Yushu

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Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
ཡུས་ཧྲུའུ་བོད་རིགས་རང་སྐྱོང་ཁུལ་
Wylie-Transliteration:
yus hru’u bod rigs rang skyong krig
Offizielle Transkription der VRCh:
Yushu
THDL-Transkription:
Yushu
Andere Schreibweisen:
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
玉樹藏族自治州
Vereinfacht:
玉树藏族自治州
Pinyin:
Yùshù Zàngzú Zìzhìzhōu
Lage des Bezirks Yushu in Qinghai
Das Kloster Döndrub Ling in Kyegu Do

Der Autonome Bezirk Yushu (tibetisch ཡུས་ཧྲུའུ Wylie yus hru’u) der Tibeter liegt im Südwesten der chinesischen Provinz Qinghai und gehört zur tibetischen Kulturregion Kham. Sein Verwaltungssitz ist die Großgemeinde Kyegu Do (Jyekundo) im Kreis Yushu. Yushu hat eine Fläche von 197.954 Quadratkilometern, die zu einem beträchtlichen Teil (ca. 25 %) siedlungsfeindlich ist, und die Einwohnerzahl beträgt 425.199 (Stand: Zensus 2020).[1] Aber auch die besiedelten Gebieten sind überwiegend nur in nomadischer Weidewirtschaft nutzbar, so dass der größte Teil der Bevölkerung weit über das Gebiet verstreut lebt.

Der 9. Penchen Lama Thubten Chökyi Nyima, der 1924 aus innenpolitischen Gründen aus der zentraltibetischen Stadt Xigazê zunächst in die Innere Mongolei und dann nach Qinghai/Amdo geflohen war, hielt sich in der Hoffnung auf eine baldige Rückkehr nach Shigatse ab 1936 in Yushu auf, wo er am 1. Dezember 1937 in Jyekundo (Gyêgu) starb.

Tana-Kloster

Bevölkerung und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Volkszählung im Jahre 2000 hatte der Bezirk Yushu 262.661 Einwohner (Bevölkerungsdichte: 1,39 Einw./km²), dabei entfielen auf den Kreis Yushu etwa 80.000. Aufgrund des chinesischen Meldesystems, das nur die Hukou-Haushalte umfasst, wird dabei leicht überdeckt, dass schon der Hauptort, die Großgemeinde Gyêgu allein inzwischen 50–80.000 Einwohner hat.

Die Mehrzahl der Bewohner von Yushu entstammen einem nomadischen Hintergrund (Drokpa), da der größte Teil des Bezirks über 4.000 Meter hoch liegt und damit nur Fernweidewirtschaft als Grundlage haben kann. Ackerbau findet sich lediglich in den tieferen Lagen der Kreise Yushu, Chidu und Nangqên, während Gyêgu schon in alter Zeit eines der bedeutendsten Handelszentren Osttibets war und auch heute wieder ist.

Bevölkerungsgruppen in Yushu[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung stellte sich 2005 folgendermaßen dar:[2]

Name des Volkes Einwohner Anteil
Tibeter 288.829 97,25 %
Han 7.594 2,56 %
Hui 295 0,01 %
Tu 138 <0,01 %
Salar 64 <0,01 %
Mongolen 50 <0,01 %
Mandschu 22 <0,01 %
Sonstige 12 <0,01 %

Diese Statistik weist nur die registrierte Bevölkerung auf, nicht die temporären Einwohner (liudong renkou), die auf etwa 50.000 bis 60.000 für den gesamten autonomen Bezirk geschätzt werden.

Administrative Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Autonome Bezirk setzt sich aus einer kreisfreien Stadt und fünf Kreisen zusammen. Diese sind:

Name Tibetisch Wylie Chinesisch Pinyin Fläche (km²) Einwohner (2020)[3] Hauptort
Yushu ཡུས་ཧྲུའུ yus hru’u 玉树市 Yùshù Shì 15.389 141.308 Gyêgu (skye rgu mdo / Jiégǔ Zhèn 结古镇)
Zadoi རྫ་སྟོད་རྫོང rdza stod rdzong 杂多县 Záduō Xiàn 35.571 68.759 Qapugtang (bya phug thang / Sàhūténg Zhèn 萨呼腾镇)
Chidu ཁྲི་འདུ་རྫོང khri ’du rdzong 称多县 Chēngduō Xiàn 14.638 57.159 Chuqung (gru chung / Zhōujūn Zhèn 周均镇)
Zhidoi འབྲི་སྟོད་རྫོང ’bri stod rdzong 治多县 Zhìduō Xiàn 80.683 34.496 Gyaijêpozhanggê (rgyal rje pho brang sked / Jiājíbóluògé Zhèn 加吉博洛格镇)
Nangqên ནང་ཆེན་རྫོང nang chen rdzong 囊谦县 Nángqiān Xiàn 12.079 90.307 Xangda (shor mda’ / Xiāngdá Zhèn 香达镇)
Qumarlêb ཆུ་དམར་ལེབ་རྫོང chu dmar leb rdzong 曲麻莱县 Qǔmálái Xiàn 46.579 33.170 Yuegai (Yuēgǎi Zhèn 约改镇)

Quellen: für Flächenangaben das Statistische Jahrbuch 1950–1999[4]

Erdbeben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 14. April 2010, um 7:49 Uhr Ortszeit, erschütterte ein heftiges Erdbeben der Magnitude 7,1 nach Richter die Region Yushu, das den größten Teil der Stadt Kyego Do (Gyêgu), auch Jyekundo, zerstörte.[5] Das Beben forderte zahlreiche Opfer.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Gruschke: The Cultural Monuments of Tibet’s Outer Provinces: Kham vol. 2 – The Qinghai Part of Kham (Yushu Autonomous Prefecture), Bangkok 2005.
  • Jörg Gertel, Andreas Gruschke, Ingo Breuer: Regionalisierung und Urbanisierung in Osttibet. In: Internationales Asienforum, 40, 2009, No. 1–2, S. 119–141.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. citypopulation.de: Yùshù Zàngzú Zìzhìzhōu, Autonome Präfektur der Tibeter in Qīnghăi Shĕng (China), abgerufen am 29. Dezember 2021
  2. Yushu Tibetan Autonomous Prefecture Statistical Bureau: Yushu Tongjiju Nianjian 2005 [Yushu Statistical Yearbook 2005], Yushu 2006
  3. citypopulation.de: Yùshù Zàngzú Zìzhìzhōu, Autonome Präfektur der Tibeter in Qīnghăi, abgerufen am 29. Dezember 2021
  4. Yushu Tibetan Autonomous Prefecture Statistical Bureau: Yushu Zangzu zizhizhou tongjiju nianjian 2000 [Yushu Tibetan Autonomous Prefecture Statistical Yearbook 1950–1999], Yushu 2000; S. 45
  5. Hunderte Tote nach Beben in Tibet. (Memento vom 17. April 2010 im Internet Archive) Kurier

Koordinaten: 34° 2′ N, 94° 25′ O