Yzeure

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Yzeure
Yzeure (Frankreich)
Yzeure (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Auvergne-Rhône-Alpes
Département (Nr.) Allier (03)
Arrondissement Moulins
Kanton Yzeure
Gemeindeverband Moulins Communauté
Koordinaten 46° 34′ N, 3° 21′ OKoordinaten: 46° 34′ N, 3° 21′ O
Höhe 217–278 m
Fläche 43,24 km²
Einwohner 12.598 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 291 Einw./km²
Postleitzahl 03400
INSEE-Code
Website www.ville-yzeure.com

Innenstadt

Yzeure ist eine französische Stadt mit 12.598 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Allier in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Yzeure schließt nahtlos an den östlichen Stadtrand von Moulins im Bourbonnais an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yzeure hat gallische Ursprünge. In gallo-römischer Zeit hieß es Icciodorum. Durum, Dorum und Duron erscheinen häufig in gallo-römischen Ortsbezeichnungen, das Wort ist verwandt mit dem deutschen Wort „Tür“ und bedeutet „Passage“.[1] Es gab mehrere Ortschaften mit dem Namen Icciodurum, deren Name je nach örtlichem Dialekt verschiedene Formen annahm: Yzeures, Izeure und Issoire.[2] Vom 1. bis zum 3. Jahrhundert war Yzeure ein Zentrum der Töpferei.

In der Karolingerzeit (8.–10. Jahrhundert) gehörte Yzeure zur Grafschaft Autun. Im 14. Jahrhundert machten die Herzöge von Bourbon das nahe Moulins zu ihrer Hauptstadt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2016 2019
Einwohner 10.000 11.665 13.715 13.197 13.461 12.691 12.470 13.230 12.838
Quellen: Cassini und INSEE

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yzeure ist mit zwei Blumen durch den Conseil national des villes et villages fleuris (Nationalrat der beblümten Städte und Dörfer) ausgezeichnet.[3] Die „Blumen“ werden im Zuge eines regionalen Wettbewerbs verliehen, wobei maximal vier Blumen erreicht werden können.

Am 8. Februar 2005 erhielt Yzeure die Bezeichnung Ville amie des enfants (kinderfreundliche Stadt), die von der UNICEF Frankreich verliehen wird.[4]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Yzeure

Die Kirche Saint-Pierre stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde im 15. und 16. Jahrhundert vergrößert. Im 17. Jahrhundert wurde der Glockenturm angefügt. Eine Krypta unter dem Chor wurde 1872 ausgeräumt. Ihr gotisches Kreuzgewölbe trägt noch Spuren von Malereien aus dem 15. Jahrhundert. 1914 wurde die Kirche als Monument historique klassifiziert.

Das Gut, auf dem das Schloss Panloue steht, gehörte im Mittelalter wahrscheinlich dem Templerorden. Ein Stein aus dem 12. oder 13. Jahrhundert über der Tür der Kapelle zeigt ein Osterlamm. Das Schloss selbst stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist im Stil Louis-treize erbaut, benannt nach Ludwig XIII. Es befindet sich im Besitz der Stadt und wurde 1947 in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques eingetragen (inscrit MH).[5]

Städtepartnerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Yzeure unterhält seit 1986 eine Partnerschaft mit Bendorf in Deutschland, seit 1988 eine Partnerschaft mit Kafountine im Senegal und seit 1990 eine Partnerschaft mit Gherla in Rumänien.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein wichtiger Erwerbszweig der Yzeuriens ist die Zucht von Hausrindern, Hausschafen und Hausschweinen.[6] Die zahlreichen Unternehmen und Geschäfte der Stadt sind in den Gewerbegebieten Robet und Rancy, und den Einkaufszonen Cap Sud und Michelet, und im Gewerbepark La Mothe konzentriert. Das Krankenhaus Centre Hospitalier Moulin Yzeure beschäftigt über 2000 Mitarbeiter.[7]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde verfügt mit der AS Yzeure beim Männer- und dem FF Yzeure Allier Auvergne beim Frauenfußball über zwei Sportvereine, die beide schon in den obersten Ligen Frankreichs angetreten sind, wobei das Frauenteam von 2008 bis 2014 sogar der höchsten Spielklasse angehörte und 2022 als Zweitdivisionär das Landespokalfinale erreichte. Beide tragen ihre Heimspiele im städtischen Stade de Bellevue aus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Flohic Editions, Band 2, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 1109–1119.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Yzeure – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Mots et étymons de la langue gauloise : habitat et constructions (französisch) Abgerufen am 26. Dezember 2009.
  2. Georges Dottin: La langue gauloise : grammaire, textes et glossaire. C. Klincksieck, Paris 1920, S. 75 (französisch, in archive.org [abgerufen am 26. Dezember 2009]).
  3. Allier, Palmarès des communes labellisées (französisch) Abgerufen am 16. Januar 2016.
  4. Yzeure auf der Seite von UNICEF (Memento vom 16. Januar 2016 im Internet Archive) (französisch) Abgerufen am 16. Januar 2016.
  5. Yzeure in der Base Mérimée französisch, abgerufen am 26. Dezember 2009.
  6. Économie auf ville-yzeure.com (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (französisch).
  7. Les chiffres de notre activité auf ch-moulins-yzeure.fr (französisch).