Allen’s stagey 50s drama has him running in circles In: The Guardian, 13. Oktober 2017.