Wyclef Jean

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Wyclef Jean (2008)

Nelust Wyclef Jean (* 17. Oktober 1969 in Croix-des-Bouquets, Ouest) ist ein haitianischer Hip-Hop-Musiker, Songwriter und Produzent.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit seinem Cousin Pras Michel gründete er die Band Tranzlator Crew und schrieb eigene Songs und Texte. Obwohl Jean von Anfang an als sehr talentiert galt, ließ der Erfolg bis zur Gründung der Gruppe Fugees (mit Pras Michel und Lauryn Hill) auf sich warten. 1993 erschien ihr Debütalbum Blunted on Reality. Der Durchbruch gelang dem Trio 1996 mit dem zweiten Album The Score.

1997 begann Jean sich auf seine Solokarriere zu konzentrieren. Er veröffentlichte das Album The Carnival und koppelte Hits wie Gone till November und eine Coverversion von Guantanamera aus. Des Weiteren kollaborierte er als Mitglied der Soul Assassins mit DJ Muggs von Cypress Hill. In den folgenden Jahren schaffte er es, sein Talent als Songwriter, Produzent und Remixer für Destiny’s Child, Sublime, Simply Red, Whitney Houston, Michael Jackson, Eric Benét, Mýa, Carlos Santana, The Black Eyed Peas, Akon, Ivy Queen, Sinéad O’Connor, Tom Jones und Mick Jagger unter Beweis zu stellen.

Auf dem im Jahre 2000 veröffentlichten Album The Ecleftic erhielt Jean Unterstützung von Künstlern wie Youssou N’Dour, Mary J. Blige, Kenny Rogers, Earth, Wind and Fire und Wrestling-Star The Rock. Am 9. Juli 2006 sang er mit Shakira bei der Finalfeier der Fußball-Weltmeisterschaft den Song Hips Don’t Lie. Für das im Oktober 2007 erschienene Eros-Ramazzotti-Best-of-Album E2 hat Wyclef Jean das Lied L’aurora neu aufgenommen. Mit Serj Tankian, dem Sänger von System of a Down, hat Wyclef Jean ein Lied mit dem Titel Riot aufgenommen; es befindet sich auf Wyclef Jeans Album Carnival II – Memoirs Of An Immigrant, das am 23. November 2007 in Deutschland veröffentlicht wurde.

Privatleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Alter von neun Jahren zog er mit seiner Familie in den New Yorker Stadtteil Brooklyn, später nach Newark (New Jersey), wo sein Vater als Pastor eine Gemeinde der Kirche des Nazareners leitete. 2008 und 2009 hatte er finanzielle Probleme. Sein Strandanwesen in Miami Beach sollte 2008 zwangsversteigert werden. Der Zwangsverkauf fand aber nach Verhandlungen mit der beteiligten Bank nicht statt.[1] Am 19. März 2011 wurde Jean in Port-au-Prince angeschossen und an der Hand verletzt.[2] Wyclef Jean ist seit 1994 verheiratet; das Paar hat 2005 eine Tochter adoptiert.[3] Jean hat drei Geschwister.

Soziales Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jean gründete 2001 eine Wohltätigkeitsorganisation namens Yéle Haiti (zu deutsch in etwa „Schreie Haiti“), die allerdings 2012 stillgelegt wurde nach Ermittlungen des New Yorker Generalstaatsanwalts wegen Veruntreuung von Spendengeldern[4]. Die Organisation hatte es sich zum Ziel gesetzt, Musik, Sport und Medien zu nutzen, um kleine, aber effektive Projekte in Haiti, dem Geburtslandes von Jean, entstehen zu lassen, welche die langfristige Entwicklung von Haiti unter den Gesichtspunkten Bildung, Gesundheit, Umwelt und Gemeinwesenarbeit unterstützen.[5]

Nach dem schweren Erdbeben in Haiti am 12. Januar 2010 nahm Jean eine Benefizsingle mit Mick Jagger auf und organisierte für den 22. Januar 2010 ein großes Benefiz-Rockkonzert unter dem Titel Hope for Haiti Now. Weitere Mitwirkende bei diesem Konzert waren Christina Aguilera, Sting, Bono, Justin Timberlake, Alicia Keys und George Clooney.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Wahlen am 28. November 2010 hatte Jean die Absicht, für das Amt des Präsidenten von Haiti zu kandidieren. Nach der Registrierung als Kandidat sagte er vor Unterstützern: „Ich möchte Präsident Barack Obama sagen, dass die USA Obama haben und Haiti Wyclef Jean.“[6] Jean hat fünf Jahre seines Lebens in Haiti verbracht. Nach einer vorab veröffentlichten Meldung eines Mitglieds des Wahlgremiums, erfülle Jean nicht alle erforderlichen Bedingungen für die Zulassung zur Wahl und werde deswegen nicht auf die Liste der Kandidaten gesetzt.[7]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Studioalben

Jahr Titel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[8]
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK  US
1997 The Carnival
Sony Music
DE81
(9 Wo.)DE
CH38
(3 Wo.)CH
UK40
Silber
Silber

(6 Wo.)UK
US16
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(67 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. Juni 1997
mit Refugee Allstars
Verkäufe: + 2.067.500
2000 The Ecleftic: 2 Sides II a Book
Sony Music
DE20
Gold
Gold

(32 Wo.)DE
AT17
(25 Wo.)AT
CH10
(37 Wo.)CH
UK5
Gold
Gold

(19 Wo.)UK
US9
Platin
Platin

(30 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. August 2000
Verkäufe: + 1.205.000
2002 Masquerade
Sony Music
DE20
(8 Wo.)DE
AT14
(11 Wo.)AT
CH13
(12 Wo.)CH
UK30
(3 Wo.)UK
US6
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 18. Juli 2002
2003 The Preacher’s Son
Clef Records
DE59
(1 Wo.)DE
AT60
(1 Wo.)AT
CH36
(4 Wo.)CH
US22
(5 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. Oktober 2003
2004 Welcome to Haiti: Creole 101
Rajon Music / Eagle Records
Erstveröffentlichung: 5. Oktober 2004
2007 Carnival Vol. II: Memoirs of an Immigrant
Carnival House Records / Sony BMG
CH33
(3 Wo.)CH
US28
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. Dezember 2007
2009 From the Hut, to the Projects, to the Mansion
Carnival House Records
US171
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 10. November 2009
2017 Carnival III: The Fall and Rise of a Refugee
Heads Music / Sony Music
US112
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 15. September 2017
2019 Wyclef Goes Back to School Volume 1
Heads Music / Sony Music
Erstveröffentlichung: 8. März 2019

Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fernsehauftritte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elizabeth Hoover: Wyclef Jean. 2012.
  • Wyclef Jean, Anthony Bozza: Purpose (Enhanced Edition): An Immigrant's Story. 2012.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wyclef – Home a Loan. TMZ.com, 26. Januar 2009, abgerufen am 26. Juni 2010.
  2. [1]
  3. http://www.bigfm.de/news/440071/wyclef-jean-gibt-verfhrungstipps
  4. Deborah Sontag: Quake-Hit Haiti Gains Little as Wyclef Jean Charity Spends Much. In: The New York Times. 11. Oktober 2012, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 15. Mai 2018]).
  5. http://www.yele-haiti.org/mission/ (Memento vom 23. Juli 2010 im Internet Archive) (englisch), aufgerufen am 4. August 2010
  6. tagesschau.de (Memento vom 24. August 2010 im Internet Archive)Vorlage:Webarchiv/Wartung/Linktext_fehlt
  7. Wyclef Jean darf nicht zur Wahl antreten (Memento vom 24. August 2010 im Internet Archive) Rheinische Post (online) vom 20. August 2010
  8. Chartquellen: DE AT CH UK US
  9. Broken Rhymes Law & Order: Special Victims Unit Season 18. In: rottentomatoes.com. Abgerufen am 17. September 2022 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Wyclef Jean – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien